Kehrt die Realität zurück?

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ruedi01
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#51 erstellt: 05. Mrz 2008, 10:39
Ich denke, einen Aspekt, warum die Hifi-Magazine heute ihre Schwierigkeiten haben, ihre Leser zu finden, dürfte auch darin liegen, dass der Interessierte heute noch weitaus mehr Möglichkeiten hat, sich zu orientieren. Dieses Forum hier, in dem Erfahrungen und Fakten auf breiter Ebene ausgetauscht werden können, zu nahezu jedem relevanten Themenkreis der U-Elektronik, gab es ja vor 15 Jahre noch nicht.

Auch andere Plattformen, wie dooyoo und ciao bieten die Möglichkeit an Informationen heran zu kommen, auch das ist neu.

Ich denke auch, der Konflikt zwischen den ‘Anforderungen‘ der Anzeigenkunden einerseits und den Redakteuren andererseits, die an einer seriösen Berichterstattung interessiert sind (das setzte ich jetzt mal einfach voraus), hat es auch schon vor 20 Jahren gegeben, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Ich weiß nicht, vielleicht ist dieser Druck heute ja stärker als früher, weil die wirtschaftlichen Zwänge größer geworden sind....

Daneben gibt es seit einigen Jahren neue Publikationen im Bereich Hifi und Audio. Wenn man sich die ganzen Gazetten des berüchtigten Michael E. Brieden Verlages so ansieht, weiß man was ich meine. Diese Heftchen zeichnen sich ja nicht gerade durch eine strukturierte, objektive und detaillierte Berichterstattung aus, da hat man den Eindruck die ‘Tester‘ packen die Gerätschaften aus, spielen ein wenig damit herum und lesen vielleicht noch die Handbücher.... Hier wird halt geboten, was die Masse erwartet und das bekommt sie auch: plakative Infohäppchen, einiges Bla-Bla drumherum, schön verpackt in ein attraktives Layout und das Ganze ohne irgendjemandem weh zu tun...ach ja und billig sind die Heftchen natürlich auch noch. Der Informationswert dieser sehr erfolgreichen Druckwerke geht dabei ziemlich nahe gegen Null. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass die anderen ‘seriösen‘ Zeitschriften sich ein wenig anpassen mussten.

In so fern ist der Vorwurf, dass viele nicht mehr bereit sind weiter zu denken oder überhaupt noch irgendwie das eigene Gehirn einzuschalten nicht ganz abwegig. Aber vielleicht haben sich auch nur die Ansprüche verschoben. In einigen Diskussion hier im Forum zum Thema analoges Hifi und Plattenspieler gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass Dinge wie Optik und Prestige bei vielen wichtiger sind, als technische Eigenschaften und natürlich klangliche Qualitäten. Was soll man da noch mit harten Fakten, spielt doch eh keine Rolle mehr...

Ich denke, es gibt letztlich viele Gründe für den ‘Niedergang‘ der seriösen Druckberichterstattung in Sachen Audio und Hifi...

Gruß

RD
Magnuson
Stammgast
#52 erstellt: 05. Mrz 2008, 10:56
Hallo Ischl,

du behauptest das die Zeitschriften ihre Testergebnisse aufgrund von Zuwendungen verfassen. Jetzt gibt es ja öfters Vergleichstest, in der dann auch sowas wie ein Testsieger gekürt wird. Wie sieht denn da die "Finanzierung" der Tests aus??? Zahlt nur der Testgewinner, weil ihn kaufen die dummen Leser ja nur. Oder zahlen alle je nach erreichten Punkten, der Gewinner halt am meisten. Oder werden die "Verlierer" des Tests dann beim nächsten mal gebuttert?

In meinen Augen übertreibst du mit deiner Ansicht, es mag sich durchaus bei einigen Tests um Gefälligkeiten handeln (insbesondere bei Voodoo-Themen), allerdings hat sich auch noch nie ein Hersteller geäußert der sich über einen Test beschwert hat, bei dem er nicht gewonnen hat. Die Zeitschriften brauchen die Hersteller und umgekehrt ist es genauso. Das gleicht sich bei den Zeitschriften die ich kenne (Audio Stereoplay) imho mehr oder weniger aus. Für die anderen leg ich nicht die Hand ins Feuer
ischl
Stammgast
#53 erstellt: 05. Mrz 2008, 10:57
ruedi01 schrieb:

...den Redakteuren andererseits, die an einer seriösen Berichterstattung interessiert sind (das setzte ich jetzt mal einfach voraus)


Sicher mag es auch den einen oder anderen "seriösen" Redakteur geben. Wohl kaum jedoch in besagtem Gewerbe.
Zu einer seriösen Schreibe in Sachen Hifi gehört immer auch das Negative. Sprich Verarbeitungsmängel, mindere Komponenten, mäßige Qualität, Angaben falscher Daten, brummende Trafos, weggeäzte Ursprungsbezeichnungen, gehäufte Kundenreklamationen, unzumutbar lange Reparaturdauer, mangelhafter Service und ähnliches mehr.
Absolut nichts davon ist in den bekannten Hifi-Medien zu lesen.
ruedi01
Gesperrt
#54 erstellt: 05. Mrz 2008, 11:16
Wie ich schon geschrieben habe, würde ich da doch etwas differenzieren. Es gibt da die Machwerke des Michael E. Brieden Verlages und dann gibt es die – sagen wir mal – besseren Gazetten. Auch hier findet man natürlich Artikel, die sind, vorsichtig formuliert, grenzwertig. Aber insgesamt stehen die Artikel doch auf einem ganz anderen Niveau.

