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Schalldämmung am Boden (wg. Wohnung unter mir) und der Tür+A -A |
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Autor |
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Gaiwa
Neuling |
#1 erstellt: 16. Jul 2006, 23:42 | |
Hi, ich hab mal ein etwas anderes Problem, glaub ich zumindest: Eins vorweg, es geht nicht um eine Verbesserung der Akkustik, sondern schlicht um Dämmung. A) Das Problem ist, dass ich im 5. Stock wohne. Die Leute neben mir haben kaum Probleme mit Musik (allerdings wäre da etwas anders, dazu später), allerdings die direkt unter mir. Naja, nicht unbedingt nur mit Musik, sie sind etwas schizo was alle Geräusche angeht. Nur, was kann man da machen? Dämmungsmaterial am Boden in einem Wohnraum geht ja nicht unbedingt besonders gut. Das Problem ist, dass die jeweiligen Personen wohl hauptsächlich der Bass stören wird, aber eine solche Dämmung wäre wohl zu "massiv". Im Gegensatz zu Dämmung der Decke oder den Wänden steht auf dem Boden nunmal auch Zeug drauf, und man muss drauf laufen ;p Meine Idee war Verbundschaum zu legen, und darüber dann Laminat (Für die Raumakkustik bringts zwar null denk ich, aber immerhin dämmt es gegen die Bude unten drunter). Allerdings wird Verbundschaum nur bis 5mm gehn (denk ich mal), da ich nicht weiß, ob der Laminat dann die Belastung von Gewicht aushalten würde. Die Idee ist zwar noch etwas konfus, aber ich wüsste einfach nicht, wie man nach unten gut abschirmen kann =/. Meinungen und Ideen dazu sind gefragt ^^ B) So, nun noch Kleinigkeiten: Der Eingangsbereich meiner Wohnung - praktischerweise neben dem Bett - ist Null isoliert (das ganze Stockwerk bzw. die oben wo ich wohne waren wohl früher als Büros konzipiert gewesen ursprünglich und nicht als Wohnräume, und viele Änderungen - wie Wände aus Gipsplatten, ohne Füllung (!) - wurden erst nachträglich gemacht). Ich darf allerdings die Tür und den Rahmen und das alles nicht austauschen, ebenso, dass Fenster darüber. Gerade das Fenster denk ich mal wird ein Hauptproblem sein, da dünnes Glas wohl nich grad soo stark dämmt. Würd es was bringen von innen an die Holztür und das Fenster Verbundschaum und/oder Noppenschaum zu machen? Es geht dabei jetzt weniger um Tieftöne, sondern darum, dass man Gespräche nicht wortwörtlich vor der Tür hört bzw. "Bettgeräusche" . |
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Gaiwa
Neuling |
#2 erstellt: 17. Jul 2006, 00:31 | |
hab nun diesen Beitrag gefunden und auch weitere gelesen: http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-1062.html Also wie's aussieht kann man bei dem Bodenproblem nicht viel machen, ausser leiser drehen, wobei es eh schon leise ist (nur es handelt sich halt zu 99% um Goa und Drum&Bass ) =/ Was mich auch irritiert, ich lese hier so oft, dass Schaum "nach aussen" eigentlich garnichts bringt. Aber wenn ich zum Beispiel Verbund/Schwer/Noppenschaum zum Beispiel an eine Holztür mache oder das Fenster, dann müsste das doch zumindest im Mittelbereich schon etwas isolieren, oder? |
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Poison_Nuke
Inventar |
#3 erstellt: 17. Jul 2006, 08:15 | |
weniger Mitteltonbereich, eher Hochtonbereich. Bei der Tür ist es halt einfach, weil diese einen andere Wandimpedanz hat wie der Rest von der Wand. Mithilfe von Schwerschaum usw kann man den einigermaßen an die wand angleichen, wenn man diesen DICHT zur restlichen Wand abschließen lässt. Aber das Problem beim Bass ist: er wird sehr gut durch Biegewellen in der Gebäudesubstanz übertragen. Da in einem Raum stehende Wellen entstehen, hat man an JEDER Begrenzungsfläche einen maximalen Schalldruck, welcher sich zum Teil auf die Gebääudesubstanz überträgt. d.h. es schwingen ALLE Wände und Decken um den Raum herum. Da nun nat alle Wände usw in Verbindung