Optimierungspotential in Kette?

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snoisiV
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Okt 2017, 17:43
Hallo,

meine momentane Kette wurde über die Jahre von mal mehr, mal weniger Budget zusammen gekauft und ist daher sehr zufällig zusammengewürfelt und besteht größtenteils aus Gelegenheiten, die ich wahrgenommen habe als aus perfekt aufeinander abgestimmten Teilen.

Momentan sieht sie so aus:

Dual 601 (bereits auf Cinch umgestellt) mit Shure M75 und dieser Nadel:
http://www.ebay.de/i...-a-NEU-/390122903238
bis jetzt ohne Vorverstärker, da dieser immer im Verstärker vorhanden war

Verstärker:
Technics SA-AX7

CD Player:
Technics SLPG590

Boxen:
Heco Celan 700


Prinzipiell bin ich mit dem Klang dieses Setups zufrieden, v.a. die Boxen gefallen mir gut. War bisher auch der einzige Teil, den ich wirklich geupdatet habe über die Jahre. Könnte mir aber vorstellen, dass ein Vorverstärker / neuer Verstärker durchaus Potential haben könnte, das ganze deutlich wertiger zu machen. Für Hifi Esoterik bin ich nicht wirklich offen, werde mir also keine roten / blauen / goldenen Kabel holen Mein Wissen besteht aber häufig nur aus Halbwissen, daher suche ich hier Rat.

Nun zur Frage: An welcher Stelle macht es denn wirklich Sinn, Geld reinzustecken und wo kann ich vermutlich deutliche hörbare Verbesserungen erreichen? Mit dem Dual 601 bin ich seit Jahren superzufrieden, läuft ohne Probleme. Ggf: Ein neues Tonabnehmersystem oder einen Vorverstärker für den Amp? Auch der Verstärker ist mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommen. Beim CD System habe ich bereits häufig gelesen, dass es da keine großen Unterschiede gibt?

Zu den Hörgewohnheiten: Rock / Prog Rock / Heavy Metal bis hin zum "Krach" / weniger Klassik und Jazz. Lautstärketechnisch etwas was mit einem Mehrfamilienhaus zu vereinbaren ist, also nichts, wo die Wände wackeln. Mehr Vinyl als CD, vermutlich 60:40.

Budget: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Irgendwas zwischen 100 und 1000 Euro. Lieber 100 als 1000

Danke schon einmal für Eure Hilfe!


[Beitrag von snoisiV am 07. Okt 2017, 17:44 bearbeitet]
cr
Inventar
#2 erstellt: 08. Okt 2017, 00:01
Ein neuer Verstärker wird wohl wenig bringen, auch ein neuer Phono-Preamp nicht.
Bessere Tonabnehmer als den Shure M75 gibts wohl bald mal. Den habe ich bereits vor Jahrzehnten entsorgt (als ich noch Platten hörte). Um bei Shure zu bleiben, den V15/4 oder V15/5, wenns ein Klassiker sein muss, kostet aber auch was.
Andere Hersteller gibts auch noch jede Menge. Nicht jeder passt auf den Dual-Tonarm optimal....
Ich würde die Frage zum Abnehmer im Analogforum stellen
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 08. Okt 2017, 05:37
Hallo!


...Prinzipiell bin ich mit dem Klang dieses Setups zufrieden.......


Warum willst du dann überhaupt etwas ändern?


........Könnte mir aber vorstellen, dass ein Vorverstärker / neuer Verstärker durchaus Potential haben könnte, das ganze deutlich wertiger zu machen..........


Hier stellt sich eigentlich dir Frage was du unter "wertiger" verstehst.

Optisch, haptisch oder auch von der möglichen Maximalleistung her gesehen bieten sich hier sehr viele Möglichkeiten, klanglich wird sich da allenfalls beim Plattenspieler etwas ändern, -das hat damit zu tun das du bei einem anderen Phonoteil ganz simpel andere Abschlusswerte hast (hier gibt es keinerlei Normierungen) uns sich deswegen der Klang etwas verändert.


