Umstieg von CD-Player und LP auf Computer

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Doc-Brown
Stammgast
#1 erstellt: 19. Sep 2021, 12:12
Hallo ins Forum,

derzeit überlege ich einen neuen Anlauf zu nehmen, um von Datenträgern weg und die Musik vom Computer zu spielen und wie ich das ausführen kann. Wie macht man das heute am besten? Es wäre schon angenehm, mehrstündige Werke ohne Platte Umdrehen oder CD Wechseln am Stück hören zu können, andererseits lässt die Konzentration aber auch nach etwa einer Stunde nach.

Vor einigen Jahren habe ich hierzu bereits Experimente mit PC (IEEE1394, USB) und Raspberry Pi (I2S), sowie Tablet (Android) durchgeführt. Das Steuern und Abspielen von Testdateien hat auch funktioniert, war jedoch viel zu kompliziert und aufwendig. Das Problem, Werke und Libretto korrekt in den Speicher zu bekommen und abzuspielen/anzeigen, sowie wieder zu finden, konnte ich damals nicht sinnvoll lösen. Weil das bei CDs schon nicht funktioniert hat, habe ich LPs zu konvertieren auch nicht weiter angegangen. Seither liegt das Projekt bei mir auf Eis.

Gibt es dazu neue Erkenntnisse und Methoden:
Macht ein Umstieg klanglich, praktisch mit CDs und bei ca. 90% LPs Sinn?
Wie löst man das Konvertieren effizient?
Hilft es, dazu neue Hardware zu kaufen?

Da ich eigentlich funktionierende Geräte noch habe und keine HiFi Geräte (Audio Interface) zum Konvertieren von LPs gefunden habe, sah ich es nicht als sinnvoll an, einen Händler zu konsultieren.

Für eine Beurteilung der aktuellen Lage, sowie Anleitung mit ein paar Tips und Tricks wäre ich dankbar.

Doc-Brown

p.s.: Musik Klassik, höre Zuhause nur in einem Raum, OS ist Debian, Anschlüsse XLR


[Beitrag von Doc-Brown am 19. Sep 2021, 22:11 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2021, 13:01
Kommt auf dein Budget an und wie bequem du es haben möchtest....
Es gibt für CDs Systeme die diese Rippen, in eine Datenbank packen und die dann komfortabel abspielen kannst....
Preiswerter ist es die CDs mit einem zB Win PC per EAC zu Rippen, diese Dateien (mE am besten Flac) auf eine Festplatte oder NAS zu packen und dann mit einem Streamer/Player abzuspielen.
Je nach Budget entweder mE mit einem
386er und daphile
Oder
Raspberry mit picoreplayer und Logitech Media Server
Bei beiden Systemen würde ich zur Steuerung den Material skin und das Plugin Music and Artist Information nutzen.
Was für Geräte sind denn vorhanden und wie willst du die Dateien abspielen?
Meine Meinung zu LP: die würde ICH nicht digitalisieren.....sondern ein paar Euro in einen streaming Dienst investieren. Wenn du Mal eine seltene Platte hören willst....auflegen...


[Beitrag von KarstenL am 19. Sep 2021, 14:38 bearbeitet]
Doc-Brown
Stammgast
#3 erstellt: 19. Sep 2021, 22:22
Gibt es Firmen, die sowas machen? Kosten?

Es gab früher diese CD Datenbank, mit der die Dateien eigentlich automatisch benannt werden konnten, was aber nur schreckliches Chaos veranstaltete oder gar nicht funktionierte (kein Knstler). Man hätte somit von Hand taggen müssen (z.B. mit puddletag), bei z.B. 60-70 Dateien bei jeder Oper, ein hoffnungsloses Unternehmen. Gibt es inzwischen eine andere Methode, die strukturiert funktioniert? Welche Intelligenz kann ich inzwischen von einem Computersystem erwarten?

