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Konzertklang zuhause+A -A |
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Autor |
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Tornado
Stammgast |
#1 erstellt: 16. Nov 2021, 16:38 | |
Hi, ich war seit längerem mal wieder auf einem Konzert und ich muss sagen, dass mich der Klang voll überzeugt hat. So etwas hätte ich auch gerne zuhause. Ich habe dann gleich in meinem Partykeller etwas aufgedreht, aber ich war trotzdem von dem erlebten Konzertklang weit entfernt. Nach einigem Nachdenken glaube ich nun zu wissen, was mir so gefallen hat: die Dynamik. Es war einfach bombastisch als z. B. das Schlagzeug einsetzte und der Schlagzeuger voll draufgehauen hat. Ich bin richtig zusammengezuckt. Und das passiert mir zuhause definitiv nicht. Meine Fragen nun: Falls es wirklich an der Dynamik liegt, welche CDs sind da besonders empfehlenswert oder bringt vielleicht ein Expander etwas? Ich habe jetzt verschiedene CDs durchgehört und muss leider sagen: Einheitsbrei. Rein technisch müsste da doch viel mehr gehen. |
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srabu
Stammgast |
#2 erstellt: 16. Nov 2021, 17:26 | |
Vielleicht hilft dir das hier weiter bei der Suche nach besonders dynamischen Aufnahmen: http://www.hifi-foru...rum_id=7&thread=1512 |
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Denon_1957
Inventar |
#3 erstellt: 16. Nov 2021, 21:05 | |
Die LS in Zusammenarbeit mit der Raumakustik machen den Klang um so besser beides abgestimmt ist um so besser ist das Ergebnis. Da kannst du deinen CD Player mit CD,s füttern wie du willst es wird nicht besser. Was hast du denn für LS und für einen Verstärker in deinem Partykeller ?? |
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hifipirat
Inventar |
#4 erstellt: 16. Nov 2021, 21:20 | |
Ganz davon abgesehen, dass das meiste Hifi Equipment im Consumer Bereich nicht für solche Lautstärken, wie sie bei einem Konzert gefahren werden, ausgelegt ist. Da muss man schon mit PA Technik aufwarten. Und trotzdem wird es sich zu Hause nie so anhören, wie auf einem Live Konzert. Der Raum macht die Musik. Live Musik wird ja meist in größeren Räumen gespielt, als es das heimische Wohnzimmer oder meinetwegen auch der Party Keller bieten kann. Wer hat schon zu Hause eine Konzerthalle oder ein Stadion. Eines muss man noch bedenken, dass live gespielte Musik immer lauter und auch anders wahrgenommen wird, als wenn man sie mit seiner heimischen Anlage von Konserve spielt. |
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Dadof3
Moderator |
#5 erstellt: 16. Nov 2021, 21:34 | |
Sicher spielen die Aufnahmen eine große Rolle. Dennoch wird es in den meisten Wohnräumen nicht gelingen, die Dynamik eines Schlagzeugs wie auf einem Konzert zu erleben. Das liegt einfach daran, dass die Räume zuhause zu klein sind und zu viel Nachhall durch den Raum schwappt, der sich mit dem Ton aus dem Lautsprecher überlagert. Wenn du dir ein Schlagzeug ins Wohnzimmer stellst, klingt es auch nicht so punchig wie in einer Konzerthalle - oder gar open air. Man muss einen Raum stark akustisch behandeln und/oder zu Mitteln wie einem Double Bass Array greifen, um zuhause ein ähnliches Erlebnis zu erzeugen. |
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Tornado
Stammgast |
#6 erstellt: 16. Nov 2021, 22:24 | |
Das mit dem Raum ist natürlich ein Argument, hat aber erstmals nichts mit der Dynamik zu tun, oder? Und laut kann ich eigentlich ganz gut. Daran liegt es nicht. Meine Partylautsprecher sind die RF-7 II, die ich zudem über einen Equalizer (für meinen Hörgeschmack) leicht optimiert habe. Ich habe etwas die Mitten um 1 KHz angehoben und die oberen Frequenzen leicht abgesenkt. Dadurch habe ich eine verbesserte Sprachwiedergabe und etwas weniger giftige Höhen. Mein Verstärker leistet 200 W RMS / bcd (both channel driven) an 8 Ohm und lt. einem Test 350 Watt RMS / bcd an 4 Ohm. Das Problem scheint zu sein, dass die meisten Tonträger halt wohnzimmertauglich abgestimmt sind. Deshalb frage ich nochmals: Würde ein Expander für meinen Wunsch etwas bringen? |