........un zur Frage: An welcher Stelle macht es denn wirklich Sinn, Geld reinzustecken und wo kann ich vermutlich deutliche hörbare Verbesserungen erreichen?........


Am ehesten noch in der Raumakustik, hier lohnt es sich in der Regel am nachhaltigsten.

Alternativ oder zusätzlich kommt hier ein Verstärker mit Raumeinmessung respektive ein AVR der eine Raumeinmessungsfunktion mit sich bringt oder der Anschluss eines Rechners der über die Tapeschleife mit deinem übrigen Equipment verbunden ist und auf dem entsprechende Software läuft sowie ein Messmikrofon in Frage.

MFG Günther
snoisiV
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Okt 2017, 08:22
Okay, damit habe ich jetzt erstmal nicht gerechnet.

Mir geht es eigentlich um Folgendes: Als ich mir vor 3 Jahren die neuen Boxen geholt habe, war das für mich wirklich ein augenöffnendes Erlebnis. Die waren aber auch um Größenordnungen teurer und wertiger als der Rest des Setups. Jetzt muss es doch Gründe geben, warum es 1000 Euro Amps gibt und warum es Phono Preamps gibt? Ist damit rein klanglich nicht wirklich etwas rauszuholen? Ich habe momentan im Freundeskreis leider keine Möglichkeit, hochwertigere Komponenten zu hören, daher weiß ich nicht wirklich, was einen da erwarten kann und aus diesem Grund bi nich auch momentan zufrieden mit dem Setup.
cr
Inventar
#5 erstellt: 08. Okt 2017, 10:33
Jeder will Geld verdienen durch Kaufkraftabschöpfung, somit gibt es auch teuere AMPs und vielfach unnötige Preamps (es gibt halt Leute, die das haben wollen oder glauben, haben zu müssen. Ist ja nichts Schlechtes, aber eine Rolex geht um nichts genauer als eine Swatch, bildlich gesprochen).
Zudem: Ein Verstärker, der in keiner Auflage und handgelötet erzeugt wird, muss viel teurer sein, ohne dass er deswegen auch nur besser ist. Oft vielmehr im Gegenteil.
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2017, 12:11
Hallo!


......... warum es 1000 Euro Amps gibt und warum es Phono Preamps gibt? ..........


Markennimbus, Verarbeitungsqualität, hohe Reserveleistung die nie gebraucht wird bei Hauptverstärkern.

Unwisenheit über die Zusammenhänge beim MM-Betrieb, das Bedürfnis nach etwas "besserem" und dann natürlich für Leute die ständig ihr Abtastsystem wechseln auch anpassbare Eingänge bei den externen Entzerrern.

Das sind nur einige der Gründe warum man eigentlich dort wo es sich am wenigsten auswirkt Geräte tauscht anstatt sich beim Plattenspieler auf das Abtastsystem und auf die Lautsprecher und Raumakustik zu kümmern.

Ein Wechsel des Tonabnehmers beim Plattenspieler erbringt zwar nur eine vergleisweise kleine Änderung da du schließlich mit keinem Tonabnehmersystem der Welt über die (recht engen) Grenzen der Schallplatte hinauskommen kannst aber es erbringt doch in einigen Fällen einen merklichen Unterschied.

Der größte Knackpunkt ist hingegen unbestritten der Lautsprecher und die Raumakustik und hier lohnt es sich wirklich anzusetzen. Eigentlich hast du das ja selbst schon bemerkt.


....... Als ich mir vor 3 Jahren die neuen Boxen geholt habe, war das für mich wirklich ein augenöffnendes Erlebnis........


Nun solltest du dich noch mit der Raumakustik und den Möglichkeiten der aktuellen Einmeßsysteme beschäftigen, hier ist der mögliche Zugewinn noch einmal ebenso groß.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 08. Okt 2017, 12:12 bearbeitet]
snoisiV
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Okt 2017, 13:21
Super, das dachte ich mir bereits, wollte aber zumindest mal einige Meinungen dazu hören, ob es vielleicht doch technische Geräte gibt, die sich lohnen und wenn ja, weshalb.

