USB-Soundbox mit SPDIF-In: Pegelneutrale Aufnahme möglich?

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Ramin1
Neuling
#1 erstellt: 11. Okt 2018, 11:53
Hallo,

um Musik z.B. von Minidisc und kopiergeschützten CDs auf meinen PC zu bekommen, dachte ich an eine externe Soundkarte mit optischem SPDIF/TOSLINK-Eingang, so wie diese hier:

http://www.logilink.de/UA0099_USB_Sound_Box_71_8_Kanal.htm

Das Ziel ist eine bitgenaue Kopie, wobei ich zur Not mit einer unnötigen Abtastratenwadlung leben könnte.

Was ich aber auf keinen Fall tun möchte: Das digitale Signal einpegeln. Sprich: Ich möchte, wie bei jedem vernünftigen digtalen Recorder, die neutrale Nullstellung verwenden.

Frage: Ist das am PC möglich? Ohne weiteres, oder benötige ich dazu eine bestimmte Hardware oder Software?

Danke und Grüße
Ramin
little-endian
Stammgast
#2 erstellt: 23. Dez 2018, 15:24
Hallo Ramin,

technisch ist dein Ansinnen im Grunde trivial, umso erstaunlich die tatsächliche Praxis, die auch mich bis heute danach suchen lässt.

Grundsächlich ist deine Frage mit einem "Ja" zu beantworten, denn den Pegel veränderte bisher keines der Geräte, das ich getestet habe.


Ramin1 (Beitrag #1) schrieb:
Das Ziel ist eine bitgenaue Kopie, wobei ich zur Not mit einer unnötigen Abtastratenwadlung leben könnte.


Da verlierst du dein Ziel aber schnell aus den Augen, wenn du im Zuge einer bitgenauen Kopie im Nebensatz dann Verwurschtelung durch Abtastratenwandlung akzeptierst.

Hier kann ich dich jedoch "trösten", denn bis auf die berühmt-berüchtigten Creative Labs - Dinger führen gerade die billigen Soundkarten mit C-Media-Chipsatz keine solche Wandlung durch. Allerdings kann es ein ziemliches "Gefrett" sein, Betriebssystem, Treiber und Audioeditor davon abzuhalten, ebenfalls derlei Unsinn zu tun.

Bislang hatte ich, was kompromisslose "Bitgenauigkeit" angeht, ausschließlich mit einer billigen PCI-Soundkarte mit C-Media-Chipsatz in Verbindung mit den Treibern von "D0gbert" sowie Goldwave und Einstellung 16 Bit PCM (exklusiver Zugriff auf die Soundkarte) Erfolg.

Die USB-Soundkarten, die ich bisher getestet habe*, liefern den S/PDIF-Datenstrom zwar auch bitgenau beim Editor ab, jedoch treten innerhalb einer Stunde mehrere Stellen auf, bei denen dann Samples fehlen oder sonstwie überlappen; jedenfalls sind zwei Durchgänge nicht exakt identisch und das Tool "bsconvert" zeigt beim Konvertieren von in PCM steckendem AC3 dann Unterbrechungen an, was nicht sein sollte.

* M-Audio Transit USB & Noname

Die nächste mit gleichem Chipsatz, die ich jetzt noch testen werde, ist diese hier, da noch relativ günstig und zudem mit digitalen Ein- und Ausgängen sowohl optisch als auch elektrisch.

Sollte das das gleiche Problem auftreten, werde ich versuchen, eine ESI U24 XL USB halbwegs günstig gebraucht zu bekommen und wenn das auch nix hilft, eventuell eine HiFimeDIY, welche laut gutem Support vielversprechend ist und wohl funktionieren dürfte. Allerdings sind mir die rund 70 EUR nach Zoll eben eigentlich zu teuer, um das, was ja die 15-EUR Billig-PCI-Soundkarte nachweislich bereits hinbekommt, dann halt via USB zu haben.


Ramin1 (Beitrag #1) schrieb:
Was ich aber auf keinen Fall tun möchte: Das digitale Signal einpegeln. Sprich: Ich möchte, wie bei jedem vernünftigen digtalen Recorder, die neutrale Nullstellung verwenden.


