Raumkorrektursystem / digitaler Equalizer

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J.O.
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Feb 2009, 18:07
Hallo zusammen,

ich will mir ein Raumkorrektursystem anschaffen, technisch in Frage kommende Produkte soweit mir bekannt sind Accuphase DG-48 und Lyngdorf DPA-1.

Der Accuphase bewegt sich in preislich indiskutablen Regionen, der DPA-1 hat als Komplettpaket (inkl. D/A Wandler und Vorverstärker) eher seine Berechtigung, aber 3800.- € sind mir immer noch zuviel, da ich Wandler und Vorverstärker schon habe.

Es muß doch eine günstigere Möglichkeit geben, über einen digitalen-Equalizer + Micro den Raum auszumessen und einzustellen.

Kennt ihr da Lösungen, die auf dem Niveau der beiden obigen Vertreter spielen ? Evtl. auch aus dem PA Bereich ?

viele Grüße,
J.O.
UweM
Moderator
#2 erstellt: 09. Feb 2009, 18:40
Hallo,

sieh dir das mal an für 600€: KRK Ergo

Enthält die "RoomPerfect"- Software von Lyngdorf.

Grüße,

Uwe


[Beitrag von UweM am 09. Feb 2009, 18:41 bearbeitet]
J.O.
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Feb 2009, 19:10
Hallo Uwe,

sehr interessant und ganz nah dran. Allerdings scheint es nicht rein digital betreibbar zu sein. Ich würde das Gerät gerne in den Digitalweg hängen, von dort soll es das Signal an meinen D/A-Wandler schicken. Das geht laut Q/A Seite der Herstellers nicht.

http://www.krksys.com/product_ergo.php#converters

Folgendes habe ich nicht verstanden: "ERGO also integrates with Pro Tools by allowing a S/PDIF signal to be digitally connected"
-> Was ist ein S/PDIF Signal ?

viele Grüße,
J.O.
UweM
Moderator
#4 erstellt: 10. Feb 2009, 09:55
Sony/Philips Digital Interface Format.

Das ist das Datenformat, welches dein CD-Player ausgibt, also auf deinem "Digitalweg"
Warum willst du unbedingt deinen D/A-Wandler erhalten?

Grüße,

Uwe
J.O.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Feb 2009, 10:50
Hi,

ich hatte mir die Mühe gemacht und zwei Wandler bei mir daheim getestet. Die Unterschiede waren größer als gedacht und der Nonos DAC von steinmusic hatte sich klar gegen den PS Audio DL III durchgesetzt.

Aber nochmals zurück zum KRK, d.h. CD-Signal geht rein, von dort gehts in den Verstärker was der Funktionsweise des viel teureren Lyndorf RP-1 entspricht, richtig ?

viele Grüße,
Jo
UweM
Moderator
#6 erstellt: 10. Feb 2009, 12:42

J.O. schrieb:
Hi,
Aber nochmals zurück zum KRK, d.h. CD-Signal geht rein, von dort gehts in den Verstärker was der Funktionsweise des viel teureren Lyndorf RP-1 entspricht, richtig ?


ja, so habe ich das auch verstanden.

Grüße,

uwe
LiK-Reloaded
Inventar
#7 erstellt: 10. Feb 2009, 16:19
Hallo,

wäre HIFIAkademie möglicherweise eine Alternative?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2009, 08:27
Hi J.O.,

der BEHRINGER UltraDrive Pro DEQ2496 hat digitale Ein- und Ausgänge. Aber: das digitale Signal wird dort immer auch auf 96 kHz upgesampled, und der DEQ2496 verwendet IIR-Filter. Kostenpunkt: 258 € bei Thomann Dazu noch ein BEHRINGER ECM8000 (am besten individuell kalibriert, s. http://hifi-selbstba...w&id=138&Itemid=35).

Den KRK Ergo fände ich aber die schlüssigere Lösung (kenne ich selber aber auch noch nicht), da Hardware, Mikro und software besser integriert sein SOLLTEN. Meiner Erfahrung nach ist der Effekt der richtigen Raumanpassung um Größenordungen stärker als der Unterschied zweier hochwertiger D/A-Wandler. Die Korrektur der KRK Ergo beschränkt sich aber auf den Bass und Grundtonbereich - was ja meist die Problembereiche sind.