Bzgl. des Einmessens: Den aktuellen Amp (Technics SA-AX 7) kann ich glaube ich nicht einmessen, oder? Besonders viel einstellen kann ich da ehrlich gesagt auch nicht (2-3 Equalizerregler, das wars.) An der Raumakustik kann ich (realistisch gesehen) vermutlich nicht mehr viel machen, leider.
soundrealist
Gesperrt
#8 erstellt: 08. Okt 2017, 13:37

cr (Beitrag #2) schrieb:
Ein neuer Verstärker wird wohl wenig bringen


Wenn ein Amp solide und gut konstruiert ist, stimme ich Dir zu.
Aber schau mal, was da drin ist :

https://obrazki.elektroda.pl/7846893000_1339267670.jpg

Ich kann mich noch gut an die Technics-Gerätegeneration dieser Preisklasse mit gähnender innerer Leere aus den 90ern erinnern. Egal an was für Boxen: diese Dinger (die noch nicht mal über einzelne Transistoren verfügten) klangen irgendwie immer extrem flach.

Deshalb kann ich mir in diesem speziellen Fall durchaus vorstellen, daß ein besserer Verstärker hier tatsächlich noch etwas bringen kann.
Zumindest testen sollte der TE das auf jeden Fall mal.


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 13:39 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#9 erstellt: 08. Okt 2017, 13:38
Hallo!

Na ja, das Gerät stammt von 1999, seinerzeit steckte die AVR-Technik gegenüber heute noch in den Kinderschuhen.

Mit einer Raumeinmessung geht da wohl eher wenig.

Sollte allerdings eine Tape-Schleife vorhanden sein würde ich hier einen Rechner einschleifen und mit einem Messmikrofon und der entsprechenden DSP-Software arbeiten, Raumeinmessung ist wirklich kein Hexenwerk und führt in aller Regel auch zu einer deutlichen Verbesserung zumindest an einem Punkt des Raumes (Hörplatz)


....An der Raumakustik kann ich (realistisch gesehen) vermutlich nicht mehr viel machen, leider...........


Das ist bedauerlich, dann bleibt dir in der Tat nur die Einmessung.

MFG Günther
soundrealist
Gesperrt
#10 erstellt: 08. Okt 2017, 13:45

Hörbert (Beitrag #9) schrieb:


....An der Raumakustik kann ich (realistisch gesehen) vermutlich nicht mehr viel machen, leider...........


Das ist bedauerlich, dann bleibt dir in der Tat nur die Einmessung.

MFG Günther


Und da auch die bestenfalls nur unterstützend wirken, eine vernünftige Aufstellung und/oder eine Raumptimierung aber nicht ersetzen kann, ist ein guter Kopfhörer dann die einzige Möglichkeit, tatsächlich "HiFi" hören zu können


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 13:46 bearbeitet]
snoisiV
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 08. Okt 2017, 13:50
Dass ich an der Raumanordnung nichts ändern kann, heißt ja jetzt erstmal per se nicht, dass die schlecht ist Ich habe die Lautsprecher im Dreieck aufgestellt und sitze in der Mitte des Raumes. Meine Wände stehen mit Platten und CD Regalen voll und in der Mitte steht eine große Couch. D.h. alle Wände sind komplett voll mit absorbern. Trotz knapp 40 qm habe ich keine Echo / Hallen im Raum wenn ich bspw. klatsche / rede / Musik höre und ja, ich weiß auch, wie sich das anhört, wenn ich sowas theoretisch hätte. Soweit ist das ja schon fast "Hifi". Ich höre übrigens nur Stereo.

Das Einmessen traue ich mir selbst auch zu und hätte auch das Equipment dazu hier, ich verstehe momentan allerdings noch nicht 100%ig denn Sinn davon. Mein AVR besitzt zwei Regler: Treble und Bass. Die kann ich prinzipiell auch ohne Einmessen drehen bis mir der Sound gefällt ohne, dass ich da jetzt groß Rummesse oder wäre das exakt der Weg, den man beim Einmessen geht? D.h. Kurve aufnehmen und dann an den vorhandenen Reglern so lange drehen bis die Messkurve möglichst linear aussieht?
cr
Inventar
#12 erstellt: 08. Okt 2017, 14:03
Treble und Bass ist wohl etwas bescheiden. Man muss Raumeigenresonanzen mit steilen Filtern bekämpfen, was nur parametrische EQs sinnvoll können bzw. halt DSPs.
soundrealist
Gesperrt
#13 erstellt: 08. Okt 2017, 14:14
Na das klingt ja erst mal nicht ganz so deprimierend, wie spontan angenommen.

