DBA (Double Bass Array) - Ist das ein Wundermittel gegen raumakustische Bassprobleme?

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Konstantin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jul 2004, 21:06
Hallo Leute!

Ich habe sowohl in- als auch außerhalb dieses Forums gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, sämtliche raumakustische Probleme im Bassbereich (Dröhnen, Resonanzen, Auslöschungen, usw.) durch den Einsatz von mehreren Subwoofern, die als Double Bass Array angeordnet sind, zu eliminieren. Beim Einsatz von z.B. 4 Subwoofern strahlen die beiden vorderen Woofer phasengleich eine ebene Wellenfront ab, die beiden hinteren Woofer werden zeitversetzt (innerhalb der Zeitspanne, die der Schall von den vorderen Woofern bis zu den hinteren Woofern zurücklegt) und phasenverkehrt angetrieben.
Dadurch sollen die beiden hinteren Subwoofer die von vorne kommenden Wellen "absaugen", so dass eine Reflexion ausgeschlossen wird und so sämtlichen Raumresonanzen und anderen Übeltätern der Nährboden entzogen wird.
So weit die Theorie, wobei der Begriff "saugen" für mich etwas irreführend ist, weil die hinteren Woofer im Prinzip Schall neu erzeugen.

Ich habe bislang auch gelesen, dass ein großer Teil der wenigen Leute, die sich sowas aufgebaut haben, gute Erfahrungen damit gemacht haben.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass das, was da berichtet wird ("Linearer Frequenzgang am Hörplatz im Bassbereich"), fast zu schön ist, um wahr zu sein.
Wenn man diesem Link Glauben schenken darf ( http://www.monkeyfor...t/DAGA2003-Paper.PDF ), dann erzeugen ja bereits zwei Subwoofer, als Single Bass Array angeordnet (einer vorne, einer hinten), eine spürbare Linearisierung des Frequenzgangs im Bassbereich.
Warum setzen so wenige Leute das ein?

Ist DBA oder SBA wirklich DIE perfekte Lösung, Akustikprobleme zu vernichten?
Gibt es (außer dem Preis) denn gar keine Nachteile?

Hat jemand von euch mit DBA und SBA schon irgendwelche Erfahrungen gemacht, sei es negative oder positive?

Und stimmt es, dass dieses Prinzip erst im letzten Jahr "erfunden" wurde?
Wenn´s so ist, dann ist es echt ´ne Lachnummer.
Komplizierte Relativitätstheorien und Quantenmechanismen z.B. sind schon vor knapp 100 Jahren ausformiliert worden, und so ein Klacks wie das DBA muss erst so lange danach erfunden werden? Zumal die Forschungskosten im Vergleich zu Teilchenbeschleunigern wirklich winzig sind?
Ich verstehe es irgendwie nicht.

Und auch in den Zeitschriften wird darüber kaum berichtet.
Wenn das DBA wirklich so gut ist, dann müsste eigentlich jeder "Audiophile" und jeder High-Ender hochjubelnd in die Luft springen und sofort bei sich zu Hause ein DBA einrichten. Nach dem Motto: "Endlich sind raumakustische Bassprobleme weg!".
Gerade wenn für solche High-Ender jeder winzigkleine umstrittene Klangverlust durch "falsche Kabel" eine Tragödie bedeutet, so müssten Akustikprobleme für ihn den Weltuntergang bedeuten und er hätte durch ein DBA JETZT die Möglichkeit, in die schöne Welt zurückzukehren, doch dafür gibt es öffentlich wenig Anschein.

Eigentlich müsste in jeder Ausgabe der Hifi-Zeitschriften groß und klar der ultimative Tipp zur Lösung von Akustikproblemen mittels DBA stehen, wenn die Lösung so perfekt ist, denn schließlich soll es dem Interesse dieser Zeitschriften entsprechen, die Wiedergabequelität der Anlage in welcher Form auch immer zu verbessern.
Doch statt dessen wird weiterhin nur Voodoo hochgejubelt, und in "Audio" habe ich in keiner einzigsten Ausgabe seit Ende letzten Jahres ein Bericht über DBA gelesen.
Und selbst wenn es Berichte über DBA gab, dann allenfalls mit einem Beigeschmack beinahe der Gleichgültigkeit.

