Gehörrichtige Lautstärkeregelung per Software?

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bernnbaer
Inventar
#1 erstellt: 18. Aug 2014, 14:00
Hallo zusammen,

angenommen, man möchte Aktiv-Boxen direkt am PC betreiben (ist ja kein so abwegiges Unterfangen ;)):
weiß jemand, ob es so etwas wie eine gehörrichtige Lautstärke- oder Loudnessregelung als Softwarelösung gibt.
Am besten etwas, wo man die Einsatzfrequenz der Loudnessregelung und das Verhalten, wie sich die Loudness im Verhältnis zur Lautstärke verändert, individuell einstellen kann.

Ich suche also keine einfache feste Loudness-Schaltung oder einen einfachen Equalizer.
promocore
Inventar
#2 erstellt: 20. Aug 2014, 12:54
Hab ich als Freeware Fertiglösung noch nie gesehen.
Aber was hat das ganze mit Aktivlautsprechern zu tun?
Und warum möchte man bei geänderter Lautstärke einen anderen Klang?


[Beitrag von promocore am 20. Aug 2014, 12:55 bearbeitet]
bernnbaer
Inventar
#3 erstellt: 20. Aug 2014, 13:35
Hallo

Passiv-Boxen am Kopfhörer- oder Line-Out der Soundkarte stelle ich mir etwas schwierig vor.

Und warum man den Klang bei geänderter Lautstärke verändern möchte?
Steht doch im Beitrag: "gehörrichtige Lautstärkeregelung"
promocore
Inventar
#4 erstellt: 20. Aug 2014, 13:42
Gehörrichtig ist gut. Du musst wohl relativ günstige Lautsprecher haben oder?
bernnbaer
Inventar
#5 erstellt: 20. Aug 2014, 13:54
promocore
Inventar
#6 erstellt: 20. Aug 2014, 14:25
Die Sache würde auch nur bedingt funktionieren. Wenn du Lautsprecher hast, die bei unterschieflichem Pegel anders klingen, wirst du mit einer dynanischen Anpassung auch nicht weiter kommen.
Oftmals ist der Bass schuld:
Hast du viel, gehen bei günstigen 2 Wegelautsprechern oft die Mitten weg.
D.h dein Soundproblem hängt nicht nur von der Lautstärke ab, sondern auch sehr stark von der Art der Musik. Moderner Techno und 70ger Jahre Rock wird nie bei gleicher Lautstärke ohne EQ Anpassung vernünftig auf solchen Lautsprechern klingen.

Was für Lautsprecher nutzt du denn ?


[Beitrag von promocore am 20. Aug 2014, 14:26 bearbeitet]
joey300
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Aug 2014, 16:41
Bin mir nicht sicher, ob ihr den Thread-Ersteller richtig verstanden habt.

Ich experimentiere gerade an der gleichen Fragestellung rum. Zwei Aktivboxen die digital angeschlossen sind. Das ganze ist im Büro, wo ich die Musik vergleichsweise sehr leise höre. Nun ist das menschliche Gehör so aufgebaut, dass es Lautstärkeveränderungen je nach frequenz anders wahrnimmt und so gerade bei sehr niedriger Lautstärke, für die die Musik nicht gemixt worden ist, der subjektive Höreindruck extrem leidet.

Vorerst habe ich eine einfache Lösung gefunden: Mein Audio-device hat unter Windows in Eigenschaften eine Erweiterung 'Lautstärkeausgleich', welche genau das erreichen soll: eine ans menschliche Hörvermögen ausgerichtete Lautstärkeveränderung. Probier das mal aus, falls du Windows hast und der Treiber das zulässt! Bei mir ist der Ersteindruch sehr gut, also das könnte genau die Lösung sein, die du suchst.

Mich würde hier allerdings interessieren wie diese Anpassung von Windows vorgenommen wird? Weiß das jemand?
Schliesslich schicke ich nur das digitale Signal raus richtung Aktivbox, ohne jegliche D/A-Wandlung (M2tech hiface 2). Geschieht die Anpassung als digitale Manipulation direkt im Hiface oder über Windows?? Hat jemand eine Idee?

edit: eine individuell selbst anpassbare Lösung habe ich bisher leider auch nicht gefunden. sprich dass du für jede Lautstärke deine eigene frequenz-anpassung machst ...


[Beitrag von joey300 am 21. Aug 2014, 16:45 bearbeitet]
Jurgen2002
Stammgast
#8 erstellt: 21. Aug 2014, 16:57
Interessantes Thema, aber ich kann mir nicht vorstellen, so etwas vollautomatisch als Freeware irgendwie zu bekommen. Nicht einmal Programme wie Dirac etc. können das automatisch. Man kann bei Dirac und Equalizer Apo mit unterschiedlichen Presets arbeiten, dass wäre dann natürlich nicht wirklich genau (z.B. Preset für leise, mittel und laut). Ein Programm was ich aktiviere und dann vollautomatisch in 1 dB Schritten mein Eingangssignal entzerrt, hätte natürlich was.