Noch schlüssiger wäre ein CD-Player von HiFi-Akademie, da wäre der DSP gleich mit an Bord und optimal integriert, das würde aber einem kompletten Neukauf entsprechen. Wenn Du die alten Klamotten verkaufst wird aber sicher noch was übrig bleiben ;-)

Gruß Pico
UweM
Moderator
#9 erstellt: 11. Feb 2009, 10:28
Hallo Pico


der BEHRINGER UltraDrive Pro DEQ2496 hat digitale Ein- und Ausgänge. Aber: das digitale Signal wird dort immer auch auf 96 kHz upgesampled, und der DEQ2496 verwendet IIR-Filter.


den Behringer benutze ich selbst und bin zufrieden. Allerdings ist die automatische Einmessung nicht besonders uns selbst Behringer rät davon ab, diese im Bassbereich zu benutzen. Da muss man "zu Fuß" messen und dann manuell einstellen. Im Forum gibt es zu dem Gerät einen Erfahrungsbericht von mir.


Meiner Erfahrung nach ist der Effekt der richtigen Raumanpassung um Größenordungen stärker als der Unterschied zweier hochwertiger D/A-Wandler.


Das ist ein gewichtiges Argument. Der im KRK eingebaute Wandler wird im Zusammenspiel mit der Raumkorrektur mit Sicherheit sämtliche Nobelwandler der Welt, die ohne Raumkorrektur betrieben werden, an die Wand spielen.

Dafür ist der Effekt der Raumkorrektur zu krass.

Grüße,

Uwe
J.O.
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 11. Feb 2009, 17:34
Hifi-Akademie sieht wirklich interessant aus, selbst die Kosten für den CD-Player sind im Vergleich zur Lyngdorf Lösung nur grob 1/3. Allderings muß man deutlich mehr selber machen, was aber auch Vorteile hat.

Und im Digitalweg, d.h. ich könnte meinen Wandler behalten.

Ich erwarte tatsächlich einen enormen Effekt durch die Korrektur, nur ist es doch schön, beides zu haben. Der Wandler macht wirklich guten Klang, erzeugt einfach viel mehr analoge-Information, die von anderen Vertretern anscheinend verschluckt werden. Probiers mal aus, so kleine Kisten bekommt man ja immer als Leihstellung.

Übrigens bietet Hifi-Akademie das DSP-Modul auch einzeln an, das ist wirklich ein faires Angebot.

viele Grüße,
Jo
Nick11
Inventar
#11 erstellt: 16. Feb 2009, 21:21

J.O. schrieb:
Übrigens bietet Hifi-Akademie das DSP-Modul auch einzeln an, das ist wirklich ein faires Angebot.

Ja, aber doch wohl nur als Option zum Einbau in die eigenen Geräte. Die Verwendung in einer anderen Umgebung ist sicher möglich, wird aber nicht unterstützt.

Habe heute einen Testbericht zum KRK Ergo (Professional Audio?) gelesen und muss schon sagen, scheint für das Geld recht interessant zu sein, zumal eine Sub-Weiche dabei ist.
J.O.
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Mrz 2009, 18:17
Hallo zusammen,

auch hier möchte ich noch kurz meine Entscheidung bekanntgeben, ich habe mich für den audiovolver von definiteAudio entschieden.

Ich hab ihn nicht im Vergleich gehört, aber natürlich im Vergleich zum nicht-raumkorrigierten Signal, der Unterschied ist wirklich enorm. So eine Verbesserung habe ich trotz teurer Investitionen in den letzten Jahren nicht im Ansatz gehört.

Der Audiovolver ist evtl. etwas umständlich in der Einstellung, die Messergebnisse müssen eingeschickt werden. Aber die berechnete Korrektur kam am selben Tag per mail zurück, USB stick rein und das wars.

