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Lautsprechertests bei Stiftung Warentest!

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Dreamlin
Gesperrt
#1 erstellt: 15. Jan 2014, 19:26
Nabend!

Ich habe mir mal aus reiner neugierde ein paar Lautsprechertest bei Stiftung Warentest durchgelesen und bin doch echt überrascht, aber auch skeptisch!

Dabei hätte ich nie gedacht, das ich sekptisch sein werde, denn ich höre, lese von so vielen Leuten, Medien, Seiten bla bla, das die Test´s bei Stiftung Warentest wirklich ernst zu nehmende testberichte sind und auch wenn sie nur einen Bruchteil an Lautsprechern testen, wie die anderen Maganzine wie Audio, stereoplay usw.... sollte man die Berichte bei Stiftung Warentest ernster und realitischer sehen, als alle anderen aus den Großen Audiomagzinen! Warum?- so dachte ich mir und wurde mir auch so bestätigt, weil Stiftung Warentest ebent neutral an die sache ran geht, keine Werbung oder zwangsbewertung eines Herstellers unterliegt oder aus reiner Sympatie oder Geldsegen einen Hersteller bewertet, ihr wisst was ich meine!

Hier mal die testsieger und deren genaues Zitat aus Stiftung Warentest: ( schon jetzt kann mal erkennen, das es enorm von den Meinungen und Test anderer, auch von euch selber im Forum hier, abweicht, zb Heco victa!

Testsieger Canton und Heco

Die besten Noten im Hörtest erzielten Canton GLE 407 und Heco Victa 700. Paarpreis: 545 beziehungsweise 425 Euro. Die Testsieger sind sogar etwas besser als ihre teuren Schwestermodelle – obwohl die mehr als das Doppelte kosten. Beide Boxen – Canton und Heco – klingen ausgewogen und etwas scharf. Die Heco besonders voluminös. Bei der Canton lassen sich Hoch- und Tieftöner auch getrennt ansteuern. Einziger Schwachpunkt der beiden Testsieger: Sie stehen nicht perfekt. Bitte nicht anrempeln. Das gilt vor allem auf Partys.


Noch erstaunter war ich das eine B.W. cm 7 und Kef iq5 auf den letzten Plätzen gelandet ist und sogar die cm 7 nur eine Befriedigende Verarbeitung hat.

Selbst eine JBL Northridge soll besser klingen und verarbeitet sein, als eine B.w. cm 7 oder kef usw...

Alles laut Stiftung Warentest!

Nun frage ich mich: Haben wir mit Stiftung Warentest nun für viele die ernüchterne und eiskalte Wahrheit gefunden oder wie ernst kann man Stiftung warentest im gegenzug zu den anderen Magazinen nehmen??!

ich meine man könnte darüber mal Diskutieren, wenn bei Stiftung Warentest eine heco victa klanglich und von der Verarbeitung her, gleich 10 Plätze besser landet, als zb eine B.W. cm7 usw...............usw....


http://www.test.de/S...gut-1523469-1526994/


[Beitrag von Dreamlin am 15. Jan 2014, 19:27 bearbeitet]
get_the_hjk
Gesperrt
#2 erstellt: 15. Jan 2014, 19:29
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stiftungwarentest104.html

Und nun?



Immer schön selber hören und nicht so viel lesen...

CM
Dreamlin
Gesperrt
#3 erstellt: 15. Jan 2014, 19:39

get_the_hjk (Beitrag #2) schrieb:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/stiftungwarentest104.html

Und nun?



Immer schön selber hören und nicht so viel lesen...

CM



Das sagt mir nur, das Stiftung Warentest wirklich bemüht ist, immer obejktiv und realitisch zu testen, aber auch Druck von großen Namen bzw Firmen bekommt, wenn denen ein test nicht schmecken sollte! aber die Stiftung lässt sich dadurch nicht beieindrucken!

das lese ich aus deinem Berich raus!
dktr_faust
Inventar
#4 erstellt: 15. Jan 2014, 20:18
Das Problem ist, dass die Stiftung auf einem sehr hohen Ross sitzt - und das ist jetzt auch der Grund, warum sie bei Ritter Sport angeeckt ist: Sie haben einfach angenommen, dass die Schokolade falsch deklariert ist und können diese Behauptung jetzt nicht gerichtsfest belegen....das ist einfach schlampige Arbeit. Aber egal, das ist jetzt doch sehr OT :L.

Ich habe diesen Test speziell nicht gelesen und kann somit zu diesem Test auch nichts sagen. Allerdings ist meine Erfahrung mit der Stiftung, dass sie Abseits von Waschmaschinen und Hautcreme bei weitem nicht die Kompetenz zu bieten habt, die man ihr nachsagt. In meinen Augen ist das wesentliche Problem, dass die Wichtung das P/L-Verhältnisses (oder das, was man dafür hält) zu starr ist und auch zu hoch gehängt wird: Hier gilt wie bei sehr vielen Dingen auch das Paretoprinzip und das berücksichtigt die Stiftung zu selten. Hinzukommt, dass häufig Produkte gemeinsam getestet werden die nicht zusammenpassen: Ich erinnere mich noch an einen KB-Film-Test in dem Amateur- und Profifilme verglichen wurden und alle Profifilme schlechter abschnitten weil sie weniger Farbsättigung und einen engeren Belichtungsrahmen bei höherem Preis hatten - zu dem Ergebnis hätte man auch ohne Test kommen können.

Daher schließe ich mich get_the_hjk. Mir wäre ein Urteil von TEST nicht viel mehr wert als ein Urteil jeder anderen (sog.) Fachzeitschrift im Hifi-/Multimediasektor zu Lautsprechern oder Elektronik: Mehr als ein Denkanstoß und eine Möglichkeit krasse Fehlkonstruktionen zu finden ist es nicht.

Grüße


[Beitrag von dktr_faust am 15. Jan 2014, 20:19 bearbeitet]
frank969
Stammgast
#5 erstellt: 15. Jan 2014, 21:34
Vor vielen Jahren hat mein Bruder mal gesagt: "Wenn bei der Stiftung Warentest ein Hifigerät beim Einschalten nicht abbrennt, kriegt es schonmal ein sehr gut." Und das hat sich bis heute wohl nicht wesentlich geändert.
cr
Inventar
#6 erstellt: 15. Jan 2014, 21:43
Ich kann mich noch an die ersten CDP-Tests der Stiftung (1983) erinnern, Da würde auch viel Unsinn geschrieben.