Für den Windows Lautstärkeausgleich, muss man ja auch zwangsweise die Windows Lautstärkereglung richtig nutzen, anstatt mit irgendeiner Fernbedienung vom Verstärker die Lautstärke zu regeln.
Deshalb müsste das doch auch alles über Windows geregelt werden, was wiederrum heißen würde, dass bei ASIO Nutzung, dass ganze nicht funktionieren würde?


[Beitrag von Jurgen2002 am 21. Aug 2014, 17:02 bearbeitet]
bernnbaer
Inventar
#9 erstellt: 21. Aug 2014, 17:23
Danke für die Beiträge.

Ich bin kein Programmierer, von daher kann ich nicht beurteilen, wie schwierig sowas zu bewerkstelligen ist.

Ich habe mich halt nur schon sehr lange gewundert, dass bisher noch kein talentierter Programmierer und Musikfreund auf die Idee gekommen ist, eine derartige Lautstärkeregelung zu entwickeln.
Oder evtl. einen Media-Player mit entsprechender Funktion.

Ich meine, es gibt ja z,B. WinAmp.
Da habe ich zum einen einen Lautstärkerregler und zum anderen einen Equalizer.
Über das Programm lässt sich also sowohl der Klang als auch die Lautstärke regeln.

Jetzt müsste man das Ganze doch "nur" so programmieren, dass bei Veränderung der Lautstärke sich der Equalizer automatisch mitverändert.
Als Grundlage, wie sich die einzelnen Frequenzregeler des Equalizers im Verhältnis zum Lautstärkerregkler verändern, könnte man z.B. die Diagramme der "Grundigschen gehörrichtigen Lautsärkerregelung" heranziehen.
Vermutlich müsste man dem Equalizer auch ein paar Bänder mehr zur Verfügung stellen, als bspw. die 10 von Winamp.
Vor allem müsste man den Equalizer so einrichten dass er auch im tieferen Bereich arbeitet, als die 70Hz des Winamp-EQs.

Wie gesagt, ich kenne mich mit der Materie nicht, vielleicht ist es doch sehr viel schwieriger, sowas zu programmieren, als ich es mir vorstelle.
Slatibartfass
Inventar
#10 erstellt: 21. Aug 2014, 17:40
Damit mein externer DAC die Audio-Daten so unverfällscht wie möglich wiedergibt, umgehe ich per ASIO alle Klangregelungen unter Windows. Hiermit haben z.B. die Klang- und Lautsärkenregler von Winamp oder Windows keine Funktion mehr. Bei dieser Konstellation wäre so eine Software-Lösung nicht brauchbar.
Allerdings dient bei mir zum Musik hören ein Sharp Optonica Verstärker aus 1978. Der verfügt über eine automatisch geregelte Loudnessfunktion. Hierauf würde ich auch ungern verzichten, da so bei unterschiedlichen Lautstärken ein vergleichbares Klangbild erhalten bleibt und auch bei niedrigen Lautstärken ein entsprechendes Bassfundament besteht. Ohne die Loudnessfunktion wird der Klang bei niedrigen Lautstärken stark mittenbetont.

Alles im allen eine brauchbare Funktion, die die besonderen Eigenschaften des menschlichen Hörorgans bei unterschiedlichen Lautstärken brücksichtigt und einem das Nachregeln erspart. Mir ist auch nicht klar, warum diese Funktion in heutigen Verstärkern und AV-Receivern kaum noch zu finden ist, wo sie nach meiner Meinung am effektivsten umzusetzen ist.

Slati
bernnbaer
Inventar
#11 erstellt: 21. Aug 2014, 17:57

Slatibartfass (Beitrag #10) schrieb:
. Hiermit haben z.B. die Klang- und Lautsärkenregler von Winamp oder Windows keine Funktion mehr. Bei dieser Konstellation wäre so eine Software-Lösung nicht brauchbar.

Allerdings dient bei mir zum Musik hören ein Sharp Optonica Verstärker aus 1978. Der verfügt über eine automatisch geregelte Loudnessfunktion. Hierauf würde ich auch ungern verzichten, da so bei unterschiedlichen Lautstärken ein vergleichbares Klangbild erhalten bleibt ...

Aber genau diese automatische Loudnessfunktion (ich vermute, dass es sich dabei ebenfalls um eine wie von mir erwähnte gehörrichtige Lautstärkeregelung handelt) möchte ich mit der Softwareregelung erreichen.
Da Du anscheinend den PC als Zuspieler für Deinen Verstärker nutzt, ist es natürlich einleuchtend, dass die softwareseitige Klangveränderung nicht brauchbar ist.
Aber wie Du schon sagst: "Bei dieser Konstellation".

Anders sieht es hingegen aus, wenn man Aktiv-Boxen direkt am PC betreibt.
Die haben ja nun i.d.R. keine automatische Loudnessregelung.