Das alles zeigt deutlich, dass Akustikeinflüsse, die schlimme Folgen für den Bass haben (häufig), in den Medien verschwiegen werden, als ob es diese gar nicht gäbe und die Welt so schön ist...

Aber schön ist jedenfalls, dass es dieses Akustikforum gibt. Denn hier habe ich festgestellt, dass die Leute sachlich sind, gegenseitig hilfreiche Tips geben und wohl alle keine guten Erfahrungen mit Akustik gemacht haben...
Nicht wie im Voodoo-Forum, wo es gar nicht selten Streite über Sachen gibt, über die jeder lachen kann, der schon mal ernsthafte Probleme mit der Raumakustik gehabt hat...


Also, nochmal zurück zu der Eingangsfrage:
Hat jemand Erfahrungen mit DBA oder SBA gemacht und kann davon berichten?
Es gibt zwar wenige positive Erfahrungen, doch ich brauche mehr!
Das wäre schön...

Bis dann!
Konstantin


[Beitrag von Konstantin am 14. Jul 2004, 21:07 bearbeitet]
Zweck0r
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2004, 03:23
Hi,


Gibt es (außer dem Preis) denn gar keine Nachteile?


Mir fallen da noch der WAF und die Notwendigkeit des Abgleichs ein. Ein Gerät für den Massenmarkt müsste eine automatische Kalibrierung besitzen, die Verzögerungszeit und Pegel der hinteren Lautsprecher selbst ermitteln kann. Das ganze muss natürlich auch bei nichtidealen Raumeinrichtungen noch funktionieren.


Eigentlich müsste in jeder Ausgabe der Hifi-Zeitschriften groß und klar der ultimative Tipp zur Lösung von Akustikproblemen mittels DBA stehen, wenn die Lösung so perfekt ist, denn schließlich soll es dem Interesse dieser Zeitschriften entsprechen, die Wiedergabequelität der Anlage in welcher Form auch immer zu verbessern.


Das Hauptinteresse der Verlage ist, möglichst viele Zeitschriften zu verkaufen und wer die perfekte Lösung hat, der braucht keine Zeitschrift mehr


Meine Boxen enthalten schon annähernd ein SBA (4 Basschassis übereinander) und das klingt tatsächlich "direkter" und "präziser" als der Bass anderer Boxen aus dieser Serie mit nur einem Chassis. Bei letzteren "blubbert" der Bass dagegen irgendwie im Raum herum. Die Längsmoden des Raumes sind aber noch da, 32 Hz ist um ca. 24 dB zu laut. Deshalb baue ich das irgendwann noch zum DBA aus. Den dafür gekauften Behringer Ultracurve DSP 8024 benutze ich momentan nur als Notch-Filter, um die 32 Hz zu erschlagen. Das bringt schon eine deutliche Verbesserung, man hört aber noch das verzögerte Ein- und Ausschwingen bei 32 Hz.

Grüße,

Zweck
raw
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Jul 2004, 11:27
Hi

(toller Post!)

Tja... das mit den Zeitschriften ist das Problem...

Viele schreiben nur das, was die Leser hören wollen. Dass zum Beispiel durch ein Stück Holz auf dem Verstärker ein Klanggewinn hervorgerufen wird.
Mal ehrlich: Wer will gesagt bekommen, dass 2, 4, 8, oder sogar 16 Subwoofer(:.;)) in seinem Raum alle Bassprobleme beseitigen? Das ist schon ein starker Tobak!:P Lieber ein kleines Stückchen Holz und Kabel.

_______

Herr Nubert (www.nubert.de) wird vorraussichtlich Ende des Jahres eine DBA-Lösung im Angebot haben. Ich denke, dass ab diesem Zeitpunkt das DBA-Prinzip stärker bekannt wird. Bis jetzt gibt es ja nur Berichte von Hörern, die das Problem selber in die Hand genommen haben ...naja... das wird sich ändern!

_______

Es wurden schon in den 70ern oder 80ern mit aktiven Absorbern (selbes Prinzip, nur ohne richtige Subs) rumprobiert.