PS: Habe mir erlaubt, den Deppenapostroph (...test's) aus dem Threadtitel zu entfernen. So was kann ich einfach nicht anschauen.
Neb-Style5010
Stammgast
#7 erstellt: 15. Jan 2014, 22:06
Also ich hab die Heco Victa 701 und bevor ich die gekauft habe, hatte ich auch diesen Test gelesen.
Jetzt nach ca. drei Jahren hab ich fast fürs gleiche Geld einen Bausatz gebaut und kann im direkten vergleich beurteilen.
Die Victa trägt im bassbereich etwas zu dick auf und verliert dadurch im Bassbereich details. Die Höhen sind sind mir zu Hart (das ist jedoch rein subjektiv). Beides kann nur bedingt durch einen Receiver behoben werden. Dennoch sind es nach P/L Verhältnis top Lautsprecher! Aber von Audiophil kann da noch nicht die Rede sein.
Die Verarbeitung zeigt nach drei Jahren auch ihre schwächen, so löst sich an allen Übergängen das Funier. Wobei es nur bei naher Betrachtung ersichtlich ist.
Mein Fazit dieses Tests: Auch nicht besser wie bezahlte Fachzeitschriftentests.
Passat
Inventar
#8 erstellt: 16. Jan 2014, 00:29
Ich habe ich 40 Jahren Test noch nie gelesen, das ein Lautsprecher dort beim Klang mit sehr gut bewertet wurde.
Und was das Zitat mit der Party angeht:
Das sind HiFi-Lautsprecher und nicht für Partys gedacht.

Gut finde ich bei deren Tests, das da auch abseits vom Klang z.B. Sicherheitsdinge bewertet werden.
So etwas spielt bei den HiFi-Blättern keine Rolle.

Grüße
Roman
Pigpreast
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2014, 00:35
Ich habe den Test jetzt nicht gelesen, aber ich erinnere mich an die Zeit, in der ich noch Mountainbike fuhr. Da gab's auch mal einen entsprechenden Test, bei dem die angesehenen Boliden deutlich schlechter weg kamen als erwartet. Ich erinnere mich aber auch noch daran, wie sich mir die Haare sträubten ob der Kriterien, die sie angelegt hatten. Ziemlich spießig und aus der Sicht eines begeisterten Bikes völlig inadäquat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da groß was geändert hat...
-Punktstrahler-
Neuling
#10 erstellt: 16. Jan 2014, 07:21
Hallo Dreamlin,

die Stiftung Warentest geniesst bei mir hohes Ansehen, auch wenn einem persönlich mal ein Testergebnis vielleicht nicht so gefällt. In Deinem Beitrag wurde Canton, bei mir um die Ecke aus dem Taunus, erwähnt. Fakt ist, dass Canton immer unterschätzt wurde. Die bauen, wie Nubert, grundsolide und ehrliche Produkte und werden es beide wahrscheinlich nie schaffen bei High-Endern Gehör zu finden.

Was nicht sein darf, kann in diesem Gefilde nicht sein.... ....trotzdem, deutsche Ingenieurskunst braucht sich keineswegs vor den genannten anderen Marken zu verstecken. Es wird überall nur mit Wasser gekocht.

Grüsse vom -Punktstrahler-


[Beitrag von -Punktstrahler- am 16. Jan 2014, 07:24 bearbeitet]
ctu_agent
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2014, 10:32
Die Stiftung Warentest wird von vielen Menschen mit Objektivität gleichgesetzt.
Der Verbraucher versteht unter Objektivität sicherlich das die Testkriterien objektiv und dem Produkt entsprechend Anwendungs- Bedarfs und Nutzungsgerecht sein müssen.
Genau mit diesem Image spielt die Stiftung.

Ich zitiere mal aus dem von FK "get the hjk" geposteten Link
Im juristischen Sinne muss "objektiv" lediglich "das Bemühen um objektive Richtigkeit und nicht die tatsächliche objektive Richtigkeit."

In Praxis bedeutet das: Die Kriterien können durchaus wahllos sein (z.B. Vergleich Äpfel mit Birnen), so lange die Stiftung glaubhaft machen kann, das die zu Grunde liegenden Kriterien wie z.B. die Dicke der Haut beim Äpfel mit Birnen Vergleich objektiv gewählt wurde.

Genau dadurch kommt es zu so unsinnigen Vergleichen wie schon hier im Thread mehrfach als Beispiele gepostet.
So lange Kriterien wie "gedruckte Anleitungen" etc. einen maßgeblichen Einfluss auf das Testergebnis haben, sind für mich Tests der Stiftung im Bereich UE nicht aussagekräftig.

Das die Testergebnisse der Fachzeitungen ebenfalls nicht "objektiv" sind und nach wirtschaftlichen Kriterien ausfallen ist natürlich auch richtig.

Aber diese Tests haben immerhin einen gewissen Leseunterhaltungswert, was auf die Tests der Stiftung Warentest nicht zutrifft.

Überspitzt formuliert:
Ein Kauf von UE nach Testergebnissen der Stiftung Warentest führt wohl oft zum Kauf von "schlechten" Produkten, ein Kauf nach Tests von Fachzeitungen führt oft zum Kauf von überteuerten, aber eher guten Produkten.

Letztlich hilft nur das eigenverantwortliche Studium von BDA, Datenblättern, Meinungsaustausch und vor allem selber anhören und testen um das für einen selbst "richtige" Produkt zu kaufen.
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 16. Jan 2014, 10:38

dktr_faust (Beitrag #4) schrieb:
Ich erinnere mich noch an einen KB-Film-Test in dem Amateur- und Profifilme verglichen wurden und alle Profifilme schlechter abschnitten weil sie weniger Farbsättigung und einen engeren Belichtungsrahmen bei höherem Preis hatten - zu dem Ergebnis hätte man auch ohne Test kommen können.

Oder an einen Objektivtest, in dem Brennweiten so wirr durcheinandergemischt waren, dass einem Superweitwinkelobjektiv seine prinzipbedingten Verzeichnungen negativ ausgelegt wurden, was ungefähr so wäre, als würe man einem 911er oder Smart die fehlende Geländegängigkeit ankreiden.



[Beitrag von Hüb' am 16. Jan 2014, 11:34 bearbeitet]
Passat
Inventar
#13 erstellt: 16. Jan 2014, 10:51

ctu_agent (Beitrag #11) schrieb:
So lange Kriterien wie "gedruckte Anleitungen" etc. einen maßgeblichen Einfluss auf das Testergebnis haben, sind für mich Tests der Stiftung im Bereich UE nicht aussagekräftig.