Mit den Reglern für Bässe und Höhen kannst aber bestenfalls nur ein wenig verfremden, aber nicht gezielt an einzelnen Frequenzen, Laufzeitunterschieden, Pegelunterschieden und Phasenabweichungen korrigieren.

Wie schon gepostet kann aber auch ein hochwertiges DSP bestenfalls nur unterstützend wirken. Das meiste Optimierungspotential liegt bei Elektronik im Bereich von 0 bis maximal 500 Hz. Aber: In der Regel sind es da sogenannte "Raummoden", die den Klang versauen
https://de.wikipedia.org/wiki/Raummode
Mit dem "Standard-Bassmanagement" der üblicherweise in AVR verbauten DSP´s wirst Du da i.d.R. nur wenig ausrichten können. Hier bedarf es aufwändigerer Lösungen, meist nur als externes Gerät oder in HighEnd-AVRs zu bekommen sind.
In allen Frequenzbereichen über 500 Hz können u.U. auch Standardsysteme eine - wenn auch relativ kleine - Hilfe sein.

Am besten, Du postest uns mal ein paar aussagekräftige Fotos. Oft fallen einem dann Dinge ein, die evtl. trotz dem realisierbar sind und wenig bzw. überhaupt nichts kosten.

Aber bevor Du an die Sache ran gehst, würde ich an Deiner Stelle tatsächlich erst mal optimale Voraussetzungen schaffen. Und genau da sehe ich bei Deinem derzeitigen Gerät massive Defizite. Nicht nur wegen dem, was ich bereits oben gepostet habe. Nach 20 Jahren ist sicherlich auch das eine oder andere Bauteil schon so stark "ermüdet", daß es ohnehin ausgetauscht werden müsste. Da sollte imo unbedingt etwas jüngeres und vernünftig konstruiertes Einzug halten.


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 14:18 bearbeitet]
cr
Inventar
#14 erstellt: 08. Okt 2017, 14:18
Ob ein DSP hilft, dazu muss man erstmal den Frequenzgang der LS in ihrer aktuellen Aufstellung auf Hörposition messen. Das ist ja keine Hexerei.
Alles andere ist sinnlose Spekulation über mögliche Ursachen. Raummoden können jedenfalls den ganzen Klang versauen.
Mickey_Mouse
Inventar
#15 erstellt: 08. Okt 2017, 14:19
wenn man die Möglichkeit hat Musik von einem PC in vernünftiger Qualität (also vielleicht nicht gerade 90er Jahre Onboard Sound) zur Stereo Anlage zu bekommen, dann kann man z.B. mit einer Test Version von Dirac Live mal ausprobieren und selber sehen was so ein (gutes!) Einmesssystem ausmacht!

dazu benötigt man aber auch noch ein möglichst kalibriertes Mikro. Ich hatte beim ersten Test den Fehler gemacht ein Behringer ECM8000 ohne Kalibrierung und dann noch mit einem minderwertigen Audio Interface einzusetzen. Wenn man damit versucht zu "korrigieren" dann macht man mehr kaputt als besser, das kann man vergessen.
da würde der PC sowohl die Messung als auch die Korrektur der Daten im laufenden Betrieb übernehmen, auf Equalizer im Verstärke Rist man da nicht angewiesen.

