Ketten testen & vergleichen

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srabu
Stammgast
#1 erstellt: 06. Jan 2021, 19:06
Moin,

Für den Rechner habe ich ein neues Laufwerk gekauft, um CDs zu rippen. Das Laufwerk hat 25€ gekostet, ich war misstrauisch. Und ob der BlueRay Player im Wohnzimmer unsere CDs sauber abtastet, wollte ich in dem Zusammenhang auch selbst testen.

Im Studio wird eine Signalkette so geprüft:
1. Einen Track mit der zu prüfenden Ketten aufnehmen.
2. In einer DAW Original und Kopie perfekt übereinander ausrichten.
3. Bei einem Track die Phase invertieren.
4. Beide Tracks zusammen abspielen.
Wenn das Ergebnis absolute Stille ist, dann ist die geprüfte Kette perfekt, die beiden Tracks sind identisch weil sie sich gegenseitig auslöschen.

Setup:
- BlueRay Player aus dem Wohnzimmer mit SPDIF (i) Optisch und (ii) Cinch, über Audio-Interface (RME) mit 44/16 uncompressed aufgenommen
- „Pecosso“ CD/DVD Brenner mit Apple Music (aka iTunes) full-speed und mit Fehlerkorrektur, 44/16 uncompressed gerippt

Ergebnis: Stille. Ich bin begeistert

Learnings:
1. Der BlueRay Player funktioniert für CD Wiedergabe prima, beide SPDIF Anschlüsse sind gleichwertig.
2. Der billige Brenner ist zum Rippen mit full-speed fein. iTunes als Software auch.
3. Jitter ist kein Thema (bei meinem Setup).

Viele Grüße,
Stefan.
jehe
Inventar
#2 erstellt: 06. Jan 2021, 19:51
was hattest du denn außer so einem Ergebniss erwartet ?
srabu
Stammgast
#3 erstellt: 06. Jan 2021, 22:52
Naja - schon ein paar Kraxer beim Ripping. Oder wenigstens einen leichten Unterschied bei SPDIF Coax vs. Optical. Bin happy, dass meine Ketten funktionieren. Aber auch ein kleines bisschen desillusioniert, denke ich.
srabu
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jan 2021, 09:46
Moin,

Vielleicht möchte ja jemand, der nicht täglich an einer DAW sitzt, eine eigene Kette prüfen. Hier also eine Anleitung.

Man benötigt ein Audio-Interface, zur Not tut es auch die eingebaute Soundkarte.
Als DAW eignet sich auch Audacity (open source, 0€, Windows/ Mac/ Linux).
https://www.audacityteam.org

Damit kann man Stereo-Tracks aufnehmen oder einsetzen.

Das schaut dann so aus:
diff-test 01

- Einen Stereo-Track mit "Select" (1) auswählen.
- Das "Time Shift Tool" (2) auswählen.
- Die Tracks ungefähr passend ausrichten.
- Mit dem Zoom-Tool (3) in den Track hineinzoomen.
- Das Ausrichten und weiter hineinzoomen so lange wiederholen, bis man auf Sample-Ebene angekommen ist.
diff-test 02

Es ist wichtig, dass die Wellenformen perfekt übereinander ausgerichtet sind. Am einfachsten ist es, sich an den Peaks und Troughs zu orientieren und sich dabei lediglich einen Kanal (L oder R) anzuschauen.

Kurz Probehören nach dem Ausrichten: Wenn beide Tracks aktiv sind wird es lauter, sonst nichts. Einen einzelnen Track hören kann man, indem man den jeweils anderen Track mit "Mute" (4) stumm schaltet. Dann einen Track mit "Select" (1) komplett auswählen und mittels "Effect / Invert" (im Menü) invertieren.

Und beide Tracks zusammen hören ergibt (hoffentlich auch bei euch) Stille.

Damit kann man alles mögliche testen, zum Beispiel DAC, ADC, Kabel, CD-Player, Ripper, CD gegen Streaming, …

Bei digitalen Fehlern gibt es meistens hässliche Geräusche, also Vorsicht mit der Lautstärke. Bei Differenzen hört ihr halt die Differenz. Es gibt durchaus signifikante Differenzen, zum Beispiel CD gegen Streaming oder Spotify gegen Apple Music gegen Bandcamp.
Vorsicht: Lang gepflegte Mythen könnten sich in Luft auflösen und geliebte Geräte oder Dienste als unerwartet schlecht erweisen

Viel Spaß damit & Viele Grüße,
Stefan.
pogopogo
Inventar
#5 erstellt: 06. Jul 2021, 17:44
Hier mal ein Tool mit höherer Aussagekraft:
Link

@srabu
Nochmals meine Frage:
Welcher Jitter kann hier mittels RME DigiCheck gemessen werden, auch Ein- und Ausgang getrennt?
Mach doch bitte mal einen Screenshot von der Oberfläche, die dir angezeigt wird.
srabu
Stammgast
#6 erstellt: 06. Jul 2021, 18:26
Hi @pogopogo.


srabu (Beitrag #516) schrieb:
[…] Screenshots kannst du hier sehen:
https://archiv.rme-audio.de/en/support/techinfo/digicheck.php
Zusätzlich kann ich die Videos von RME auf YouTube empfehlen, wenn du Interesse hast. Und das Support-Forum natürlich. […]

Musst halt mal lesen und dir deine eigene Meinung bilden, ob du RME / MC (Matthias Carstens) vertraust. Ich bin damit in den letzten Jahren gut gefahren.

Ist auch egal, denn Jitter ist ein Micro-Thema, welches du mit einem Test auf Macro-Ebene erschlagen kannst neben all den anderen Variablen wie Kabel - hab ich dir im anderen Thread erklärt.

