EAC Ripp - Absoluter Härtefall

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Alch
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 12. Okt 2022, 17:35

Hallo Zusammen,

ich möchte einige Alben mit EAC akkurat rippen und bin auf einen besonders harten Fall von Kopierschutz gestoßen. Ich bekomme die CD zwar gerippt, aber nicht akkurat. Es geht hier im speziellen um das Album

E Nomine - Das Testament (Special Gold Edition).

Ich weiß nicht genau wie der Kopierschutz heißt. Jedenfalls verbirgt er die Tracks auf der CD für die normale Browseransicht. Stattdessen sind da eigenartige Dateien wie zb. Player.exe. Man soll also einen Musikplayer installieren oder so (unter Win10 lässt sich dieser nicht installieren).

In EAC werden alle 27 Tracks der ersten CD angezeigt, wobei es aber einen Track "28. Data" gibt, der nicht mitgerippt wird. Jede CD von E Nomine die einen Data Track enthält, lässt sich nicht akkurat rippen.

Dann gibt es noch kopiergeschützte CDs ohne Data-Track. Diese wiederum lassen sich akkurat rippen.
Das oben genannte Album hat die besonderheit, dass es davon auch eine "

Normale Version" ohne Data-Track gibt. Sowohl Diese als auch die Special Gold Edition sind aber vom CD-Inhalt absolut identisch. Sogar EAC (Cuetools- und Accurate Rip Datenbank) unterschiedet nicht zwischen beiden Alben. Die Special Gold Edition hat lediglich eine zweite Extra CD, die nicht weiter beachtet werden muss. Da sich also die normale Version akkurat rippen lässt und die Special Gold Edition nicht, beides aber die absolut selbe Disk ist, eröffnet dieser Umstand die Möglichkeit zur Kontrolle. Ich weiß welche CRC Codes die einzelnen Tracks eigentlich haben müssten und weiß dementsprechend, wann die Tracks der Special Edition akkurat sind und wann nicht.

Folgendes ist auffällig:
Bei der Normalen Version sind alle Tracks akkurat.
Bei der Special Edition sind immer die selben 4 Tracks akkurat. Alle anderen 23 Tracks sind nicht akkurat.
Ich habe mir daraufhin die Special Gold Edition nochmal gekauft. Das Ergebnis: Auch hier sind wieder die selben 4 Tracks akkurat, alle anderen nicht.

Ich habe versucht die Tracks mit dbpoweramp genauer zu analysieren. Hier wird mir angezeigt, dass die inakkuraten Tracks immer irgendwo mittig im Track einige fehlerhafte Samples haben.

Meine Fragen:
1. Ist es möglich Tracks mit einem solchen Kopierschutz doch noch akkurat auszulesen?
2. Kennt diesen Schutz jemand und gibt es dazu genauere Informationen?
3. Es gibt ja besonders empfehlenswerte Laufwerke wie zb. das

Yamaha CRW-F1 oder

Plextor PlexWriter Premium 2. Können Diese evtl. was ausrichten?

[Beitrag von Alch am 12. Okt 2022, 17:37 bearbeitet]

*Nightwolf*
Inventar

#2 erstellt: 12. Okt 2022, 19:31

Alch (Beitrag #1) schrieb:

1. Ist es möglich Tracks mit einem solchen Kopierschutz doch noch akkurat auszulesen?
2. Kennt diesen Schutz jemand und gibt es dazu genauere Informationen?
3. Es gibt ja besonders empfehlenswerte Laufwerke wie zb. das

Yamaha CRW-F1 oder

Plextor PlexWriter Premium 2. Können Diese evtl. was ausrichten?

Das könnte der Cactus Data Shield sein. Ein ätzendes Teil, was absichtlich fehlerhafte Sektoren enthält. Die CD ist von Anfang 2000, das würde etwa zeitlich passen. Den Schutz kannst du recht leicht an einem "Ring" auf der Spiegelseite der CD erkennen, ähnlich der Rille zwischen zwei Tracks auf einer LP. Der Schutz macht sich die Eigenschaften der unterschiedlichen Laufwerkstypen zunutze: Audioplayer sollen möglichst ungestörten Musikgenuss bieten. Deshalb lesen sie über die Fehler hinweg und interpolieren einfach alles, was nicht passt. PC-Geräte sollen dagegen möglichst perfekt auslesen und brechen dann ein, wenn sie irgendwas nicht lesen können. Versuche mal, sämtliche "secure-rip-Features" abzuschalten und im Burst-Modus zu rippen. Das könnte helfen.

Diese "empfehlenswerten Schätzchen" sind teilweise über 20 Jahre alt. In der Zeit hat sich tatsächlich auch so einiges getan, weshalb ich nichtmehr zu diesen Fossilien greifen würde. Abgesehen davon haben die teilweise noch einen IDE-Anschluss und brauchen erstmal an heutigen Rechnern irgendwelche Adapterlösungen.

[Beitrag von *Nightwolf* am 12. Okt 2022, 19:32 bearbeitet]

Alch
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 13. Okt 2022, 10:09

Danke dir schonmal für die Einordnung. Mit "Ring" meinst du das hier?

Mir ist das vorher auch schon aufgefallen. Scheint also der Cactus Data Shield zu sein. Ich habe mal ein Experiment gewagt und den Data-Track per Tesafilm und Marker unlesbar gemacht. Soweit klappt es den Kopierschutz auszublenden. Also im Browserfenster sind dann auch die Tracks zu sehen, anstatt die Player.exe Daten. Akkurat rippen lässt sich das ganze aber tortzdem nicht. Auch nicht im Burst Modus.

