PC Lautsprecher/Subwoofer Einmessen - besondere Hardware nötig?

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Boerny41
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Jun 2023, 09:43
Hallo zusammen,

auf der Suche nach einem Subwoofer bin ich immer wieder über Sachen wie "Lautsprecher einmessen" oder "Raum einmessen" gestolpert. Ich habe mich dann ein wenig eingelesen und geschaut, was solche Messmikrofone kosten.
Ich war überrascht, dass es die Einsteigermodelle schon sehr günstig gibt, zum Beispiel das ECM-8000 wurde mehrfach genannt.

Meine eigentliche Frage ist, kann ich mir so ein ECM-8000 und ein XLR auf Klinke Kabel kaufen, das Mikrofon einfach über das Mainboard an den PC anschließen und fröhlich mit Freeware die Lautsprecher einmessen?
Wahrscheinlich bräuchte ich noch ein Kabel, das das Mikrofon mit Strom versorgt, da es mit einer für das Mainboard zu hohen Spannung betrieben wird, aber ansonsten sollte es doch klappen... oder?

Mir ist klar, dass ich mit einem 30€ Mikrofon meine billigen Lautsprecher nicht super abstimmen kann, aber darum geht es mir auch nicht. Die Tage hatte ich einen Subwoofer hier und mir ist aufgefallen, dass ich es sehr schwer finde die richtige Lautstärke zu wählen.
Manches ist zu leise, manches zu laut, aber da ich überhaupt keine Referenz habe, wie es klingen soll, kann ich nicht sagen, ob der Subwoofer falsch eingestellt ist oder ob der Bass im Lied oder Video einfach lauter/leiser ist.

Wenn ich dieses Problem mit 30€ lösen kann und die Lautsprecher noch etwas besser einstellen kann, wäre das super, aber es klingt ein bisschen zu gut um wahr zu sein.
n5pdimi
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2023, 10:00
Nein, das Problem kannst Du mit so einem Mikrofon nicht lösen. Es kommt jetzt ein bisschen auf Deine Konstellation an, also wieviele Lautsprecher Du hast und wo die stehen, wenn ich aber an eine typische PC Konstellation denke, also Monitor und 2 Lautsprecher rechts/links daneben, Sub unterm Tisch, so macht eine Einmessung da gar nix.

Einmessen tut man Surround Systeme im Wohnzimmer, um die Entfernungen und damit die Laufzeiten des Tons zum Hörplatz anzupassen, und die einzelnen Pegel der Lautsprecher so zu nivellieren, dass sie gleich laut bzw. im richtigen Verhältnis zueinander am Hörplatz auftreffen. Modernere System gleichen dann auch noch den Frequenzgang an, um evttuelle Reflexionen im Raum usw. auszugleichen. Wenn man dann noch ins Bassmanagement für den Subwoofer geht, wird es ungleich komplizierter.
Das alles ist aber am PC eigenltich nicht sinnvoll bzw. hat keinen Mehrwert, wenn man eh 70cm vor seinen Boxen sitzt.
Boerny41
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Jun 2023, 13:26
Ja, genau, 2 Lautsprecher die ~1 Meter entfernt sind + Subwoofer. Quasi die typische PC-Konfiguration.

Ich muss dazu sagen, dass Einmessen vielleicht das falsche Wort ist. Ich möchte nicht den Raum einmessen und die Lautsprecher daran anpassen, wie du es mit dem Surroundbeispiel erklärt hast, sondern die Lautstärke des Subwoofers an die Lautstärke der Lautsprecher anpassen und falls möglich größere "Löcher" in der Wiedergabe der Lautsprecher etwas korrigieren. (z.B. wenn sie bei 800 Hz abfallen, den Wert mit einem EQ etwas anheben).