So ganz unrecht hast Du jedenfalls nicht. Ich kann mich da noch an einen Langzeittest in einem Blatt erinnern (keine Ahnung welches!), da wurden Ende der 80er diverse CD-Player verschiedener Hersteller und Preisklassen (mehrere Exemplare eines Modells) in einem mehrere Monate laufenden Labortest auf ihre Zuverlässigkeit untersucht. Die Geräte liefen rund um die Uhr und übliche immer wiederkehrende Bedienfunktionen wurden per Roboter an den Geräten ausgeführt.

Parallel wurde eine breite Umfrage an die Besitzer dieser Modelle durchgeführt, indem die Benutzer angaben, wie die Fehlerquote ihrer Exemplare so aussah und wie sie insgesamt mit ihren Spielern zufrieden waren.

Am Ende stand dann eine statistische Auswertung.

An so einen Test bzw. an eine solche Untersuchung kann ich mich in den letzten Jahren beim besten Willen nicht mehr erinnern.

Natürlich ist so eine Aktion ziemlich aufwendig, kostet Zeit und natürlich Geld. Vielleicht ist der Kostendruck bei den Verlagen mittlerweile so hoch, dass ähnliches heute einfach nicht mehr durchführbar ist.

Gruß

RD
Hüb'
Moderator
#55 erstellt: 05. Mrz 2008, 11:18

ruedi01 schrieb:
So ganz unrecht hast Du jedenfalls nicht. Ich kann mich da noch an einen Langzeittest in einem Blatt erinnern (keine Ahnung welches!), da wurden Ende der 80er diverse CD-Player verschiedener Hersteller und Preisklassen (mehrere Exemplare eines Modells) in einem mehrere Monate laufenden Labortest auf ihre Zuverlässigkeit untersucht. Die Geräte liefen rund um die Uhr und übliche immer wiederkehrende Bedienfunktionen wurden per Roboter an den Geräten ausgeführt.

Das war Mitte der 90er in der Audio.
ruedi01
Gesperrt
#56 erstellt: 05. Mrz 2008, 12:14
...das kann sein.

Ende der achtziger hatte ein Magazin (Audio?) wie beschrieben das auch schon mal durchgezogen. Das war nämlich genau die Zeit, als ich mir überlegte meinen Philips CD 104 durch ein besseres Modell zu ersetzen.

Gruß

RD
ischl
Stammgast
#57 erstellt: 05. Mrz 2008, 12:18
ruedi01 schrieb:

Natürlich ist so eine Aktion ziemlich aufwendig, kostet Zeit und natürlich Geld. Vielleicht ist der Kostendruck bei den Verlagen mittlerweile so hoch, dass ähnliches heute einfach nicht mehr durchführbar ist


Sowas ist weder aufwendig noch kostenintensiv. Die renommierte PC-zeitschrift ct macht jedes Jahr solche Aktionen (zB Notebooks) und wertet dann Reklamationen, Service, Reparaturkosten, Kundenzufriedenheit etc. penibel aus. Es ist also eher eine Frage des Wollens.
ruedi01
Gesperrt
#58 erstellt: 05. Mrz 2008, 12:41
Oh doch, so etwas ist sowohl personell als auch technisch sehr aufwendig und teuer. So was können sich in Deutschland sonst nur noch die Stiftung Warentest und die Computerbild leisten...

Die c’t ist in Deutschland die allgemeine Computerzeitung. Die Auflage ist höher, wenn auch nicht gigantisch. Das spielt aber keine Rolle. In praktisch jedem Unternehmen mit PC Einsatz (wo ist das nicht der Fall, vielleicht noch am Zeitungskiosk um die Ecke?) wird sie abboniert, zum Teil in mehreren Exemplaren. Praktisch jeder IT-Mitarbeiter wirft zumindest mal einen Blick rein und jeder IT-Manager und -Entscheider liest sie intensiver und trifft auch die ein oder andere Investitionsentscheidung aufgrund der Berichterstattung.

Aus diesem Grund reißen sich die Anzeigenkunden auch um die Platzierung ihrer Werbung, entsprechend hoch sind auch die Preise für Anzeigen...und, die Redaktion kann es sich auch ‘leisten‘ mal einen unbequemen Artikel über die Produkte oder Geschäftspraktiken eines Anzeigenkunden zu schreiben. Wenn der nicht mehr inserieren will, stehen andere bereits Schlange.

Und dann gibt es noch die Schwesterpublikation i’X, welche sich mit der c’t den ein oder anderen redaktionellen Inhalt teilt...

Da dürfte also mehr Geld drin stecken als in allen drei großen Hifi- und Audiopublikationen zusammen...deutlich mehr.

Gruß

RD
ruedi01
Gesperrt
#59 erstellt: 05. Mrz 2008, 13:08
...Eine Sache wäre bei der c’t auch noch interessant. Diese Zeitschrift ist sowohl für technisch interessierte Privatleute als auch für beruflich orientierte Leser eine Informationsquelle. Wie schon gesagt, trifft ggf. der IT-Manager aufgrund eines Artikels eine weitreichende Investitionsentscheidung (natürlich neben anderen Informationsquellen) aber auch derjenige, der sich privat für ein Notebook oder eine digiCam interessiert, wird die Tests und Berichte als Entscheidungshilfe nehmen...