So etwas gehört aber imho zwingend dazu.
Beispiel: Ein supertolles Gerät, dessen Bedienung aber nicht intuitiv ist und daher ohne Anleitung nicht richtig bedient werden kann.
Wenn dann die Anleitung auch noch unbrauchbar ist, ist das Gerät, da nicht bedienbar, unbrauchbar.
Da hilft es mir auch nicht, das es technisch/klanglich supertoll ist.

Grüße
Roman
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 16. Jan 2014, 11:33

Passat (Beitrag #8) schrieb:
Das sind HiFi-Lautsprecher und nicht für Partys gedacht.


ein aston martin ist kein rennwagen, trotzdem kannst du ihn auf der rennstrecke fahren. und solange du ihn nicht allzu sehr prügelst, geht das auch sehr gut. selbiges gilt für hif lautsprecher und parties
stoneeh
Inventar
#15 erstellt: 16. Jan 2014, 11:37

Dreamlin (Beitrag #1) schrieb:
Noch erstaunter war ich das eine B.W. cm 7 und Kef iq5 auf den letzten Plätzen gelandet ist und sogar die cm 7 nur eine Befriedigende Verarbeitung hat.

Selbst eine JBL Northridge soll besser klingen und verarbeitet sein, als eine B.w. cm 7 oder kef usw...


wundert mich nicht. ist auch so. eine heco celan xt / gt spielt auch das meiste das doppelt oder 3mal soviel kostet nieder. simpel ist halt eben manchmal gut. und teurer bedeutet nicht automatisch besser, im gegensatz dazu was die bestenliste der alteingesessenen audio magazine sagen


[Beitrag von stoneeh am 16. Jan 2014, 11:37 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#16 erstellt: 16. Jan 2014, 11:55
Vielleicht ist der Test gut für den sog. "Otto-Normal-Verbraucher", der sich nicht wochenlang ins Thema einlesen will, sondern einfach nur einen soliden Allerweltslautsprecher braucht, der aber dennoch etwas taugt.

So jemand braucht keine Voodoo-Extravaganzen mit gesalzenem Aufpreis wie bei B&W.
Eine gewisse Partypegel-Betriebssicherheit ist auch mal schön, darum lieber keine KEF. usw
Dan_Seweri
Inventar
#17 erstellt: 16. Jan 2014, 11:57
Im Testbericht heißt es:


Vorhang zu: Der Test beginnt. Am Anfang verschwinden die Lautsprecherboxen hinter feinem Glacé. Der Schall kommt durch, die Blicke nicht. Wer da richtet im Hörtest, muss blind sein für optische Versuchung. Ob Kirsche oder Nussbaum, ob silber oder schwarz, ob Canton oder Infinity: Die Juroren dürfen nur hören, aber nicht sehen. Ein slawischer Tanz von Anton Dvorák, ein Duett aus der Donizetti-Oper „Der Liebestrank“, das Forellenquintett von Schubert mit Klavier, Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass (!), ein a cappella Chor von Monteverdi und ein Trompetensolo von Rabih Abou-Khalils CD „The Cactus of Knowledge“ sollen klären, welche Box am besten klingt. Zur Jury gehören sechs Experten und drei musikinteressierte Laien.


Ich finde es interessant, dass hier nur klassische Musik gehört wurde. Der Klang bei Jazz, Pop und Rock scheint überhaupt nicht für den Test relevant gewesen zu sein. Und Frauenstimmen und Sologesang scheinen ebenfalls nicht zum Testprogramn gehört zu haben.

Eigentlich hat Stiftung Warentest also keinen umfassenden "Standlautsprecher-Test" durchgeführt, sondern nur einen "Standlautsprecher-für-Klassik-Test". Ich finde es bedenklich, mit einem derart schmalen Musikprogramm zu allgemeingültigen Testurteilen kommen zu wollen.

Das ist gerade so, als ob Stiftung Warentest bei einem "Profisportler-Test" die Probanden nur Fußball spielen lassen würde. Sebastian Vettel und Felix Neureuther würden dann mit dem Testurteil: "Profisportler: mangelhaft" abschneiden.


[Beitrag von Dan_Seweri am 16. Jan 2014, 12:06 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 16. Jan 2014, 12:47
Stiftung Warentest lässt Tests durch Prüfinstitute unter reproduzierbaren Bedingungen testen. Die Tests sind auf die Nutzung durch einen Normalbürger zugeschnitten. Die Tests sind so angelegt, dass sie Serienstreuungen berücksichtigen und werden nach festgelegten Bewertungsschemata durchgeführt. Die Ergebnisse sind allemal besser, als die der Jubel-Fachzeitschriften. Wenn man ein als gut getestet Produkt kauft, wird man sicher keinen Totalausfall erleben, im Gegenteil, das Produkt wird insgesamt gut sein. Die Kriterien für eine normale Nutzung werden erfüllt sein. Für den, der extrem hohe oder einfach nur extreme Ansprüche an ein Produkt stellt, sieht das ganz anders aus. Wenn bestimmte Eigenschaften fehlen, oder eben uninteressant sind, wird das Produkt eine andere Note durch den Nutzer bekommen. Beispiele gibt es dafür genug. Darauf im Einzelenen einzugehen fehlt mir die Lust.
Wie dumm Menschen sind, zeigt der Schokoladen-Test. Anstatt, dass der Verbraucher sich freut, dass die Stiftung Warentest für dessen Belange vor Gericht zieht und zur Stiftung hält. Schlägt er sich auf die Seite eines Produzenten, dessen Schokolade eine Substanz enthält, die da gar nicht rein muss und dem Verbraucher auch nichts nützt. Das ist der 1. Fall in dem die Stiftung einen Prozess verliert. Und es ging um ein ganz kleines Detail. Uschi Glass hat damals verloren, weil ihre Cremes gesundheitsschädlich waren. "Hohes Ross", was für ein Quatsch, die Stiftung liefert in allen Bereichen hilfreiche Tests für Verbraucher und ist nicht der lange Arm der Industrie. Wer gegen die Stiftung ist unterstützt die Industrie in ihrem Profitstreben und tut sich als Verbraucher keinen gefallen.
Mich stört an den Tests, dass es zu wenig technische Details gibt und für mich die Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind. Aber die, die den Test durchführen sind sicher neutraler als der Redakteur eines HiFI-Magazins.
Klangkatze
Stammgast
#19 erstellt: 16. Jan 2014, 13:16
Sehe ich ebenso, wie mein Vorschreiber.