_______

Ich habe bis jetzt nur Erfahrungen mir aktiven Absorbern gemacht.... aber dafür sehr gute!!!!
martin
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Jul 2004, 11:44
Hi,

US hat im http://www.areadvd.de Forum, Rubrik Lautsprecher, sein DBA ausführlich - auch mit Messergebnissen - vorgestellt.

Mangels theoretische Kenntnisse, kann ich keine systemimmanenten Nachteile aufzeigen.

Jedenfalls ist es nicht teuerer als ein guter Sub und wenn man es so geschickt wie Uwe macht, weit weniger auffällig als eine dominante Subwoofer-Kiste - vom Klangergebnis ganz zu schweigen.

Ich durfte dem DBA in Verbindung mit meinen K+H O300D lauschen und kann nur sagen, seeeeeeeeeeehr überzeugend. Kein Dröhnen, auch nicht außerhalb des Raums,also auch nachbarschaftsfreundlich, ECHTER Tiefbass und Dank Entlastung der Hummeln, Pegel bis zum Abwinken. Keine Entzerrung auf einen kleinen punktuellen Abhörplatz, wie bei Monosub + Notchfilter sondern großzügiger Hörbereich.
Hoher Suchtfaktor für Bassfetischisten

Grüße
martin
raw
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Jul 2004, 12:10
Hallo nochmals

Wer weiß eigentlich, wie sich ein DBA in einem L-förmigen Raum verhält???

Viele der Versuche mit meinen aktiven Absorbern sind deswegen fehlgeschlagen und ich trau mich deshalb nicht an ein DBA heran.

Die Frage ist mir sehr wichtig und ich hoffe, dass sie mir jemand beantworten kann.

EDIT: Der Link zum DBA vom US im Visaton-Forum:

http://www.visaton.de/vb/showthread.php?s=&threadid=7500g


[Beitrag von raw am 15. Jul 2004, 12:11 bearbeitet]
Bilderspiele
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Jul 2004, 14:29
Hallo Konstatin,

habe selbst ein delayloses DBA, also eher ein 2x2 Multisub, welcher Zentimeter genau positioniert ist. Resultat: Linearer Bass von 25..65 Hz. Darüber sind aber starke Überhöhungen vorhanden, die den Betrieb auf Nur-LFE-Kanal einschränken. Ein Delay könnte den linearen Bereich auf ca. 100 Hz anheben und Sub/Sat-Betrieb wäre möglich. Die Probleme mit Raumresonanzen sind aber bei ca. 100 Hz noch nicht beendet. Reflektionen an Fussboden, Decke oder Rückwand, gemischt mit dem Direktschall der "Sats" können auch zwischen 100..250 Hz für grosse Welligkeiten sorgen. Die grossen Klopfer sind aber Dank DBA gezähmt.

@ raw

Ein L-förmiger Raum ist nicht geeignet!
strgaltdel
Stammgast
#7 erstellt: 16. Jul 2004, 17:29
Hallo @ all,


nur so eine Idee zu Thema L-förmiger Raum:
nach meinem Verständnis funzt das DBA in etwa so:

Dort, wo der Bass "gemacht" wird nimmt man 2 Subs um gleichmässige Wellenfronten zu erregen, möglichst nahe bzw in den Ecken um frühe Refl. zu vermeiden.

Dort wo Reflektionen entstehen bzw die Schallschnelle am höchsten ist (wandnah an reflektierender Wand, möglichst in der Ecke) werden die "saugenden" Subs installiert.

Könnte man daher im "L-Raum" nicht noch einen sub in der zusätzlichen Innenecke positionieren, quasi als "mittlerer Sauger" der 1 Reflektion?

Ob 4 oder 5 Subs spielt doch auch keine Rolle mehr.
Hauptsache die Tragfähigkeit des Bodens geht i.O

geht das prinzipiell oder eher nicht?


Gruß
Udo
Konstantin
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Jul 2004, 20:55
Wenn die hinteren Subwoofer "saugen" sollen, dann heißt es ja, dass sich hinter diesen Schallsaugern akustisch nichts absipelen sollte.
Daher müsste man auch in einem L-Raum mit 4 Subwoofern eine rechteckige Fläche einschließen können (nicht im gesamten L-Raum, sondern nur im Teilbereich), um dann in den Genuß eines präzisen Basses kommen zu können.
Das sind aber reine Spekulationen, Erfahrungen habe ich in diesem Gebiet keine.

