Metallgehäuse und Schutzleiter

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lens2310
Inventar
#1 erstellt: 17. Okt 2022, 22:08
Ist es nicht so, das Metallgehäuse über einen Schutzleiter an Masse geerdet werden müssen ? Meine selbstgebauten Endstufen sind alle über ein dreipoliges Kabel mit dem 230V Netz verbunden. Einige von denen haben ein Brummproblem sobald sie mit der Vorstufe verbunden sind, so das ich den Schutzleiter abklemmen mußte. Aber alle gekauften Geräte haben nur einen 2-poligen Stecker ?
P@Freak
Inventar
#2 erstellt: 17. Okt 2022, 22:25
Hallo,

mal schön vorsichtig mit VDE und Schutzklassen ! Strom macht klein ... schwarz ... und TOT

Geräte wo du einen Ground Lift von Signal Masse zu Schutzerde einbaust müssen intern komplett Schutzklasse 2 aufgebaut / zertifiziert sein. Sowohl der Netztrafo als auch der komplette interne Aufbau und Verdrahtung / Isolationen dann. Es gibt dann intern umgesetzte Schutzklasse 2 mit Metall Gehäuse an Schutzerde und 3-Pol Netzstecker und auch mit Metall Gehäuse ohne Anschluss an Schutzerde mit 2-Pol Netzstecker. Da steht dann Schutzklasse 2 am Gehäuse auf dem Typen Aufkleber. Wichtig ist interner Schutzklasse 2 Aufbau !!! Hast du KEINEN Schutzklasse 2 Aufbau darfst du NICHT nachträglich die Schutzerde abklemmen weil es sonnst bei einem Defekt / Beschädigung im Gerät möglich währe das die harte Netz Phase auf deine Signal Masse an den Buchsen oder sonnst wo landet und der Schutzschalter nicht auslöst. Fasst du dann die Buchsen / Stecker an beim rum stöpseln wanderst DU auf Netzphase.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 17. Okt 2022, 22:26 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#3 erstellt: 17. Okt 2022, 22:38
Was ist denn dann Schutzklasse 2 Aufbau ?
P@Freak
Inventar
#4 erstellt: 17. Okt 2022, 22:48
Eh, ist doch getzt nicht dein Ernst ??

Das lernt man in Fach Ausbildungen ...
durch Fach Literatur ...
und Google kennst du sicher auch.
Du bist nicht in der Lage dir etwas an zu eignen ... FINGER WEG !
Bei VDE und sonstigen Sicherheitsrelevanten Themen gibt es hier erst recht kein "betreutes Basteln" !

Womit ich hier auch "tschü" sage.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 17. Okt 2022, 22:50 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#5 erstellt: 17. Okt 2022, 23:04
Wieso, ich habe immer einen Schutzleiter am Gehäuse gehabt. Was gibts da zu meckern ? Besser gehts doch wohl nicht, oder ? Alles ist schließlich genau nach Anleitung der damaligen (uralten) Fachzeitschriften aufgebaut worden. Die Sachen die ich baue verwende ich nur für mich. Wenn der Schutzleiter weg muß, weils brummt mach ich das halt. Ist dann aber mein Problem. Wird ja auch nicht verkauft.
dacander100
Stammgast
#6 erstellt: 18. Okt 2022, 00:42
Das ist Grauzone und VDE-Philosophie zugleich. Wir hatten früher in der Elektrowerkstatt bei allen unseren Oszilloskopen den Schutzleiter entfernt. Denn wenn du mit einem geerdeten Oszi z.B. an die Masse eines nicht galvanisch getrennten Fernsehgerätes ( wie es sie damals oft gab) gehst, macht es aua.
scotlandinsider
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Okt 2022, 14:03
Das nennt sich Masseschleife oder Erdschleife (https://de.wikipedia.org/wiki/Erdschleife)
AkaiUher
Stammgast
#8 erstellt: 19. Okt 2022, 14:48

dacander100 (Beitrag #6) schrieb:
Das ist Grauzone und VDE-Philosophie zugleich. Wir hatten früher in der Elektrowerkstatt bei allen unseren Oszilloskopen den Schutzleiter entfernt. Denn wenn du mit einem geerdeten Oszi z.B. an die Masse eines nicht galvanisch getrennten Fernsehgerätes ( wie es sie damals oft gab) gehst, macht es aua.