Der verlinkte Artikel ist von 2007, gibts da was Aktuelleres?
ctu_agent
Inventar
#20 erstellt: 16. Jan 2014, 13:21

Ingor (Beitrag #18) schrieb:

Wer gegen die Stiftung ist unterstützt die Industrie in ihrem Profitstreben und tut sich als Verbraucher keinen gefallen.


Das sehe ich imho in dieser Globalität definitiv nicht so.
Was ist gegen Gewinnorientierung zu sagen?
Eine Gewinnorientierte Wirtschaft ist die Basis einer jeden Marktwirtschaft.
Oder würdest du umsonst arbeiten, oder ohne Not auf Teile Deines Gehaltes verzichten?

Gerade in Zeiten unser heutigen Medien- und Kommunikationsgesellschaft hat jeder Verbraucher die Möglichkeit sich aus verschieden Quellen zu informieren.
Mit einer gewissen Medienkompetenz ist jeder in der Lage "zwischen den Zeilen" zu lesen und evtl. wirtschaftlich motivierte Inhalte zu erkenn und entsprechend zu bewerten.
Das ist sicher anstrengend, aber einem mündigen Bürger durchaus zumutbar und lichtet manchen Marketingnebel.

Allerdings muss man dann auch Verantwortung für seine Kaufentscheidung übernehmen und kann nicht auf die böse Wirtschaft schimpfen, die einem das Produkt „aufgeschwatzt“ hat.


Ingor (Beitrag #18) schrieb:

Mich stört an den Tests, dass es zu wenig technische Details gibt und für mich die Ergebnisse nicht nachvollziehbar sind. Aber die, die den Test durchführen sind sicher neutraler als der Redakteur eines HiFI-Magazins.


Verstehe ich nicht. Einerseits vertraust Du der Stiftung Warentest und andererseits kannst Du die Tests nicht nachvollziehen.
Wenn Tests nicht nachvollziehbar sind, wie kann man dann den Ergebnissen vertrauen?

Und vor allem:
Wie passt z.B. das von FK HÜB gepostete Bp. mit dem Objektivtest dazu?
Was nutzt der „neutralste“ Tester, wenn die Testkriterien dermaßen an der Realität vorbeigehen?
Passat
Inventar
#21 erstellt: 16. Jan 2014, 14:03
Das Schokolade-Beispiel zeigt doch schön, das die Stiftung Warentest eine Behauptung aufgestellt hat, die sie nicht beweisen kann.
Es geht bei dem Prozess ja um die Behauptung, das das Piperonal in der Schokolade künstlich hergestellt worden sei, obwohl auf der Verpackung von natürlichen Aromen die Rede ist.
Und Ritter Sport hat das verneint, das das Piperonal künstlich hergestellt worden ist.
Piperonal kommt in der Natur u.A. in Pfeffer und Vanille vor und ist keine Subtanz "die da gar nicht rein muß", sondern ein Aroma.
Das die Substanz künstlich hergestellt wurde und nicht natürlich gewonnen wurde, konnte die Stiftung Warentest nicht beweisen.
Folgerichtig haben die den Prozess verloren.
Wer eine Behauptung aufstellt, muß die auch beweisen können.
Es ist keineswegs die Aufgabe des falsch Beschuldigten, seine Unschuld zu beweisen.

Im Übrigen:
Die Stiftung Warentest ist kein gewinnorientiertes Unternehmen, die wird aus Steuergeldern finanziert.
Und es gibt in den Zeitschriften der Stiftung Warentest deshalb auch grundsätzlich keine Werbung.

Und noch etwas unterscheidet die Stiftung Warentest von anderen Zeitschriften:
Die Stiftung Warentest kauft die Testartikel ganz normal im Handel.
Die anderen HiFi-Zeitschriften fordern bei den Herstellern und Vertrieben Testexemplare an, die meist nach Ende des Tests wieder zurück gehen an den Hersteller oder Vertrieb.

Noch etwas zu den Testergebnissen:
Das Ergebnis kann man leicht durch die Wahl der Testkriterien steuern.

Grüße
Roman
Ingor
Inventar
#22 erstellt: 16. Jan 2014, 16:25
Piperonal kann sowohl künstlich hergestellt werden, als auch aus natürlichen Quellen stammen. Die Stiftung Warentest war der Meinung, dass das in der Schokloade enthaltene Piperonal künstlichen Ursprungs sein. Das konnte sie nicht beweisen. Ritter Sport konnte die Natürlichkeit auch nur auf Grund der Angaben des Lieferanten "nachweisen", der sein Herstellungsverfahren aber nicht offen legte. Piperonal darf nur mit Sondergenehmigung hergestellt werden, da es als Vorstufe für die Drogenproduktion dienen kann. Es ist fungizid und schädlich für Wasserorganismen. Aber davon ab, spielt das alles gar keine Rolle, tatsächlich hat Ritter-Sport recht bekommen, aber die Herstellung nicht offen gelegt.
Sollte die SW hier tatsächlich ein Fehler unterlaufen sein, na und, das kann immer passieren. Die Prüfer werden sich das nicht aus den Fingern gesogen haben, sonst wäre es nicht zum Rechtstreit gekommen. Pech für SW, dass das Gericht die Versicherung des Vorlieferanten ausreichte.

@ Ctu agent

Verstehe ich nicht. Einerseits vertraust Du der Stiftung Warentest und andererseits kannst Du die Tests nicht nachvollziehen.
Wenn Tests nicht nachvollziehbar sind, wie kann man dann den Ergebnissen vertrauen?


Das Vertrauen in eine Institution rührt nicht daher, dass ich jeden Schritt verstehe, sondern dass die Arbeit insgesamt die Ergebnisse zeitigt , für die sie eingetreten ist. Ich fände es besser, wenn mehr Hintergrundinformationen dargestellt würden, damit ich mir das Produkt aussuchen kann, von dem ich glaube, dass es zu mir passt. Die Ergebnisse sind somit nur eingeschränkt nachvollziehbar, ich kann ihnen aber durchaus vertrauen. Es besteht somit keinerlei Widerspruch.

Das Gerede von der Informationsfreiheit kann ich nicht mehr hören. Wo gibt es denn eine neutrale Information, nach der sich der Verbraucher richten kann? Dafür steht ja die Stiftung Warentest, dafür wurde sie gegründet. Ich bin sehr froh, dass es diese Institution gibt, auf die lächerlichen Tests, im Internet, die Berichte in den sog. Fachzeitschriften kann ich verzichten. Da wird nur den Fans von Aluminiumfrontplatten und wohlklingenden Namen das Wort geredet. Die lächerlichen Interprationsversuche von Messwerten, das Geschwätz von Bühnen, Transparenzen und Wippfaktoren, die von Redakteuren beschworen werden, führen nicht weiter.