Ein Debian Grundsystem habe ich in ca. 10 Minuten installiert. Das Einlesen der CDs habe ich mit cdparanoia und ggf. einer grafischen Oberfläche (grip, ripperX etc.) durchgeführt. Mit ssh kann man das dann auf das Abspielgerät schieben, wenn es via Netzwerk erreichbar ist oder besser/schneller die SSD direkt an den PC stecken und mounten. Der MusicPlayerDeamon hat mir dazu am besten zugesagt.

Wie gesagt habe ich Zugang zu verschiedenen Audio Interfaces. Schade, Analoge Musik konvertieren macht derzeit also eher keinen Sinn, obwohl das der größte Teil hier ist.

Eigentlich habe ich genug Musik, sodass kein Bedarf ist, zusätzlich noch weitere zu kaufen. Meine privaten Geräte möchte ich ungern mit dem öffentlichen Internet verbinden.

Wie gut funktioniert die Suche in dem Material Skin und welche Informationen kann mir dieser geben? Woher erhält diese SW die Informationen?

Abspielen möchte ich über die vorhandene Anlage in meinem Musikzimmer, aber das macht für mich nur Sinn, wenn ich das gesuchte auch wieder finde und Werke dann korrekt abgespielt werden.
KarstenL
Inventar
#4 erstellt: 19. Sep 2021, 23:22
Ich nutze Linux Mint und rippe über fre:ac.
Wenn nicht alle Infos geladen werden tagge ich über easytag.
Die Lieder werden idR erkannt.
Was schon Mal getaggt werden muß sind Album Bilder oder Komponisten.
Das dauert pro CD ca 5 Minuten....
Daphile und picoreplayer haben den Logitech Media Server integriert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Logitech_Media_Server
Bei guter Pflege der Daten auch für Klassikliebhaber interessant.
Für gute Infos ist roon auch bekannt.
https://roonlabs.com/
Aber da kostet die Soft- und Hardware nicht wenig.....
Mit was für einem Gerät möchtest du die Daten denn abspielen?
Du findest die Daten wieder die du einpflegst...


Geräte die Rippen und verwalten:
zB

https://innuos.com/zen-mk3-series/

https://bluesound-de...tbQrPhgaAsdYEALw_wcB

https://www.google.com/amp/s/www.cocktailaudio.de/

Aber wie gesagt zum Rippen reicht dein PC.
Zum abspielen ein Raspberry über HDMI oder mit DAC bzw HAT.
Die Dateien dann zB auf einer SSD am Raspberry.
Gesteuert werden kann das über jedes Gerät im Netzwerk das einen Browser hat oder über Apps.

Hier gibt es auch reichlich Infos:

http://www.hifi-foru..._id=181&thread=10888

http://www.hifi-forum.de/viewthread-287-179.html


[Beitrag von KarstenL am 19. Sep 2021, 23:36 bearbeitet]
Hans_Holz
Stammgast
#5 erstellt: 20. Sep 2021, 14:18
Falls die Metadaten nicht direkt beim Rippen schon hinzugefügt werden, ist dafür vielleicht MusicBrainz Picard interessant. Läuft auch unter Linux.
Doc-Brown
Stammgast
#6 erstellt: 20. Sep 2021, 20:20
Wie ich sogar lese, hat music brainz die alte, schlecht gepflegte Musikdatenbank ersetzt. Dann sollte ich diese beim Einlesen der CDs verwenden und damit einige Tests durchführen. Mit dem Picard werden die Dateien auch nach dem Einlesen von CD getagged, wenn ich das richtig verstehe und für Klassik gibt es entsprechende plugins. Dann müsste ich nur noch die Daten sinnvoll wieder für die Sortierung, Suche und Abspielen verwenden können. Womit ist das möglich?

fre:ac verwendet noch die alte CDDB/GNUdb, die damals wie gesagt keine brauchbaren Ergebnisse geliefert hat. Konvertieren möchte ich von LP und Band, dies leistet es aber nicht und als Format möchte ich einheitlich sowieso nur flac verwenden, was dann mit lediglich einem Befehl erledigt ist. Mir fehlt bei den screenshots von fre:ac der wichtigste Eintrag: der Komponist. Leider zeigt das Beispiel keine lateinischen Buchstaben, sodass ich nicht erkennen kann, ob Vor und Zunahme für die Sortierung korrekt sind.