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Dadof3
Moderator |
#7 erstellt: 16. Nov 2021, 22:46 | |
Doch. Dynamik ist der Unterschied zwischen laut und leise. Wenn dann, wenn es eigentlich leise sein sollte, noch der Nachhall durch den Raum schwappt, ist eben nicht mehr so leise. Wenn du ein paar gute, dynamische Schlagzeugaufnahmen hören möchtest: Jim Keltner: Basic Drummer Free Improvisation (mit Robbie Buchanan, James Newton Howard, Lennie Castro & Nathan East), Sheffield Lab Flim & the BBs: Tricycle Best of Chesky Jazz and More Audiophile Tests, Vol. 2 (auf: Ultimate Demonstration Disc: Chesky Records' Guide to Critical Listening) Poem Of Chinese Drum (auf: China Hok-Man Yim: Poems of Thunder - Percussion) diverse Aufnahmen von Charlie Antolini |
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Tornado
Stammgast |
#8 erstellt: 17. Nov 2021, 09:20 | |
Mal ne ganz doofe Frage: Weiß jemand, wie hoch die Dynamik bei einem guten Konzert ist? Ich denke, dass da schon 80 dB oder mehr erreicht werden können. Und was hat eine CD in der Praxis? Doch weitaus weniger, oder? |
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srabu
Stammgast |
#9 erstellt: 17. Nov 2021, 09:28 | |
Eine CD (44.1 / 16) hat ungefähr 90 dB Dynamikumfang, gute Vinyl-Pressungen so um die 70 dB. |
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srabu
Stammgast |
#10 erstellt: 17. Nov 2021, 09:47 | |
Ein Expander bringt sicher nichts. Die Antwort von Dadof3 würde ich durchaus wörtlich nehmen: Leg mal Knock Out von Charli Antolini auf. Dann bitte einen Schlagzeuger, live in deinem Raum loszulegen. Bitte auf die Lautstärke achten, wir wollen das Gehör nicht schädigen. Danach verstehst du ganz praktisch, wo dein Problem liegt: Der Raum ist das Thema |
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Tornado
Stammgast |
#11 erstellt: 17. Nov 2021, 10:26 | |
Hmm, ich dachte eher an max. 40 dB und mit Loudness War noch weniger. Hätte die CD 90 dB, so müsste ich sie auch bei mindestens 90 dB abhören, was schon fast Discolautstärke ist, also absolut nicht wohnzimmertauglich. |
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RoA
Inventar |
#12 erstellt: 17. Nov 2021, 10:29 | |
Und wenn davon 20db ausgenutzt werden, ist das in Zeiten des loudness war schon viel. Bereits an der Quelle hapert es, weil die Dynamic weg gemastered wird. https://dr.loudness-war.info/ |
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srabu
Stammgast |
#13 erstellt: 17. Nov 2021, 10:52 | |
Alles richtig. Ich schreibe ja lediglich, was das Medium kann. Meine Vinyl-Pressung von Knock out (Charli Antolini, 1979) ist kein Opfer des Loudness-Wars, sondern wurde mit sehr moderatem Einsatz von Kompression aufgenommen und gemastert. Bei einem Live-Konzert wird übrigens immer auch Kompression eingesetzt. Gerade Drums brauchen das. Das Kick-Mic ohne Kompression will keiner hören und die Overheads möchten eine Kompression mit sehr schneller Attack, damit das "tight" klingt. Natürlich hat jeder Live-Mix auch nen MBC (einen Kompressor im Master-Bus, um den Dynamik-Umfang auf ein erträgliches Niveau zu beschränken und ein bisschen "magischen Kleber" über den Mix zu legen). Ich kann nur mutmaßen, was dir daheim im Vergleich mit Live-Sound fehlt. Und ich tippe auf den Raum. EDIT: Was hast du dir denn Live angeschaut, und wo? Vielleicht kommen wir so einfacher auf die Antwort zu deiner Frage. [Beitrag von srabu am 17. Nov 2021, 10:57 bearbeitet] |
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Dadof3
Moderator |
#14 erstellt: 17. Nov 2021, 10:54 | |
Aber nur bei einem klassischen Konzert, wenn du im Orchester sitzt und das Publikum mucksmäuschenstill. Bei Rock/Pop-Konzerten hast du einen Grundpegel im Raum von geschätzt mindestens 40 dB, aus den Boxen kommen maximal 110 dB. Also maximal vielleicht 70 dB, meistens aber viel weniger. |
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der_Lauscher
Inventar |
#15 erstellt: 17. Nov 2021, 10:57 | |