Zum Thema Gewinn, klar in einer kapitalistischen Gesellschaft ist Gewinn das höchste Gut. Dafür wird alles in Kauf genommen, Raucher werden mit Aromastoffen in der Zigarette noch abhängiger gemacht, im Essen ist alles mögliche, dass dort nicht hineingehört, aber klar, ich will ja auch nicht ohne Lohn nach Hause gehen, dann dürfen die das ja auch. Pferdefleischskandal, ja warum nicht, stand nicht drauf, dass Pferdefleisch enthalten war, aber das konnten die armen Hersteller ja auch gar nicht wissen, der Lieferant hat doch versichert es wäre Rind. Und da sind wir wieder beim Piperonal.
ctu_agent
Inventar
#23 erstellt: 16. Jan 2014, 16:54

Ingor (Beitrag #22) schrieb:

Das Gerede von der Informationsfreiheit kann ich nicht mehr hören. Wo gibt es denn eine neutrale Information, nach der sich der Verbraucher richten kann? Dafür steht ja die Stiftung Warentest, dafür wurde sie gegründet.


Genau das ist der Punkt.
Der Ruf nach neutraler Information ist eine nicht zu erfüllende Wunschvorstellung. Neutrale Infos gab es in der ganzen Menschheitsgeschichte nicht.
Jeder Mensch hat eine soziale Rolle und Institutionen ebenfalls.
Zu jeder Rolle gehören aber auch individuelle Interessen und dies schliesst 100% Neutralität schon aus -auch bei der Stiftung, denn deren Interesse ist, das neutrale Image um jeden Preis aufrecht zu erhalten.

Das führt dann dazu, das eine tatsächliche Test Objektivität auch rechtlich nicht mehr erforderlich ist - s. oa diverse Posts.

Der Ruf nach Neutralität impliziert für mich auch zumindest zu einem kleinen Teil den Wunsch nach Abgabe von Eigenverantwortung.

Kauft sich jemand "Schrott", merkt es aber nicht weil das Gerät funktioniert, sagt er voller Stolz "Das habe ich mir gekauft"
Kauft er was "Gutes", tritt aber ein Defekt auf (soll es ja mal auch bei den besten Geräten vorkommen) sagt er: "Das hat man mir verkauft"

Dumm nur, das in beiden Fällen er selbst die Kaufentscheidung getroffen hat.


Ingor (Beitrag #22) schrieb:

Zum Thema Gewinn, klar in einer kapitalistischen Gesellschaft ist Gewinn das höchste Gut. Dafür wird alles in Kauf genommen, Raucher werden mit Aromastoffen in der Zigarette noch abhängiger gemacht, im Essen ist alles mögliche, dass dort nicht hineingehört, aber klar, ich will ja auch nicht ohne Lohn nach Hause gehen, dann dürfen die das ja auch.


Den Zusammenhang verstehe ich nicht und hat auch niemand behauptet.
Kriminelle Machenschaften sind natürlich nicht durch ein legitimes Gewinnstreben gedeckt.

Aber weltanschaulich ist es sicher einfacher, alles undifferenziert in einen Topf zu werfen.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich wie schnell auf die böse Wirtschaft/Industrie geschimpft wird, aber die gleichen Leute sich die Brötchen beim Billigbäcker holen, weil es ja 3 Cent billiger ist.
Das ist wirtschaftlich gesehen, das gleiche Verhalten, das bei der Wirtschaft verteufelt wird.

Ob das Urteil bei Ritter Sport bestehen bleibt wird ja der nächste Prozess zeigen.
Jedenfalls hat der Nimbus der Unfehlbarkeit - war ja fast schon wie das Credo der päpstlichen Unfehlbarkeit - zumindest kleine Risse bekommen.
Und das finde ich Persönlich gut.
DJ_Bummbumm
Inventar
#24 erstellt: 16. Jan 2014, 18:31

ctu_agent (Beitrag #20) schrieb:

Allerdings muss man dann auch Verantwortung für seine Kaufentscheidung übernehmen und kann nicht auf die böse Wirtschaft schimpfen, die einem das Produkt „aufgeschwatzt“ hat.

So etwas kann nur jemand äußern, der noch nicht selbst Opfer der wohlklingenden Werbesprüche geworden ist.
Wenn es aber mal soweit ist (was ich niemandem wünsche!), ist das Geschrei um so größer.

BB
(ein gebranntes Kind)
sumpfhuhn
Inventar
#25 erstellt: 16. Jan 2014, 18:41
Hi Bummbumm

Wird langsam zum Running Gag mit deinen XQ40 .

Mit Humorvollem Gruß
Ingor
Inventar
#26 erstellt: 16. Jan 2014, 20:32
@ ctu agent Deine Argumentation geht in die Irre. Mag ja sein, dass Stiftung Warentest nicht 100% ig neutral ist und es steht außer Frage, dass es auch Fehler in den Tests geben kann. Auch mag es andere Informationsquellen geben, dass alles schmälert aber nicht den Wert der Tests von Stiftung Warentest. Nur warum gibt es plötzlich soviel Häme? Wieso schlagen sich Verbraucher auf die Seite der Industrie und schwadronieren von der ach so eingebildeten Stiftung Warentest? Sind das die von dir so beschworenen medienkompetenten Verbraucher? Anstatt froh zu sein, dass es eine Institution gibt, die sich der Objektivität verpflichtet hat, freuen sie sich, dass die Stiftung Warentest endlich einen Rechtstreit verloren hat. Sie vergessen dabei, dass es viele Prozesse gegeben hat, die Stiftung Warentest gewonnen hat. Und da ging es um weit mehr, als um eine Deklaration. Aber ich wünsche viel Spaß mit der eigenen Recherche und den gekauften Produkten. Der aufgeklärte und kritische Verbrauche freut sich über einen Test der Stiftung Warentest und kann ganz entspannt zum Kauf schreiten. Zusätzliche Informationen nimmt er gerne entgegen, aber verlässt sich niemals auf das Ergebnis eines einzelnen Test in den Fachzeitschriften.
Pigpreast
Inventar
#27 erstellt: 16. Jan 2014, 20:34
Ach, war Bummbumm das mit den XQ40? Is ja fast schon legendär... ich hab die auch, wat is denn an denen so schlimm? (Antwort vielleicht eher im KEF-Stammtisch oder via PM )
ctu_agent
Inventar
#28 erstellt: 17. Jan 2014, 09:07

DJ_Bummbumm (Beitrag #24) schrieb:


ctu_agent (Beitrag #20) schrieb:

Allerdings muss man dann auch Verantwortung für seine Kaufentscheidung übernehmen und kann nicht auf die böse Wirtschaft schimpfen, die einem das Produkt „aufgeschwatzt“ hat.