Dein Tool kann ich nicht ausprobieren, weil wir keine Windows-PCs im Haus haben - sind ein Musiker-Haushalt. Hab mir die Website aber mal angeschaut und Surprise - die "Matching Analysis" ist scheinbar genau was ich dir vorgeschlagen habe und hier im Thread beschrieben ist.

Hast du den empfohlenen Test mal ausprobiert? Hast du ein Jitter-Problem? Da gibt es nur eine digitale Antwort, True or False. Bin gespannt, mir ist nämlich in den letzten Jahren in freier Wildbahn abgesehen von einem defekten Kabel keines begegnet
pogopogo
Inventar
#7 erstellt: 06. Jul 2021, 19:14

srabu (Beitrag #6) schrieb:

Musst halt mal lesen und dir deine eigene Meinung bilden, ob du RME / MC (Matthias Carstens) vertraust. Ich bin damit in den letzten Jahren gut gefahren.

Ist auch egal, denn Jitter ist ein Micro-Thema, welches du mit einem Test auf Macro-Ebene erschlagen kannst neben all den anderen Variablen wie Kabel - hab ich dir im anderen Thread erklärt.

Dein Tool kann ich nicht ausprobieren, weil wir keine Windows-PCs im Haus haben - sind ein Musiker-Haushalt. Hab mir die Website aber mal angeschaut und Surprise - die "Matching Analysis" ist scheinbar genau was ich dir vorgeschlagen habe und hier im Thread beschrieben ist.



RME war schon immer State of the Art, da mußt du mich nicht überzeugen
Die Matching Analysis in DeltaWave ist schon ein anderes Kaliber und kann gut aufzeigen, wie ein Signal mehr oder weniger gerade bei einer D/A-Conversion verschliffen werden kann (Jitter & Co). Es gibt ja die Bandbreite von Dropout über diffuses Klangbild bis zur korrekten/zeitrichtigen Wiedergabe.


[Beitrag von pogopogo am 06. Jul 2021, 19:15 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#8 erstellt: 06. Jul 2021, 22:15

pogopogo (Beitrag #7) schrieb:
[…] Die Matching Analysis in DeltaWave ist schon ein anderes Kaliber und kann gut aufzeigen, wie ein Signal mehr oder weniger gerade bei einer D/A-Conversion verschliffen werden kann (Jitter & Co). Es gibt ja die Bandbreite von Dropout über diffuses Klangbild bis zur korrekten/zeitrichtigen Wiedergabe. […]

Naja, das ist nen Haufen Marketing-Buzzwords. Und grober Unfug. Ne Kette testet man und sie ist gut oder fällt durch. End of story.
Hast du deine Kette getestet? Was ist dein Ergebnis? Ich helfe gerne, wenn nötig.
pogopogo
Inventar
#9 erstellt: 07. Jul 2021, 04:53
Meine Kette ist per Design schon optimiert, was man auch deutlich an einer Separierung der Stimmen/Instrumente hören kann sowie der Texturen auf Flächensounds. Da lebt der gute alte JD-800 so richtig auf, der einen auch vorher schon umgehauen hat.

Selbst ein Musiker-Haushalt kann mit einfachen mitteln ein Windows-Programm auf einer anderen Plattform laufen lassen. Einfach mal googeln.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst du mit DeltaWave einen Unterschied feststellen können und deine Desillusionierung wird kein Thema mehr sein
srabu
Stammgast
#10 erstellt: 07. Jul 2021, 06:44

Nimm doch wenigstens ein besseres Voodoo-Beispiel. Der JD-800 ist, abgesehen von einem einfachen LPF und dem Netzteil sowie kleinen Op-Amps an den Ausgängen, vollständig digital aufgebaut


[Beitrag von srabu am 07. Jul 2021, 07:23 bearbeitet]
pogopogo
Inventar
#11 erstellt: 07. Jul 2021, 08:27
Gerade dir als Musiker sollte das Sounding keine Unbekannte sein. Deshalb werden ja auch zum Beispiel unterschiedlich Mikrofone oder sogar Mischkonfigurationen davon eingesetzt, um ein gewisses Ergebnis zu erhalten. Und genau wegen dieser 'Unzulänglichkeiten' liebt man den Sound des JD-800 (oder auch nicht).
Und ein Endprodukt z.B. aus dem Studio soll dann beim Endkunden wieder 1:1 rüberkommen, sprich das ist eine ganz andere Schiene, wo ein weiteres Sounding eigentlich nicht mehr erwünscht ist.
srabu
Stammgast
#12 erstellt: 07. Jul 2021, 08:32
Jaja. Ich hab meinen JD-800 auch geliebt. Fast noch mehr als den Vorgänger D70. Beide sind Digital-Keyboards und eigen sich daher nicht zum Voodoo-Schwurbeln, da würde ich analoge Vintage-Keyboards empfehlen.
Und nein, Mic-Placement hat nichts mit Sounding zu tun, der Hebel ist viel größer.

Hast du deine Kette endlich getestet?
pogopogo
Inventar
#13 erstellt: 07. Jul 2021, 10:25
Es gibt nicht nur Mic-Placement

Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Meine Kette wurde schon vermessen, wenn man das überhaupt noch Kette nennen kann. Lautsprecher dran und los gehts.
Siehe hier: Link

Vorteile sehe ich hier in den kurzen Signalwegen, da weniger Stoßstellen im Spiel sind (weniger Connectoren und Kabel = weniger Reflektionen, ...).
Unter anderem ist auch die A/D- und D/A-Sektion sehr gut.
Auszug:
ADC Chipset
AKM AK5578 (8 channel ADC with 4 channels used per stereo channel to improve SNR and distortion)
DAC Chipset
Dual ESS ES9028QM (each run in mono mode)
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