Unterschied Original-CD vs. FLAC (High-Res) Download anlässlich neuer Gilmour-CD

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littbarski
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 09. Okt 2024, 09:16

Hallo zusammen,

ich habe gestern die neue Gilmour-CD in den CD-Player und mal reingehört. Beim zweiten Track gleich war ich von der Bass-Lastigkeit überrascht - ohne genau darauf vorher geachtet zu haben (habe gar keinen "Sound-Test" machen wollen, sondern nur Musik hören). Das ist ja bei vielen modernen Remaster-CDs so gängig, dass der Bass überbetont wird. Bei Gilmour (und Nicht-Remaster) hatte ich nicht damit gerechnet. Natürlich ist es nicht mega-basslastig, aber es fiel mir eben gleich auf.

Das ist ja aber nur der Anlass, nicht der Kern folgenden Themas: Ich habe dann mal gegoogelt, ob es andere (digitale) Versionen gibt, und es gibt wohl eine High-Res Bluray und natürlich High-Res Downloads. Bisher habe ich noch nie einen High-Res Download gemacht, wollte es nun aber mal testen. Also gleich einen Track bei Qobuz gekauft, Track 2 (Luck and Strange), bei 20 Sek. geht es mit dem Bass los. Im ersten Moment dachte ich, dass der FLAC-Download etwas luftiger klingt, aber bei mehrmaligem Hören glaube ich nicht mehr daran. Hatte natürlich die High Res mp3 und FLAC auf CD und dem gleichen CD-Player abgespielt.

Nun also meine Fragen dazu:

- weiß man eigentlich - meistens - wo die Quelle der High Res Downloads her stammt, also ist das die gleiche wie bei den Original-CDs? Oder kann es sogar bei (heutigen) CDs sein, dass der FLAC-Download besser aufgelöst ist als die gleichzeitige Original-CD? Würde eher sagen nein.

- enthält generell ein FLAC-Download mehr "Informationen" als ein Audio-Track einer CD? (also rein technisch, nun unabhängig von der Quellenfrage)

Danke!

[Beitrag von littbarski am 09. Okt 2024, 09:19 bearbeitet]

Slatibartfass
Inventar

#2 erstellt: 09. Okt 2024, 11:28

Die Quelle und das Mastering müssen bei der CD-Veröffentlichung meines wissens nicht die gleiche Quelle sein, wie der FLAC-Download sein.
Stammen CD-Inhalt und die FLAC-Version unverändert aus der gleichen Quelle, hat die FLAC-Version bei gleicher Samplerate sicher nicht mehr Informationen. Bei einer HiRes-Version natürlich schon, denn die höhere Auflössung bei Bittiefe und Bitrate (= mehr Informationen) ist die Definition von HiRes.
Wenn Du allerdings den HiRes-FLAC auf eine CD brennst, wird durch das Brennprogramm auch die HiRes-Version auf die CD Auflösung (44.1kHz, 16Bit) umgewandelt, da für die CD kein anderes Format definiert ist, und auch ein Standard-CD-Player nichts anderes von einer Audio-CD abspielen kann.
Da so die Audiodaten im gleichen CD-Format vorliegen, deuten Klangunterschiede auf unterschiedlich bearbeitete Aufnahmen hin.

Slati

hifi_raptor
Inventar

#3 erstellt: 09. Okt 2024, 11:56

Morgen
Habe die HiRes Version von der Gilmour - Luck And Strange.
CD habe ich nicht.
Vergleichen kann man unterschiedliche Master.
Ob die CD Version ein anderes Master zu Grunde liegt ist mir nicht bekannt.
Was macht es für einen Sinn HiRes auf MP3 runterzurechnen? MP3 ist verlustbehaftet.
Ob man einen Unterschied zwischen der CD und der HiRes Version beim gleichen zugrundeliegenden Master einer Neuproduktion hört?
Kannst nur du selbst subjektiv entscheiden.
Luck And Strange läuft bei mir gerade. Außergewöhnlichen Bass kann ich nicht feststellen.
Mein subjektives Empfinden, meine Anlage ist mit DIRAC Live eingemessen.
Dein Raum kennt niemand.
Ich kaufe keine CD‘s mehr, sondern nur Downloads in HiRes, soweit möglich.

Wohl kann man bei alten Alben einen Unterschied zu neuen Remaster hören.

Viel Spaß mit der Lucky And Strange

Padang_Bai_
Stammgast

#4 erstellt: 09. Okt 2024, 12:14

Zumindest ist der Dynamikumfang der Gilmour CD bei PCM und FLAC absolut identisch.
Wie viele Produktionen ab Mitte der 90iger halt komprimiert.

https://dr.loudness-war.info/album/view/211445

hifi_raptor (Beitrag #3) schrieb:

Wohl kann man bei alten Alben einen Unterschied zu neuen Remaster hören.

Fragt sich nur, ob besser oder schlechter

WirbelFCM
Stammgast

#5 erstellt: 09. Okt 2024, 12:24

Ja das kann mal so, mal so sein. Viele Alben wurden im Original vll nicht optimal gemastert (bspw kleine Independent-Künstler, die bei ihrem Debüt noch jeden Cent sparen mußten und froh waren, dass sie überhaupt ein Label gefunden haben, dass ihre Platte rausbringt), weil hochwertige Technik sehr teuer ist (bzw damals war) und sie sich das nicht leisten konnten. Wenn die Scheibe dann trotzdem ein Erfolg ist oder der Künstler ein paar lukrative Alben herausgebracht hat, kann es deutlich mehr bringen, wenn die ihre ersten Alben dann nochmal neu mastern lassen.