@ Bilderspiele:
Du schreibst, dass dein delayloses DBA ab einer Frequenz von 65Hz nicht mehr wirkt und darüber Welligkeiten vorhanden sind.
Ziehst du es denn in Erwägung, demnächst dein System zu einem Delay-DBA auszubauen (Ziel: Linearität bis 100Hz)? So ein Delay-Erzeuger dürfte eigentlich nicht die Welt kosten, oder?
Ob mit oder ohne Delay, dein Beispiel zeigt jedenfalls, dass es auch mit einem DBA ganz ohne Absorber nicht geht.
Ich denke, den Bereich ab 100 Hz wird man mit Absorbern viel einfacher linearisieren können als die von dir erwähnten Frequenzen von 25 bis 65 Hz, wo dein DBA wirkt.
Und für eine präzise Mitten- und Höhenwiedergabe muss man seinen Raum sowieso akustisch ordentlich "präparieren", der DBA hat da nichts zun sagen.
Aber es ist dennoch toll, dass du im Frequenzkeller einen linearen Bass hast. Darf ich dich denn fragen, wie groß die Abmessungen deines Raumes sind?


@ All:
Ein 4-Subwoofer-DBA würde natürlich den Geldbeutel enorm belasten.
Dass Nubert ein DBA-System demnächst auf den Markt bringen will, ist schon mal gut. Ich hoffe, dass es aus vernünftigen Subwoofern bestehen wird. Eine denkbare und preislich noch angemessene Lösung wären 4 Subwoofer in der Güte eines AW-440 plus Delay-Gerät. So für etwa 1200 Euro...

Aber ich denke über folgendes nach:
Könnte man, um Geld zu sparen, nicht auch mit einem 1 x 2 - Array sehr gute Ergebnisse erzielen?
Der vordere Subwoofer sollte wie gehabt ganz normal tönen, und der hintere phasenverkehrt und zeitversetzt.
Man könnte an den Seitenwänden und den Vorderecken massenweise Tieftonabsorber anbringen, um durch Frühreflexionen verursachten "Schallmüll" abzufangen und einen mehr oder weniger sauberen Ton an den "Schallsauger" liefern zu können?
Die Absorber würden außerdem die oberen Bässe bedämpfen, wo ein DBA ohnehin nicht mehr wirksam ist.
Wie gesagt, es ist nur so eine Idee. Wenn sie jemand schon mal umgesetzt hat, ist es schön, doch ich rechne nicht damit, weil kaum jemand damit Erfahrungen macht.

Ach ja, und könnte man so ein 1 x 2-Array nicht bei sich zu Hause mit den Stand- oder Kompaktlautsprechern experimentell "nachmachen"?
Man stellt eine Box nach vorne, und eine nach hinten. Beide sollen entlang einer Geraden parallel zu den Wänden liegen.
Die eine Box schließt man phasenkorrekt an, die andere phasenverkehrt.
Man erstellt dann am PC ein Signal mit unterschiedlichen Frequenzen, wo der eine Kanal gegenüber dem anderen Kanal um eine bestimmte Zeit versetzt ist, um diejenige Zeit, die der Schall von der vorderen Box bis zur hinteren Box braucht.
Und so speist man die hintere Box mit dem zeitversetzten Signal ein und begutachtet die Linearität im Tiefbass.
Ich würde so etwas durchführen, doch das Aufzeichnen des angesprochenen Signals ist ein Problem. Ich weiß nicht, ob´s so einfach ist.
Ach ja: Wer sich denn mit DBA ein bißchen auskennt:
Um welche Zeitspanne darf der Zeitversatz eigentlich vom Ideal abweichen?
1ms? Weniger?

Wenn man mit einem 1x2-Array auch tolle Ergebnisse erzielen könnte (in Verbindung mit Absorbern), dann wäre das eine günstige Alternative!