stehen, wird der Schall ebenfalls auf die Seitenwände des darunterliegenden Raums übertragen...alle 4 Seitenwände Wenn du nun verhindern willst, dass Schall auf die Gebäudesubstanz übertragen wird, müsstest du einen zweiten Fussboden einziehen, und Laminat reicht da lange nicht aus. Es müsste so ein steifer Boden sein, dass er in der Lage ist, den meisten Schall zu reflektieren. Also richtige Verlegeplatten wäre da minimum. Diese Platten dürfen aber keinerlei Kontakt zu den Seitenwänden haben...und zum darunterliegenden Boden sowieso nicht. Z.b. könntest du deinen ganzen Fussboden mit einer Schicht Styropor auslegen (5cm sollten reichen), und auf dem Styropor verlegst du 28er Verlegeplatten (fest zusammengeleimt). Diese Platten verlegst du bis ca. 2-5mm vor den Seitenwänden. Die Seiten dichtest du nun mit Bauschaum, oder viel besser, mit Acryl aus. Sodass eine Schwingfähige Verbindung zur Seitenwand entsteht. Wenn du nun auch den Schall der Seitenwände minimieren willst, dann müsstest du das Prinzip vom Boden einfach um 90° drehen. Wenn du die dann zweite Wand FEST mit dem Boden verbindest, dann würde sich die Wirkung noch verbessern. Wichtig bei der ganzen Sache ist halt: man braucht eine komplette 2. Wand, welche keinen direkten Kontakt zur anderen Wand hat. Der Zwischenraum sollte mit einem absorbierenden Material ausgekleidet werden, damit die Wirkung verstärkt wird. idealfall wäre: man hat einen zweiten Raum im anderen Raum, welcher an keiner Stelle Kontakt zum anderen Raum hat, außer durch schwingfähige Verbindungen. Dieser zweite Raum sollte zu 100% dicht sein, also kein Fenster und eine spezielle Tür [Beitrag von Poison_Nuke am 17. Jul 2006, 08:19 bearbeitet] |
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Gaiwa
Neuling |
#4 erstellt: 18. Jul 2006, 00:17 | |
Hi, danke für die Antwort. Das mit dem Boden wäre momentan etwas Overkill, da ich hier nicht "langfristig" wohne, sondern wahrscheinlich nurnoch ein Jahr. Zur Tür: Welche Dicke sollte der Schaum an der Tür etwa haben? Hätte es irgendeinen Nutzen über den Schwerschaum nochmal normalen Noppenschaum zu kleben? (jetzt mal abgesehen davon halt, dass es besser ausschaut als Schwerschaumplatten). Hätte das eigentlich auf irgendeine Weise einen positiven/überhaupt einen Effekt, wenn man Fenster aufmacht (weil die Schallwellen dann rausgehen und nicht zurückgeworfen werden)? Ich frag nur, weil zufällig eine Wand bei mir nur aus Fenstern besteht und auf der anderen Seite 500m weiter und 20m tiefer erstmal garnichts ist. Aber schonmal vielen Dank für eure Hilfe im vorraus ^^. Ich hoffe ich komm mal irgendwann in ne Bude in der ich mir bei Akkustik wieder mehr Gedanken um guten Klang als um Schalldämmung machen kann ;p Aber nurmal theoretisch zu dieser "Raum im Raum"-Sache: Wie weit funktioniert sowas eigentlich? Ich meine, wenn ich sowas wirklich tun würde, und der innere Raum wäre so gut wie möglich entkoppelt, könnte man dann theoretisch drinnen einen auf Technodisko (nur als bildhaftes Beispiel ;p) machen, und 3m nebendran im Nachbarraum würde man kaum was oder überhaupt nichts hören? [Beitrag von Gaiwa am 18. Jul 2006, 00:22 bearbeitet] |
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Poison_Nuke
Inventar |
#5 erstellt: 18. Jul 2006, 06:53 | |