es kommt immer etwas darauf an worauf man selber beim Musikhören am meisten achtet oder was der eigene Geschmack sagt.
viele Leute mögen "räumlichen" Sound und meinen damit nicht eine präzise Bühnendarstellung, bei der man beim Musikhören die Augen zu macht und mit dem Finger auf die Instrumente zeigen kann, sondern viel mehr Ton von überall und nirgendwo.
ich habe letztens hier einen Fachartikel gelesen, in dem ein Tontechniker und Schallplatten Verfechter allen Ernstes als Vorteil der Schallplatte aufgeführt hat, dass aufgrund der Phasenfehler die beim Schneiden des Masters entstehen, der Ton eben "räumlicher" wird.
Wenn man so denkt, dann sollte man tunlichst die Finger von einer guten Raumkorrektur lassen.

zu der Phono Geschichte kann ich daher auch nicht viel sagen.

der Verstärker, hmm...
eine Hybrid Endstufe ist per se nichts Schlimmes. Im Gegenteil, bei preiswerten Geräten ist das halt eine günstige Lösung um solide Geräte zu bauen. Hier sind zwei zu einander passende Transistoren bereits "gepaart" auf einem Träger und damit auch thermisch perfekt aneinander und an die Sensoren gekoppelt. "Eigentlich" die technisch viel bessere Lösung als zwei Transistoren und Thermo-Sensor getrennt voneinander und zwangsweise auch noch per Glimmerscheibe elektrisch isoliert auf einem Kühlkörper. Nur bewirkt die Schwurbelpresse halt immer wieder Wunder und wenn die sagt: einzelne Transistoren, dann kann es sich kein Hersteller "leisten" noch die Hybrid Endstufen einzusetzen. Wobei es in der Realität so ist/war, dass die viel teurer als die billigen "Einzel-Endstufen" waren, Win-Win für die Hersteller

auf jeden Fall ist ein "schleichender" Defekt einer solchen Endstufe unwahrscheinlicher als bei "konventionell" aufgebauten. Trotzdem kann da auch "etwas schief" sein. Wenn der Verstärker allerdings noch vernünftig arbeitet, dann dürfte ein Wechsel kaum eine Klangänderung mit sich bringen.

Ganz ehrlich?
am meisten Unterschiede ergeben sich durch die Lautsprecher und ihre Aufstellung!
hast du tatsächlich mal intensivere Vergleiche angestellt?
snoisiV
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 08. Okt 2017, 14:19

soundrealist (Beitrag #13) schrieb:

Aber bevor Du an die Sache ran gehst, würde ich an Deiner Stelle tatsächlich erst mal optimale Voraussetzungen schaffen. Und genau da sehe ich bei Deinem derzeitigen Gerät massive Defizite. Nicht nur wegen dem, was ich bereits oben gepostet habe. Nach 20 Jahren ist sicherlich auch das eine oder andere Bauteil schon so weit "ermüdet" daß es ohnehin ausgetauscht werden müsste. Da sollte imo unbedingt etwas jüngeres und vernünftig konstruiertes Einzug halten.


Und deshalb gibt es ja diesen Thread Ich bin durchaus offen für einen Tausch des AVRs. Der hat durchaus seinen Dienst getan, die Frage wäre dann aber: Was wäre denn zu empfehlen und bringt ggf. einen Unterschied?
soundrealist
Gesperrt
#17 erstellt: 08. Okt 2017, 14:20
@CR

So ist es. Da müsste man wirklich viel mehr Infos haben, um in die Tiefe gehen zu können


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 14:21 bearbeitet]
snoisiV
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 08. Okt 2017, 14:23

cr (Beitrag #14) schrieb:
Ob ein DSP hilft, dazu muss man erstmal den Frequenzgang der LS in ihrer aktuellen Aufstellung auf Hörposition messen. Das ist ja keine Hexerei.
Alles andere ist sinnlose Spekulation über mögliche Ursachen. Raummoden können jedenfalls den ganzen Klang versauen.


Werde ich während der nächsten Woche mal machen und hier posten. Habe kein unglaublcih gutes Equipment aber ein mittelklassiges Gesangsmikro (SM-58), Ständer und eine externe Soundkarte hätte ich zur Hand.
soundrealist
Gesperrt
#19 erstellt: 08. Okt 2017, 14:54

snoisiV (Beitrag #16) schrieb:


Und deshalb gibt es ja diesen Thread Ich bin durchaus offen für einen Tausch des AVRs. Der hat durchaus seinen Dienst getan, die Frage wäre dann aber: Was wäre denn zu empfehlen und bringt ggf. einen Unterschied?