Diese Sorge kann dir wie beschrieben genommen werden, da der Pegel natürlich 1:1 aus den mehr oder weniger identischen Daten resultiert.


Ramin1 (Beitrag #1) schrieb:
so wie diese hier:

http://www.logilink.de/UA0099_USB_Sound_Box_71_8_Kanal.htm


Das ist auch so eine mit C-Media 6206 Chipsatz (die, die ich nun bestellt habe, hätte eben noch elektrisches S/PDIF via Cinch zu bieten). Die wird nominell bitgenau sein, jedoch womöglich das gleiche Problem haben wie beschrieben. Falls dem so ist, dürfte es am Chipsatz liegen, aber da hilft leider nur testen, was ich nun wieder mal ausgiebig tun werde.


[Beitrag von little-endian am 23. Dez 2018, 15:29 bearbeitet]
-Franz_Weber-
Neuling
#3 erstellt: 03. Apr 2021, 16:20
Hallo Little-Endian,
darf ich freundlich nachfragen, wie die Recherche zu einer Hardware-Lösung für den bitgenauen Transfer von SPDIF auf den PC ausgegangen ist?

Hintergrund:
Ich möchte meine Musik-CD-Sammlung (gut 2.000 Stück) auf Festplatte speichern (später soll ein NAS mit den CD-Dateien an die Stereoanlage angeschlossen werden).
Quelle soll der SPDIF-Ausgang eines CD-Spielers sein, Zielformat soll WAV sein (ich weiß, mit EAC, Foobar etc. gibt es andere Wege zu rippen; aber ich möchte es bewusst so über den CDP-SPDIF-Ausgang machen).
Dabei muss die Datei für eine CD nicht weiter in einzelne Lieder / Tracks unterteilt sein.
Mir genügen die Informationen für Zwei-Kanal / Stereo (evtl. auf der CD vorhandene Surroundinformationen sind verzichtbar).
Aber: das Ganze soll möglichst bitgenau erfolgen (keine überlappenden oder fehlenden Samples), ohne Lautstärke-Änderung (dieser Punkt scheint allerdings unproblematisch) und ohne Änderung der Sampling-Rate.

Da ich mir bald einen PC aufbauen lassen möchte, würde ich natürlich gerne wissen, welche Hardware ich dafür brauche. Meine Preisgrenze liegt bei ca. 200 € für eine entsprechende interne oder externe Soundkarte.

Vielen Dank und viele Grüße
Franz Weber
moon1883
Stammgast
#4 erstellt: 03. Apr 2021, 18:22

-Franz_Weber- (Beitrag #3) schrieb:
Ich möchte meine Musik-CD-Sammlung (gut 2.000 Stück) auf Festplatte speichern [...].

Dafür genügt ein CD(/DVD(/Blu-Ray))-Laufwerk für ~20 Euro. Dafür allein ist überhaupt keine Soundkarte notwendig.


Quelle soll der SPDIF-Ausgang eines CD-Spielers sein,

Das führt unweigerlich zu ungewissen Ergebnissen, da der CD-Spieler keinerlei Auskunft darüber erteilt, mit welcher Korrekturstufe er wann wo gearbeitet hat. Angesichts der Tatsache, daß Du dann zeitlich noch dazu 1:1, also "realtime" "aufnehmen" würdest, könnte ich die Aussage "das ist verrückt" gerade noch so eben vermeiden, wenn Du nicht selbst zuvor von 2000 CDs geschrieben hättest.

Zielformat soll WAV sein (ich weiß, mit EAC, Foobar etc. gibt es andere Wege zu rippen; aber ich möchte es bewusst so über den CDP-SPDIF-Ausgang machen).

Ah. Gibt es einen rationalen Grund dafür, oder ist das etwas religiöses, was nur Leute verstehen, die derselben Religion anhängen? Bitte sieh das nicht als Angriff oder so, es gibt nur absolut keinerlei rationale Gründe, die dafür sprechen, das so zu machen. (Für WAV spricht auch nix, außer Du willst ohne Not mehr/größere Platten kaufen.)


Dabei muss die Datei für eine CD nicht weiter in einzelne Lieder / Tracks unterteilt sein.

Kein Problem. Einfach das Cue-Sheet löschen/ignorieren.

