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LS/Kombi für schlechtes Material...

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Music_Man
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 13. Mai 2005, 00:55
Hi,
Denke mal, daß je besser die Anlage ist, desto nachvollziebarer sind Aufnahmen in ihren Eigenarten. So kann es passieren, daß plötzlich vorher inakzeptabel klingende Aufnahmen auf besserem Equipment gut klingen, weil sie z.B. in einem akustisch komplexen schwierigen Raum aufgenommen wurden, der nun komplex dargestellt wird, wo es vorher an Auflösung mangelte. Andere Variante: Mir geht es mit vielen älteren Hardrock Scheiben so.:Viele Deep Purple Alben klingen auf mittelmäßigen Anlagen dumpf und etwas dünn. Auf besserem Equipment wird klar, daß sie eben-verglichen mit heutigen Rock Aufnahmen, sehr trocken und nicht höhenlastig abgemischt sind. Die Hihat des Schlagzeugs wurde eben eher rund als brilliant gemixt um den Sound nicht nervös sondern samtig zu gestalten und die Bässe wurden schlank gemischt um diesen trockenen, holzigen Sound zu erhalten. Mit ner guten Anlage geht dieses Konzept auf und der Sound passt zur Musik-das ist auch das, was damit erreicht werden sollte. Allerdings klingen wirklich miese-also fehlerhafte-Aufnahmen auf guten Anlagen noch mieser, weil deren Unzulänglichkeiten hier gnadenlos reproduziert werden und voll auf unsere empfindlichen Lauscher knallen.
Gruß,
BE
Laserfrankie
Stammgast
#52 erstellt: 13. Mai 2005, 18:05

Music_Man schrieb:
Hi,
Denke mal, daß je besser die Anlage ist, desto nachvollziebarer sind Aufnahmen in ihren Eigenarten. So kann es passieren, daß plötzlich vorher inakzeptabel klingende Aufnahmen auf besserem Equipment gut klingen, weil sie z.B. in einem akustisch komplexen schwierigen Raum aufgenommen wurden, der nun komplex dargestellt wird, wo es vorher an Auflösung mangelte. Andere Variante: Mir geht es mit vielen älteren Hardrock Scheiben so.:Viele Deep Purple Alben klingen auf mittelmäßigen Anlagen dumpf und etwas dünn. Auf besserem Equipment wird klar, daß sie eben-verglichen mit heutigen Rock Aufnahmen, sehr trocken und nicht höhenlastig abgemischt sind. Die Hihat des Schlagzeugs wurde eben eher rund als brilliant gemixt um den Sound nicht nervös sondern samtig zu gestalten und die Bässe wurden schlank gemischt um diesen trockenen, holzigen Sound zu erhalten. Mit ner guten Anlage geht dieses Konzept auf und der Sound passt zur Musik-das ist auch das, was damit erreicht werden sollte. Allerdings klingen wirklich miese-also fehlerhafte-Aufnahmen auf guten Anlagen noch mieser, weil deren Unzulänglichkeiten hier gnadenlos reproduziert werden und voll auf unsere empfindlichen Lauscher knallen.
Gruß,
BE


Dem kann ich vorbehaltlos zustimmen Ist auch im Grunde das, was ich (allgemeiner gehalten) aussagen wollte.

Es ist übrigens so, daß sich viele Liveaufnahmen der 70er nur auf richtig guten Anlagen auch gut anhören. Deep Purple ist da nur ein Beispiel. Gleiches gilt auch z.B. für Genesis.

Allerdings hat es nicht nur was mit Raum und Abmischung bei der Aufnahme zu tun, sondern auch damit, wie gut die Anlage reproduziert. Wenn man z.B. weiß, daß die meisten Lautsprecher ein ausgesprochenes Grundtonloch aufweisen, wird einem klar, warum da drauf grundtonlastige Musik nicht gut kommt.