Was mir so spontan einfällt, sind die ersten 2-3 Alben von Placebo. Die finde ich -leider - immer etwas „dünn“ im Sound.

Es kann aber tatsächlich auch schlechter werden, wenn man beim Remaster zu großzügig mit der Baßspur, Effekten oder so ist.

hifi_raptor
Inventar

#6 erstellt: 09. Okt 2024, 12:25

Morgen
Ob das Remaster besser oder schlechter ist muss jeder für sich selbst entscheiden.
Und klar gibt es immer mal misslungene Remaster. Da kann man dann beim First Release bleiben.
Loudness War ist nochmal eine andere Geschichte.
Und wenn man Alben nur noch als Download kauft, dann wird er gekauft wie das Format eben vorliegt.
Ist mir Nüsse ob 16/44,1 oder 24/192

Das musikalische Ergebnis zählt.
Gruß

Padang_Bai_
Stammgast

#7 erstellt: 09. Okt 2024, 12:41

hifi_raptor (Beitrag #6) schrieb:

Ob das Remaster besser oder schlechter ist muss jeder für sich selbst entscheiden.
...
Ist mir Nüsse ob 16/44,1 oder 24/192

Das musikalische Ergebnis zählt.

Richtig!

Nebenbei - mit Qobuz Downloads, 16/44 oder 24/96, habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.

Slatibartfass
Inventar

#8 erstellt: 09. Okt 2024, 13:17

[quote="Padang_Bai_ (Beitrag #7)"][quote="hifi_raptor (Beitrag #6)"]
Nebenbei - mit Qobuz Downloads, 16/44 oder 24/96, habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht.[/quote]
Dafür braucht man aber einen entsprechenden HiRes-Player, und es sollte auch ein lossless Format wie z.B. FLAC verwendet werden, kein MP3.
Wenn man die HiRes-Daten auf eine CD brennt um sie in einem CD-Player abzuspeilen, wie der TE schrieb, gehen die Vorteile von HiRes natürlich wieder verloren, bis auf ggf. den Vorteil eines für den eigenen Geschmack besser abgemischten Masters.

Slati

littbarski
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 09. Okt 2024, 13:43

Danke euch allen, das hilft mir weiter und beantwortet ja auch alles, was ich gefragt habe

Das mit dem vermeintlichen "High-Res auf CD brennen" habe ich in der Tat nicht bedacht. Aber immerhin kann man dadurch eben den Klang des Mastering doch raushören.

Padang_Bai_
Stammgast

#10 erstellt: 09. Okt 2024, 14:07

@ Statibartfass

MP 3 kommt mir nur auf auf Festplatte, wenn ich kein andere Quelle gefunden habe. Also sehr selten.
Beispiel ist die rare " Dag & Natt " von Kungens Män. Habe ich mir seinerzeit von Audials gezogen.
Sehe aber gerade, dass es auch die im Qobuz Store in 16/44 FLAC gibt.

Sibe
Inventar

#11 erstellt: 09. Okt 2024, 14:46

also Atmos-Mix und Stereo-Mix sind natürlich unterschiedlich

aber ansonsten liegt sicher als Master nur eine Version vor, als 24 BIT HiRes, und diese wird dann für die CD einfach runter gerechnet und für den HiRes Download so gelassen

ob man einen Unterschied hört? kann ich mir nicht vorstellen... man müsste natürlich den selben DAC für einen Vergleich nehmen

WirbelFCM
Stammgast

#12 erstellt: 10. Okt 2024, 09:33

Padang_Bai_ (Beitrag #10) schrieb:

Das handhabe ich ebenso. MP3 habe ich noch einige, die ich anfang des jahrtausends mal gerippt habe, als festplattenplatz noch kostbar war und man sich um Lossless auf dem PC noch keinen Kopp gemacht hat. Auch mangels Alternativen. .wav gab es zwar schon in den 90ern, aber FLAC wurde ja erst 2004 wirklich bekannt, als Metallica bekanntgaben, ihre Livegigs zukünftig auch lossless in FLAC anzubieten.

Die Alben von Front 242 der 80er/90er könnten spw auch mal ein Remastering vertragen. Die sind auch etwas schrill in den Höhen und recht mager in den Tiefen gemischt, was das Hörvergnügen doch recht einschränkt. Man muss da immer viel nachregeln (Höhen 4-6dB runter, Bass 4-6dB hoch und trotzdem klingt es noch etwas dünn). Liegt vll auch daran, dass die Computer und Musikelektronik damals noch nicht so fit war wie 10-20 Jahre später. Und vermutlich auch, dass Stereoanlagen damals noch nicht so auf Bass ausgelegt waren, dass ein entsprechendes Abmischen Sinn ergeben hätte.

Vll. sollte man dazu mal einen Thread aufmachen? „Alben, denen ein Remastering gut tun würde“

[Beitrag von WirbelFCM am 10. Okt 2024, 09:34 bearbeitet]

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