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Lautsprecheraufstellung nach Umzug, Beginn einer Odyssee+A -A |
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Autor |
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UweM
Moderator |
#1 erstellt: 25. Feb 2008, 11:54 | |
Hallo, wie vor Monaten angekündigt, meine Erfahrungsbericht – der fortzusetzen sein wird, soviel steht schon fest – zum Thema neuem Hörraum. Zunächst mal, es handelt sich nicht um ein Wohnzimmer, sondern der Raum gehört tatsächlich nur mir und kann ohne ehefrauliche Einschränkungen verschandelt werden. Wegen der Kosten für den Hausbau sind finanziell momentan aber einige Grenzen für das Raumakustiktuning gesetzt. Ausgangslage ist wie folgt: Umzug aus einem 25qm Wohnzimmer in ein kleineres Zimmer mit eigentlich dafür zu großen Boxen (Elac 518). Das neue Zimmer hat die Abmessungen 4,7x3,7x2,6m, zumindest kein GAU was die Lage der Raummoden angeht, da die Abmessungen keine Vielfachen voneinander sind. Teppichboden. Aufstellung von Anlage und Hörplatz in der Mitte der langen Seiten verbietet sich wegen der Lage von Türen und Fenstern. In einem Eck steht ein Tisch mit einem PC, an der kurzen Wand auf dieser Seite hängt ein großes CD-Regal (technosign). Die Anlage selbst wurde an der gegenüberliegenden kurzen Wand aufgestellt. Bei sinnvollem Wandabstand der Boxen und Hörplatz etwa in Raummitte sollte sich eine brauchbare Perspektive ergeben, so der ursprüngliche Plan. Zum Hören bin ich Anfangs nur nebenbei gekommen, da wir im Haus sehr viel selbst gemacht haben und der Raum zudem noch zur Zwischenlagerung von Umzugskisten genutzt wurde. Hintergrundmusik beim Werken war zu bassbetont, damit hatte ich gerechnet, aber gehofft, dem schrittweise mit vier Maßnahmen begegnen zu können: 1.Hörplatz in Raummitte, abseits dominanter Bassüberhöhungen 2.verschließen der Bassreflexöffnungen, was laut Auskunft von Elac den Bereich zwischen 40Hz und 70Hz etwas dämpft 3.Absorber in die Ecken (noch nicht gekauft, müssen auch noch etwas warten) 4.eventuelle Restprobleme im Bass mit einem EQ besänftigen Irgendwann war der Raum dann so weit geleert, dass ich mich ans ernsthafte Hören machen konnte. Der erste Eindruck war niederschmetternd. OK, es ist noch recht hallig, weil drei von vier Wänden kahl sind. Dominierender Eindruck war aber, dass es massiv an Bass fehlt! Gerade das Gegenteil von dem, was ich erwartet hätte. Beim Rumlaufen im Zimmer überall kräftiger, tiefer Bass und am Hörplatz Kofferradioniveau. Kleineres Rumschieben half nur marginal. Dann das ganze mal von der Simulationsseite her betrachtet: Der Hunecke Raumakustikrechner (via stereoplay-homepage) zeigte einen steilflankigen Bassabfall unterhalb von etwa 65Hz, mit kräftigerem Pegel erst wieder unter 35-40Hz. Dazwischen ein tiefes Loch. Das korrelierte recht gut mit dem Höreindruck. Aus früheren Experimenten mit dem EQ weiß ich, dass der Bereich für den Eindruck der „schwärze“ des Basses zuständig ist. Rumschieben am PC ergab einen ausgewogeneren Verlauf erst bei extrem boxennaher Hörplatzposition. Danke, einen guten Kopfhörer habe ich schon. Zweiter Versuch: Mit der CARA Raumsimulation hatte ich im vorherigen Hörraum mit stark unregelmäßigem Querschnitt bei der Aufstellungsoptimierung gute Ergebnisse erzielt. Vielleicht hilft das weiter. Erst mal die Ausgangslage analysiert doch hier behauptete CARA, alles sei wunderbar in Ordnung und prognostizierte einen Frequenzgang nahe am Optimum. Völlig unbrauchbar! Wenn schon die Ausgangslage nicht mit der Realität übereinstimmt, brauche ich von da ausgehend auch keine Positionierungsoptimierung berechnen lassen. Wenn ich Raucher wäre, dann wäre jetzt der richtige Augenblick für die erste Frustzigarette gewesen. Bei laufender Musik im Raum umherbewegt und schließlich beschlossen, dass kein Weg daran vorbei führt, den Hörplatz deutlich aus der Raumitte herauszubewegen. Markant weiter nach hinten oder vorne verbot sich, da man dann kein sinnvolles Stereodreieck zustande kriegt. Also seitlich an die linke Wand, etwa ein Drittel der Raumlänge von hinten und die Anlage diagonal aus der rechten Raumecke abstrahlen lassen. Dabei wanderte die linke Box mehr in die Mitte der kurzen Seite und die rechte an die lange Wand. Tonal klang es nun um Welten ausgewogener. Kleinere Dröhnneigungen bei einzelnen Bassfrequenzen sind in dem frühen Stadium kein Problem, das kann man abmildern (Siehe oben 2.