Das Publikum der c’t ist also deutlich breiter gefächert, als bei einer klassischen Hifi-Zeitung, dementsprechend versprechen sich inserierende Firmen hier auch weit mehr Umsatzsteigerung von der Werbung als bei einer Hifi-Zeitung. Daher wird nicht nur berücksichtigt, wie hoch eine (verkaufte) Auflage ist, sondern auch wie viele Menschen durchschnittlich ein Exemplar lesen und natürlich zu welcher sozialen Klasse, Altergruppe, Bildungsschicht usw. sie gehören.

All das hat Einfluss auf die Preise der Inserate...

Auch nicht uninteressant, die c’t erscheint 14-tägig, eine Hifi-Zeitung idR. nur jeden Monat einmal.

Lies mal das Impressum der Stereo oder Audio und dann das der c’t durch. Gegen die c’t ist eine Hifi-Zeitung geradezu popelig mit Mitarbeitern ausgestattet. Ähnlich verhält es sich mit den sonstigen Ressourcen...

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 05. Mrz 2008, 13:10 bearbeitet]
Yorck
Gesperrt
#60 erstellt: 05. Mrz 2008, 14:09
"Die Hersteller und Vertriebe wollen ja, dass man in Experimentierlaune kommt und evtl. öfter neue Geräte kauft.
Ein Gerät, was den Kunden zufrieden stellt, ist im Prinzip ein schlechtes Gerät, da der Kunde kein neues Gerät kaufen wird, ehe das bisherige nicht kaputt ist.

Gerade Verstärker und Lautsprecher halten oft ewig, die Erneuerungszyklen würden ja enorm lange sein.
Da muss künstlich nachgeholfen werden, in dem man immer wieder mal Innovationen vortäuscht."


DAS IST DAS VERNÜNFTIGSTE WAS ICH SEIT LANGEM GELESEN HABE!


Beste Grüße
Dirk
john_frink
Moderator
#61 erstellt: 05. Mrz 2008, 15:13
thema testsieger:

bei den tollen vergleichstest werden doch meistens alle gut bewertet und sollte ein produkt mal ein wenig harsch angegriffen werden, dann wird ein anderes produkt der gleichen firma nunmal zwei hefte später als toll, revolutionär und referenzklasse bezeichnet. Das wird alles subtil gemacht.
Nicht umsonst gibt es die Bestenlisten, in denen man wahrscheinlich immer mind. ein produkt eines grossen anzeigenkunden wiederfindet.

schönes beispiel, dass in den oben genannten brieden-gazetten wiederzufinden ist: alle getesten lautsprecher werden mit frequenzkurve und weiteren technischen details ausgewiesen, ausser BOSE- Produkte, die auch so gut wie IMMER hinten auf der Rückseite grossflächig beworben werden. Meistens erhalten die produkte das in der preisklassen übliche siegel referenzklasse und der rest ist geschwurbel.

wieso wird der klang eigentlich in schulnoten oder prozentzahlen ausgedrückt und wieso macht er meistens über 50% aus?


gruss, le john
plönlein
Stammgast
#62 erstellt: 05. Mrz 2008, 16:49
Hallo ischl.


ischl schrieb:
@plönlein:

... Nicht selten werden im Lokal- oder Regionalteil irgendwelche Geschäfts- oder Firmenporträts publiziert oder Unternehmen laden anlässlich einer Erweiterung etc. zu Pressegesprächen. Natürlich erwarten sie eine rundherum positive Darstellung und natürlich schalten sie auch Anzeigen - die Geschickteren meist ein paar Tage später, um keinen Zusammenhang erkennen zu lassen...


Danke, dass Du mir meinen Job erklärst .
So, wie Du es erklärst, hat es zumindest mit meiner Arbeitswirklichkeit jedoch nicht allzu viel zu tun .
Immerhin hast Du Dich aber noch eingeräumt, dass es auch noch "den einen oder anderen seriösen Redakteur" gibt. Danke.

Tatsächlich ärgert es mich, wenn unprofessionelles Verhalten einiger alle in Verruf bringen soll.
Wenn ich (als technischer Laie) mir etwas wünschen dürfte von meinen Kollegen der Hifi-Zeitschriften, dann, dass sie mir fürs Geld nachvollziehbare Berichte liefern. Nachvollziehbar zum Beispiel dadurch, dass sie den Frequenzverlauf eines LS erläutern und ihre Schlüsse daraus darstellen. Im Idealfall hätte ich dann nach der Lektüre vielleicht sogar etwas gelernt; unter Umständen sogar etwas, das mich von unsinnigen Kaufentscheidungen abhält (statt mir auch noch einen Raumanimator schmackhaft machen zu wollen).

Gruß, p.
stefansb
Hat sich gelöscht
#63 erstellt: 05. Mrz 2008, 18:06
Hi,
ob eine zeitung oder ein magazin tatsächlich unabhängig arbeitet, wobei dass ja auch ein dehnbarer begriff ist, wird man wohl am ehesten daran dingfest machen können, wie hoch der anzeigenumsatz am gesamtumsatz ist.
nach einer kleinen überschlagsrechnung kam ich bei den hifi-zeitschriften auf einen anzeigenumsatzanteil von über 70 %.
die daten über die verkaufszahlen und die mitarbeiterzahl hatte mal jemand hier im forum gepostet.

und bei einer solch eklatanten abhängigkeit kann für mich nicht mehr von einer journalistischen unabhängigkeit gesprochen werden.

gruss stefan
foe!
Stammgast
#64 erstellt: 05. Mrz 2008, 19:12

stefansb schrieb:
nach einer kleinen überschlagsrechnung kam ich bei den hifi-zeitschriften auf einen anzeigenumsatzanteil von über 70 %.
die daten über die verkaufszahlen und die mitarbeiterzahl hatte mal jemand hier im forum gepostet.


