Musikrätsel 39 + 40

Da jetzt auch Kreisler und Joachim die richtige Lösung zu Rätsel 39 genannt haben (ich glaube zum ersten Mal das Kreisler wirklich "rätseln" mußte )
Moritz und SirVival bekundet haben auf die Auflösung zu warten und sich sonst Niemand mehr als aktiv Beteiligter gemeldet hat werde ichs somit auflösen (es war jetzt zuletzt sowieso schon so gut wie aufgelöst)

Rätsel 39
Georges Bizet - Ouvertüre "Le pecheurs de perles" (Die Perlenfischer)
Aufnahme: Dervaux, Orchester der komischen Oper Paris (1957)

Rätsel 40
Luigi Boccherini - Quintett G-Dur op. 60 Nr. 5 G 395 - Andantino con grazia
Aufnahme: Boccherini Quartett (1954/55)

Joachim, ich denke auch Bizet hat mehrere Hits gehabt wobei sowas auch immer relativ sein kann, aber abseits von der weltbekannten Ouvertüre aus Carmen und einzelnen anderen Themen dieser Oper (darunter die kaum minder bekannte Arie "L'amour est un iseau rebelle") hat er mit der Ouvertüre zu "L´Arlésienne" ebenso einen sehr bekannten Hit geschrieben (erst eben wurde er beim Konzert "Christmas in Vienna" ins Programm genommen das in mehrere Länder ausgestrahlt wurde)
Schade eigentlich das er nur eine Sinfonie und die soz. als Versuch im Jugendalter geschrieben hat, ich denke mit genüngend Einarbeitung in die Materie hätte bei ihm auch was vernünftiges rauskommen können (diese Sinfonie ist zwar auch stellenweise ganz nett anzuhören, vor allem der 1.Satz ist sehr spritzig und feurig, aber der für diese Zeit übliche Tiefgang fehlt Alles in Allem ein wenig, ich würde es dann noch eher einen Vorläufer zu Prokoffievs Klassischer zählen )
Ich habe Paris zu Mitteleuropa gerechnet, man kann darüber streiten ob West- oder Mitteleuropa - ich denke man kann Beides sagen. Hätte ich aber Beides gesagt wäre es wohl auch wieder zu offensichtlich gewesen.
Übrigens: jpc alleine listet 16 verschiedene Einspielungen dieser Oper auf, also es ist jetzt nicht so der extreme Außenseiter wie zB bei Schuberts Fierrabras.

Es ist garnicht immer so einfach noch etwas zu finden das ihr noch nicht allzu leicht erkennt und auch in alten Aufnahmen existiert (noch dazu vielleicht auch noch was das vom Geschmack her gefällt) Wenn ich so die alten Aufnahmen so durchstöber kommt mir vor als wären früher wirklich nur bekannte Komponisten eingespielt worden - diese neue Welle wo vieles von Komponisten wie Ries, Heinrich v. Herzogenburg, J.M.Kraus usw. usw. eingespielt wird war ja soweit ich das feststelle damals garnicht existent und zum. findet man heute bei den älteren Aufnahmen unter den bekannten Komponisten auch nur ihre Best-Ofs (vielleicht aber auch weil vieles zwischenzeitlich schon gestrichen wurde). Zum. erleichtert es dann die Rätsel, indem schon nach einem gewissen Bekanntheitsgrad eingrenzen kann.

Bei Boccherini bin ich übrigens nur durch Zufall gekommen indem ich extra für das Rätsel alte Aufnahmen von Kammermusik durchwühlt habe.
Joachim fand es per PN schade das so wenig mitgemacht haben aber ich denke es könnte eventuell zum Einen an dem Schwierigkeitsgrad liegen zum Anderen vielleicht vereinzelt auch an der Weihnachtszeit - ich meine wenn selbst solche Rätselkaliber wie Wolfgang und Kreisler sich nicht allzu leicht wie üblicherweise taten, kann man davon ausgehn das es auch für den Rest unserer Stammrätsler keine leichte Nuß ist.

Danke fürs miträtseln - fürs Weitere können ja wieder andere
Rätsel einstellen, ich werde mich für die nächste Zeit nur aufs passive mitmachen beschränken (sofern mich das jeweilige Rätselbeispiel auch motiviert )

Thomas

Auch auf diesem Weg nochmals besten Dank für die beiden Rätsel, Thomas! Lust auf die "Perlenfischer" habe auch ich jetzt bekommen und die CD mit Boccherini-Quintetten werde ich mir demnächst wieder mal anhören.

Besten Gruß, Wolfgang

Hi,

leicht war es wirklich nicht. Beiden Ausschnitten merkte man an, dass Könner am Werke gewesen sein mussten. Aber die Hinweise waren dann doch zu sehr um die Ecke gedacht, um wirklich hilfreich zu sein, sie waren eher irreführend. Denn Boccherinis Quintette sind einfach zu wenig charakteristisch (vom berühmten Menuett einmal abgesehen). Allerdings muss ich zu meiner "Schande" gestehen, dass ich außer den Gitarrenquintetten fast nichts an Kammermusik von diesem Komponisten kenne.

Perlenfischer: Da war dies dumpfe Gefühl, die Musik zu kennen, aber außer dem Duett Zurga/Nadir und Nadirs Romanze ist mir aus den Perlenfischern nichts weiter erinnerlich geblieben. Die Musik zeugt zwar von der großen Erfindungsgabe des Komponisten, aber mir ist das leider alles einfach zu süßlich. Einmal vor vielen Jahren auf der Bühne gesehen, das reichte schon. Zu dem an krausen Stories reichen Opernrepertoire setzt hier Bizet noch eins drauf, was dem dauerhaften Erfolg der Perlenfischer sicherlich im Wege stand. Man muss es mögen.

Grüße
Henry