Wozu Töne über 20000 Hertz?

m.sussitz schrieb:

Ich denke mal die Frage ist jeztt etwas dumm. Aber was macht der Sinn Boxen zu haben die eine Frequenz über 20.000 Hertz abspielen können und sie das menschliche Gehör aber nicht wahrnehmen kann??

Hi,

mal ganz davon abgesehen, daß aktuelle Hochtöner bis weit über 20Khz das Musiksignal wiedergeben können: Einen wirklichen Nutzen hat man davon nicht. Ist halt nett und gut fürs Marketing, hören kann man es aber eher nicht.

Harry

Hi,

das Ohr ist kein FFT-Analysator sondern reagiert unter anderem auf die Umhüllende des Musiksignals.

Im Übrigen sollen Menschen, die einen 12.5 kHz-Sinuston definitiv nicht mehr gehört haben, dennoch das Einschleifen eines 15 kHz Tiefpassfilters eindeutig wahrgenommen (nicht jedoch eines 20 kHz Filters -> der Filter an sich war nicht das Problem).

Erklärung: durch die Verändernug des Frequenzgangs durch den Filter hat sich auch der Frequenzgang UNTERHALB der Trennfrequenz leicht verändert, und damit auch der Phasengang. Das hat z.B. die Umhüllende geändert und war deshalb wahrnehmbar.

Lösung: Solange die Eckfrequenz des Tiefpassfilters hoch genug ist gibt es keinen negativen Einfluss -> ein linearer Frequenzgang bis 20 kHz und dann erst sanfter Abfall (= geringe Phasendrehungen) macht Sinn - auch wenn man das als Sinuston nicht mehr hört.

Gruß Pico

Hinzu kommt:

Bei Frequenzangaben ist im Bereich der Maximalfrequenz zum einen der PEgel bereits um 3dB abgefallen, zum anderen, wrden gerade Hochtöner zu hohen Frequenzen hin unruhig im Frequenzverlauf.
Einem "linearen" Hochtöner bis 30kHz trau ich mehr Linearität bis 20kHz zu, als einem, der bis 20kHz angegeben wird

Das trifft selbstverständlich nicht auf alle Chassis zu - das ist nur ein Erfahrungswert

genau das wäre auch mein Anhaltpunkt...denn Hochtöner haben fast immer irgendwelche Resonanzen. Und sobald diese anfangen, dauert es normalerweise nicht mehr lange, bis der auch im Frequenzgang abfällt.
Wenn hingegen ein Hochtöner bis 70kHz angegeben ist, dann kann man oft davon ausgehen, dass die Resonanzen zumindest aus dem hörbaren Bereich herausgeruscht sind.

Klar, stimmt auch nicht immer, aber oft ist es schon ein guter Ansatz bei der Beurteilung von LS. Trotzdem geht nichts über ein Probehören ,)

wer nicht hören will, muss fühlen (sofern er haare auf den armen hat, die über die luftbewegung gänsehaut erzeugen).

Moin an alle,

interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe.

Oberwellen scheinen diese Töne im Fledermausformat zu heißen...habe mir mal Superhochtöner ausgeliehen, die mit 6db-Weiche bei 20 Khz angekoppelt wurden, also auch unterhalb von 20 Khz schon aktiv waren. Mehr Hochton? Nein! Schriller Hochton? Nein! Mehr Raum? Ja, irgendwie schien sich die Musik vom Lautsprecher zu lösen, die Räumlichkeit hat zugelegt. Insgesamt war die Veränderung hörbar, auch besser, aber Preis-Leistungsverhältnis stimmten gar nicht. Daher wieder weg mit den Dingern.

Gruß

Holger