Gruß,

Frank
mnicolay
Inventar
#53 erstellt: 13. Mai 2005, 18:33
Hallo Frank,
das mit dem "Grundtonloch" mußt Du aber bitte mal näher erläutern. Die meisten modernen Konstruktionen (schön schlank) sind doch bafflestep-entzerrt und bringen daher eher eine Überhöhung im Grundton mit.
Zusammen mit dem Indirektschall kann das schöne Verdickungen ergeben.
Gruß
Markus
Laserfrankie
Stammgast
#54 erstellt: 13. Mai 2005, 20:31

mnicolay schrieb:
Hallo Frank,
das mit dem "Grundtonloch" mußt Du aber bitte mal näher erläutern. Die meisten modernen Konstruktionen (schön schlank) sind doch bafflestep-entzerrt und bringen daher eher eine Überhöhung im Grundton mit.
Zusammen mit dem Indirektschall kann das schöne Verdickungen ergeben.
Gruß
Markus


Schwer zu erklären aber einfach zu demonstrieren. Schau mal vorbei, dann zeige ich es dir

Im Ernst: Ich habe schon vielen Leuten versucht, das irgendwie zu erklären aber die wenigsten haben es verstanden, weil man dazu einfach das Hörerlebnis braucht.

Es hängt hauptsächlich damit zusammen, daß die verwendeten Treiber für den Bereich zwischen 150 und 800 Hertz meistens viel zu klein sind und es daher in diesem Frequenzbereich der Wiedergabe an Kraft fehlt.

Aber vielleicht findet sich ja einer unserer Techniker (z.B. US), der das besser erklären kann.

Gruß,

Frank
klappstuhl
Ist häufiger hier
#55 erstellt: 13. Mai 2005, 23:56
Auch bei mir stellt "nicht-audiophile" Musik einen grossen Teil des Musikrepertoire. Auffällig war hier, dass der Spass an dieser Musik zunahm je neutraler bzw. technisch korrekter meine Anlage wurde (Heco -> Tannoy -> Cabasse -> Geithain).

Ein Grund dafür mag sicher auch die Tatsache sein, dass die Geithain mit ihrem Bündelungsmass besser zum winzigen Hörraum passen, als ihre Vorgänger.

Dass mit hochwertigen Lautsprechern die Musikauswahl schrumpft, kann ich nicht behaupten - im Gegenteil.
Bei so mancher audiophiler Hifibox wird "besonders analytische Auflösung" durch Hochtonbetonung erreicht. Dass hier Musikmaterial mit sparsamer Ausgestaltung dieses Frequenzbereiches bevorzugt wird, kann ich mir gut vorstellen.

Gruß,

Michael


[Beitrag von klappstuhl am 14. Mai 2005, 00:06 bearbeitet]
mnicolay
Inventar
#56 erstellt: 14. Mai 2005, 07:18
Hallo Michael,
ganz Deiner Meinung. Wobei ich bei den Geithain eher die koaxiale Chassis-Anordnung als Haupt-Eignungsgrund für kleine Abhörräume und -,abstände sehe, als das stetige Bündelungsmaß.

...audiophiler Hifibox wird "besonders analytische Auflösung" durch Hochtonbetonung ...

wenn dann noch die häufig gesehenen Aufstellungen in der "guten Stube" dazukommen (Bilder meiner Anlage) mit schönen Flatterechos und Reflexionen im HT-Bereich braucht man sich bstimmt nicht zu wundern...

Hallo Frank,

einfach zu demonstrieren. Schau mal vorbei, dann zeige ich es dir

ja ich weiß, seeing is believing - wenn Du um die Ecke wohnen würdest hättest Du mich ganz sicher am Hals...
Aber im Ernst, vielleicht kann uns einer der Fachleute hier im Forum die von Dir gemachte Aussage belegen, ich habe da grundsätzlich meine Zweifel, oder Extra-Thread aufmachen ?
Gruß
Markus
Laserfrankie
Stammgast
#57 erstellt: 14. Mai 2005, 12:24

klappstuhl schrieb:

Dass mit hochwertigen Lautsprechern die Musikauswahl schrumpft, kann ich nicht behaupten - im Gegenteil.
Bei so mancher audiophiler Hifibox wird "besonders analytische Auflösung" durch Hochtonbetonung erreicht. Dass hier Musikmaterial mit sparsamer Ausgestaltung dieses Frequenzbereiches bevorzugt wird, kann ich mir gut vorstellen.