-4.) Durch die diagonale Aufstellung sind nicht nur Hörplatz sondern auch Lautsprecher näher an den Wänden. Mir ist Raumabbildung nicht so wichtig aber momentan kann von Ortungsschärfe keine Rede sein, der Klang löst sich nicht richtig von den Lautsprechern und eine saubere Monomitte existiert nicht. OK, wie gesagt, die Wände sind noch kahl, Kantenabsorber wird es irgendwann geben, ein Bücherregal von ca. 1m Breite könnte noch aufgehängt werden (wo?), einzelne Diffusoren oder Dämpfungsmatten (welche?) auch. Aber wohin? So viele Löcher zum beliebigen Experimentieren möchte ich auch wieder nicht bohren. Die Ecke zwischen den LS und hinter der Anlage auskleiden? Oder vorrangig die Wände links und rechts von der Lautsprecherebene, da hier wohl die ersten Reflektionen herkommen? Hinter den Hörplatz wird ein Vorhang wohl noch ein Fenster abdecken. Bin für Tips ausgesprochen dankbar. Grüße, Uwe |
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Ydope
Inventar |
#2 erstellt: 25. Feb 2008, 17:05 | |
Hi, kanst du den alten Thread (falls existent) noch mal verlinken? Wahrscheinlich wurde doch schon einiges gesagt. In der Raummitte und direkt an der Wand ists eigentlich immer schlecht für die Hörposition. Links/rechts ist Symmetrie erforderlich, daher kann man nur versuchen vorne/hinten einen guten Ort zu finden. Also hast du nicht viel andere Möglichkeiten, als ca. 2 m von der Rückwand entfernt zu sitzen. Eine Schrägaufstellung ist nur denkbar, wenn der Raum genau quadratisch ist. Gruß |
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UweM
Moderator |
#3 erstellt: 25. Feb 2008, 17:47 | |
Hallo, damals gab es keinen spezifischen Thread. Ich hatte nur erwähnt, dass ich umziehen werde und dann wieder mit Problemen kämpfen muss gegen die kein Kabel gewachsen ist. Wenn ich 2 m von der Rückwand entfernt bin, befinde ich mich fast schon in Raummitte und dort klingt es wie gesagt, schlecht. Grüße, Uwe |
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Ydope
Inventar |
#4 erstellt: 25. Feb 2008, 20:12 | |
Alles klar, dann halt 1,50 m. Nach 38%-Regel wären 1,80 m optimal. Ein Nahfeld geht mit Standboxen ja nicht. Jedenfalls wird die auch beste Position ohne Breitband-Absorber noch relativ schlecht klingen. Gibt ja nicht den Bass, sondern der Bereich erstreckt sich über 4 Oktaven wo es bei jeden Ton und Ort anders unterschiedlich laut wird... |
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UweM
Moderator |
#5 erstellt: 11. Mai 2009, 07:33 | |
Nach einer Reihe von Schwierigkeiten vor allem beim Messen bin ich jetzt am in dem Raum erzielbaren Optimum angelangt. Hier hängen nun Basotect-Absorber an der Wand, um den Bass kümmern sich Kantenabsorber, ein selbstgebauter Plattenresonator sowie der Behringer-EQ. Große Zimmerpflanzen werden als "Diffusoren" eigesetzt. Die Odyssee - und ich hätte nicht gedacht, wie sehr sich der Titel bewahrheiten würde - zog sich ein gutes Jahr hin. Ausführlicher wurde der Weg hier besprochen: Klick Ab Seite 6 beginnen die ersten Messungen, zunächst mit einem Lautsprechermessplatz von Kirchner, danach mit Raumakustikfreeware wie REW und Audionet Carma, mit denen man am PC die EQ-Einstellungen simulieren kann. Schwierigkeiten mit der Software, Hardwaretreiben und wie sich zuletzt herausstellte mit dem Mikrofon, haben haben das ganze über Monate zu einer nervenaufreibenden Aktion werden lassen. Ich schreibe es einem beginnenden Alterstarrsin zu, dass ich es erfolgreich zu Ende bringen konnte, siehe letzte Seite des Threads. Grüße, Uwe |
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