Kann sowas mit einem Mikrofon und der entsprechenden Software erreicht werden?
n5pdimi
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2023, 13:48
Also auf deutsch: Du willst mit dem Mikrofon die "Ideale" Trennfrequemz ermitteln...? Dazu bruahct man kein Mikrofon. Da schaut man sich die Specs der Lautsprecher an, und schaut wo die ihren 3db Abfallpunkt haben. MNit welcher Software am PC man das jedoch dann einstellen kann weiß ich nicht.
Was sind das denn für Lautsprecher und Sub?
Boerny41
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Jun 2023, 15:54
Nein, ich suche nicht nach der idealen Trennfrequenz, sondern nach der idealen Lautstärke des Subwoofers, welche oft mit einem Drehknopf um plus oder minus X dB eingestellt werden kann. Natürlich gibt es keine allgemein richtige oder ideale Lautstärke, aber es gibt sie in Bezug auf die Lautsprecher.

Wird der Subwoofer zu weit heruntergedreht, ist der Bass im Vergleich zum Rest zu leise, wird er zu weit aufgedreht, ist er zu laut. Aber das müsste man mit einem Mikrofon messen und korrigieren können, oder?

Das ist erst einmal der Hauptgrund. Wenn es zusätzlich noch möglich wäre, die Lautstärke der einzelnen Frequenzen der Lautsprecher zu messen, wie in der Grafik unten dargestellt, noch besser, aber kein Muss.
Grafik

Um was für Lautsprecher und Subwoofer es sich dabei handelt, ist noch unklar. Eigentlich sollten es Saxx as 30 und ein Canton 85.2 sein, aber die Saxx wurden zur eventuellen Reparatur oder Rückerstattung an den Hersteller zurückgeschickt und der Canton wurde auf Ebay verkauft, weil er brummte.

Mich interessiert aber im Moment nur, ob es theoretisch möglich ist, mein gewünschtes Ziel zu einem so günstigen Preis zu erreichen. Generell klingt es wie gesagt zu gut um wahr zu sein, deshalb frage ich hier nach.
aairfccha
Stammgast
#6 erstellt: 09. Jun 2023, 16:10
Zumindest fürs Smartphone gibt es Apps zur Spektralanalyse der Umgebungsgeräusche (unter Android zum Beispiel Spectroid), mit Audacity kann man weißes Rauschen als Prüfsignal erzeugen, in Kombination kann man damit mit begrenztem Aufwand zumindest grobe Frequenzlücken oder Überhöhungen finden. Das hat mir sehr bei der Diagnose geholfen als bei einer meiner Boxen der Hochtöner tot war (da natürlich linken und rechten Kanal getrennt getestet), ob es gut genug ist um damit sinnvoll Komponenten gegeneinander einzupegeln kann ich allerdings nicht sagen (EDIT: hängt natürlich auch von der Qualität des verbauten Mikrofons ab).

EDIT: friture sollte das auf dem PC können, allerdings habe ich die Software selber gerade erst gefunden und habe sie noch nie benutzt.

EDIT 2: Laut Produktbeschreibung braucht das ECM-8000 eine Phantomspeisung, einfach an die Soundkarte anschließen geht also nicht.


[Beitrag von aairfccha am 09. Jun 2023, 16:39 bearbeitet]
Boerny41
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Jun 2023, 17:00

aairfccha (Beitrag #6) schrieb:
Laut Produktbeschreibung braucht das ECM-8000 eine Phantomspeisung, einfach an die Soundkarte anschließen geht also nicht.


Ja das hab ich auch gesehen. Direkt daneben wurde ein Phantom -> Klinke Kabel angeboten weshalb ich an eine Art Y Kabel vom Mikro zu Motherboard und Steckdose gedacht habe. Ein anderes Mikrofon in dem Preissegment tut es aber natürlich auch.

