Qualität bei modernen DoLP's?

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leenor
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jan 2004, 22:46
Es nervt.

Viele moderne (aktuelle) Doppelalben, so fern man sie noch so nennen kann, denn eigentlich sind es ja einfache Alben die auf jeweils zwei Vinylscheiben gepresst wurden. Mit den Doppelalben von früher, die wirklich noch "doppel lange" Alben waren, hat das ja nichts mehr zu tun
... also viele moderne Doppelscheiben haben pro Seite gerade einmal 7 Min. Spieldauer. Was soll das? Sicherlich die Rillen sind dann "freier"/ungequetschter als auf einfachen LPs, aber meist bleibt ja noch so viel Platz pro Seite, dass man locker noch ein Stück auf jene Seite hätte pressen können. Das hätte den Vorteil, dass man nicht ständig am Aufstehen-zum-Platte-drehen ist. an die 15 min. mancher DoLP habe ich mich gewöhnt, aber das sind dann noch Platten wo es sich von der Gesamtspielzeit er lohnt 2 Vinyls zu nutzen. Jedoch die 6:44 Min. pro Seite von "Röyksopp - Melody A.M." sind der Gipfel.
Die sollten mal die Kosten der zweiten Vinyl sparen und in bessere Innenhüllen inverstieren!

Meinungen sind sehr willkommen. Stehe ich alleine so verärgert da, oder wie, oder was?
LogicDeLuxe
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jan 2004, 00:32
Dieses spezielle Album ist mir jetzt nicht geläufig.
Soweit ich weiß, kann man auf einer 12" mit 33rpm 20 Minuten pro Seite unterbringen, ohne daß man Qualitätseinbußen zu befürchten hat. Diese Auskunft geben zumindest in der Regel die Presswerke. Geht die CD-Version also länger als 40 Minuten, macht es durchaus Sinn, das auf 2 Platten zu verteilen. Wirklich kritisch wird es aber eigentlich erst ab 25 Minuten pro Seite. Bei Pop-Samplern sind Laufzeiten von über 25 Minuten pro Seite ja nicht ungewöhnlich, und man hört den Unterschied dann auch.
7 Minuten halte ich aber doch schon für heftig übertrieben kurz. Die sollen das Geld lieber in die Qualität stecken und nicht in den Rohstoffverbrauch.
Oder ist es eine Doppel-Single? Die können pro Seite immerhin maximal 7'30. Auf 33 wäre sogar wohl noch etwas mehr drin.
Ist sie denn wenigstens auf 45, um den Platz noch halbwegs sinnvoll zu nutzen?
Ich hab auch schon Doppel-CDs mit einer Gesamtlänge von ca. 70 Minuten gesehen. Aber die Musikindustrie hat eigentlich noch nie wirklich sinnvoll gearbeitet.
leenor
Stammgast
#3 erstellt: 23. Jan 2004, 01:09
nee, nix 45, 33 hat die.

Das Album geht ja auch nur insg. 38 Min. (was ja schon ne schweinerei an sich ist)

Naja
EWU
Inventar
#4 erstellt: 27. Jan 2004, 01:34
"Das Album geht ja auch nur insg. 38 Min"
Wenn die 38 min. toll klingen, ist das doch gut.
Ich habe CDs, die spielen 65 Minuten, bei denen man 60 nicht anhören kann.Wer hat den besseren Kauf gemacht?
bone2017
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 27. Jan 2004, 17:24
Ich glaube das ist deswegen so, weil die großen Plattenfirmen bereits vor Jahren Ihre Plattenpresswerke geschlossen haben und nun Ihre Lp's kleinen PressFirmen in Auftrag geben, welche normalerweise DJ Platten herstellen das heißt 45er. Die MAschinen sind also auf sehr breite Rillen eingestellt
LogicDeLuxe
Stammgast
#6 erstellt: 27. Jan 2004, 20:48
Den Schneider kann man doch für beliebige Rillen einstellen.
Gründe für übertrieben kurze Platten können auch übertrieben laute Aufnahmen mit bis zu +12dB-Spitzen sein, oder auch Aufnahmen mit starken Surround- oder Stereoeffekten. Und breitere Rillen sind natürlich auch tiefere Rillen, was auch die Tendenz zu immer dickeren Platten erklären würde, denn die mögliche Rillentiefe wird natürlich von der Plattendicke bestimmt.

Ist eines davon der Fall? Spielt sie merklich lauter als eine normallange LP oder kommt bei ProLogic viel aus den Surroundboxen? Dann ist das vermutlich der Grund.