Diesbezüglich stellt sich zunächst eine Grundsatzfrage: Soll es tatsächlich ein AVR werden? Viele beantworten diese Frage aus drei Gründen mit "Ja"

1. Es ist ein Einmess-System drin (ohne das dieses vorher mal etwas genauer unter die Lupe genommen wird, bzw. was es tatsächlich kann)
2. Es ist ein FM-Radioteil mit drin (auch wenn das in der Praxis meist so gut wie nie genutzt wird)
3. Alles in einem Gerät nach dem Motto "viel hilft viel und kostet wenig" (ungeachtet der Tatsache, daß jeder Hersteller kalkulieren muß und daher auch nur "mit Wasser kocht").

Ich für meinen Teil bin bekanntermaßen kein besonderer Fan dieser Gerätegattung und sehe daher folgende Alternativen für sinnvoller an:

- Ein reiner AV-Vorverstärker mit (einsatzzweckorientiertem) DSP und zusätzlicher Mehrkanalendstufe

- Für Stereohörer: Ein reiner Stereoverstärker. entweder mit integriertem DSP (z.B. Lyngdorf) oder zusätzlichem DSP als gesondertem Gerät (z.B. Dirac MiniDSP oder Antimode, je nach dem, was genau gemacht werden soll)

- Ein reiner Mehrkanaldecoder, gesonderte Verstärkertechnik und das DSP erst bei tatsächlichem Bedarf dazukaufen.


Ein immer wieder vorgebrachtes Argument: Reine Verstärker kosten ja schon so viel wie ein AVR, deshalb wäre ein solches Gerät Quatsch. Tatsache ist aber: Da sollte man stets zuerst mal das Produkt im einzelnen betrachten. Denn nicht ohne Grund gibt es neben der Gerätegattung "AVR" auch immer noch den guten alten Stereo-Vollverstärker.

Theoretisch sollen ja alle Verstärker bei guter Konstruktion gleich klingen. In der Praxis ist aber erst mal jedes Gerät anders konstruiert. Daher habe ich es mir für meinen Teil angewöhnt, gerade auch hier erst mal an den eigenen Boxen zu testen. Scheue Dich nicht, ruhig auch mal User (unter Nennung eines konkreten Modelltyps) direkt anzusprechen, die einen hohen Wissens- und Erfahrungsschatz hinsichtlich Gerätekonstruktionen haben (z.B. Mickey Mouse oder Uwe Mettmann fallen mir da spontan ein)

Was genau deshalb in der Regel hingegen oft wenig hilft: Ein Thread mit der Überschrift "Suche neuen AVR für Summe XY", bei dem es postwendend sofort Kolonnen von Typenbezeichnungen hagelt, ohne Deine individuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse genau zu kennen.


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 15:30 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#20 erstellt: 08. Okt 2017, 15:35
ich sehe die Sache ja genau anders herum

man bekommt heute halt mit einem AVR wesentlich mehr für weniger Geld, alleine schon wegen der Stückzahlen.

aus mir unerklärlichen Gründen sind einige Funktionen bei Stereo verpönt, das ist in erster Linie eine adaptive (automatische) Loudness. Das hat heute eigentlich jeder bessere AVR (wie sieht das da bei Pioneer/Onkyo aus?) dagegen gibt es bei Stereo selbst eine primitive statische Loudness nur in einigen Geräten, bei Yamaha eine manuell einstellbare und bei einem einzigen Gerät eine adaptive.
Wer mal die Unterschiede gehört hat, nicht immer mit über 80dB hört und nicht ständig an seinen Bass/Trebble Knöpfen nachdrehen möchte, der weiß vielleicht wovon ich rede, dagegen sind alle anderen Klangunterschiede zu vernachlässigen.