Danke für den Link zu Friture das Programm sieht doch schon mal klasse aus.


aairfccha (Beitrag #6) schrieb:
hängt natürlich auch von der Qualität des verbauten Mikrofons ab

Da wird es bei meinem Handy glaub ich dran scheitern. Gerade wenn man versucht den Subwoofer einzustellen, so tiefe Töne mögen die Handy-Mikrofone ja garnicht.
n5pdimi
Inventar
#8 erstellt: 09. Jun 2023, 18:12
Ich glkaube nicht, dass Du die ideale Lautstärke so findest. Am Ende ist es dann trotzdem zu laut oder leise, und dann?
Boerny41
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 09. Jun 2023, 18:59
Und dann weiß ich, dass mir bspw. das Lied nicht gefällt und es nicht an falsch eingestellter Hardware liegt.
n5pdimi
Inventar
#10 erstellt: 09. Jun 2023, 19:42
Naja, soviel gibts bda nicht falsch einzustellen. Versteh mich nicht falsch, Du kannst natürlich machen was Du willst, aber so ein Stereo + Sub Setup ist halt was anderes als bei einem AVR mir 5.1 oder 5.1.4 Setup. Da ist die Einmessung wirklich essentiel. Aber am PC ist das ein Drehrädchen, dass nach Geschmack einzustellen ist, da muss man keine Doktorarbeit drüber schreiben.
Ist aber nur meine Ansicht.
Boerny41
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 09. Jun 2023, 21:31
Ja, genau das sehe ich halt anders. Meiner Meinung nach gewöhnt man sich an suboptimale Sachen, meistens weil man keinen Vergleich zu etwas Besserem hat.

Vor gut einem Jahr hatte ich mich entschieden, ein Kalibrierungstool für Monitore zu kaufen. Normalerweise braucht man als Verbraucher sowas nicht und es wird erst wichtig, wenn es in Richtung Bildbearbeitung oder Content-Creator geht.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Monitore und TV einfach so eingestellt, wie es für mich okay aussah ohne jegliche Referenz dazu, wie es eigentlich aussehen sollte. Als das Ding dann da war und die Monitore kalibriert waren, sah es natürlich erstmal total verstellt und falsch aus, da ich mich an das andere (schlechtere) gewöhnt hatte. Mittlerweile ist mir häufig aufgefallen, wie viel besser Serien/Filme/Spiele aussehen und wenn ich es mit den alten Einstellungen vergleiche frag ich mich, ob ich früher Blind war.

Bei Audio ist dieser Effekt für einen Laien wie mich vllt. nicht so stark, dennoch kann ich mit Gewissheit sagen, dass ich mein altes 2.1 Set früher fantastisch fand. Mittlerweile höre ich wie es blechert, jedoch nicht, weil es schlechter geworden ist, sondern weil ich einen Vergleich zu etwas Besserem habe, den ich vorher nicht hatte.

Ungefähr so stelle ich es mir auch mit dem Subwoofer vor. Natürlich kann und werde ich mich an einen zu laut oder zu leisen Subwoofer gewöhnen, jedoch werde ich dann auch alles, was ich höre, grundlos verschlechtern. Genau wie es bei den falsch eingestellten Displays war.

Wenn sich das alles mit 30€ lösen lässt, bin ich immer dazu bereit, auch wenn es für manche übertrieben ist.

PS.
Kann so eine Monitor-Kalibrierung übrigens sehr empfehlen, wenn am PC gearbeitet wird. Ist jeden Cent wert.
n5pdimi
Inventar
#12 erstellt: 09. Jun 2023, 21:44
Der Vergleich hinkt. Eine Monitor/Display Kalibrierung ist was ganz anderes und tatsächlich sinnvoll, aber ein Mikrofon, und die dazugehörige Software (welche auch immer das sein sol), um festzustellen, ob der Subwoofer jetzt auf Stufe 4,4 oder Stufe 5,7 die "richtige" Lautstärke hat ist ziemlich unsinnig.
Damit ist aber auch alles gesagt. Viel Spaß bei der Einmessung der Subwoofer Lautstärke...
Slatibartfass
Inventar
#13 erstellt: 12. Jun 2023, 13:18

Boerny41 (Beitrag #9) schrieb:
Und dann weiß ich, dass mir bspw. das Lied nicht gefällt und es nicht an falsch eingestellter Hardware liegt.