Gruß Konstantin
Zweck0r
Inventar
#9 erstellt: 16. Jul 2004, 22:48
Hi,

die preisgünstigste Alternative wäre, gar keine fertigen Aktivsubs dafür zu verwenden. Man braucht nämlich bei gleichartigen Passivsubs nur ein einziges Tiefpassfilter plus Tiefbassentzerrung, ein Delay und zwei fette Endstufen für ein ganzes DBA. An eine 2-Ohm-stabile Endstufe könnte man 4 Bässe mit je 8 Ohm parallel anschließen.

Bleibt noch das Problem, den richtigen Passivsub zu finden. Fertige Subs haben meist Bassreflex- oder Bandpassgehäuse, die bei vielen kleinen Modellen eher den oberen Bass verstärken, bei Tiefbass aber einen akustischen Kurzschluss verursachen. Dagegen kommt eine nachträgliche Entzerrung nicht an. Deshalb und wegen der besseren Impulswiedergabe sind die auch von US verwendeten geschlossenen Boxen die beste Wahl.

Wenn es unbedingt ein Fertigsub sein muss, käme vielleicht der hier in Frage:

http://international...=BST&language=GERMAN

Den habe ich neulich im Geiz-Markt gehört, konnte mich sofort begeistern durch staubtrockenen, präzisen Bass und ging selbst ohne Entzerrung schon sehr tief herunter. Die träge dahinblubbernden anderen Carsubs mit Bassreflex- oder Bandpassgehäuse konnten dieser doch eher zierlichen geschlossenen Box nicht im entferntesten das Wasser reichen.

Selbstbau ist aber wohl die günstigste Alternative.

Frage an die Experten: gibt es ein 20-cm-Basschassis unter 50 Euro, das qualitativ über jeden Zweifel erhaben und nur im Pegel eingeschränkt ist ? Es sollte sich in einem geschlossenen Gehäuse von 10-20 Litern bis 20 Hz herunter entzerren lassen.

Grüße,

Zweck
US
Inventar
#10 erstellt: 18. Jul 2004, 19:00

Hallo Leute!


Warum setzen so wenige Leute das ein?

Und stimmt es, dass dieses Prinzip erst im letzten Jahr "erfunden" wurde?
Wenn´s so ist, dann ist es echt ´ne Lachnummer.
Komplizierte Relativitätstheorien und Quantenmechanismen z.B. sind schon vor knapp 100 Jahren ausformiliert worden, und so ein Klacks wie das DBA muss erst so lange danach erfunden werden? Zumal die Forschungskosten im Vergleich zu Teilchenbeschleunigern wirklich winzig sind?
Ich verstehe es irgendwie nicht.

Eigentlich müsste in jeder Ausgabe der Hifi-Zeitschriften groß und klar der ultimative Tipp zur Lösung von Akustikproblemen mittels DBA stehen,...

Bis dann!
Konstantin


Hallo Konstantin,

das DBA ist als Gebrauchsmuster beim deutschen Patentamt gemeldet unter DE 20121610 U1.
Die Bekanntmachung im Patentblatt erfolgte am 10.04. 2003.
Der Gebrauchsmusterschutz kann maximal 10 Jahre betragen.

Das Prinzip ist ein alter Hut. Seit Jahrzehnten gibt es solche Systeme zur aktiven Schallkompensation im Automobilbau, wo es aus den verschiedensten Gründen nicht in der Praxis eingesetzt wird, und in der Luftfahrtindustrie.
"Neu" ist lediglich die Anwendung im heimischen Wohnzimmer.

Deine Frage bzgl. Ignoranz sinnvoller technischer Lösungen seitens Presse und teilweise Hersteller lässt viel Raum für Spekulationen.
Ich denke, daß die Schar derer, die an hoher Wiedergabequalität Interesse hat, verschwindend gering ist.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, daß dies selbst hier im Forum der Fall ist.
Wie sonst wären die Auswüchse im Voodoo-Forum zu erklären, wo man mit Vorliebe Platinen mit Wundermittelchen bepinselt und gleichzeitig über unsäglich verfärbende Plärrtüten hört?

Konkret zum Tiefton:
Wer ist schon an sauberer Tieftonreproduktion interessiert?
Gewünscht wird "Bummsbaß", Klirr und Dröhnen. Auch wenn die üblichen 200€-Brummelkisten mit Loch drin, die mit Vorliebe auf dem Fußboden in einer Raumecke Platz nehmen müssen, eine besondere Abart darstellen, ist die High-End-Schiene dabei ausdrücklich mit einzubeziehen.