Selten so einen Unfug gelesen. Wie man anhand einer solch hanebüchenen "Rechnung" sich tatsächlich erdreisten kann, ein Urteil darüber abzugeben, ob ein Verlag es nötig hat, "gekauft" zu werden, ist mir mehr als schleierhaft.

Natürlich lebt ein Verlag von den Anzeigen, klare Sache. Bayern München lebt übrigens auch von der Telekom und spielt deshalb noch lange nicht so, dass es auf den Wettschein von Herrn Obermann passt ...
stefansb
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 05. Mrz 2008, 21:43
Hi,
weil wir selber schon gegen entsprechende anzeigenschaltungen uns sehr gewogene promotionartikel bekommen haben, zum teil haben wir die textvorlagen dazu selber geschrieben .
so funktioniert halt nun einmal der unfug .

und kannst ja mal selber grob nachrechnen . druck 40000, verkauft 33000, das ganze mit 4,80 euro multiplizieren, ab die mwst, die druck- und vertriebkosten, edv und buchhaltung, gebäude und versicherungen, pflichtbeiträge usw. und dann bezahl mal mit dem rest 25 redakteure und sonstige mitarbeiter und mach dann noch gewinn.

gruss stefan
ischl
Stammgast
#66 erstellt: 05. Mrz 2008, 22:12
@ruedi01:

Dass die ct und der Heise Verlag mittlerweile eine feste Institution und zu einer respektablen Größe angewachsen sind, hat nur einen einzigen Grund: Qualität incl. Objektivität. Denn auch die ct fing mal klein an und hatte anfangs eine Crew, die vornehmlich mit Studenten besetzt war. Selbige erwiesen sich von Beginn an als fachlich ebenso versiert wie kritisch distanziert - und sowas kommt bei den Lesern an. Anfangs machte die Industrie Mucken, doch mittlerweile werden kritische Artikel ebenso toleriert, wie sachlich begründete Verrisse.
So testet die ct beispielsweise auch Digitalkameras und prangerte von Beginn an sowohl das Pixel-Wettrüsten und die damit oft verbundene schlechtere Bildqualität an, als auch die Fertigungsqualitäten. Das Gleiche gilt auch für alle IT-Produkte. In den einschlägigen Spezialmedien hingegen - wie zB Color Foto oder Fotomagazin und Chip etc. - wird überwiegend kritk- und distanzlos "getestet", weswegen auch hier wie bei den Hifi-Medien von einer seriösen Testerei nicht die Rede sein kann.
Übertragen auf den Hifi-Bereich würde die ct-Linie bedeuten, dass man eben nicht nur diverse Gerätschaften hochjubelt, sondern auch alles andere kritisch beleuchtet. Und das geschieht bei keiner einzigen Hifi-Zeitschrift.
Dass die ct übrigens 14-tägig erscheint, war nicht immer so. Früher geschah dies im Monatsrhythmus und erst, als sich Anzeigenaufkommen und Leserzahl aufgrund der sehr guten Arbeit kontinuierlich nach oben bewegten, wurde auf 2-wöchig umgestellt.
Noch ein Satz zur "Objektivität": Man muss sich nur mal auf der derzeit laufenden Cebit ins Presse-Cafe hocken und sich eine Stunde lang die Gespräche an den Nebentischen anhören. Sprich, wer an welchem Stand von wem was erhalten hat und wer wohin eingeladen wurde.
ruedi01
Gesperrt
#67 erstellt: 06. Mrz 2008, 10:23
@ischl

Vollkommen richtig, genau so haben die sich ihren guten Ruf erarbeitet!

Wenn man sich dagegen andere Beispiel aus dem Computerjounalismus anschaut, (PC-Welt, chip), dann stellt man fest, hier ist es genau umgekehrt. Man jagt kurzlebigen Trends hinterher, verfällt in Superlative (der schnellst, der größte, der beste usw...) und betreibt eine plakative und undifferenzierte Berichterstattung.

Nur, das ändert ja nichts an der Tatsache, dass wirtschaftliche Unabhängigkeit die Basis für einen guten und weitgehend objektiven Journalismus ist. Bei anderen Publikation (Spiegel) ist das ganz genau so. Das es aber nicht so sein muss, zeigt das Beispiel Bildzeitung.

Die c’t hat sich ihre Stellung über Jahre erarbeitet, man hat sich da durch kurzlebige Trends nicht vom Weg abbringen lassen. Nur eines sollte man auch sehen. Während sich der Computer in den letzten 20 Jahren vom reinen elitären Expertenwerkzeug zum Massen Kommunikations- und Unterhaltungstool weiter entwickeln konnte und damit das Publikumsinteresse zwangsläufig immer breiter geworden ist, was natürlich auch die Nachfrage nach entsprechenden Presseprodukten gesteigert hat, ist es beim Thema Hifi- und Audio nach meiner Erfahrung eher etwas ruhiger geworden. Nicht dass es an Themen gemangelt hätte, in 20 Jahren ist da auch viel passiert. Es mangelt einfach an einem tiefergehenden Interesse. Der klassische Käufer von U-Elektronik geht in einen Laden, lässt sich beraten (mehr oder weniger gut) und trifft dann eine Kaufentscheidung. Und meist ist er mit dem gekauften Schätzchen dann auch ganz zufrieden. Nur relativ wenige – wie wohl die meisten hier im Forum – betrachten Hifi als Passion und Hobby. Nur solche Leute kämen überhaupt auf den Gedanken sich Literatur zum Thema zu besorgen. So sind die relativ niedrigen Auflagen in diesem Bereich zu verstehen.