Würde das interpolieren denn ein akkurates Ergebnis liefern?
Gibt es generell eine Möglichkeit aus solchen CDs ein akkurates Ergebnis zu extrahieren?

Bezüglich CD/DVD Laufwerk:
Welche wären denn heutzutage empfehlenswert, wenn man die fossilien Gerätschaften außenvor lässt?

[Beitrag von Alch am 13. Okt 2022, 10:12 bearbeitet]

völligegal
Neuling

#4 erstellt: 15. Okt 2022, 02:33

Für eigentlich unlesbare Härtefälle bewahre ich mein AOpen 1648 DVD-ROM auf (leider IDE, mit SATA-Adapter). Das konnte in EACs Paranoid-Modus bisher alles zügig lesen, selbst wenn die CD in CD-Playern nicht mehr wollte. Natürlich dann nicht bitperfekt, aber das ist beim Cactus Data Shield vermutlich auch gar nicht möglich.
Vielleicht hilft der Modus hier auch. Wenn das Laufwerk allerdings kranke Geräusche macht, solltest Du das Experiment schnell beenden.

panhifi
Stammgast

#5 erstellt: 15. Okt 2022, 08:36

Moin,
ich habe zwischenzeitlich eine kleine Sammlung kopiergeschützter CDs aufgebaut, etwa 60 Stück. Ungefähr zehn davon sind nur sehr schwer zu rippen - unabhängig von der Software. In diesen Fällen griff ich zu meinen Yamaha CRW F1 - Brennern (einmal mit USB-, einmal mit Firewire-Anschluss). Damit geht das Rippen auf jeden Fall. Du kannst mir gerne mal die CD zum Rippen zuschicken.

Gruß
Peter

p.s.
Ich habe es eben noch mal getestet.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei Dir (wie auch hier bei mir) um den Kopierschutz CDS 200. Entsprechende CD-Laufwerke vorausgesetzt (eigentlich unkritisch, normale USB-Laufwerke tun es), lassen sich diese problemlos rippen. Durch den Kopierschutz (s.

https://en.wikipedia.org/wiki/Cactus_Data_Shield) sind die Audiodaten allerdings korrupt, weshalb auch ein "accurate rip" scheitert (s. Bild):

[Beitrag von panhifi am 15. Okt 2022, 09:55 bearbeitet]

langsaam1
Inventar

#6 erstellt: 16. Okt 2022, 01:00

- meine Beiden " Lieblings CDs " dahingehend sind;
Milc Inc - Walk On Water Maxi (Warnung ! ... lässt nicht nur PC kraschen,
sondern vereinzelt auch CD DVD Blu-ray StandAlone, NIE... in Playstation Konsolen einlegen ...)
Lisa Marie Presley - To Whom It May Concern
(... wenn der Ton sich plötzlich total knarzig verändert und leiser wird ...)

-- allgemien:
- Disc bei denen die Tracks einfach " leer "... sind
find ich ziemlich entspannt zuzuhören ;-)
ideales Geschenk nicht nur für Fans der " Stille "

- Disc die einlegst und einfach mal so Nix rein gar Nix erkannt wird
(nach dem Motto: soll da was im Laufwerk sein?)

- Warnung Obacht :
für PC Windows 7 und höher sind alte CD mit diesem selten anzutreffen speziellen "AudioPlayer"
eher überhaupt nix, Bluescreen inc. bzw. "Antispyware" Tool dreht durch ;-)
unter Windows 11 64Bit gibts mit Ungemach u.a. sogar " System Wiederherstellung " Party

[Beitrag von langsaam1 am 16. Okt 2022, 01:29 bearbeitet]

panhifi
Stammgast

#7 erstellt: 16. Okt 2022, 08:21

Moin,
die CD von Milc Inc. habe ich auch. Macht bei manchen CD-Playern (mit ihren 3 Sessions, der letzten davon mit 99 Tracks) Probleme. Ohne Probleme lässt sie sich mit USB-Laufwerken von Samsung und natürlich mit dem Yamaha CRW F1 auslesen.

Gruß
Peter

Alch
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 16. Okt 2022, 17:12

@panhifi
Vielen Dank für das Angebot. Aber das Rippen klappt soweit tatsächlich ganz gut. Nur die Tracks akkurat zu extrahieren gelingt nicht. Und ja, es ist CDS 200.

@völligegal
Ich habe versucht ein paar informationen dazu zu finden und bin dabei auf diesen

Artikel gestößen. Hier wurden verschiedene Methoden ausprobiert. Das Fazit ist, dass sich die Tracks nur mit Mühe und not überhaupt extrahieren lassen. Von akkuraten Ergebnissen kann gar nicht die Rede sein. Die Infos sind aber recht alt und es scheint, dass heutige Laufwerke sowie die Software wesentlich besser damit zurecht kommt. Denn das Extrahieren selbst ist ja kein Problem. Der Artikel erwähnt aber, dass AOpen Laufwerke entsprechend auch deiner Empfehlung mit dem Kopierschutz am besten zurecht zu kommen scheinen.

Übrigens: Meine Versuche im Burst Modus haben schlechtere Ergebnisse hervorgebracht als der Secure Mode.

Hier gingen sogar die CRC Werte zwischen getesteten und gerippten Track auseinander. Das passiert im Secure Mode lediglich bei 2 Tracks und mit c2 Correction überhaupt nicht mehr.

Frage:
Kann EAC eigentlich interpolieren? Ich habe gesehen das dbpoweramp beispielsweise so eine Funktion besitzt.