Zum DBA:
Funktioniert hervorragend, wie ich in den diversen Threads dargelegt habe.
Allerdings sollte man auch sagen, daß sich bereits mit ganz konventionellen Mitteln sehr gute Resultate erzielen lassen.
Geschlossene Gehäuse lassen hier alle Freiheiten in der Entzerrung und müssen entgegen landläufiger Meinung NICHT massiv entzerrt werden. Positioniert man die Tieftonschallquellen vernünftig, kommt man so schon sehr weit. Beispielsweise in der Höhe zwischen Druckmaxima der Moden 1. und 2. Ordnung vertikal (90cm bei 2,4m Raumhöhe).
In Querrichtung auf 1/4 und 3/4 der Raumbreite.

@Zweckohr:
Guck dir mal die Raveland-Treiber an (AXX...).
Über jeden Zweifel erhaben ist das Teil zwar nicht gerade, macht um den Preis aber keinen so schlechten Eindruck.


Um welche Zeitspanne darf der Zeitversatz eigentlich vom Ideal abweichen?
1ms? Weniger?


Das Delay entspricht der Raumlänge. Per Feintunig lässt sich der Frequenzgang in der Hörzone noch begradigen. Dabei bewegt man sich bei üblichen Raumlängen in Bereichen von +/-2ms.

Gruß, Uwe
raw
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 19. Jul 2004, 14:54
Hi


@ raw

Ein L-förmiger Raum ist nicht geeignet!


Wenn es nicht zu viel Umstände bereitet möchte ich dazu schon eine Bgründung hören.

Wie ist es in Zimmern mit Dachschräge(n)?
Wirkt das DBA nur in "Musterräumen" (quaderförmig)?

____________

Würde es gehen, wenn ich ein DBA frei im Zimmer stehen habe?

Also zum Beispiel, dass ich zwischen vorderem Array und der Rückwand einen Abstand von zum Beispiel 1,5m habe, wobei das hintere Array direkt an der Wand positioniert ist.
US
Inventar
#12 erstellt: 19. Jul 2004, 18:21
Hallo raw,


Wie ist es in Zimmern mit Dachschräge(n)?
Wirkt das DBA nur in "Musterräumen" (quaderförmig)?

____________

Würde es gehen, wenn ich ein DBA frei im Zimmer stehen habe?

Also zum Beispiel, dass ich zwischen vorderem Array und der Rückwand einen Abstand von zum Beispiel 1,5m habe, wobei das hintere Array direkt an der Wand positioniert ist.


Das DBA so wie es in der Gebrauchsmusterschrift DE 20121610 U1 beschrieben ist, funktioniert nur in rechteckigen Räumen bei Montage der Tieftonquellen direkt an den Stirnseiten.
Und dies nur bis zu seiner wirkfrequenz, die determiniert ist durch den längsten Abstand der Tieftonquellen in Quer- oder Vertikalrichtung.
Beispiel:
Stirnseite ist 2,4m hoch und 5m breit. Betrieben wird ein 2 x 4-Array: Damit ergibt sich eine Wirkfrequenz von 70Hz.
Bei einem 2 x 8 Array sind es 140Hz und so weiter.

Voraussetzung für das Funktionieren ist eine ebene Welle und keine sich chaotisch überlagernden Kugelwellen. Mit der Montage Direkt an der Wand ergibt sich eine Abstrahlung in den Halbraum.
Bei Wandabstand, würde sich der rückwärtig abgestrahlte Schall an der Wand reflektieren und sich mit dem Direktschall überlagern und zu einem "chaotischen" Wellenfeld summieren.

Dies alles heißt aber nicht, daß man mit abweichenden Konzepten keine befriedigenden Resultate erzielen könnte. Nur ist dazu eben etwas Entwicklungsarbeit gefragt.

Ich persönlich würde in deinem Fall eine andere Strategie wählen:

-Ermittlung aller Resonanzen (messtechnisch), auch quantitativ.
-Ursache und Wirkung in Zusammenhang bringen ("Woher kommen die Resos genau?")
-Störende Resos nicht anregen durch geschickte Platzierung von 4 oder mehreren Subwoofern. Das muß nicht zwangsläufig auf ein DBA mit Delay hinauslaufen.