Nach meiner Erfahrung sind Musik-Produktionen gerade im Bass sehr unterschiedlich abgemischt. Bei der gleichen Einstellung klingen manche älteren Aufnahmen bei meiner Anlage im Bass ziemlich dünn, während andere Aufnahmen mit schon in der Produktion angehobenen Bass die Scheiben im Wohnzimmerschrank zum hörbaren vibrieren bringen.
Bei Extremfällen mache ich dann eine Korrektur der Basswiedergabe nach oben oder unten.

Daher dürfte auch eine Einmessung nicht für jede Aufnahme zu einem immer passenden Bassvolumen führen.

Slati
casum
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Sep 2023, 00:57

n5pdimi (Beitrag #2) schrieb:
an eine typische PC Konstellation denke, also Monitor und 2 Lautsprecher rechts/links daneben, Sub unterm Tisch, so macht eine Einmessung da gar nix.


Das ist falsch, jeder Raum ist anders und Raummoden entstehen überall. Besonders bei solchen kritischen Aufstellungen wie wenn der Subwoofer irgendwo unter dem Tisch steht.

Eine Einmessung dient nicht nur Laufzeitunterschieden sondern auch Raummoden! Die kann man damit, je nach umständen, mehr oder weniger bekämpfen. Bei mir steht der Subwoofer an einer anderen Stelle im Raum und an meinem Hörplatz entstehen Raummoden die leichtes Dröhnen Verursachen, mit der Einmessung verschwindet das komplett.
bernnbaer
Inventar
#15 erstellt: 12. Okt 2023, 10:31
Muss da mal ganz "doof" fragen:
warum für so eine einfache Sache überhaupt (ein)messen?
Ich würde die SW-Lautstärke einfach nach Gehör einstellen.
Wie weiter oben bereits gesagt wurde, kann eine für Aufnahme X gut klingende Einstellung bei Aufnahme Y schlecht klingen.
Und außerdem: die Entscheidung, ob etwas gut klingt, nicht von Messwerten abhängig machen, sondern davon, ob und wie es einem persönlich gefällt!
Was bringt's dir, wenn dir die Messung sagt, dass die Musik bei Einstellung X superduper toll klingen muss, sich dir beim Hören aber die Zehennägel aufrollen?


[Beitrag von bernnbaer am 12. Okt 2023, 10:32 bearbeitet]
BassTrap
Inventar
#16 erstellt: 13. Okt 2023, 16:42

bernnbaer (Beitrag #15) schrieb:
warum für so eine einfache Sache überhaupt (ein)messen?

Damit man die angeregten Moden in den Griff kriegt.


Ich würde die SW-Lautstärke einfach nach Gehör einstellen.
Wie weiter oben bereits gesagt wurde, kann eine für Aufnahme X gut klingende Einstellung bei Aufnahme Y schlecht klingen.

Dem TO ging's nicht allein um Lautstärke.
Ich dreh da gar nichts am Sub rum. Meine beiden Anlagen sind eingemessen. Wenn eine Aufnahme damit nicht gut klingt, habe ich die zum letzten mal gehört.


Und außerdem: die Entscheidung, ob etwas gut klingt, nicht von Messwerten abhängig machen, sondern davon, ob und wie es einem persönlich gefällt!

Darum geht's nicht. Ein halbwegs linearisierter Frequenzgang per manuellem EQing oder Einmessung ist einer der Grundvoraussetzung dafür, daß eine Aufnahme so klingt wie vom Urheber beabsichtigt.


Was bringt's dir, wenn dir die Messung sagt, dass die Musik bei Einstellung X superduper toll klingen muss

Das hat hier niemand behauptet.
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