Genau meine Erfahrung. Nur sind meiner Meinung nach viele Hifi-Lautsprecher nicht hochtonbetont, sondern das Gegenteil, nämlich im Hochtonbereich unterdimensioniert und unlinear.
Das führt dann oft zu einem quäkigen, nervigen oder kreischigen Klangeindruck, der auf die Aufnahmequalität geschoben wird.


mnicolay schrieb:

Hallo Frank,

ja ich weiß, seeing is believing - wenn Du um die Ecke wohnen würdest hättest Du mich ganz sicher am Hals...
Aber im Ernst, vielleicht kann uns einer der Fachleute hier im Forum die von Dir gemachte Aussage belegen, ich habe da grundsätzlich meine Zweifel, oder Extra-Thread aufmachen ?
Gruß
Markus


Ich kann's ja nochmal versuchen. Aber ich muß warnen, ich bin kein Techniker, also bitte nicht jeden Begriff auf die Goldwaage legen, sondern versuchen, meine Aussagen inhaltlich zu verstehen.

Jeder Lautsprecher hat eine "untere Grenzfrequenz", ab der er nicht mehr in der Lage ist, Frequenzen mit der gleichen Energieleistung abzustrahlen, wie höhere Frequenzen. Wohlgemerkt: Es geht hier um Energieübertragung in die Luft, nicht um Frequenzgänge.

Diese "untere Grenzfrequenz für Energieabstrahlung" liegt um so tiefer, je größer die Membranfläche ist.

Man kann sich das bildlich in etwa so vorstellen, daß eine größere Membranfläche wesentlich mehr Luft "vor sich her schiebt", ohne daß die Luft auf Grund ihrer Trägheit seitlich ausweichen kann. Kleinere Treiber können zwar messbar auch diese tiefen Frequenzen wiedergeben, es fehlt ihnen jedoch dabei an Kraft. Ich nenne das "fehlende Wirkleistung" oder salopp gesagt: Der Ton ist zwar da aber ohne Power.

Stell dir eine mit Wasser gefüllte Badewanne vor. Nimm eine Kaffeetasse und ziehe sie mit der Öffnung nach vorne durch das Wasser. Dann mach das Gleiche nochmal mit einer Salatschüssel.
Die Salatschüssel geht schwerer zu ziehen, weil das Wasser nicht so einfach zur Seite ausweichen kann. Bei der Salatschüssel wird dadurch wesentlich mehr Energie nach vorne übertragen, während sie bei der Kaffeetasse größtenteils seitlich verpufft. Daran ändert sich auch nichts, wenn man die Kaffeetasse schneller durch das Wasser zieht (= größerer Hub).

Klar soweit?

Aus diesem Grund verwende ich bei meinen Lautsprechern leichte 38er als Dipole für den Bereich von 150 bis 800 Hertz - also sozusagen Salatschüsseln. Die packen das richtig gut.

Wenn man aber bedenkt, daß für diesen Frequenzbereich meist höchstens ein 17er Mitteltöner verwendet wird - also eine Kaffeetasse -, wird vielleicht klar, was ich mit "Leistungsloch im Grundtonbereich" meine.

Den klanglichen Effekt "spürt" man am Ehesten bei der Wiedergabe von Instrumenten, die vor allem in diesem Frequenzbereich spielen. Da ist dann auf einmal viel mehr Kraft und Druck und auch mehr Dynamik vorhanden und das wirkt sich positiv auf das gesamte Klangbild aus: Musik, die auf anderen Anlagen nervig wirkt, kommt auf einmal vollkommen unaufdringlich rüber.

Das Problem ist halt: Hifi-Fans, die es nicht anders kennen, kämen nie auf die Idee, daß da bei ihnen was fehlt. Deswegen mache ich mir auch keine große Hoffnung, daß sich dadurch jetzt einer angesprochen fühlt Man braucht halt erst das Positiv, um das Negativ erkennen zu können.

Leute, die selber aktiv Musik spielen, kommen da übrigens sehr viel schneller hinter, als ausgesprochene Hifi-Hörer.


Gruß,

Frank


[Beitrag von Laserfrankie am 14. Mai 2005, 15:32 bearbeitet]
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