Welche Bauteile machen einen Receiver teuer

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V._Sch.
Inventar
#1 erstellt: 21. Nov 2011, 12:24
Kann man wirklich sagen, dass ein Receiver oder Verstärker teuer ist wegen den Bauteilen? Spielt vielleicht auch der Name des Herstellers eine Rolle?

In den Tests werden die Receiver oder Verstärker in Klassen eingeteilt. Wegen des Klangs oder des Preises und beeinflusst der Preis den Tester?
technikhai
Inventar
#2 erstellt: 21. Nov 2011, 14:04
Teurer werden Geräte weniger durch Bauteile als durch Lizenzen wie z.B. Youtube,Apple(Airplay),DLNA.....
Natürlich spielen auch die Bauteile eine Rolle wie z.B. stabile Netzteile oder Endstufen,wertige Anschlußklemmen....Dennoch überwiegen die Lizenzen oder Ausstattungsmerkmale.


Gruß Marco
Passat
Inventar
#3 erstellt: 21. Nov 2011, 16:31
Hinzu kommt, das ein Teil des Gerätepreises am runden Tisch gemacht wird.

Was könnte man für so ein Gerät mit diesen Merkmalen verlangen?
Was verlangen die Mitbewerber für ein ähnliches Gerät?
etc. etc.

Das ist aber bei vielen Gütern so.
Eine Mercedes S-Klasse kostet in der Produktion auch maximal 50% mehr als eine A-Klasse, kostet aber den Kunden mehr als drei mal so viel.

Und manchmal kommt dabei sogar heraus, das ein Gerät billiger verkauft wird, als es in der Produktion kostet.
So war es z.B. anfangs bei der PS3.
Das erste Jahr hat Sony damit nur Verluste gemacht und die deutlich unter Herstellungskosten verkauft.
Erst später konnte Sony die Produktionskosten so weit drücken, das man mit der PS3 Gewinne gemacht hat.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 21. Nov 2011, 16:32 bearbeitet]
HansWursT619
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2011, 18:02
Häufiger gibts auch Fälle wo ein Gerät funktionen eingebaut sind, diese aber nur deaktiviert sind.
Nicht unbedingt bei Verstärker aber z.b. Grafikkarten oder auch Autos.

Die Produktion beider Geräte sind also gleich, dennoch werden sie teurer verkauft weil mans kann.
ulo
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 22. Nov 2011, 15:07
Ich möchte nicht zu ketzerisch erscheinen, aber ich glaube, dass die Bauteile, die den Preis am meisten nach oben treiben, wie bei Kleidung auch die Namensschilder sind.
V._Sch.
Inventar
#6 erstellt: 23. Nov 2011, 00:31
Wenn alle Hersteller auf die gleichen Bauteile zurückgreifen, dann müsste das so sein. Wie ist das eigentlich mit den Modellreihen und wie unterscheiden die sich? Kann man sagen, dass es hier nur um die Leistung geht oder werden tatsächlich bessere Teile verbaut? Selbst habe ich noch einen Denon 4306, den ich aber meistens nur in dem unteren Lautstärkebereich betreibe. Will ja nicht schwerhörig werden.
2cheap
Inventar
#7 erstellt: 23. Nov 2011, 10:55
Hallo,

ich denke, ein schönes Beispiel ist Apple mit seinem Iphone.
Sicherlich ein Paradebeispiel für exquisite Gewinnmargen und
nicht 1:1 auf die HiFi Branche übertragbar. Dennoch, zur Orientierung ganz brauchbar.
Die Summe aller Einzelteile, die Materialkosten, werden beim Iphone auf 153 Euro
geschätzt/kalkuliert. Werden noch alle anderen Aufwendungen addiert und in
Realation zum Verbraucherpreis gestellt sieht man, dass von den
ca. 700 Euro VK ein nicht unbeträchtlicher Teil die Gewinnmitnahme ist.
Im HiFI Sektor werden nur wenige Firmen so rechnen können. Bei den Materialkosten
dürften die teuersten Teile das Video-/Audioboard, die Endstufen mit Netzteil
und nicht zu vergessen das Gehäuse sein.

