Sind FLAC-Dateien datensicherer als WAV?

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cr
Inventar
#1 erstellt: 10. Dez 2009, 14:54
Man liest immer wieder mal, daß FLACs besser gegen Datenfehler geschützt seien als WAVs, weil sie Checksummen hätten. Nun hat meines Wissens jeder Dateityp einen CRC-Code, mit dem erkannt wird, ob eine Datei fehlerhaft ist. Inwieferne ist nun FLAC sicherer?

Bitte keine Diskusssionen, daß FLAC wegen des Taggens sinnvoller und das einzig "wahre" Specherformat ist...
RoA
Inventar
#2 erstellt: 10. Dez 2009, 15:01
Flac bietet die Möglichkeit, die Integrität der Dateien zu testen. Das war es aber auch schon.
cr
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2009, 15:05
Was bringt konkret so ein Test?

Wenn zB eine WAV-Datei beschädigt ist, müßte doch die Meldung kommen: "CRC-Error" (genau weiß ich es nicht, ich hatte das Problem noch nie). Oder beteht die Möglicheit, daß Schäden an WAV-Dateien unerkannt bleiben (außerhalb des geringen statistischen Restrisikos jeder Fehlererkennung)?
RoA
Inventar
#4 erstellt: 10. Dez 2009, 15:09
Bei Flac kann erkannt werden, ob die Datei nachträglich verändert worden ist, bspw. beim Download, durch Lese-/Schreibfehler beim Kopieren oder manuell, z.B. mit einem Editor. Bei .wav gibt es das nicht.

D.h. aber nicht, daß der Urzustand von Flacs automatisch wiederhergestellt werden kann. Darum ist Flac auch nicht datensicherer.
fe-lixx
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Dez 2009, 15:48

cr schrieb:
Oder beteht die Möglicheit, daß Schäden an WAV-Dateien unerkannt bleiben (außerhalb des geringen statistischen Restrisikos jeder Fehlererkennung)?


Genau das ist der Fall, denn wie RoA ja schon schrieb, besitzt WAV keine integrierte Checksumme. Die könnte man allerdings auch manuell direkt nach dem Rippen berechnen und als Datei zusammen mit der WAV abspeichern (z.B. mit Tools wie ExactFile).

Bezüglich der Fehleranfälligkeit bzw. der Auswirkungen von Fehlern hat sich auf Hydrogenaudio ein FLAC Entwickler kurz geäußert, ich bin mal so frei ihn direkt zu zitieren.


jcoalson schrieb:
whether wav or compressed offer redundancy is irrelevant. error correction is specific to the communication or storage medium and belongs at a higher layer, in the transmission/storage protocol, not the file format.

hard drives have a built in error correction layer suited to hard drives, par2 is suited to most file-system-on-optical-disc storage, CDs have reed solomon, etc. the codec doesn't need to know.

error recovery (how well a codec can recover from errors and keep decoding) is different, that belongs in the codec. wav uncompressed PCM does better with single bit errors than a compressed codec where you might lose more than one sample. but as pdq mentioned it's really bad with a single missing byte, much worse than flac.


Es gab dort auch mal einen anderen informativen Thread zu diesem Thema, ich finde ihn gerade leider nicht...
cr
Inventar
#6 erstellt: 10. Dez 2009, 19:02

wav uncompressed PCM does better with single bit errors than a compressed codec where you might lose more than one sample. but as pdq mentioned it's really bad with a single missing byte, much worse than flac.


Ganz schlau werde ich da auch nicht daraus:
Einerseits: Wav kommt besser mit einzelnen Bitfehlern zurecht als komprimierte Codices

und andererseits: aber es ist wirklich schlimm mit einem einzigen fehlenden Byte, viel schlimmer als FLAC

fe-lixx
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Dez 2009, 19:38
Das sind ja sowieso nur theoretische Überlegungen, die zeigen, dass bestimmte Fehler bei komprimierten und unkomprimierten Formaten unterschiedliche Auswirkungen haben können. Ich vermute, dass es ziemlich unwahrscheinlich ist, dass in einer Datei ausgerechnet mal ein einzelnes Bit oder genau ein einzelnes Byte fehlerhaft ist. Deshalb ist im Einzelfall wohl eher Art und Umfang des Dateifehlers ausschlaggebend und nicht unbedingt das Format.

Welches Format letztendlich den "geringsten klanglichen Schaden" erleidet, wenn doch mal Fehler auftreten, weiß ich nicht. Würde mich aber auch interessieren, ob es darauf überhaupt eine pauschale Antwort geben kann. Ich sehe mich selbst auf der sicheren Seite, weil ich so oder so die Originaldatei vom Backup wiederherstelle, wenn ich merke, dass eine Datei fehlerhaft ist. Dank MD5 Hash in FLAC lässt sich das nach größeren Umkopieraktionen o.Ä. recht flott überprüfen.
cr
Inventar
#8 erstellt: 10. Dez 2009, 21:19

Ich sehe mich selbst auf der sicheren Seite, weil ich so oder so die Originaldatei vom Backup wiederherstelle, wenn ich merke, dass eine Datei fehlerhaft ist. Dank MD5 Hash in FLAC lässt sich das nach größeren Umkopieraktionen o.Ä. recht flott überprüfen.


Ist es schon mal vorgekommen?
fe-lixx
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Dez 2009, 23:11
Nur ein einziges mal. Trotzdem gibt mir -als leicht paranoid veranlagter Mensch- die Überprüfbarkeit ein gutes Gefühl.

Ich hatte Dateien auf eine 2,5" USB-Festplatte verschoben, die eigentlich ohne zusätzliches Netzteil auskommen sollte. Man hat aber schon am ungewöhnlichen Verhalten der Platte gemerkt, dass die USB Verbindung nicht wirklich stabil war, Kopiervorgänge wurden öfter unterbrochen (also sozusagen pausiert, nicht komplett abgebrochen), seltsames Klackern der Platte usw. Fehlerhaft war letztendlich trotzdem nur eine CD aus etwa 50, ich hätte mehr erwartet.

Obwohl die Schutzfunktionen von Datei-, Bus- und Betriebssystemen diesbezüglich offensichtlich gut funktionieren, kann man zusätzlich Tools wie TeraCopy (für Windows) verwenden, um Dateien zu verschieben und zu kopieren. Damit werden die kopierten Daten dann direkt überprüft und ggf. korrigiert. Weil ich im Alltag bis auf oben genannte Ausnahme aber noch nie Probleme aufgrund von Datenverlust oder -Veränderung hatte, verwende ich solche zusätzliche Software nicht. Über den angeblichen Geschwindigkeitsvorteil kann ich daher auch nichts sagen.
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