habe es in sehr vielen Jahren mit sehr viel Equipment noch NIE geschafft, an ein Livekonzert zu Hause ran zu kommen, egal ob Klassik, Rock oder Sing-a-Songwriter Ein bischen hatte damals der Raumprozessor DSP-1 von Yamaha gebracht, der in die Nachhallzeiten verschiedener Räume mit Lautsprecher in den oberen 4 Raumecken zu Hause "simulierte". Mein Hauptanlage ist extra auf "extrem schnelle" Komponenten (Verstärker, Lautsprecher) ausgelegt, da ich auch analytischen "Klang" mag. An ein echtes Schlagzeug kommt es trotzdem nicht ran. Ein sehr gutes Teststück ist für mich die Multichannel SACD (mit 120 dB Dynamik !) : Friedemann, The Concert, das Stück Passion and Pride, Schlagzeugsolo ab 3:30 Min. Die erwähnten Stücke von Dadof3 kenne ich auch fast alle, hier kann ich auch Flim & the BBs: Tricycle empfehlen, als CD Version jedoch auch weit abgeschlagen. Dieses Phänomen ist aber nicht nur bei sehr dynamischen Stücken, auch bei z.B. Opern und Arien kommt das Live-Erlebnis NIE nach Hause. Oder bloß mal eine ruhige Passage eines Klarinetten- oder Violinkonzertes. Da haben der Raum und die Atmosphäse zu viel Einfluß. Ein guter Wein im Urlaub scheckt zu Hause auch nicht mehr so Fazit, am Besten damit abfinden und immer wieder mal auf ein schönes Konzert gehen und noch besser nicht gleich nach dem Konzert zu Hause die selben Stücke nochmals hören |
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der_kottan
Inventar |
#16 erstellt: 17. Nov 2021, 15:05 | |
Es gibt schlicht und ergreifend keinen „Live Klang“ zuhause. |
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Tornado
Stammgast |
#17 erstellt: 17. Nov 2021, 21:21 | |
Live gesehen habe ich die Pink Floyd Tribute Band in einer Halle. Coronamäßig standen wir an Tischen und ich und meine Gruppe hatte den Tisch ganz vorn, direkt vor der Bühne. Ich fand halt absolut faszinierend, als die Musik und/oder Stimme sehe sehr leise war und dann der Schlagzeuger mit voller Wucht hineinhaute. Die Lautstärke bekomme ich auch zuhause hin, aber dann wäre der leise Teil vorher schon erheblich lauter gewesen. Aber ich sinniere weiter. Wenn es zuhause wegen des Raumes schon mal nicht so richtig geht, könnte es dann über Kopfhörer klappen? Ich weiß, dass das auch nicht perfekt ist, weil dann der Bassdruck auf dem Körper fehlt. Ich sehe schon: Wieder öfters Konzerte, aber das war in der Vergangenheit leider aufgrund der Maßnahmen nur sehr eingeschränkt möglich. |
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Dadof3
Moderator |
#18 erstellt: 17. Nov 2021, 23:10 | |
Über (den richtigen) Kopfhörer bekommst du die Dynamik hin, aber keine ausreichende "Bühne" für das Live-Erlebnis. Die Musik findet dann halt im Kopf statt. Außer du hast so etwas: http://www.hifi-forum.de/viewthread-110-16664.html |
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RoA
Inventar |
#19 erstellt: 18. Nov 2021, 07:07 | |
Man sollte auch berücksichtigen, um was für ein Konzert es sich handelt. In einer Arena hört man die Lautsprechertürme, für die CD werden die Signale aber an den Mikrofonen bzw. Instrumenten abgenommen und Umgebungsgeräusche dezent dazugemixed. Bei Klassik kommt es darauf an, wieviele Mikrofone wo platziert und wie abgemischt werden. Je nach dem hat man hier noch am ehesten die Möglichkeit, Rauminformationen in die Aufnahme einfliessen zu lassen (z.B. Denon One Point Rekordings aus der Frankfurter Oper).
Bei Rock ist das Schlagzeug so ziemlich das einzige Instrument, daß per se richtig laut kann. Wenn man direkt davor steht, nun denn... 50m weiter hinten hört sich das schon wieder ganz anders an, und wo das Mastering seinen Fokus setzt natürlich auch. Üblicherweise jedenfalls meist nicht direkt an der Bühne. |
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ZeeeM
Inventar |
#20 erstellt: 18. Nov 2021, 07:15 | |
Am Ende geht es darum, nimmt einen die Wiedergabe und Musik mit. |
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13mart
Inventar |
#21 erstellt: 18. Nov 2021, 08:02 | |
Nun, klassische Kammermusik ist ursprünglich für private Räume geschrieben worden. Ein Trio mit akustischen Instrumenten kann mit einer geeigneten Anlage glaubhaft in den eigenen Räumen nachgebildet werden. PA-Sound natürlich nicht. Gruß Mart |
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