Man muss sich nur mal auf der derzeit laufenden Cebit ins Presse-Cafe hocken und sich eine Stunde lang die Gespräche an den Nebentischen anhören. Sprich, wer an welchem Stand von wem was erhalten hat und wer wohin eingeladen wurde.


Genau so läuft es auf den einschlägigen Veranstaltungen zum Thema Audio und Video auch. Ich kenne das aus erster Hand, ein Freund von mir arbeitet seit fast 20 Jahren in der Branche.

Gruß

RD
lonestarr2
Stammgast
#68 erstellt: 06. Mrz 2008, 11:58
mir ist keine Zeitung/Zeitschrift bekannt, ausser der ADAC-Motorwelt, die nicht zu mehr als 50%-Anzeigen-Werbefinanziert ist.
Daher muessen alle voreingenommen sein...


komme selber aus der Druckbranche
kptools
Hat sich gelöscht
#69 erstellt: 06. Mrz 2008, 19:20
Test, Finanztest.
ischl
Stammgast
#70 erstellt: 07. Mrz 2008, 12:32
lonestarr2 schrieb:

mir ist keine Zeitung/Zeitschrift bekannt, ausser der ADAC-Motorwelt, die nicht zu mehr als 50%-Anzeigen-Werbefinanziert ist. Daher muessen alle voreingenommen sein...


Diese Schlussfolgerung mag sich aufdrängen, ist aber so nicht richtig. Denn nicht jedes Magazin und nicht jedes periodische Druckwerk oder Online-Medium verbindet seine Inhalte mit exakt darauf abgestimmten Anzeigen. In großen Tageszeitungen oder Illustrierten werden in der Regel Image-Anzeigen geschaltet, die nichts mit dem in der jeweiligen Ausgabe plazierten redaktionellen Aufbereitung zu tun haben - ähnlich den zig Werbespots im TV. Sporadisch behandeln die Printmedien auch Sonderthemen zu speziellen Anlässen wie zB Cebit oder Intern. Automobilausstellung oder Fotografie im Urlaub. Diese Themen werden dann gesondert beworben, wobei der redaktionelle Teil lediglich das Umfeld für die Anzeigen bietet.
Anders hingegen bei den schon erwähnten Hifi-Zeitschriften - und auch zB den Medien im Bereich Digitalfoto oder Lifestyle etc. Hier läuft es in der Regel so ab, dass man sagt, wie haben demnächst diesen oder jenen Test geplant, der durch eine Anzeige ideal ergänzt werden könnte. Der Hersteller/Vertrieb lässt durchblicken, dass eine Schaltung bei entsprechendem Test-Fazit klar gänge. Und oft geht es dann klar. Andere Hersteller wiederum schalten auch "außerhalb" - sprich, auch wenn gerade kein Produkt von ihnen in der Testmache ist - Anzeigen. Entweder aus Imagegründen, oder aber weil ihre Geräte/Produkte ohnehin immer sehr bevorzugt abgehandelt werden.
Insgesamt ist bei diversen Medien der immer wieder aufgefrischte Anstrich von Objektivität nichts weiter als eine satte Mogelpackung. Zu Lasten unbedarfter Käufer, die es versäumen, die Berichte und Tests kritisch zu hinterfragen. Die jedoch allabendlich vor dem TV hocken und sich über Spots wie "73% weniger Falten" oder "Wertvoller als ein kleines Steak" scheckig lachen.
Magnuson
Stammgast
#71 erstellt: 07. Mrz 2008, 13:28

Andere Hersteller wiederum schalten auch "außerhalb" - sprich, auch wenn gerade kein Produkt von ihnen in der Testmache ist - Anzeigen. Entweder aus Imagegründen, oder aber weil ihre Geräte/Produkte ohnehin immer sehr bevorzugt abgehandelt werden.


Da hast du dir ja was schönes zurecht gedacht Vielleicht schalten Hersteller auch einfach Werbung weil sie ihre Produkte an den Mann bringen wollen Du merkst schon das deine Argumentation Zirkulär ist
ruedi01
Gesperrt
#72 erstellt: 07. Mrz 2008, 13:35
Zirku...was?!?
foe!
Stammgast
#73 erstellt: 07. Mrz 2008, 13:44
Sie dreht sich im Kreis. Und zwar wie ein Karussel.
ruedi01
Gesperrt
#74 erstellt: 07. Mrz 2008, 16:28
@Magnuson

Wenn Du schon exorbitante Fremdwörter verwendest, solltest Du aber auch auf den Rest Deiner Orthographie achten.

Gruß

RD
ischl
Stammgast
#75 erstellt: 07. Mrz 2008, 18:44
Magnuson schrieb:

Da hast du dir ja was schönes zurecht gedacht


Da mir nicht an Streiten gelegen ist, lasse ich das mal unkommentiert durchgehen.