Grüsse

Quelle:
http://www.giga.de/m...materialkosten-27596


[Beitrag von 2cheap am 23. Nov 2011, 12:17 bearbeitet]
THX2008
Inventar
#8 erstellt: 23. Nov 2011, 12:21
Nur eine kleine Anmerkung am Rande:
Das Geschäft der Hersteller besteht nicht nur daraus, Einzelteile zu kaufen, diese in einen großen Karton zu werfen, einmal zu schütteln und hinten kommt das fertige Gerät raus.

Da gibt es noch Forschungs- und Entwicklungskosten, Herstellung von eigenen Teilen, Montage, Qualitätsprüfung, Miete und viele andere Posten mehr.

Man kann doch den Wert eines komplexen Artikels nicht an den Einzelteilen bemessen. Wie weltfremd ist das denn...


[Beitrag von THX2008 am 23. Nov 2011, 12:22 bearbeitet]
V._Sch.
Inventar
#9 erstellt: 24. Nov 2011, 10:29
Nehmen wir als Beispiel den Denon 4310 und den 3310. Der 4310 ist um 15 Watt leistungsstärker aber es sind doch ähnliche Kosten aber der Preis ist deutlich höher.
mm57
Stammgast
#10 erstellt: 24. Nov 2011, 13:03
Es sind ja nicht nur 15 Watt, es sind 7 x 15 Watt. Das heißt man braucht ein stärkeres Netzteil. Es ist sogar ein Trafo mehr verbaut. Außerdem hat er einen zweiten HDMI-Ausgang, und um einen HDMI-Eingang mehr.
V._Sch.
Inventar
#11 erstellt: 24. Nov 2011, 16:34
Der 4310 kostet in silber 1498 und der 3310 in Silber 839. Das steht dann aber nicht im Verhältnis oder?
Peter_Wind
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2011, 18:36
Auf der aktuellen DENON Site habe ich beide AVRs nicht mehr gefunden. Dafür aber den 4312 (UVP 2199 €; 9-Kanal) und 3312 (UVP 1099 €; 7 Kanal).
á Kanal 15 Watt Unterschied (bei 8 Ohm)in den Daten. Aber 5,5 kg Unterschied beim Gewicht. Das zeigt doch, dass da ein bisschen mehr ist als nur 15 Watt á Kanal mehr.
eliasemelie
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 26. Nov 2011, 20:46
Kommt immer auf die Verarbeitung an! Aber die Preisunterschiede liegen an den Endstufen die verbaut sind. JE höher die Watt anzahl desto teurer wirds. Es kommt auch immer drauf an ob und welchen Videoprozessor die Receiver verbaut haben. GEräte mit guter Upscale Funktion schlagen auch höher im Preis zu!
Mickey_Mouse
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2011, 22:40
Da die Beispiele Grafikkarten und Apple (wenn auch nicht zusammen) hier schon gebracht wurden. Ich habe vor 25 Jahren bei der Firma miro (Braunschweiger GraKa Hersteller, der derzeit die Kohle mit Apple GraKa verdient hat und mit dem Preiskampf im PC Markt untergegangen ist) gearbeitet. Da es die ja nun schon lange nicht mehr gibt, kann man auch keine Betriebsgeheimnisse mehr verraten

Für das Gerät, das ich damals dort entwickelt habe, wurde ganz grob Verkaufspreis = 10*Materialkosten gerechnet. Deshalb ist es auch nie in Serie gegangen, ich habe die BoM nicht unter 100DM gedrückt bekommen, Marketing hat aber "errechnet", dass man sowas für maximal 500DM verkaufen könnte -> max. 50DM Bauteile...
Der Rest wurde für die Entwicklung, Support, Händler-Marge usw. usf. veranschlagt!

Klar hinkt jetzt der Vergleich zu high volume consumer products, hier wird vermutlich nicht Faktor 10 angesetzt.

