Gänsehautstellen

Autor

Beitrag

Kings.Singer
Inventar

#101 erstellt: 04. Nov 2007, 15:25

Hatte ich zwar an anderer Stelle schon einmal erwähnt aber der Vollständigkeit halber nenne ich sie auch hier:

Antonin Dvorak - Requiem
Die a capella Stellen des vierstimmigen Männerchores im ersten Teil des Requiems. Für sich gesehen haben sie schon einen gewissen Gänsehautfaktor, aber wenn man sie jeweils im Zusammenhang hört, sind sie noch eindrucksvoller.

Und was mir gerade noch einfällt:

Sergei Rachmaninoff - Großes Morgen- und Abendlob
Zum Beispiel am Beginn der Nummer zwei singt der tiefe Bass des Männerchores in Begleitung des Alt-Solos einen Ton, den ich bisher als tiefer als das Große C ausmachen konnte (Kontra B oder Kontra H?). Je nach Chor und Aufnahmebedingungen mehr oder weniger hörbar.
Aber wenn laut genug kann ich mich daran nicht satt hören.

Viele Grüße,
Alex.

--- EDIT ---

Wo ich in dem Thread gerade mehrfach Anton Bruckner und Pauken lese...

Anton Bruckner - Messe in f-moll
Die Auferstehung im Credo ist absolut ungeschlagen. So eine Inszenierung der Auferstehung habe ich noch nie gehört. Da haben wir im Voraus die Unterstimmen des Chores, die Jesus vom C bis zum As in das Reich der Toten hinabsteigen lassen. Dann in ganz zarter Manier und ohne weitere Begleitung die Posaunen, die seit jeher für Tode, Tage des ewigen Gerichts etc. verantwortlich sind in einer viertaktigen Phrase und dann absolute Stille.
Nach der Generalpause geht es im Allegro weiter, die Pauken grollen (auf E) und dann setzen alle zwei Takte die Instrumentengruppen des Orchesters in ihrer Lage von unten nach oben ein (16tel im Allegro mit Oktavsprüngen usw. - das Grollen wird immer stärker). Zuletzt der Chor achtstimmig in hoher Lage (Sopran 1 z.B. auf Gis'') - "et resurrexit".

Das nenne ich mal eine Auferstehung!

[Beitrag von Kings.Singer am 04. Nov 2007, 15:38 bearbeitet]

mark_aux
Ist häufiger hier

#102 erstellt: 18. Nov 2007, 16:30

Gantz_Graf:

Allan Pettersson Symphonie #6, absolutes Highlight ist die verträumte, langgezogene Melodie (die aus dem vorletzten der Barfußlieder), die nach der Hälfte der Symphonie einsetzt, im Hintergrund herrlich die Snare Drums (kenne den deutschen Begriff nicht)

Hallo Gantz_Graf:
Snare Drum ist der (bessere) englische Begriff für das Schlaginstrument, das bei uns üblicherweise mit "Kleiner Trommel" übersetzt wird. Das charakteristische 'Schnarren' (Sic!) wird durch parallel über das Resonanzfell gespannte Stahlseiten erzielt.

[Beitrag von mark_aux am 18. Nov 2007, 16:39 bearbeitet]

mark_aux
Ist häufiger hier

#103 erstellt: 18. Nov 2007, 16:38

...aber zum eigentlichen Thema:
Gänsehautstellen kenn ich mehrere, wobei der Grad der Emotion bei mir ständigen Schwankungen unterworfen ist.
Aus aktuellem Anlaß:
- Sibelius, 3. Sinfonie - 3. Satz: Wenn sich aus den rhythmischen Fragmenten in den Streichern unmerklich das Choralthema in den Bläsern manifestiert! Das ist für mich fast wie der Erschaffung der Erde aus dem Chaos

- ähnlich geht es mir bei Sibelius 7. Sinfonie mit dem Posaunenthema....C-Dur at its best! Unglaublich wie nahe mir diese elementare Stelle immer geht.

Ganz ne andere Stelle:
- Schostakowitsch, Klavierkonzert Nr. 2, 2. Satz. DSCH hat das Werk für seinen Sohn komponiert, der gerade an der Musikhoschule zu studieren begann. Ganz weit entfernt von Ironie und Sarkasmus klingt hier für mich die Stimme eines sorgenvollen und besorgten Vaters, der seinem Sohn eine musikalisch optimistischere Zukunftsperspektive wünscht, als er selbt erfahren hat. Vielleicht etwas pathetisch...aber find den Satz, speziell den ersten grüblerischen Einsatz des Klaviers einfach nur bewegend!

[Beitrag von mark_aux am 18. Nov 2007, 16:40 bearbeitet]

schnma
Ist häufiger hier

#104 erstellt: 09. Nov 2008, 00:16

Hallo zusammen

Mein Favorit zur Erzeugung einer Ganzkörper-Gänsehaut:

CD: Cantate Domino
Label: Proprius (PRCD7762)

Insbesondere die Titel Hosianna Davids Son, Julsang und Stille Nacht haben's mir angetan

Diese CD ist schon fast kultig. Für diejenigen die sie nicht kennen: unbedingt kaufen. Schwedischer Chor, Orgel und Bläserensemble. Einfach ein Traum. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 1976. Und von einer Natürlichkeit, wie ich sie selten gehört habe. Sehr gute räumliche Darstellung. Wenn ich die Augen schliesse, könnte ich fast die einzelnen Sänger des Chors herauspflücken....

Und passt jetzt sehr gut in die bevorstehende Weihnachtszeit.

Gruss Markus

ursus65
Stammgast

#105 erstellt: 03. Sep 2010, 05:44

Moin,

ich bin unter anderem vom Klavierkonzert No 1 von Tschaikowsky überwältigt. Der gesamte erste Satz.

Martin2
Inventar

#106 erstellt: 04. Sep 2010, 09:51

Hallo Ursus,

ja das 1. Klavierkonzert mit dem Gilels hat mich gerade auch beim ersten Hören vollkommen überwältigt, obwohl - weil - es eine Lifeaufnahme war. Aber auch das Violinkonzert mit dem Oistrach finde ich herrlich. Ich hatte nicht so schöne Aufnahmen bisher und bin sehr begeistert.

Gruß Martin

ursus65
Stammgast

#107 erstellt: 17. Sep 2010, 05:59