Vielleicht schalten Hersteller auch einfach Werbung weil sie ihre Produkte an den Mann bringen wollen


In der Regel ja. Doch achtet jede Marketingabteilung primär auch darauf, dass sie möglichst wenig Streuverluste hat und mit ihrer Werbung eine möglichst gute Reichweite abdeckt. Letzteres ist bei zB Audio und stereoplay nicht gegeben. Beide haben zusammen eine nominelle Auflage von etwa 80.000, die bereinigt bei etwa 60.000 liegen dürfte. Ein sehr hoher Prozentsatz davon sind Doppelleser, die sich allmonatlich beide Magazine kaufen und oft auch noch eine dritte Publikation. Zwar wird so werbemäßig die relevante Zielgruppe abgedeckt (Audio und stereoplay haben ja die gleichen Anzeigen), doch unterm Strich werden immer nur dieselben Hühner gefüttert. Auch mit ein Grund, warum zB Accuphase - so ich mich recht erinnere - hin und wieder auch in anderen, Nicht-Hifi-Medien schaltet.


Du merkst schon das deine Argumentation Zirkulär ist


Ich glaube kaum, dass meine Wortmeldungen "kreisförmig" (= zirkulär") sind. Sondern lediglich Anmerkungen bezüglich dessen, was bei den Special-Interest-Medien abläuft. Und selbiges müsste eigentlich in einer viel breiteren Öffentlichkeit diskutiert werden, als hier in einem kleinen Thread. Ich habe einen entfernten (und etwas älteren) Bekannten, für den eines der hier erwähnten Magazine so etwas wie die "Hifi-Bibel" ist. Vor Jahren kaufte er sich mit lange zusammengekratztem Geld eine sündhaft teure Kombi (Vor/End/LS/Platte), die testmäßig in der Referenzreihe angesiedelt war. Bereits nach vier Monaten musste der Verstärker wegen eines Defektes in die USA, weil der hiesige Vertrieb keine eigene Servicewerkstatt unterhielt. In der Folgezeit passierte dies noch weitere drei Mal und Mitte vergangenen Jahres war die Vorstufe dran. Die betroffenen Bauteilgruppen würden übrigens nicht gegen exakt die gleichen ausgetauscht, sondern gegen mindere Massenware. Vielleicht nicht symptomatisch für alle Geräte dieses Herstellers, so doch symptomatisch für die "Tests", die eben so wichtige Punkte wie Qualität, Verarbeitung, Reklamationen und Service nicht berücksichtigen.
stefansb
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 07. Mrz 2008, 20:49
Hi,
mal ein paar zahlen

AUDIO :
auflage IV. quartal 2001 110076 davon verkauft 64196
auflage IV. quartal 2007 85905 davon verkauft 50376

STEREOPLAY :
auflage IV. quartal 2001 86860 davon verkauft 50644
auflage IV. Quartal 2007 72682 davon verkauft 41121

da sieht man ja deutlich, dass aufgrund der stark gesunkenen auflagezahlen der anzeigemarkt, und damit der einfluss der anzeigekunden immer größer wird.

in den jahren 84 bis 89 habe ich audio,stereo,stereoplay und später auch hifi-vision regelmäßig gekauft. nach jahren der abstinenz habe ich dann letztes jahr mal wieder eine stereoplay gelesen, und ich fand erschreckend, auf was für ein niveau man sich dort begeben hat.

leider braucht man sich hier dann nur mal ein paar beiträge mancher user anzuschauen, so viele kaufberatungen und empfehlungen zu diversen geräten können doch schon gar nicht mehr auf eigene erfahrungen beruhen. da wird dann nur noch der schmonzes der zeitschriften nachgeplappert und als wissen ausgegeben. inklusive der ranglisten und punktezahlen usw.


und zu denjenigen gehören auch so manche derjenigen, die die zeitschriften dann hier auch so tapfer verteidigen

gruss stefan
LiK-Reloaded
Inventar
#77 erstellt: 08. Mrz 2008, 10:57

ischl schrieb:
Bereits nach vier Monaten musste der Verstärker wegen eines Defektes in die USA, weil der hiesige Vertrieb keine eigene Servicewerkstatt unterhielt. In der Folgezeit passierte dies noch weitere drei Mal und Mitte vergangenen Jahres war die Vorstufe dran. Die betroffenen Bauteilgruppen würden übrigens nicht gegen exakt die gleichen ausgetauscht, sondern gegen mindere Massenware. Vielleicht nicht symptomatisch für alle Geräte...

Hallo,

wenn es sich tatsächlich genau so zugetragen hat, würde es der Hersteller meiner Meinung nach durchaus auch verdienen, wenigstens einmal kurz beim Namen genannt zu werden. Ansonsten ähnelt Deine Ausführung irgendwie den Berichten der (Fach-)Zeitschriften. Die würden solche Dinge nämlich auch niemals veröffentlichen. Und dafür liebe ich sie...
LiK-Reloaded
Inventar
#78 erstellt: 08. Mrz 2008, 11:22

stefansb schrieb:
leider braucht man sich hier dann nur mal ein paar beiträge mancher user anzuschauen, so viele kaufberatungen und empfehlungen zu diversen geräten können doch schon gar nicht mehr auf eigene erfahrungen beruhen. da wird dann nur noch der schmonzes der zeitschriften nachgeplappert und als wissen ausgegeben. inklusive der ranglisten und punktezahlen usw.

Ganz aktuell war hier dies zu lesen:

Magnat_man schrieb:
Ein ganz heißer Neu-Alt-Einsteiger ist jetzt endlich mal wieder Yamaha mit seinem CD-S2000 Nun einige Daten
-SACD
-CD
-15kg
-Eigens entwickeltes Metall CD-Laufwerk
-ein digital und ein analog Netzteil
-Vollsymetrische Konstruktion
---und jetzt der Preis 1300€ uvP.