Rein technisch kann er wesentlich mehr Frequenzbereiche berechnen als andere Lösungen und vor allem, und das können nur ganz wenige, auch eine Phasenkorrektur. D.h. das Signal beider LS kommt exakt zum selben Zeitpunkt am Hörplatz an, damit wird die 3D-Darstellung viel besser.

Für ein Gerät, das im Digitalweg betrieben werden kann (natürlich kann der auch Analog in und Analog out), ist der Preis verglichen mit dem DPA-1 genial.

viele Grüße,
Jo
sozusagen
Neuling
#13 erstellt: 23. Mrz 2009, 13:41
Ist ja ein wirklich interessantes Gerät. Welche Version des Audiovolvers hast du denn gekauft? 1/2, cube oder die Bastelversionen?
Schneeball
Stammgast
#14 erstellt: 27. Mrz 2009, 14:17

sozusagen schrieb:
Ist ja ein wirklich interessantes Gerät. Welche Version des Audiovolvers hast du denn gekauft? 1/2, cube oder die Bastelversionen?

Hallo,

das würde mich auch interessieren. Die Geräte sind ja nicht gerade billig
Läßt sich das Gerät gut konfigurieren?
Laß uns an Deinen Erfahrungen teil haben
Viele Grüße


[Beitrag von Schneeball am 27. Mrz 2009, 14:17 bearbeitet]
J.O.
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 30. Mrz 2009, 15:33
ich hab den Audiovolver 1 gekauft, die Messung hatte ich selbst durchgeführt, das Ergebnis von definiteAudio berechnen lassen; die sind auf meine Wünsche eingegangen wie z.B. ein Absenkung der Höhen und haben mir hier sogar 3 Vorschläge geschickt
kwaichangtoy
Inventar
#16 erstellt: 07. Apr 2009, 19:49
ich beschäftige mich auch gerade mit meinem raum, habe schon ein paar absorber platten (ecophon 6 x 120cm) im wohnzimmer plaziert.



Aber nochmals zurück zum KRK, d.h. CD-Signal geht rein, von dort gehts in den Verstärker was der Funktionsweise des viel teureren Lyndorf RP-1 entspricht, richtig



ich habe es so verstanden, das ein pc noch dazwischen geschaltet werden muß. bis jetzt hat noch keiner das gerät mal ausprobiert??


Firewire Audio Interface (24bit/96kHz) mit 4 In und 6 Out ermöglicht die Ansteuerung von bis zu zwei LautsprecherPaaren direkt aus dem Rechner


[Beitrag von kwaichangtoy am 07. Apr 2009, 19:55 bearbeitet]
kwaichangtoy
Inventar
#17 erstellt: 07. Apr 2009, 19:57
ich muß glaube mal zusehen, das ich mit meinem händler rede, er soll mir das gerät mal ausleihen, nur erst mal die zeit dafür finden......
kwaichangtoy
Inventar
#18 erstellt: 08. Apr 2009, 17:42
ja was soll ich sagen, bin heute bei meinem händler gewessen und habe mir den ergo ausgeliehen.
nur als ich ihn zu haus anschließen wollte stellte ich fest, das mein laptop keinen firewire anschluss hat.
nun muß ich morgen noch mal hin und mir ein adapter stck leihen auf ieee, damit ich endlich anfangen kann
jlinke
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 09. Apr 2009, 19:10
Versucht doch mal den Subwoofer-Auto-EQ Anti-Mode 8033 von DSPeaker.

Ein Bild:

Er korrigiert in Amplituden- und Zeitdomäne - von 16-144 Hz. Kalibrier-Messung kinderleicht in Minuten OHNE LAPTOP sondern per Knopfdruck! Preis: <300EUR.

Hier kann man ihn kaufen: www.upgrade-sound.de
Man findet im Webshop der Upgrade-Sound-Seiten auch Links zu weiteren Infos zum AM8033.