So etwas kann nur jemand äußern, der noch nicht selbst Opfer der wohlklingenden Werbesprüche geworden ist.
(ein gebranntes Kind)


Doch, auch ich habe schon voll ins Klo gegriffen. (ua. ein schön designtes "Apfel" Produkt", oder auch z.B. teure Kabel und Verstärker)
Ich habe nur nicht hinterher auf andere geschimpft, sondern mir gesagt "eigene Dummheit", hättest dich ja auch besser informieren können und den eigenen Verstand benutzen können.


Ingor (Beitrag #26) schrieb:

Der aufgeklärte und kritische Verbrauche freut sich über einen Test der Stiftung Warentest und kann ganz entspannt zum Kauf schreiten.


Natürlich, zumal die Tests ja nicht tatsächlich objektiv sein müssen - wie hier schon mehrfach geposted

Und: wie kann ein Konsument entspannt zum Kauf schreiten, wenn er - und hier beziehe ich mich auf das Bp. mit dem Objektivtest - auf dieser Testbasis eine Kaufentscheidung trifft, das Testergebnis aber nicht relevant ist, weil Produktkriterien angelegt wurden, die dem Produkt nicht immanent sind?


Ingor (Beitrag #26) schrieb:

Zusätzliche Informationen nimmt er gerne entgegen, aber verlässt sich niemals auf das Ergebnis eines einzelnen Test in den Fachzeitschriften.


Das sollte er allerdings nicht, hat aber auch niemand behauptet
Wirtschaftlich motivierte Tests in Fachzeitungen sind genau so wenig Aussagekräftig wie die von SW

Ich würde mich ja über Tests der SW und deren Ergebnisse freuen, wenn denn die Testkriterien Fachlich richtig sind und praxisgerecht.
Fhtagn!
Inventar
#29 erstellt: 17. Jan 2014, 11:57
Die Stiftung Warentest hat in vielen Bereichen keine Sachkenntnis, maßt sich aber an, seriös urteilen zu können.
Viele Tests erscheinen regelrecht lächerlich, insbesondere im Bereich der Elektronik.

Und wenn die Qualität der Bediensungsanleitung bei selbsterklärenden Produkten in die Note einfließt, kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Vieles ist wohl mit der Zielgruppe Opa Alfred & Lieschen Müller formuliert.

Stiftung Warentest = Wertlos.

Bei Lebensmitteln kann man sich nur auf die DLG verlassen. Deren Testverfahren sind sehr gut.
JULOR
Inventar
#30 erstellt: 17. Jan 2014, 12:34
Moin zusammen,

die Stiftung-Warentest-Tests bieten eine andere Sichtweise auf die Dinge. Gerade so entsteht Informationsvielfalt. Man kann sich verschiedener Quellen bedienen und so seine Wahl eingrenzen. Gerade für Nicht-Freaks können Standby-Stromverbrauch, die BDA oder auch die Kippsicherheit von LS eine große Rolle spielen, letzteres wenn z.B. kleine Kinder im Haushalt sind (allerdings sind meine Kompaktboxen auf Ständern viel wackeliger als die meisten Stand-LS und trotzdem schwer genug, um Schmerzen zu verursachen). Hier werden eben ganz andere Aspekte in den Fokus gerückt.

Und immerhin wurde ein verblindeter Test vorgenommen, was die "Experten" nie machen.

Schönes Beipiel auch Sonnencremes: unter pragmatischen Aspekten sind die Hausmarken von Lidl und Budni mindestens genauso gut, aber immer die günstigsten. Wer als Kosmetik-Freak lieber seine Lancaster-Creme möchte, kann das trotzdem (meistens) ohne Bedenken machen. Der wahre Spezialist geht dann in die Apotheke.



[Beitrag von JULOR am 17. Jan 2014, 12:35 bearbeitet]
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 17. Jan 2014, 12:37
Moin

jep, DLG-Siegel haben schon eine solide Grundlage!

Aber den Hinweis auf 'selbsterklärend' und 'Liesschen Müller' halte ich für etwas abgehoben- was dem einen selbsterklärend scheint, kann dem anderen durchaus als rocket science erscheinen, je nach Neigungen und Vorbildung.

Ob die massgeblichen Kriterien, nach denen SW ihre Tests durchführt, auch mit denen der potentiellen Käufer übereinstimmen, möchte ich bezweifeln- der fehlende Pedalreflektor am 5k€ Mountainbike dürfte den SW-Prüfer sicher deutlich mehr interessieren als den freak, der eh als erstes andere Pedalen und Tretlager an das Rad schraubt.

Grundsätzlich finde ich aber den SW-Fazit zu einem Produkt interessanter als den der 'Flachpresse'..

Das Piperonal-Bsp zeigt imo vielleicht ein wenig das 'blauäugige' herangehen dieser quasy öffentlichen Einrichtung an Konfliktpunkte mit der Industrie- was es aber viel eher zeigt: Der 'gesunde Menschenverstand' hat nichts mit der praktizierten Rechtsprechung zu tun.

Obwohl bei 'objektivem' Nachdenken die Faktenlage eigentlich klar ist, muss SW dennoch beweisen, das der Weihnachtsmann nicht durch den Schornstein passt.
Können sie aber nicht, deswegen gewinnt Zalando..

Die Frage, wie wahrscheinlich nach menschlichem Ermessen überhaupt die Existenz des Weihnachtsmannes ist, wird juristisch korrekt ausgeblendet..
Peppermint-PaTTy
Inventar
#32 erstellt: 17. Jan 2014, 12:57

Fhtagn! (Beitrag #29) schrieb:
Bei Lebensmitteln kann man sich nur auf die DLG verlassen. Deren Testverfahren sind sehr gut.