Dieser Player hat die Konkurrenz auf Anhieb in die Schranken verwiesen (Marantz SA-15S1 , Denon DCD-2000AE Lua Cantilena Mk2

Mein Tipp !!!!

Und natürlich eine klasse Verarbeitung , versteht sich von selbst !

MfG. Dave "Magnat-man"

Auf Nachfrage waren die Quelle dieser "Erfahrung" natürlich die "Testberichte" der (Fach-)Zeitschriften. Parallel läuft allerdings ein Thread, der dem Herrn durchaus bekannt ist, mit mehrfachen Erfahrungen zu dem anscheinend konstruktionsbedingt nervig lauten Laufwerk genau dieses Players. Dass der Player aufgrund dieser Geräusche eigentlich von vornherein unbrauchbar ist, davon stand in den "Tests" natürlich gar nichts. Wozu auch? Dafür hat er ja die

Konkurrenz auf Anhieb in die Schranken verwiesen (Marantz SA-15S1 , Denon DCD-2000AE Lua Cantilena Mk2


Das ist ein perfektes Beispiel dafür, was unsere (Fach-)Zeitschriften verzapfen, und was eben nicht. Ich finds eine Frechheit...
tcherbla
Inventar
#79 erstellt: 08. Mrz 2008, 11:34
Hallo ,
hier beruft sich fast jeder darauf,dass die Tests von den Herstellern gekauft sind,usw...

Beim Yamaha-Test würde wohl dieses geschrieben:

Dieser Player hat die Konkurrenz auf Anhieb in die Schranken verwiesen (Marantz SA-15S1 , Denon DCD-2000AE Lua Cantilena Mk2

Bestimmt weil Yamaha dann fleißig Anzeigen schaltet
Und Marantz,Denon und LUA ihre Anzeigen stornieren wegen dieser Aussage
Irgendwas hakt da doch an Eurer Vermutung.

Der Test des Yamaha muss getürkt sein,denn die Aussage,das er einen Marantz SA 15 in die Schranken weist kann gar nicht stimmen.

gruß

Peter
stefansb
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 08. Mrz 2008, 12:41
Hi,
nun, vieleicht bedeutet es für diese hersteller, dass sie für die zukunft halt mehr in werbung investieren müssen .
aber wir wissen doch alle , die nachfolgemodelle von lua, marantz und co werden in wenigen wochen den yamaha eindeutig seine grenzen aufzeigen .
und schon ist die nächste runde eingeläutet, the show must go on und der rubel muss rollen.

gruss stefan
ESELman
Stammgast
#81 erstellt: 08. Mrz 2008, 21:36
Hi,

vielleicht sollte man sich mal von der Vorstellung lösen, daß es sich bei den HiFi-Gazetten um ´Fachmagazine´ oder ´Testzeitschriften´ handeln könnte, sondern daß es faktisch Lifestyleblätter sind, die das Angebot des Marktes wiederspiegeln. Die müssen daher auch nicht im mindesten den Anspruch der Objektivität erfüllen. Mir fällt im Augenblick auch keines ein, das im Titel/Untertitel den Begriff ´Fach´ führt. Das wäre nämlich ziemlich vermessen, in Anbetracht der Tatsache das der Großteil der Redakteure zu dem technischen Produkt, das vor ihm steht in etwa so viel kompetentes absondern kann wie Nachbars Lumpi. Die Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Man schaue sich nur einmal die Vitae der Redakteure an. Insofern teile ich ischls Einschätzung....lieber ein offen subjektiv bewertendes Magazin, als eines das sich den Anschein des Objektiven gibt und mit dem Mäntelchen von Meßkurven tarnt.

Insofern möchte ich die Kritik Ruedis am Brieden-Verlag relativieren. Hier sind durch die Bank Leute am Werk, die eine fachliche, oder zumindest fachlich sehr nahestehende Ausbildung haben. Das bietet in dieser Form kein anderer Verlag in diesem Metier. Zeig ich einem H. Barske einen C, dann sagt er womöglich:" Wima FKP2, alte Ausführung". Das Gleiche bei Stereo, Image &Co.KG gemacht und der C klebte flugs an der Wand und wir könnten in der nächsten Ausgabe wieder etwas über Raumanimation und fokussierte Stimmen lesen. So oder so...Bild Dir Deine Meinung

DerESELman
stefansb
Hat sich gelöscht
#82 erstellt: 08. Mrz 2008, 21:55
Hi,
der meinung von eselman bezüglich der sogenannten fachpresse kann ich mich anschliessen: Unterhaltungslektüre für Unterhaltungselektronik, mehr ist es letztendlich nicht.

auch der meinung zum brieden-verlag kann ich da nur zustimmen. gerade bezüglich lautsprecher und weichen haben die einfach eine nicht abzusprechende kompetenz, da macht es sich halt bemerkbar das da auch ein lautsprecherselbstbaumagazin namens klang+ton produziert wird, und so kam ich auch zur hifi-test.

wobei ich auch deren berichte niemals als absolut ansehen würde, schließlich müssen sich die ja auch aus werbung finanzieren. und nachplappern käme niemals in frage.

gruss stefan
Accuphase_Lover
Inventar
#83 erstellt: 08. Mrz 2008, 21:59
Wenn ich mir so die Redakteure der "grossen Drei" ansehe, denen ich im Übrigen schon ein paar mal begegnet bin, und mir dann die Fans, Leser und Käufer hochgelobter und hochpreisiger Komponenten näher betrachte, mir anhöre was diese für gewöhnlich sagen, komme ich zu dem Ergebnis, daß der Chef-Redakteur der Mitte letzten Jahres eingestellten Zeitschrift PC-Professionell, in seinem letzten Editorial zum Ende "seines" Magazins richtig gesagt hat, was ich hier wiedergeben möchte, weil es einmal ausgesprochen realistisch ist, die Problematik aufzeigt, aus dem Munde eins Chefredakteurs stammt und verdient wiedergegeben zu werden :