Oder auf der Hersteller-Seite: www.dspeaker.com

Fragen beantworte ich gern, ich hab ihn zu Hause ausprobiert und kann ihn wärmstens empfehlen. Gruss Jörg.
kwaichangtoy
Inventar
#20 erstellt: 09. Apr 2009, 19:43
hallo jörg,
der bass ist nicht das problem, es geht mir einfach mal darum den raum ausmessen zu lassen, ich denke da macht der krk einfach mehr als nur ne bass messung.

p.s. wenn man gewerblich ist, sollte man sich auch als gewerblich anmelden
jlinke
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 10. Apr 2009, 03:29
Hallo kwainchangtoi,

Alles klar, wenn du nur messen willst (aber nicht korrigieren), brauchst du keinen Equalizer wie den AM8033. Dieser misst zwar den Raum im Kalibrationsgang, aber die Messkurve kann man, soviel ich bisher weiss, nicht aufzeichnen. (Ich kann das allerdings mal beim Hersteller nachfragen, schliesslich werden alle Raum-Messdaten im Gerät im NVM-Speicher abgelegt.)
Was man kann: Das korrigierte Ergebnis "quasi-live" mit dem nicht-korrigierten vergleichen: per Bypass-Tastendruck. Aber nicht sicher, ob dir das dann weiterhilft (ich muss zugegebenerweise den ganzen Thread noch mal detaillierter rückverfolgen, damit ich die bisherigen Quotes alle erfasse. :))

Ich hatte aber vielleicht noch ein wenig an die anderen gedacht, die auch in diesem Forum nach Hilfe und Wissenswertem zu Raumakustik, insbesondere zu Raummoden suchen. Der Thread startet ja mit
...ich will mir ein Raumkorrektursystem anschaffen, ... Es muß doch eine günstigere Möglichkeit geben, über einen digitalen-Equalizer + Micro den Raum auszumessen und einzustellen....

Daher habe ich auf den DSPeaker AM8033 hier hingewiesen. Er konzentriert sich auf die Messung und digitale Korrektur nur der (am häufigsten auftretenden und mit einfachen Mitteln schwierig zu behebenden) Raummoden im Bassbereich, und ist daher mit unter 300EUR sehr günstig. Er wird vor den Subwoofer geschaltet und ist einfach per Tastendruck zu bedienen, generiert das Mess/Kalibriersignal ("Attack Integration Sweep") vollautomatisch. Nicht jeder kann (und möchte) ja Akustik- und Elektronikspezialist sein, um seine Raumakustik besser in den Griff zu bekommen.

In den Herstellerseiten (und auch in der deutschen Bedienanleitung in meinem Webshop) gibts ne Menge dazu nachzulesen und wie das ganze funktioniert. Auch mit Beispielmesskurven. (www.dspeaker.com-> Technology)

Übrigens, korrekt: ich bin gewerblich angemeldet. Daher auch das Logo auf der linken Seite. Aber versteh mich nicht falsch, ich will hier nicht Werbung für mich, sondern bestenfalls für den Anti-Mode Equalizer von DSPeaker machen (den ich ehrlicherweise auch selbst in Deutschland anbiete), und ich habe diesen Thread eigentlich mehr durch Zufall entdeckt. Warum nicht helfen (versuchen), da wo man u.U. helfen kann.

Aber mal in die Runde gefragt: Gibts hier tatsächlich kein Interesse, Raummoden nicht nur zu messen sondern danach auch effizient und einfach zu korrigieren? (Dann hätte ich wohl den falschen Thread erwischt?)

Gruss Jörg.

Korrektur:
Ah, sorry, Gewerblicher Teilnehmer: Habe die Einstellung nun gefunden und korrigiert.


[Beitrag von jlinke am 10. Apr 2009, 06:31 bearbeitet]
turnbeutelwerfer
Inventar
#22 erstellt: 23. Sep 2009, 17:44
Und den Lyngdorf Prozessor mit oder ohne Vorstufe wer hat den nun probiert??
George_Necola
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 24. Sep 2009, 05:33
wir haben den KRK ergo getestet. der wandler ist.. naja.. 600 euro gerät..

korrekturen in den unteren Mitten schafft er gut.. +/-4dB
achtung mit der timedomain! höhen auflösung ändert sich, die ganz tiefen bässe klingen kastriert.

viel mehr erfolg hatten wir mit dem rumschieben von Boxen und anpassung der Raumakustik.

cheers
G
jlinke
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 21. Nov 2009, 01:32

korrekturen in den unteren Mitten schafft er gut.. +/-4dB
achtung mit der timedomain! höhen auflösung ändert sich, die ganz tiefen bässe klingen kastriert.

viel mehr erfolg hatten wir mit dem rumschieben von Boxen und anpassung der Raumakustik.