Zur Tür: die Dämmung müsste wirklich DICHT mit dem Türrahmen abschließen. Sobald du die Tür aber nutzen willst, würde schonwieder ein gewisser Luftspalt entstehen, der sehr viel Wirkung zunichte macht. Wenn du es wirklich machen willst, dann würde sich anbieten, gleich einen Sandwich zu machen: Tür - Schwerschaum (Bitumen) - Noppenschaum - stabiler Rahmen als Verkleidung Also letzters ist halt ein kompletter Aufsatz, der die Tür nur dicker erscheinen lässt. Weil wenn du eine zweite Holzplatte (sollte schon ein gewisses Eigengewicht mitbringen) relativ dicht zum Rahmen und zur Tür draufbringst, dann würde sich die Wirkung sehr stark vergrößern. Bei detailiertem Interesse könnte ich mal eine 3d Ansicht zeigen, wie ich das meine Zur Raum in Raum Lösung: Dies ist sehr stark abhängig von: - der Dicke und Steifheit der inneren Wand. Sie sollte halt möglichst für alle Frequenzen schallhart sein (also alles reflektieren). Da dies selbst bei 1m dicken Beton nicht der Fall ist, wäre für eine sehr dichte Lösung zumindest eine Wand aus 10cm Ytong angebracht und zur zweiten Wand auch 10cm Luft, welche mit Dämmwolle gefüllt ist (sehr wichtig, der Luftspalt muss komplett gedämmt werden, sonst bringt es nicht so viel). Fussboden wie gesagt, eine dicke Schicht Styropor, auf der alles aufliegt, eventuell den Styropor oben und unten noch mit Schwerschaummatten abdecken um wirklich auch die letzte Schwingungsübertragung zu verhindern. Auf diese Weise, wenn alles richtig dicht gebaut ist und keine Kontaktstellen vorhanden sind und auch die beiden Türen genauso dicht gebaut sind (hier empfehlen sich zwei Brandschutztüren), dann sollte man theoretisch eine Disko darin veranstalten können und die Nachbarn bekommen nichts davon mit |
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Gaiwa
Neuling |
#6 erstellt: 18. Jul 2006, 14:08 | |
Cool, danke für die ausführliche Antwort ^^ Also ich glaub bei der Tür hab ich verstanden was du meinst. Dieses Sandwich auf die Tür, und aussenrum auf der Wand nochmal so eine Art "Erweiterung der Tür". Ja, also das mit dem Raum im Raum würde mich schon reizen, aber in der Bude geht und lohnt sichs leider noch nicht. Der Raum dürfte dann ja auch eigentlich garkeine Fenster haben? Naja, aber ich freu mich schon drauf erstmal das für die Tür zu bauen ^^ |
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Poison_Nuke
Inventar |
#7 erstellt: 18. Jul 2006, 14:31 | |
dann wäre die Wirkung schon wieder fast null Denn da du durch die Fenster durchgucken willst, muss der Zwischenraum offen bleiben. Und da Glas einen wesentlich geringern Reflexionsfaktor hat wie ne Steinwand, würde allein durchs Glas schon sehr viel nach außen dringen. Es sei denn man nimmt Spezialfenster. Dennoch ist ein Fenster für so einen Raum eh nur kontraproduktiv: die innere Akustik wird durch ein Fenster immens gestört. achja, bevor du mit der Tür anfängst, mach am besten mal eine genaue Skizze, damit man einschätzen kann, ob es was wird |
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Gaiwa
Neuling |
#8 erstellt: 18. Jul 2006, 14:39 | |
Okay, werd ich machen ^^ Und danke nochmal ^^ |
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baerchen.aus.hl
Inventar |
#9 erstellt: 26. Jul 2006, 02:08 | |
Hallo, lege deine Wohnung mit dicker Auslegware aus und bringe an den Wänden zur Nachbarwohnung und in deinem Eingangsbereich vom Fußboden bis zur Decke einen Schweren Vorhang an-z.B Nadelfilz. So wie früher im Kino. Der Teppich bringt etwas Trittschalldämmung, die Luft zwischen Vorhang und Wand bringt Wärmeisolierung und in den Wellen des Vorhanges und im schweren Teppich können sich die Raumschallwellen totlaufen. Zur Entkopplung der Boxen vom Boden hat sich bei mir folgendes bewährt. Ich habe mir aus Spanplatten eine Kiste mit etwa 6 cm Seitenrand gebaut und sie so mit Hartschaumplatten gefüllt, das diese etwa 1 cm höher sind als der Rand der Kiste. Die Kiste wird mit dem Hartschaum nach unten auf den Boden gestellt. So erhält man einen sicheren Standplatz für seine Boxen, der ohne Kontakt zum Fußboden in der Luft schwebt. So können keine Gehäuseschwingungen auf den Boden übeftragen werden und der Hartschaum ist kaum zu sehen. Wenn die Boxen nicht allzu schwer sind, kann man auch halbierte Tennisbälle zur Entkopplung unter die Boxen legen. Viele Grüße, Bärchen |
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