EasyTAG verwendet auch diese CDDB und würde somit die gleichen Daten verwenden, d.h. es könnte falsche Einträge daher nicht korrigieren. Das Programm wird angeblich seit 5 Jahren nicht mehr gepflegt.

Bei der Anzeige der Cover wurden damals auch häufig die falschen Bilder dargestellt. Woher kommen diese? Diese Icons würde ich entweder gerne korrigieren oder zumindest abschalten können. Das Booklet zu sehen wäre mir jedoch wichtig, insbesonders, da dort das Libretto abgeduckt ist.
KarstenL
Inventar
#7 erstellt: 20. Sep 2021, 20:40
Ich komme für meinen Bedarf mit den besagten Programmen zurecht.
Das kann bei Klassik und in deinem Fall ganz anders sein.....daher entweder mit einer CD ausprobieren oder gezielt die streaming Klassik Liebhaber mit entsprechenden Threads befragen.
Ich würde die Frage auch Mal im roon Thread stellen
http://www.hifi-forum.de/viewthread-287-179.html
Roon erkennt die vorhandenen Dateien und stellt Infos dazu selbst zusammen. Wie genau die dafür vorher getaggt sein müssen....nachfragen .
Ansonsten würde ich Threads in dem Format:

Wie rippt und taggt ihr eure Klassik CDs?

erstellen.


Wenn ich bei meinem Logitech Media Server per Handy dvo in der Suche eingebe erscheint zB dieses Ergebnis (am PC etc ist die Darstellung natürlich größer.....)

Screenshot_20210920-203555

Reicht dir das?

Zusätzlich können Infos geladen werden:

Screenshot_20210920-203902


[Beitrag von KarstenL am 20. Sep 2021, 20:43 bearbeitet]
Doc-Brown
Stammgast
#8 erstellt: 21. Sep 2021, 22:44
Solche Fäden mit der Frage nach einer Ordnung für Klassik gab es bereits vor über 10 Jahren mit dem Ergebnis, dass man sich diese Struktur von Hand mit dem Dateisystem aufbauen musste, weil es die Software nicht lieferte. Da die Beiträge vor etwa 5 Jahren ohne Erfolgsmeldung über geeignete Software abbrechen, beschleicht mich das Gefühl, dass sich daran bis heute nichts geändert hat und inzwischen das Thema bzgl. Übertragen von Datenträgern auf HDD nicht mehr relevant/von Interesse ist.

Danke für das Beispiel des Problems:
Antonín Dvořák kann unmöglich der Interpret der Aufnahme dieser CDs sein, wie es angezeigt wird, da er zu der Zeit schon lange verstorben (1904) war, sondern ist der Komponist. Auch die Anzeige der Alben d.h. von CDs bzw. Datenträger, ist nicht von Interesse, sondern Werke, außer man sammelt Silberscheiben und nicht Musik. Man möchte doch die Aufnahmen nach Komponist, Werk und ggf. den unterschiedlichen Einspielungen sortiert aufgelistet bekommen. Wenn schon die Interpreten angezeigt werden, dann müssten dort die Musiker z.B. die Mitglieder des Sinfonieorchesters oder Streichquartetts mit ihren Instrumenten aufgelistet sein. Wo liegt der Fehler, dass dies falsch angezeigt wird?

Anmerkung: Es gibt durchaus Musiker (z.B. Leonard Bernstein: Komponist, Dirigent, Pianist), die als Interpreten auftreten und Komponisten sind, dabei sowohl fremde und eigene Werke interpretieren und das will man doch auseinander halten.