Der Antimode AM8033 konzentriert sich aus diesem Grunde mit all seinen Filtern und Rechenpower (und <300Eur) auf den Bassbereich. Das macht er dann ausgezeichnet, einzelne Moden bis zu 10dB Verringerung, je nach Raumsituation. Das wurde im Antimode Forum ausführlich diskutiert. Auch die Verbesserung in Timedomain ist merklich und ohne negative Nebenwirkungen.
Ich hab dazu auch paar Messungen gemacht (auf meiner Homepage). Kann ich bei Bedarf auch gern noch mal reinstellen.

Gruss Jörg.


[Beitrag von jlinke am 21. Nov 2009, 01:55 bearbeitet]
Klaus-R.
Inventar
#25 erstellt: 21. Nov 2009, 07:10

turnbeutelwerfer schrieb:
Und den Lyngdorf Prozessor mit oder ohne Vorstufe wer hat den nun probiert??


Weil's zum Thema passt: es scheint, als ob digitale Raumkorrektur nicht prinzipell für Verbesserung sorgt:

http://seanolive.blo...e-evaluation-of.html

Getestet wurden

Anthem Statement D2
Audyssey Room Equalizer
Harman (6 seat average)
Harman (optimized for primary seat)
Lyngdorf DPA-1
No Equalization

Aus den Kommentaren im entsprechenden AES paper geht hervor, daß der Lyngdorf zu denen mit positiver Bewertung gehört. Paper gibt's bei mir auf Anfrage.

Klaus
Chrisk7
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 21. Nov 2009, 11:58
Hier Mein Testbericht zum KRK Ergo:

Ich benutze für Hifi ein hochwertiges Stereosetup (Vorstufe, Monos, Standlautsprecher, kein Sub) in einem ca. 20 qm großen Raum (kein Studio).

Die Messung und Kalibrierung verliefen problemlos. Die mitglieferte Software ist selbsterklärend.

Das Ergo macht bereits im Bypass Modus den Klang flacher, nimmt Schärfen und die Räumlichkeit heraus. Tatsächlich hat also die DSP hier einen Einfluss auf das analoge Signal! Das ist wohl durch die A/D und D/A Wandlung zu begründen. Nicht gut!

Im Focus Modus des Ergo wird durch die Filterung der Bassbereich und der untere Mitteltonbereich angehoben. Es klingt nun "rockiger". Wer es mag, kann aus seinen (bassarmen) Scheiben noch etwas rausholen. Ohne Ergo klingt die Kette jedoch stimmiger, homogener. Die Höhen sind klarer aufgelöst, haben mehr Präzision und die Räumlichkeit ist vorhanden. Stimmen wie die von Ella Fitzgerald, Frank Sinatra oder Roger Cicero haben Körper und trotzdem den seidenen Glanz. Mit Ergo (auch im Bypass) ist der seidene Glanz weg, die Stimmen etwas blutärmer; die Bühne spielt sich zwischen den LS ab und ist nicht mehr wesentlich nach hinten erweitert. Die Aufmerksamkeit beim Hören richtet sich bei den Scheiben ganz auf den Bass, der sehr dominant ist und die ohnehin schon vorhandenen Raummoden zusätzlich anregt.Der Mittel-/Hochtonbereich klang auch angestrengter.

Was ist nun richtiger?

Nun wollte ich es genau wissen und habe meinen AKG Kopfhörer direkt an den CD-Spieler angeschlossen, um zu sehen, was "richtiger" ist. Tatsächlich ist die Kette ohne Ergo erbrechend neutral, d.h. das was aus der Quelle herauskommt, wird auch so über die Kette am Hörplatz wiedergegeben (mit den üblichen Reflexionen). Damit war klar, dass das was der Ergo durch die Wandlung und durch die Filterung produzierte weiter von dem entfernt war, als das, was aus dem CD-Spieler herauskommt bzw. an Information auf dem Medium gespeichert ist.