Falls auch LPs das von CDs her bekannte Bedürfnis haben, immer lauter zu werden, je neuer die Erscheinungen sind, dann bleibt tatsächlich nicht mehr viel Laufzeit übrig.
leenor
Stammgast
#7 erstellt: 27. Jan 2004, 21:32
furchtbare Entwicklung. die scheibe ist auch nicht lauter und die ProLogicDecodierung profitiert auch nicht. War wohl einfach in Griff ins Klo (von der Pressung her)
Aquarius
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Jan 2004, 11:36
38 Minuten auf zwei LPs zu verteilen, ist sicher ein Extremfall. Ich habe noch nichts dergleichen erlebt. Ab etwa 50min würde ich DoppelLPs gegenüber einfachen LPs aber immer vorziehen. Lieber so als umgekehrt (sprich: überlange Alben auf eine LP zu quetschen).
ebondazzar
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 30. Jan 2004, 23:42
1983 gab es ein solches Album von der italienischen Gruppe "Pink Project" (hatten damals einen Hit mit "Disco Project, einem Medley aus "Another Brick In The Wall" und den Allan Parsons Songs "Mammagamma" und "Sirius"). Auf dem Cover stand "Disco Doppelpack Supersound 40 Minuten / 33 upm (immerhin hat man gleich darauf hingewiesen). Die Rillen waren in der Tat extrem breit geschnitten.

Den umgekehrten Weg ging Klaus Schulzes IC-Label: LP´s mit über 35 Minuten Gesamtspielzeit liefen auf 45 upm. Klang auch nicht schlecht, war allerdings keine dynamische Hau-Drauf-Mucke .

Gruß
Holger
BillBluescreen
Stammgast
#10 erstellt: 01. Feb 2004, 05:12
tja hab hier "the doves - last broadcast" und das ist auch als doppel lp aufgenommen...sind genau 53 minuten...ob man das nicht auch auf eine bekommen hätte? So nervt mich das ständige platte drehen schon nen bisschen...wenn dann wenigstens die Qualität gut wär, aber irgendwie rauscht die platte ziemlich :-(
s_m_e
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 07. Okt 2004, 13:46
salve leenor,
ich geb dir ma recht!
als begeisterter vinylhörer bemerke ich diese entwicklung auch schon geraume zeit. die krönung war letzte woche. elliot murphy verteilt auf 3 lp`s, und noch dazu in der von ihm gewohnten besch....klangqualität. ( ich vermute mal das alle verantwortlichen tontechniker bekifft waren und ne gurke im ohr stecken hatten. )
klangtechnische gründe?....über die brücke gehe ich nicht.
dazu braucht man sich eigentlich nur mal charly antolinis "chrash" anhören. is zwar n direktmitschnitt, aber macht klar was klanglich auf ner lp-seite bei ordentlicher traklänge alles gehen würde.

mein verdacht liegt woanders;

schallplatten werden heute vorwiegend von leuten gekauft die nicht nur an der musikalischen interpretation interesse haben sondern genauso stark am guten, authentischem klang.
(damit will ich keinem cd-hörer verdrehte ohren unterstellen!)
wenn man nun lediglich wenig aufnahmezeit auf eine lp-seite packt macht das einen verschwenderischen, luxuriösen eindruck der schnell eine hohe qualität vorgauckelt. ( so nach dem motto; wow, dieses 3-lp-werk ham sie sogar auf eine cd gequetscht. na, was bin ich froh das ich die vinylfassung und nich die geschredderte cd-version besitze.)


so denn.....
2wheel
Stammgast
#12 erstellt: 07. Okt 2004, 23:38
Hier noch "mein" Senf:
Prinzipiell scheint es schon möglich zu sein, LPs mit über 20min. pro Seite in guter Qualität bis zur letzten Rille herstellen zu können: Beispiel "Get Happy" von Elvis Costello, ca. 25 min. pro Seite, Schlussstück bezeichnenderweise: "High Fidelty"... und was für ein Song, und was für ein Sound!
Producer Nik Lowe schrieb auf der 1980 erschienenen Scheibe:
"Hi!You'll have noticed that there are ten tracks on each side of this LP.(...)Elvis and I talked long and hard about the wisdom of taking this unusual step, and are proud that we can now reassure hi-fi enthusiasts and people who never bought a record made before 1967, that with the inclusion of this extra music time they will find NO loss of sound-quality due to groove cramming as the record nears the end of each face(...)Now get happy, Nick Lowe
Bei mir liegt die englische Pressung und trotz der Überlänge ist der Sound bis zur letzten Rille klasse...
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