In so einem Fall steckt man das Oszi über einen Trenntrafo an und isoliert nicht einfach den Schutzleiter. Sehr fragwürdige Methode.
schraddeler
Inventar
#9 erstellt: 19. Okt 2022, 15:21
Also wir haben bei Messungen an der Primärseite eines Schaltnetzteils in einem TV auch mit geerdetem Oszi kein Problem.
Allerdings haben wir den TV über einen Trenntrafo angeschlossen. Das ist auch unter dem Sicherheitsaspekt zu empfehlen.

gruß schraddeler
8bitRisc
Inventar
#10 erstellt: 22. Okt 2022, 13:38
Bewegliche Geräte mit Kunststoffgehäuse sind heute wohl zu 100% schutzisoliert. (zu erkennen an dem "doppelten" Quadrat auf dem Typenschild)
Geräte mit Metallgehäuse wie z.B. Waschmaschienen, Toaster, usw. haben immer einen Schutzleiter.

Bei Geräten der HIFI Technik ist es anders. Wenn z.B. die Phase eines beschädigten Netzkabels das Metallgehäuse eines Verstärkers berührt steht die ganze Anlage unter Spannung.
Die Sicherung im Verteilerkasten löst in diesem Fall nicht aus. Bei Berührung ist dann mit einem Stromschlag zu rechnen.
Ein FI-Schutzschalter für die gesamte Elektroinstallation (Neubau) ist erst seit ca. 15 Jahren Pflicht.

Ich meine mich zu erinnern, daß bei Schaden an einem schutzisolierten Gerät es zu keinem Stromschlag kommen darf. Berührt die Phase des beschädigten Netzkabels das Kunststoffgehäuse einer Bohrmaschine passiert einem nichts.Die Grenze liegt hier dann beim Kabel selbst. Wenn ich das beschädigte Netzkabel unglücklich anfasse habe ich halt ein Problem.
Mir stellt sich die Frage ob das Netzkabel nun zum Gerät gehört oder eben nicht. Ich denke es gehört zum Gerät.

Wenn nun alle HIFI Geräte mit Metallgehäuse einen Schutzleiter hätten gäbe es in der Praxis wohl Probleme mit Brummen aus den Lautsprechern.
Deshalb lässt man die Schutzleiter weg. Natürlich wird das Netzteil in einem HIFI Gerät sämtliche Anforderungen an Schutzklasse 2 erfüllen müssen.
DB
Inventar
#11 erstellt: 22. Okt 2022, 13:51

AkaiUher (Beitrag #8) schrieb:

In so einem Fall steckt man das Oszi über einen Trenntrafo an und isoliert nicht einfach den Schutzleiter. Sehr fragwürdige Methode.

Nein. Nicht das Oszilloskop, sondern das zu messende Objekt kommt an den Trenntrafo. Anderes ist lebensgefährlich.
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 22. Okt 2022, 13:58
Für den Berührstrom sind afair max 0,5mA erlaubt. Das kann man ggf. spüren und im ungünstigen Konstruktionsfall brummen, ohne dass eine Gefahr besteht. Dazu reicht eine kapazitive Reaktanz von um die 5nF, die sich leicht finden lässt.
dacander100
Stammgast
#13 erstellt: 26. Okt 2022, 00:05


In so einem Fall steckt man das Oszi über einen Trenntrafo an und isoliert nicht einfach den Schutzleiter. Sehr fragwürdige Methode.


Das liegt auch mehr als 40 Jahre zurück. Der Trenntrafo kam erst danach. Kostete ja alles Geld . Und dann war er auch nicht immer verfügbar. Wir haben auch nicht den Schutzleiter am Oszi direkt abgeklemmt, (da gabe ich mich falsch ausgedrückt) sondern je nach Anforderung den Schutzkontakt abgeklebt.