Die Global Modus Funktion macht den Effekt des Focus Modus erwartungsgemäß kleiner (keine Phasenanpassung; lediglich Frequenzanpassung).

Von der Klanghiarchie hat mir folgendes am besten gefallen:

1. Ohne Ergo am neutralsten und am ausgeglichensten
2. Ergo im Bypass: Flacher Sound. Der Glanz und die Präzision sind weg
3. Ergo im Focus Modus: Aufmischung des Basses; der Präsensbereich etwas ausgeprägter; ansonsten siehe 2.

Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass das Ergo bei kleinen Monitorboxen, wie sie im Studio sind, durchaus ihren Zweck erfüllen und den Bass auf ein erfreuliches Level anheben bzw. absenken (meistens wird er jedoch angehoben, wenn man andere Beiträge liest). Dennoch ist das Ergo kein Wundermittel gegen Raummoden.

Mit Gruß
Chris
jlinke
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 22. Nov 2009, 04:55

Aus den Kommentaren im entsprechenden AES paper geht hervor, daß der Lyngdorf zu denen mit positiver Bewertung gehört. Paper gibt's bei mir auf Anfrage.

Dass der Lyngdorf eine gute DSP und sonstige Qualität hat, überrascht mich nicht. Ist aus gutem Hause, wird viel im Profibereich verwendet und kostet ne ganze Stange Geld.


1. Ohne Ergo am neutralsten und am ausgeglichensten
2. Ergo im Bypass: Flacher Sound. Der Glanz und die Präzision sind weg
3. Ergo im Focus Modus: Aufmischung des Basses; der Präsensbereich etwas ausgeprägter; ansonsten siehe 2.

Dass aber der Ergo sooo schlecht ist hätte ich nicht gedacht. Wenn er sogar schon im Bypass Modus den Klang hörbar verfälscht, kann man eigentlich schon aufhören. Wenn dann auch in den Zielmoden nichts weiter dabei rum kommt als eine "Loudness-Funktion", sollte man auf Umtauschrecht bestehen. Könnte es sein, dass das Gerät kaputt ist?

Jörg.
Chrisk7
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 22. Nov 2009, 17:06
Der Ergo ist nicht schlecht, nur es ist halt so, dass bei der A/D- und D/A-Wandlung wohl etwas passiert, was einen gewissen Einfluss auf den Klang hat. Die Unterschiede sind auch nicht gravierend, etwa auf dem Level verschiedener CD-Spieler, aber dennoch spürbar und für mich ein Grund, "puristisch" weiter zu hören.

Ich habe an anderer Stelle auch schon Test-Berichte über den Ergo gelesen. In einem Test wurde der Ergo in fünf verschiedenen Aufnahmestudios und Monitoren getest. Bei allen Testsituationen hat der Ergo tiefe Frequenzen angehoben und den Tiefmittentonbereich etwas abgesenkt. Bei kleineren Monitoren kam diese Filterung sehr gut und erfüllte den Zweck.

Im Grunde hätte ich jedoch mit einem digitalen EQ vermutlich den gleichen Effekt erzielt, wenn ich vorher mit der entsprechenden Software eine Frequenzanalyse durchgeführt hätte, um die Anhebungen / Absenkungen zu ermitteln.

Ich habe den Ergo, wie gesagt, auch nicht für den Studioeinsatz nehmen wollen, sondern eben für mein Stereo-Set zum Musik hören zur Klangverbesserung.

Chris
jlinke
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 24. Nov 2009, 06:09
Hallo Chris,
hast du dich denn auch schon mal mit dem Antimode befasst?
Gruss Jörg.
Chrisk7
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 24. Nov 2009, 10:29
das Anti-Mode dürfte zusammen mit Sub funktionieren.
Ich habe jedoch Passivlautsprecher mit Monos und Vorstufe...
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