Früher war die Sache so: die Qualität eines Verstärkers wurde anhand des Poti Herstellers beurteilt. So wie man heute (digitale) Geräte mit ESS oder AKM D/A Wandlern völlig überteuert verkaufen kann nur weil eben so ein DAC da drin steckt, musste dafür früher ein Alps Poti verbaut sein.
für 5.1 (also 6 Kanäle) wäre so ein Poti mit vertretbarem Gleichlauf zwischen allen 6 Kanälen zu Beginn der Mehrkanal Zeit viel zu teuer gewesen (einige haben das gemacht, aber eben keine Alps). Daher hat man die Lautstärke elektronisch verändert, das war günstiger aber mit der damaligen Consumer Technik die diesbezüglich in den Kinderschuhen steckte nicht besonders hochwertig (mit Militärtechnik und dem entsprechenden Budget hätte man natürlich auch damals so "High-End" bauen können).

ich bin immer noch der festen Überzeugung, dass aus dieser Zeit die Ammenmärchen stammen, dass ein Mehrkanalverstärker niemals so gut klingen kann wie ein "reinrassiges" Stereo Modell.

und wie sieht das heute aus? Die Hersteller hochwertiger Stereo Geräte setzen auf die Technik die seit vielen Jahren in AVR verbaut ist, weil die der alten "Mechanik" inzwischen den Rang abgelaufen hat, eben auch aufgrund der Stückzahlen in denen das produziert wird.

also "klanglich" spricht wirklich nichts gegen einen AVR, eher genau das Gegenteil ist der Fall, man kann einen AVR so "strohdumm" einstellen wie einen Stereo Amp, hat aber eben noch viele zusätzliche Funktionen die den Komfort oder auch Klang deutlich verbessern (können), die man nutzen kann aber nicht muss.

das gilt z.B. auch für die Laufzeit Korrektur um unterschiedliche Abstände der beiden Stereo LS zum Hörplatz ausgleichen zu können. Das wirkt sich enorm auf den Klang aus, viel mehr als es Unterschiede zwischen einer "fairen" Auswahl von Verstärkern und AVR im Preisbereich von 500 - 5000€ gibt (wenn die linear eingestellt und nicht absichtlich gesounded sind). Haben ist besser als brauchen
soundrealist
Gesperrt
#21 erstellt: 08. Okt 2017, 16:12

Mickey_Mouse (Beitrag #20) schrieb:
ich sehe die Sache ja genau anders herum

aus mir unerklärlichen Gründen sind einige Funktionen bei Stereo verpönt, das ist in erster Linie eine adaptive (automatische) Loudness.



"Verpönt" seltsamerweise nur von der Herstellerseite. Mir ebenfalls völlig unverständlich, denn das ist eine richtig geile Funktion. Selbst der "Urgroßvater" davon (Drehregler ohne Adaptionsfunktion) war der starren Taste um Lichtjahre überlegen.



Mickey_Mouse (Beitrag #15) schrieb:

der Verstärker, hmm...
eine Hybrid Endstufe ist per se nichts Schlimmes.


Ich mag die Dinger persönlich aus dreierlei Gründen nicht.

A) Bei einem Defekt deutlich teuerer als ein einzelner Transistor (zumindest war es früher so)
B) Die Einsparung durch die "Käfer-Rationalisierung" wurde i.d.R.nicht an den Kunden weitergegeben sondern vom Hersteller als "Mehrgewinn" eingesackt. Beispiel: Ein vergleichbarer Pioneer-Verstärker/Receiver mit Transistoren kostete nicht mehr
C) Transistoren lassen sich besser auf einer Kühlrippe verteilen, so daß diese effektiver kühlen kann (kein konzentrierter Hitzepunkt)



Mickey_Mouse (Beitrag #20) schrieb:
ich sehe die Sache ja genau anders herum

man bekommt heute halt mit einem AVR wesentlich mehr für weniger Geld, alleine schon wegen der Stückzahlen.



In den unteren Preisrängen ist das tatsächlich so. Doch je hochwertiger (teurer) die Sachen werden, relativiert sich das ganze sehr stark. Denn ab einer bestimmten Überschreitung des "break eaven" in Verbindung mit immer stärkerer Angleichung der Stückzahlen relativiert sich das sehr stark.
Hinzu kommt: Neben den reinen Stückzahlen gibt es einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Posten: Die produktpolitische,individuelle "Gewinngier", die (auch je nach Wettbewerbssituation) völlig unterschiedlich ausfällt.