[Beitrag von Doc-Brown am 21. Sep 2021, 22:55 bearbeitet]
KarstenL
Inventar
#9 erstellt: 21. Sep 2021, 23:26
Ich denke für deinen Bedarf ist roon am besten geeignet.
In dem Thread Mal gelesen oder gefragt?:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-287-179.html

Roon Seite:

https://roonlabs.com/


[Beitrag von KarstenL am 22. Sep 2021, 00:11 bearbeitet]
Hans_Holz
Stammgast
#10 erstellt: 22. Sep 2021, 10:54
Roon ist zuallerst mal unglaublich teuer…

Die Unterscheidung zwischen Interpreten, Komponisten, Alben und Werken sind in den Metatags, wie sie auch von anderen Playern verwendet werden, durchaus möglich, sie müssen nur richtig eingetragen sein. Selbst Apple Music kriegt die Anzeige richtig hin – auch für lokale Dateien, wenn die Metadaten stimmen – wobei die Suchfunktion da was Klassik angeht eher mau ist. Dann sollten das andere Player eigentlich auch schaffen.
Doc-Brown
Stammgast
#11 erstellt: 22. Sep 2021, 22:22
roon ist für mich nicht geeignet.

Metadaten sind völlig nutzlos, wenn es kein Programm gibt (außer den Editoren derselben), das diese sinnvoll verwenden kann. Neben dem sortiert Abspielen, wäre es schön, wenn ich diese auch noch auswerten könnte. Mir ist bisher kein solches Programm bekannt, daher meine Anfrage im Forum.

Das Taggen habe ich Mal beispielhaft für 5-10 Werke gemacht. Das ist eine elende Arbeit, egal ob neu eingeben oder falsche Einträge korrigieren. Drei Beispiele: Bei einer Oper kommen da 60-70 Files zusammen mal der Eintäge und Benennung der Dateinamen. Z.B. Bach, Johann-Sebastian, Orgelwerke Box von einem Label sind 407 Dateien. Wer eine Sammlung von Vivaldi, Antonio hat, kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Das ist schon bei einer kleinen Klassik Sammlung kaum zu stemmen.
KarstenL
Inventar
#12 erstellt: 22. Sep 2021, 22:37
Hast du ein roon Test Abo versucht oder die Klassik Liebhaber im roon Thread befragt?
j!more
Inventar
#13 erstellt: 23. Sep 2021, 11:54
Klassik ist ein ganz schwieriges Thema, wenn es um Tags geht. Ist halt ein Minderheitenprogramm. Was die (meisten) Datenbanken liefern, ist nicht ohne weiteres brauchbar und muss entweder überarbeitet oder komplett neu erfasst werden.

Bei dem in diesem Thread lobend erwähnten roon* ist der Zugriff auf das klassische Repertoire einer der wesentlichen Kritikpunkte. Das liegt daran, dass auch roon seine Metadaten irgendwo einkauft und von deren Qualität abhängig ist.

Welche Besonderheiten gibt es bei klassischer Musik?

Es gibt vielfältige Ausgangspunkte, von denen aus Klassikliebhaber auf eine Sammlung zugreifen: Komponist, Dirigent, Orchester, Solist, Instrument, Epoche, Instrument, Besetzung, Werk,. Satz, Jahr der Komposition, Jahr der Aufführung, Jahr der Veröffentlichung...

Wie der Zugriff erfolgt ist eine sehr individuelle Angelegenheit, die sich im Laufe der Jahre entwickelt und bei der Klassikfreunde oftmals sehr unflexibel sind. Das führt dazu, dass sich letztendlich kein kleinster gemeinsamer Nenner finden lässt, von dem aus man einen Standard entwickeln könnte.

Aber es ist ja nicht so, dass die Felder für die Metadaten fehlen würden. jriver mediacenter, das ich seit Jahren verwende, deckt die Anforderungen recht gut ab.

KLassik-Tags

Für den zuverlässigen Zugriff ist die Pflege der Metadaten das A und O. Eine Verzeichnisstruktur kommt schnell an Grenzen, weil sie ja nur einen Zugriffsweg zulässt. Metadaten erlauben hingegen beliebige Zugriffspfade. Und aus ihnen lassen sich jederzeit Dateinamen und Verzeichnisstrukturen erzeugen und verändern.

*Ich bin roon-Nutzer der ersten Stunde und habe frühzeitig eine Lizenz auf Lebenszeit erworben. roon hat Stärken und Schwächen, wird aber von Release zu Release besser.
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