Staffelung: mehr "Nähe" im Klangbild machbar?

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Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 08. Jul 2004, 10:41

Hallo ihr Experten,

gibt's Möglichkeiten, die Schallquellen subjektiv näher heranzuholen? Damit meine ich eine Veränderung der räumlichen Staffelung, also beispielsweise, dass ein Sänger nicht "hinter" den Boxen, sondern "davor" zu stehen scheint.

Beim Mehrkanalbetrieb kann man durch das Zuschalten der Rear-Speakers den Eindruck erzeugen, die Schallquelle wäre "im Kopf" (also ähnlich dem Kopfhöhrer-Gefühl).

Was kann man bei Stereo-Betrieb machen? Oder steht und fällt der Eindruck mit der Aufnahme (und natürlich der Anlage und Raumakustik)?

Bei manchen Aufnahmen scheinen die Schallquellen näher zu sein, als bei anderen. Woran liegt das? Wie kann man überhaupt mit 2 Lautsprechern den Eindruck von Tiefe (und nicht nur links/rechts) vermitteln?

Gruß
Thrakkar

Torsten_Adam
Inventar

#2 erstellt: 08. Jul 2004, 10:52

Eigentlich schon.
Ein Beispiel, zuerst die LS direkt auf die Sitzposition ausgerichtet. Sehr gute Ortung, wenig Tiefe und heller Klang.
Die LS etwas weiter nach ausen gedreht. Gute Ortung, mehr Tiefe und nicht mehr so heller Klang.
So kann man sich rantasten, bis man den Punkt erreicht hat den man sich wünscht. Voraussetzung ist natürlich das es deine Kette auch abbilden kann. Verstärker, CD-Player und Co..

Thrakkar
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 08. Jul 2004, 11:22

Danke für den Tip!

Und wenn ich die LS näher zusammenstelle, was tut sich dann?

Torsten_Adam
Inventar

#4 erstellt: 08. Jul 2004, 11:47

Danke für den Tip!

Und wenn ich die LS näher zusammenstelle, was tut sich dann?

Die LS sollten min. 3m auseinander stehen. Zu weit auseinander bringt auch wieder Nachteile mit sich, der Raumklang lässt irgendwann zu wünschen übrig. Ebenso zu nah , lässt auch die räumlichkeit nach. Je nach LS.
Versuche erstmal durch das Eindrehen bzw. Ausdrehen deinen Wunschklang zu erreichen.

ohrmuschel
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 08. Jul 2004, 12:02

@thrakkar:

Die Räumlichkeit bei der Wiedergabe einer Aufnahme wird natürlich in erster Linie durch die Aufnahmequalität selbst festgelegt - da gibt es aufnahmeseitig schon erhebliche Qualitätsunterschiede.
Bei Passivlautsprechern hat sich die Regel bewährt, daß der Hörplatz mit den Boxen ein gleichschenkliges Dreieck bilden sollte. Ein Abstand von 3 m zwischen den Lautsprechern ist eine ausreichend große Basis. Es gibt Lautsprecher, die sollten tunlichst nicht an einer Wand oder gar in der Ecke stehen - das führt zu einer Bassüberhöhung. Auch ein Abstand von den Seitenwänden erhöht die räumliche Abbildungsfähigkeit. Dachschrägen, unter-, bzw. überdämpfte Räume schaden eher.

Bei Aktivlautsprechern mit Regelungstechnik der Membranflächen kann der Abstand zwischen den Lautsprechern ruhig geringer ausfallen, da sie gerichteter abstrahlen.

Um das Probieren der richtigen Aufstellung kommt man in keinem Raum umhin. Ein Anwinkeln zum Hörplatz kann mitunter auch hilfreich sein.
Aber das wichtigste ist und bleibt die gute Aufnahme selbst!

schönen Gruß
ohrmuschel

[Beitrag von ohrmuschel am 08. Jul 2004, 12:02 bearbeitet]

Zweck0r
Inventar

#6 erstellt: 09. Jul 2004, 03:13

Es klingt auch "näher", wenn man den Höhenregler aufdreht.

Grüße,

Zweck

ohrmuschel
Hat sich gelöscht

#7 erstellt: 09. Jul 2004, 08:52

Hallo Zweck,

war das jetzt ernst gemeint? Wenn ja, würde ich gern mehr darüber erfahren. Ich käme nie auf die Idee, den Höhenregler aufzudrehen, eher die Pegel der Lautsprecherchassis auf das subjektive Hörempfinden am Hörplatz einzustellen. Bei meinen Aktivlautsprechern macht dies mitunter durchaus Sinn. Ich habe auch weder Höhen- noch andere Klangregler.

Gruß
ohrmuschel

US
Inventar

#8 erstellt: 09. Jul 2004, 10:05

Hallo Ohrmuschel,

die Tiefenwahrnehmung wird ganz entscheidend vom Verlauf der Amplitude über Frequenz bestimmt.
Viele LS-Entwickler machen sich diese Tatsache zu nutze und stimmen ihren LS entsprechend ab.

Die kann auch indirekt über den Diffusschall erfolgen, um im Prospekt einen linesren Frequenzgang ausweisen zu können.

Suche mal in google oder hier im Forum unter "Blauertsche Bänder".

Gruß, Uwe

ohrmuschel
Hat sich gelöscht

#9 erstellt: 09. Jul 2004, 10:13

Dank dir Uwe für die info.

Zweck0r
Inventar

#10 erstellt: 10. Jul 2004, 05:10

Hi ohrmuschel,

Ich käme nie auf die Idee, den Höhenregler aufzudrehen, eher die Pegel der Lautsprecherchassis auf das subjektive Hörempfinden am Hörplatz einzustellen.

die Chassispegel von Aktivboxen würde ich nicht verstellen. Dabei entsteht eine "Treppenstufe" im Frequenzgang, wie sie bei realen Schallereignissen nicht vorkommt. So eine Verfärbung klingt deshalb unnatürlicher als ein aufgedrehter Höhenregler, der einen gleichmäßigen Anstieg ohne Sprung bewirkt.

Bestimmt ist Dir schon aufgefallen, dass weiter entfernte Schallquellen dumpfer klingen. Als Ursachen vermute ich größere Dämpfungswirkung der Umgebungsluft bei steigender Frequenz und höhere Absorption und diffuse Reflexionen an umgebenden Gegenständen.

Grüße,

Zweck