Ein Gerät deshalb lieber erst mal individuell etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, halte ich daher subjektiv für den besseren Weg. Pauschalisierungen - egal in welchem Zusammenhang -stehe ich persönlich aber ohnehin immer erst mal mit einer gerüttelt Portion Skepsis gegenüber. Getreu dem Motto: lieber einmal zuviel als einmal zu wenig hinsehen


[Beitrag von soundrealist am 08. Okt 2017, 16:19 bearbeitet]
ATC
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 08. Okt 2017, 16:24
Hallo TE,

ich würde hier mal der Reihe nach vorgehen,
der CD Player ist sicher nicht der Flaschenhals, deswegen würde ich hier anfangen und die Quellen vergleichen,
sprich, klingt der Dreher nicht schlechter als der CD Player, brauchst du am Dreher auch nicht weiter zu suchen.
Findest du das der Dreher detailärmer oder Ähnliches klingt, kann man mit einem Pre, z.B. Musical Fidelity V LPS mal testen ob man hiermit weiter kommt.

Quelle ist nun in Gedanken überprüft und als gut empfunden,
nun könnte man mit einem Yamaha RN 803D,der auch über ein Einmesssystem verfügt, erkunden ob man sich mit dem Verstärkerwechsel deutlich weiterentwickeln würde. Dazu entweder beim Händler ausleihen oder im Netz kaufen.

Hat man dieses Thema abgehakt, was bleibt dann noch?
Als ich dein Equipment gelesen habe, sind mir sofort die Celan 700 ins Gesicht gesprungen,
da hatte ich noch nicht gelesen das du aber mit deren Klang zufrieden bist.
Ich weiß jetzt nicht ob du noch nicht viel mehr gehört hast und will die Lautsprecher auch nicht groß schlecht reden,
aber mich hatten die Lautsprecher vor vielen Jahren verschreckt um ehrlich zu sein.
Eventuell möchtest du mal zu einem Händler gehen und dir mit deiner Musik ein paar Vergleiche anhören,
was eben so möglich wäre. Spontan Klipsch RP 280F, Dali Zensor 7 usw..., was du eben in deiner Nähe (PLZ?) findest.

Erfährst du dadurch keinen hörbaren Fortschritt die Frage nach der Zufriedenheit im Bassbereich,
du sprichst davon das du in Raummitte sitzt, dort ist nicht selten ein Bassloch, und am wenigsten Bass im ganzen Raum vorhanden.
Falls hier ein Problem bestünde, könnte man über einen Subwoofer nachdenken.
Ist dort kein Bassloch wird vermutlich kein Bass nötig sein, davon macht die 700er eigentlich genug...

Wäre meine Herangehensweise...
Gruß
günni777
Inventar
#23 erstellt: 08. Okt 2017, 16:43
Gibt je nach Raumsituation manchmal Bereiche, wo die LS sauberer/unsauberer funktionieren. In meinem leicht halligen Raum musste ich meine LS 20 - 30 cm nach links verschieben, um den leicht nervigen Reflexionsschall an der ursprünglichen Position "auszutricksen".

Ich würde Dir als 1. Schritt empfehlen, nochmal an der Feinjustierung der Aufstellung zu arbeiten. Kann natürlich auch sein, das das nichts mehr bringt, weiß man aber erst, wenn man diesen Part ausgetestet hat.

Den alten Technics CDP SL PG 590 hab ich auch zum Vergleichen und mir vor einiger Zeit nen externen Wandler 192/24 für 35 € + optisches Kabel besorgt.

An meinem alten Rega Planet CDP konnte ich nicht die geringsten Unterschiede vernehmen, ich meine aber am Technics schon mit dem externen Wandler. Kann aber auch sein, das Du keinen Unterschied hören würdest, schwieriges Thema, da auch immer persönliches Empfinden und Stimmungen mit im Spiel sind.
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