Aber das stimmt doch nicht. Die DLG ist ein Verband der Landwirtschafts- und Ernährungslobby, was auch erklärt, warum dieses m. E. völlig wertlose Siegel auf inflationär vielen Produkten prangt. Dieses wurde auch in einigen kritischen und durchaus glaubwürdigen TV-Sendungen gesagt.
Fhtagn!
Inventar
#33 erstellt: 17. Jan 2014, 13:48
Die DLG Prüfungen sind extrem streng, genormt und haben nichts mit Lobbyarbeit zu tun. Ansonsten würde das Siegel auf jedem Mist kleben, was nicht der Fall ist.
Die Goldprämierung wird sehr selten vergeben.

TV Sendung und Glaubwürdigkeit......

Zitat zum Prüfverfahren:

Neutralität in der Qualitätsbewertung

In den sensorischen Tests sowie in den Labortests bewerten die Prüfer die Produkte in anonymisierter Form, das heißt ohne Kenntnisse über den Hersteller, die Marke, das Produkt oder den Preis. Um die Neutralität zu wahren, werden die Verpackungs- und Kennzeichnungs-/Deklarationsprüfungen separat von Testern durchgeführt, die sich nicht an den sensorischen Bewertungen beteiligen.


[Beitrag von Fhtagn! am 17. Jan 2014, 13:51 bearbeitet]
oledefence
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 17. Jan 2014, 14:06
Manche haben wohl noch keinen Stiftung Wartentest - Test richtig gelesen. Da wird eingangs detailliert beschrieben, was die Testkriterien sind, wie die Ergebnisse miteinander verrechnet werden um zur Gesamtnote zu kommen und wie der Testaufbau war.
Entscheidender Vorteil bei der Stiftung Warentest (wie schon richtig genannt): Die Testobjekte werden anonym auf dem freien Markt beschafft und der direkte Einfluss der Hersteller durch Werbeanzeigen in der Testzeitschrift entfällt. Soll mir niemand erzählen, dass teuere Anzeigenkampagnen über Jahre keinen Einfluss auf die Berichte haben.Damit will ich nicht bahaupten, dass Testergebnisse gefälscht werden. Nur wird sich keine Fachzeitschrift das Verhältnis mit einem guten Anzeigenkunden verderben wollen. Man könnte im Problemfall vor Testveröffentlichung noch einmal um ein 2. Testobjekt bitten oder das Testergebnis mit dem Hersteller besprechen. Mir fallen mehrere Möglichkeiten ein, einem Hersteller ein schlechtes Ergebenis zu ersparen- ganz ohne Fälschung.
Dass die Stiftung ihre Testergebnisse anders wichtet (Sicherheit, Bedienbarkeit) als wir Freaks das tun würden- na und? Ich kann lesen. Und deshalb suche ich mir die entsprechenden Test-Detailergebnisse aus den Testergebnistabellen heraus. Als Ergänzung zu den ewigen Hurra-Lobhudeleien einiger Guru-Zeitschriften sehr gut zu gebrauchen.
A_K_F
Stammgast
#35 erstellt: 17. Jan 2014, 14:25

Fhtagn! (Beitrag #33) schrieb:
Die DLG Prüfungen sind extrem streng, genormt und haben nichts mit Lobbyarbeit zu tun. Ansonsten würde das Siegel auf jedem Mist kleben, was nicht der Fall ist.
Die Goldprämierung wird sehr selten vergeben.


Manchmal falle ich schon vom Glauben ab. Einer überprüfbar unabhängigen Verbraucherorganisation wird grundsätzlich misstraut, einer Organisation der Agrar- und Ernährungswirtschaft dagegen vertraut man blind.

@oledefence: Volle Zustimmung.

Gruß,
Axel
audiophilanthrop
Inventar
#36 erstellt: 17. Jan 2014, 14:46

Fhtagn! (Beitrag #29) schrieb:
Die Stiftung Warentest hat in vielen Bereichen keine Sachkenntnis, maßt sich aber an, seriös urteilen zu können.
Viele Tests erscheinen regelrecht lächerlich, insbesondere im Bereich der Elektronik.

Das kommt tatsächlich vor. Vor vielen Jahren habe ich einige Kriterien eines Weltempfänger-Tests von denen regelrecht (rück)übersetzen müssen, bevor man etwas damit anfangen konnte. Dann waren aber durchaus nützliche Infos dabei. Wer mißt schon mal die genaue Stromaufnahme nach? Es ist lediglich eine schlechte Idee, Fachtermini auf Teufel komm raus durch vermeintlich "laiengerechtere" Ausdrücke ersetzen zu wollen - am Ende versteht's weder der Laie noch der Fachmann. Nennen wir's "Apple-Syndrom".

Positiv sind mir dagegen Tests von Energiesparlampen in Erinnerung geblieben. Gegen leuchstoffröhrenfressende fest verbaute Vorschaltgeräte ist aber wahrscheinlich auch die StiWa machtlos, dazu gibt es zuviele verschiedene davon.

JULOR (Beitrag #30) schrieb:
Und immerhin wurde ein verblindeter Test vorgenommen, was die "Experten" nie machen.

Stimmt, das ist löblich. Kann recht erhellend sein.

Daß z.B. die GLE407 gut abgeschnitten hat, wundert mich wenig, die sah auch in anderen Tests von den Messungen her (insbes. Bündelung und so) recht gut aus, und ja, besser als die 409.
Ohrenschoner
Inventar
#37 erstellt: 17. Jan 2014, 17:56

Pigpreast (Beitrag #27) schrieb:
Ach, war Bummbumm das mit den XQ40? Is ja fast schon legendär... ich hab die auch, wat is denn an denen so schlimm? (Antwort vielleicht eher im KEF-Stammtisch oder via PM )

puffreis
Inventar
#38 erstellt: 19. Jan 2014, 00:47
Boah, was habe ich mich damals geärgert, als SW geschrieben hatte, dass es keine Klangunterschiede zwischen CD-Playern gäbe. Ich konnte doch als Stereoplay-Jünger alles hören.
Jahrzehnte ! später habe ich endlich mal einen Blindtest mitgemacht und siehe da es stimmt.

Die schlechtesten Lautsprecher, die ich jemals gehört habe, waren B+Ws (Bose und Konsorten ausgenommen).

Fazit für mich:
Diese Zeitschrift ist näher an der Wahrheit als die sogenannten "Fachzeitschriften".