Gruß,
Uwe
raw
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 20. Jul 2004, 16:35
Hallo US

Danke für deine Ratschläge! (...wieder was dazugelernt:))

Mit mehreren Subwoofern werde ich zumindest jetzt noch nicht arbeiten (mit sind 4 AW-440 oder etwas größeres jetzt noch einfach zu teuer).

Aktive Absorber werde ich vielleicht eher realisieren...

...aber das steht alles noch in den Sternen...
Bilderspiele
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Jul 2004, 21:57

nd für eine präzise Mitten- und Höhenwiedergabe muss man seinen Raum sowieso akustisch ordentlich "präparieren", der DBA hat da nichts zun sagen.


Für die Welligkeiten oberhalb von 65 Hz habe ich 8 Plattenabsorber installiert. Die Decke ist komplett mit einem Schlitzabsorber (ab 500 Hz wirksam) bedeckt. Der Fussboden dämmt ebenfalls im Mitteltonbereich. Auch die Sitzgelegenheit dämmt an der jetzigen Position Raumresonanzen im Bereich um 80 Hz. Der Raum klingt nicht dumpf sondern eher leise.


Aber es ist dennoch toll, dass du im Frequenzkeller einen linearen Bass hast. Darf ich dich denn fragen, wie groß die Abmessungen deines Raumes sind?


Der Raum misst 4,25 mal 4,85 Meter. Die Höhe ist durch schallschutztechnische und raumakustische Massnahmen von 2,80 auf 2,50 Meter reduziert.
Konstantin
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Jul 2004, 21:01


Der Raum misst 4,25 mal 4,85 Meter


Hm, keine guten Abmessungen für eine gute Basswiedergabe, da die Breite und die Länge des Raumes in deinem Fall dicht beieinanderliegen.

Aber du betreibst ja 4 Subwoofer, und da musst du dir um den unteren Frequenzbereich keine Sorgen machen.

Offensichtlich ist DBA eine schöne Sache. Im Moment für mich aber zu teuer und etwas zu riskant.

Na ja, aber träumen darf man...

Gruß Konstantin
Kay*
Inventar
#16 erstellt: 23. Mai 2006, 20:59
Was gerne vergessen wird:
DBA ist "nur" eine "Spezialform" des MultiSub-
Gedankens

multiSub
www.harman.com/wp/index.jsp?articleId=65

Mist, der Link geht nicht.
Harman hat seine Page geändert
www.harmanaudio.com/all_about_audio/default.asp
ich finde es nicht

gruss
Kay


[Beitrag von Kay* am 23. Mai 2006, 21:05 bearbeitet]
hal-9.000
Inventar
#17 erstellt: 24. Mai 2006, 06:56
Hui - wo hast Du den Thread denn ausgebuddelt - der is ja schon sooo alt, der feiert in Kürze seinen 2. Geburtstag
Poison_Nuke
Inventar
#18 erstellt: 24. Mai 2006, 10:34
also es ist die Frage, ob der "Erfinder" vom DBA Prinzip es vom Multisubprinzip abgeleitet hat oder ob es von einem anderen Standpunkt aus entstanden ist.

Denn beim Multisubprinzip versucht man durch mehrere Subwoofer die Anregungn der Raummoden zu minimieren, aber die Reflektion der Schallwellen wird nicht verhindert, weshalb der Nachhall nicht besser wird.

Bei einem DBA geht man ja den Weg, dass der entstandene Schall gezielt absorbiert wird. Also ein ganz anderer Weg wie bei Multisub.
Sator
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 24. Mai 2006, 12:09
Sorry wegen off-Topic:

@Poison_Nuke
Du hast den absolut coolsten Beamerhalter den ich jeh gehen hab ^^ Der stellt wenigstens mal was dar...
Bilderspiele
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 25. Mai 2006, 22:17
Der Hauptunterschied zwischen Multisubbetrieb und DBA ist:

Beim DBA wird das hintere Array gegenphasig mit Delay betrieben.

Beim Multisubsystem werden alles Subs gleichphasig betrieben.
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