Klar, ist eine fragwürdige Methode, aber man weiß ja was Sache ist.
lens2310
Inventar
#14 erstellt: 28. Okt 2022, 21:23
Ich vermute mal, das es der oder die Kühlwinkel sind, die ja je über einen 47nF mit der Masse verbunden sind. Versuchen kann ich noch die 47nF abknipsen und den Schutzleiter wieder anbringen. Dann wär man wieder sicher.
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 28. Okt 2022, 21:41

Dann wär man wieder sicher.


Ich komme mal bei dir vorbei und ich schaue es mir an. Wie wäre das?
lens2310
Inventar
#16 erstellt: 28. Okt 2022, 21:47
Kannst Du gerne machen. Weißt ja wo. Ein kühles Helles steht bereit, mit oder ohne Kat.
Uwe_Mettmann
Inventar
#17 erstellt: 03. Nov 2022, 01:33

lens2310 (Beitrag #5) schrieb:
Wenn der Schutzleiter weg muß, weils brummt mach ich das halt. Ist dann aber mein Problem. Wird ja auch nicht verkauft. :prost

Vermutlich bist du von dieser Idee bereits abgekommen, dennoch möchte ich nochmal vor dem Abtrennen des Schutzleiters warnen, da ja auch Mitleiser diesen Vorschlag umsetzen könnten.

Im Falle eines Gerätedefektes gefährdet man damit nicht nur sich, sondern auch andere Personen, so z.B. die, die auch in der Wohnung wohnen oder einen besuchen. Selbst aber, wenn man als Eremit in seiner Wohnung lebt, kann so etwas passieren:



Es ist richtig, dass es Audiogeräte mit Metallgehäuse gibt, die keine Schutzleiterverbindung haben. In diesem Fall wird der Schutz, den die Schutzleiterverbindung bringt, auf anderem Wege realisiert, sprich, im Falle eine Gerätedefekts, kann nix passieren also auch keine Spannung auf das Gehäuse gelangen. Wie das zu realisieren ist, findet man in der Norm EN IEC 62368-1.

Alles nicht ganz einfach, daher kann ich nur dringend empfehlen, bei selbst gebauten Geräten den Schutzleiter an das Metallgehäuse anzuschließen.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 03. Nov 2022, 01:59 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#18 erstellt: 03. Nov 2022, 02:23

Wieso, ich habe immer einen Schutzleiter am Gehäuse gehabt. Was gibts da zu meckern ?


Es kommt auch darauf an wo und wie der Schutzleiter angeschlossen wird und welche Teile mit ihm verbunden werden müssen. Elektroniker ist nicht umsonst ein Ausbildungsberuf.

Schutzleiter abkleben - auch für Testzwecke - ist einfach nur leichtsinnig. Als ich kein Geld hatte als Teenager habe ich mir einen Trenntrafo aus 2 Trafos gebaut, gab es auf jedem Schottplatz oder Sperrmüll. (Halogentrafos) Besser als nichts. Wie geschrieben wurde, das Oszilloskop ist geerdet zu eurer Sicherheit!

Schutzklasse II ist durch die verstärkte/doppelte Isolierung definiert, das darf auch in einem Metallgehäuse sein. Man sah das oft in HiFi Geräten, die Netzleitungen wurden in Isolierschläuchen geführt. Bei Schutzklasse I Geräten sind die Trafos so gewickelt das eine verstärkte Isolierung zwischen Primär und Sekundär vorhanden ist, so wird erreicht das die Schaltungsmasse nicht fest aufs Gehäuse gelegt werden muss. So funktioniert auch der GND-Lift einiger Studio Geräte: Das Gehäuse ist immer mit dem Schutzleiter verbunden, die Schaltungsmasse über eine RC Kombination. Durch den C wirkt das Gehäuse als Schirm für HF.
lens2310
Inventar
#19 erstellt: 04. Nov 2022, 19:13
Na gut,

Nehme einer meiner anderen Endstufen Alle mit Erdung.
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