Zum Thema Weltempfänger:
In den Fachzeitschriften wurden Sony Geräte oft gelobt. Klang erstmal plausibel, da sie die ersten waren, die in der Kompaktklasse Doppelsuper usw. eingeführt haben. In der Praxis konnte ein schnöder Einfachsuper wie der Yacht Boy 210 mehr als nur mithalten mit meinem SW30 oder 33. Jedenfalls bei mir und über die "klanglichen" Eigenschaften wollen wir erst gar nicht reden.
Genauso habe ich wundersame Geschichten über Sychrondetektoren gelesen. Habe dann auch einen nagelneuen SW77 angeschafft um dann in der Praxis keinen praxisrelevanten Unterschied zu meinem Siemens RK651 zu erhören. Auch hier schlimmer Klang. Wurde dann mit großem Verlust verkauft.
Toll.
Nicht falsch verstehen, ich erwartete keinen Hifi-Klang, aber die Dinger waren schon Körperverletzung.

Rainer Lichte z.B. hat in der Ausgabe 1980 (Qual der Wahl) einen CRF320 regelrecht zerrissen (Tropenbandempfang). Kurz darauf wurde er von Sony angeheuert und siehe da, einige Jahre später wurde dieser Empfänger in seinem Buch Sony-Weltempfänger hochgelobt.

Fazit:
siehe oben


[Beitrag von puffreis am 19. Jan 2014, 00:59 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#39 erstellt: 19. Jan 2014, 09:41
Fachzeitschriften, die den Namen verdienen, gibt es bei HiFi schon seit 20 Jahren nicht mehr.
Pigpreast
Inventar
#40 erstellt: 19. Jan 2014, 21:08
Das hört/liest man oft. Aber was stand denn da vor 20 Jahren so drin?
Fhtagn!
Inventar
#41 erstellt: 19. Jan 2014, 21:09
Testberichte. Die fielen auch mal negativ aus.
cr
Inventar
#42 erstellt: 19. Jan 2014, 21:25
Die Geräte wurden zT auch richtiggehend zerlegt.
Die Testergebnisse waren umfangreich. Nicht 4 Zahlen für einen CDP (Klirr, Frequenzgang, Ausgangsspannung, Rauschabstand), sondern 20.
Es gab auch umfangreiche technische Erklärung, wie etwas funktioniert, was das Philips-Oversampling kann und bringt usw. Blumige Hörbeschreibungen waren in den meisten Magazinen verpönt. Es hieß zB lapidar: Aufgrund der Messergebnisse sind auch beim Hörtest wie erwartet keine Unterschiede aufgefallen. (Schwurbelblätter gabs auch damals schon, möchte aber keines nennen)


[Beitrag von cr am 19. Jan 2014, 21:28 bearbeitet]
Pigpreast
Inventar
#43 erstellt: 19. Jan 2014, 21:41
Ok, krieg so langsam eine Vorstellung...
Fhtagn!
Inventar
#44 erstellt: 19. Jan 2014, 22:06
Bei Tonabnehmern nahm man z.B. gerne die knappe Formulierung "kein Unterschied zum Band", wenn ein System sehr gut war. Kein Unterschied zur bestmöglichen Aufnahme. Kurz, bündig, aussagekräftig.
Heute kommt da ein seitenlanger Erguss übelster Klangprosa.
Pigpreast
Inventar
#45 erstellt: 19. Jan 2014, 22:13
Yo. Die Ergüsse kenn ich. Mich würd mal interessieren, was die Schreiberlinge selbst dazu sagen würden, wen man ihnen diesen Vergleich vor Augen hielte.
Fhtagn!
Inventar
#46 erstellt: 19. Jan 2014, 22:20
Einige sind heute ja noch dabei. Die müssen auch ihre Rechnungen bezahlen und heute verlangt das Publikum danach, mit Schwachsinn eingelullt zu werden.
Schau dir die Politik oder die Tagesschau an, das will der Michel.
Passat
Inventar
#47 erstellt: 19. Jan 2014, 22:51
Heute schreiben die Zeitschriften, das Nieten schon im Vorfeld aussortiert werden, es also nicht ins Heft schaffen.

Aber wenn man sich einmal die Bestenlisten so anschaut, stimmt das so allgemein auch nicht.

Ein Beispiel:
Backes & Müller Line 15 und Line 35 in der Stereoplay.
Die Line 15 hat nur ein Klangpünktchen weniger bekommen als die Line 35.
Die Line 15 kostet aber UVP nur 22.000,- €, die LIne 35 dagegen UVP 52.000,- €, also das 2,4-fache.
Und die Line 20 hat sogar die gleiche Punktzahl wie die Line 35, kostet aber mit UVP 30.000,- € auch noch sehr deutlich weniger.
Und die Line 25 erreicht sogar 1 Punkt mehr als die Line 35, hat aber auch nur eine UVP von 39.000,- €.
Da kann man schon sagen, das die Line 35 fürs Geld schlecht ist, wenn andere Lautsprecher des gleichen Herstellers die gleiche oder sogar bessere Leistung sehr deutlich günstiger bringen.

Grüße
Roman
JULOR
Inventar
#48 erstellt: 20. Jan 2014, 08:52
Steht da dann auch "Preis/Leistung überragend, exzellent" usw.?
puffreis
Inventar
#49 erstellt: 20. Jan 2014, 09:22
Diese Punktelisten sind ja komplett für die Tonne.

Eine Canton Karat M80 (Abs. Spitzenklassen-Einstufung) hatte bei mir nicht mal den Hauch einer Chance gegen einen Grundig Box 1600 (Konsumklasse I).
Ein Bose 901 wurde in den frühen 80ern in die untere Mittelklasse eingestuft. Zum Jubiläum von STP hatten die auf einmal wundersame 5X Punkte.

Ja ne is klar.
Das könnte man bis ins Unendliche weiterführen...
Passat
Inventar
#50 erstellt: 20. Jan 2014, 10:09
Die 901 aus den 80ern war die 901 IV, die zum Jubiläum war die 901 VI, also 2 Generationen weiter.
Kann man nicht vergleichen!
Wenn man bei der 901 VI aber einmal aufs Preisschild schaut und in der Bestenliste schaut, was andere Lautsprecher kosten, die die gleiche Punktzahl haben, dann ist die 901 VI einfach viel zu teuer.

Grüße
Roman
puffreis
Inventar
#51 erstellt: 20. Jan 2014, 10:38
Ich bitte dich.
Was soll sich an diesen Fehlkonstrukten gross geändert haben?
Farbe und Design vielleicht?

Zur Einstufung habe ich das Gefühl, dass da einfach nach Preis eingestuft wird.
Einige Wohlgesonnene kriegen Referenztitel.
Einige Fehlkonstrukte werden runtergestuft (80er), nicht bewertet (90er) und heutzutage nicht mal das gemacht.
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