Aber: das Ganze soll möglichst bitgenau erfolgen (keine überlappenden oder fehlenden Samples), [...]

Genau das erreichst Du mittels CD...-Laufwerk und z.B. EAC (und mit Deinem CD-Player+SPDIF eben genau NICHT). Da erhältst Du eine genaue Auskunft, ob fehlerfrei gelesen wurde und auf Wunsch zusätzlich ob Dein Leseergebnis mit dem Leseergebnis vieler anderer übereinstimmt - so eine Art "Quersumme" über die reinen Audiodaten.

Jetzt mal unter uns, Spochtskamerad: Du hattest doch damals 'ne MFM-Platte in Deinem damaligen Rechner ans laufen bekommen!
little-endian
Stammgast
#5 erstellt: 07. Apr 2021, 12:30

-Franz_Weber- (Beitrag #3) schrieb:
Hallo Little-Endian,
darf ich freundlich nachfragen, wie die Recherche zu einer Hardware-Lösung für den bitgenauen Transfer von SPDIF auf den PC ausgegangen ist?


Servus, sehr gerne, denn das spornt doch gleich an, eigene Beiträge nicht auch wieder verwaisen zu lassen. So hatte ich das Thema zwar in einem anderen Thread diskutiert, jedoch hier dann nicht mehr.

Kurzzusammenfassung: Grundsätzlich funktioniert das via S/PDIF, doch es ist mitunter Gefrickel, bis man die passende Kombination aus Hardware, Treiber, Audioeditor und Einstellungen gefunden hat. Für 44,1kHz/16-Bit reichen die sehr günstigen (~ 10USD) C-Media 6206 Dinger aus, wenn es mehr sein soll (> 48kHz / 24 Bit), ist die Terratec Aureon empfehlenswert, da nicht nur der Analogteil sehr ordentlich ist (wenn man doch mal was von analogen Quellen aufnehmen will), sondern sogar der "Hardcoretest" von 192kHz/24-Bit - Überspielungen via S/PDIF über fast einen Tag (!) fehlerfrei funktioniert hat (das mit der im anderen Threaf erwähnten Einstellung von immer 192kHz/24 Bit war wohl ein Problem mit dem Treiber oder dem Audioeditor, leider kommt das oft nicht raus und ist mangels regelmäßiger Reproduzierbarkeit schwierig zu ermitteln).


-Franz_Weber- (Beitrag #3) schrieb:
Ich möchte meine Musik-CD-Sammlung (gut 2.000 Stück) auf Festplatte speichern (später soll ein NAS mit den CD-Dateien an die Stereoanlage angeschlossen werden).


Da gebe ich meinem "Vorredner" Recht - via DAE geht das deutlich flotter und stressfreier. S/PDIF-Überspielungen lohnen sich eigentlich nur, wenn das Quellgerät die Daten eh nur in Echtzeit rausrückt und und es keine Alternativen gibt, die die Daten schneller auslesen können. Beispiel: LaserDiscs, denn da gibt es schlichtweg keine Laufwerke im Consumerbereich, die die (PCM-)Tonspuren flotter auslesen würden oder AC3 schneller als in Echtzeit demodulierten können (technisch denkbar wäre es).

Eine Ausnahme könnte sich ergeben, wenn du versuchst, sogenannte "Un-CDs" zu rippen, also quasi verkrüppelte CDs mit vermeintlichem Kopierschutz, an denen sich ein PC-Laufwerk mitunter festbeißt und ein gutmütiger CD-Player sich nicht daran stört.

Bedenke auch, dass sich unter den 2000 CDs durchaus noch die ein oder andere mit Preemphasis-Kodierung befinden könnte. Eher selten und meist nur Erstauflagen aus den frühen 80ern. Leider gibt es da - zumindest soweit mir bekannt - keine Soundkarte, die das in diesen Fällen vom CD-Player in aller Regel (auch hier soll es standardwidrig Ausnahmen geben) korrekt gesetzte Preemphasis-Flag im S/PDIF Datenstrom auswerten würde. Sprich, deine resultierende PCM-Datei wird ab 10 kHz im Zweifelsfall zu "hell" klingen. Am PC gerippt hast du je nach Tool zumindest die Option, die das über Cuesheets und Subchannel-Infos rauszufriemeln.
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