Aber man gucke sich doch mal zwei AVR unterschiedlicher Preisklassen an (das ist vielleicht extrem, aber die beiden Geräte habe ich halt gerade hier rumstehen: Yamaha Z11 (UVP 5500€) und 667 (UVP 550€))
Gewicht: 34kg - 10kg
Front: Alu gebürstet, mit einer ölgedämpften Klappe - Plastik
Bedien-Elemente: massives Alu, alle Schalter und Taster massiv - Plastik, man hat zwar nicht das Gefühl gleich etwas kaputt zu machen, aber...

neben diesen "mechanischen" Punkten (die sicherlich nicht billig sind!) kommen die Zukaufteile!
ein besserer D/A Wandler von BurrBrown kostet halt mehr und muss gezahlt werden.
In diesem Zusammenhang: früher (in der guten alten Stereo Zeit ) war es bei einigen Firmen üblich, Sonderserien heraus zu bringen. Die unterschieden sich zum Teil "nur" dadurch, dass die Bauteile extra geprüft und Kanalweise selektiert wurden. Damit kann man mit identischen Bauteilen deutlich hochwertigere Geräte bauen!
Passat
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2011, 23:01

Mickey_Mouse schrieb:
Die unterschieden sich zum Teil "nur" dadurch, dass die Bauteile extra geprüft und Kanalweise selektiert wurden. Damit kann man mit identischen Bauteilen deutlich hochwertigere Geräte bauen!


So etwas machen HighEnd-Firmen heute noch bei den Seriengeräten.

Beispielsweise kaufen die schon beim Hersteller vorselektierte Bauteile und messen dann jedes einzelne Bauteil noch einmal durch. Und nur die, die in der gewünschten Toleranz liegen, landen dann im Gerät.
Der Rest geht zurück oder landet im Müll.

Und bei bestimmten Bauteilen sind das schon einmal 80%, die es NICHT ins Gerät schaffen.
Aber diese Bauteile wurden eingekauft und schlagen sich so auf den Gerätepreis nieder, auch wenn sie nicht verbaut wurden.

So erklären sich z.T. die sehr hohen Preise der Geräte dieser Hersteller.

Aus ähnlichen Gründen waren Anfangs LCD-TVs so teuer:
Nur wurde da nicht nach Toelranzen selektiert, sondern nach Fehlerfreiheit.
Anfangs waren nur ca. 20% der Produktion so weit fehlerfrei, das man die auch tatsächlich in geräte einbauen konnte. 80% der Produktion ist direkt vom Fließband in den Müll gewandert.

Die Produktionskosten von 100% mussten also auf 20% Gutteile verteilt werden.

Grüsse
Roman
V._Sch.
Inventar
#16 erstellt: 27. Nov 2011, 00:12

Peter_Wind schrieb:
Auf der aktuellen DENON Site habe ich beide AVRs nicht mehr gefunden. Dafür aber den 4312 (UVP 2199 €; 9-Kanal) und 3312 (UVP 1099 €; 7 Kanal).
á Kanal 15 Watt Unterschied (bei 8 Ohm)in den Daten. Aber 5,5 kg Unterschied beim Gewicht. Das zeigt doch, dass da ein bisschen mehr ist als nur 15 Watt á Kanal mehr.


Seit wann gibt es denn einen 4312? Bisher gibt es doch nur einen 4311.
V._Sch.
Inventar
#17 erstellt: 27. Nov 2011, 00:22
Wie schon Mickey_Mouse erklärte, die Marketing Abteilung schaut am Markt, was man für einen Preis für ein Produkt erzielen kann. Selbst wenn der Materialpreis gering ist, wird letztendlich der Preis festgelegt, mit dem man am Markt erfolgreich sein kann. Letztendlich geht es um Gewinn und nicht darum den Kunden glücklich zu machen.
Peter_Wind
Inventar
#18 erstellt: 27. Nov 2011, 09:16

V._Sch. schrieb:
Seit wann gibt es denn einen 4312?

Sorry, Vertipper: 3312
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