Oder man nutzt den PC wie Du als Zuspieler für einen Verstärker, hat aber keinen mit automatischer Loudnessregelung zur Verfügung.
Hier müsste also das vom PC ausgehende Signal bereits entsprechend verändert werden.
Slatibartfass
Inventar
#12 erstellt: 22. Aug 2014, 15:54
Mir ist schon klar, was Du meinst, und ich halte auch geregelten Loudness für eine gute Sache zur Klanganpassung bei stark unterschiedlichen Lautstärken. Leider kenne ich hierfür auch keine Softwarelösung. Diese benötigte dann für die Regelung die Information über die gerade wiedergegebene Lautstärke. Mir ist nicht ganz klar, wie das insbesondere bei digitaler Zuspielung zu einem externen Verstärker umgesetzt werden könnte. Ggf. mit einem Messmikrofon am PC.

Grundsätzlich aber ein interessanter Ansatz, da heute viele Verstärker eben keine geregelte Loudness-Funktion mehr bieten.

Slati
Jurgen2002
Stammgast
#13 erstellt: 22. Aug 2014, 16:08
Hmm, noch gar nicht darüber nachgedacht, denn selbst wenn man über Windows die Lautstärke regelt, kann das Programm ja nicht wissen, welche Lautstärke bei mir jetzt effektiv wiedergegeben wird. Und ständig mit einem angeschlossenem Mikrofon, neben dem Hörplatz, möchte glaube ich auch keiner leben. Tja, mal wieder zu leicht gedacht.
-goldfield-
Inventar
#14 erstellt: 22. Aug 2014, 18:52
Was würde dagegen sprechen, einen älteren AVR mit Audyssey Multi-EQ XT und Pre-Out's als Vorverstärker zu nutzen?
Über den Dynamic-EQ hätte man dann die Pegelabhängige (gehörrichtige) FG-Korrektur
http://www.de.onkyo....ic-volume-28538.html
und als Nebenprodukt noch eine gute Einmessfunktion.

Hätte hier selbst z.B. noch einen TX NR875 rumstehen, der das bietet.

Bei meinem 3008 gehe ich sogar noch vom HTPC über einen HDMI-Splitter auf zwei Eingänge des AVR,
und kann so zwei unterschiedliche Preset's (geringe Bassanhebung für Musik / stärkere für Film) über die Eingangswahl
auf der FB anwählen.


[Beitrag von -goldfield- am 22. Aug 2014, 19:05 bearbeitet]
bernnbaer
Inventar
#15 erstellt: 22. Aug 2014, 19:32
dass die Software nicht hellsehen (oder hellhören ) und wissen kann, mit welcher effektiven Lautstärke ich höre, ist mir schon bewusst.
Und dass man die effektive Lautstärke eigentlich benötigt, um die gehörrichtige Lautstärke sinngemäß anzuwenden.
Trotzdem wundert es mich, dass bisher anscheinend niemand auf die Idee gekommen ist, die Lautstärke mit einem Equalizer zu zu verknüpfen.
Man könnte ja auch verschiedene Equalizerkurven zur Auswahl anbieten.
Je nach effektiver Lautstärke, Abstand zu den Lautsprechern und Vorliebe könnte man sich eine Kurve mit einer proportional stärkeren oder schwächeren "Klangverschiebung" auswählen.
audiophilanthrop
Inventar
#16 erstellt: 24. Aug 2014, 15:37
Selbst wenn man die Kopplung mit dem Lautstärkesteller im Griff hätte, bleibt immer noch das Problem des Pegels der wiedergegebenen Materials. Die Loudness von Grundig-Geräten steht nicht zuletzt deswegen im Ruf, etwas "too much" zu sein, weil seit damals die CD-Pegel um etwa 10 dB angestiegen sind, man also das Lautstärkepoti entsprechend weiter runterdrehen muß. Mit ReplayGain könnte man das evtl. noch halbwegs in den Griff kriegen, aber...

Dann bleibt immer noch das Problem der individuellen Hörkurven, vom unterschiedlichen Frequenzgang realer Lautsprecher in realen Räumen ganz zu schweigen.

Wie man es auch dreht und wendet, die gehörrichtige Lautstärke bleibt ein Ideal. Mit mehr Aufwand kann man erreichen, daß sie weniger schlecht funktioniert, aber ganz perfekt wird es nie sein. Gerade deswegen ist Loudness auch so eine Geschmacksfrage.

Eine Software-Loudness würde ich vielleicht grob nach Grundig aufziehen (deren Entzerrung lag etwas näher am Ideal als die der Japaner), mit einer Möglichkeit zur Pegelkalibrierung bzw. Einstellung nach Gusto (à la Yamaha). Es vollautomatisch richtig machen kann am ehesten der erwähnte eingemessene AVR... aber selbst da wäre IMO noch eine Quellpegelanpassung nötig.
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