"Verlage tendieren seit Jahren zum Abwarten, dabei müssten sie ihre Hefte komplett neu erfinden, den Kampf gegen die weitverbreitete Oberflächlichkeit im Web aufnehmen und gerade nicht durch Entlassungen und Budgetkürzungen die Qualität weiter senken und die strategische Weiterentwicklung der Hefte vernachlässigen.
Die Leser müssen die Qualität über ihr Kaufverhalten massiver einfordern. Denn Leser bekommen nicht das, was sie sich wünschen, sondern das, was sie tatsächlich kaufen.Auch deshalb sind viele Zeitschriften so, wie sie sind. Nicht, weil die Redakteure ahnunglos wären, sondern weil zu viele Leute genau diese Zeitschriften kaufen. Ganz ehrlich : Auch Redakteuren macht es keinen Spaß, oberflächliche, reißerische Geschichten zu schreiben - aber wenn der Leser sie will, bleibt wenig übrig, wenn man nicht in Schönheit sterben will."

Ich bin mir übringens durchaus bewußt, daß er das wohl nicht geschrieben hätte, wenn die PC-Pro noch bestehen würde. Am Wahrheitsgehalt ändert das aber nichts.



Grüsse
stefansb
Hat sich gelöscht
#84 erstellt: 08. Mrz 2008, 22:25
Hi,
accuphase lover,
da haste natürlich recht, vor allem wenn man die diversen beiträge hier liest, merkt man schnell, das die magazine in einer wechselwirkung zu ihrer leserschaft stehen.

mit zuviel technik sind dann viele schlichtweg überfordert, und sie wollen das auch gar nicht lesen. blumige klangbeschreibungen sind halt gewünscht.

ab und zu verirren sich ein paar dieser user in die lautsprecher-diy-abteilung und fragen dann , ob man einfach mal ein paar chassis gegen andere austauchen kann, motto: klangveränderung wie beim kabeltuning . und wenn ihnen dann erklärt wird, das das ohne neuabstimmung der weiche einfach nur zu negativen ergebnissen führt, schlägt einem totale unkenntnis jeglicher grundlagen entgegen.
und wenn man sich die beiträge dieser user dann mal anschaut, kann man dann genau das pseudofachgeschwurbel aus den magazinen nachlesen .

der witz bei der sache ist, das dem verlag von audio und stereoplay (motorpresse) ein tüv-zertifiziertes prüflabor mit dipl.ing aus dem bereich e-technik zur verfügung steht,
wenn die wollten, könnten die schon, aber da steht halt die oben beschriebene wechselwirkung entgegen, und die finanzabteilung im verlag hat ja auch noch ein wörtchen mitzureden .


gruss stefan
plönlein
Stammgast
#85 erstellt: 08. Mrz 2008, 22:38
Hi Eselman.

Grundsätzlich stimme ich dem, was Du schreibst gern zu. Ich fürchte aber, dass es nicht ganz aufgeht.


ESELman schrieb:

...
vielleicht sollte man sich mal von der Vorstellung lösen, daß es sich bei den HiFi-Gazetten um ´Fachmagazine´ oder ´Testzeitschriften´ handeln könnte, sondern daß es faktisch Lifestyleblätter sind, die das Angebot des Marktes wiederspiegeln. Die müssen daher auch nicht im mindesten den Anspruch der Objektivität erfüllen. Mir fällt im Augenblick auch keines ein, das im Titel/Untertitel den Begriff ´Fach´ führt.
...


Wenn beispielsweise die Stereoplay ein Lifestylemagazin wäre, dann sollte es doch ein wenig mehr Themen zu bieten haben als nur die Unterhaltungselektronik und die Musik. Lifestylemagazine gewähren insofern doch zumindest größere Abwechslung.
Faktisch sind Audio und Co. in der öffentlichen Wahrnehmung Fachmagazine, weil sie sich letztlich einem Thema widmen. Den Begriff "Fach" müssen sie dazu nicht im Titel zu führen. Ich denke auch nicht, dass Begriffe wie "Fachmagazin" oder "Testzeitschrift" irgendwie gesetzlich geschützt wären.
Denn natürlich wirken Stereo und die anderen auch wie Testzeitschriften, weil ein Großteil ihres Inhalts um (sogenannte) Tests kreist, insbesondere Vergleichstests ja auch eine Rolle spielen (s. "Testsieger" usf.).
Im Übrigen wäre es mir recht, wenn sich Redakteure so objektiv wie möglich verhalten. Wenn also Fakten vorhanden sind, dann sollte man über diese informieren; wenn man zudem noch in bunter Form beispielsweise etwas über den wie auch immer gearteten Klang mitteilen kann, nur zu.

Gruß, p.
LiK-Reloaded
Inventar
#86 erstellt: 09. Mrz 2008, 08:49
Hmm,

die Stereo führt im Untertitel: "Magazin für HiFi, High End & Musik". Und bei Audio auf der Webseite steht: "Das große Magazin für HiFi und Musik berichtet monatlich aktuell über neue Produkte und Technologien auf dem HiFi-Markt und ist d e r Einkaufsberater für HiFi, Surround und Musik." Stereoplay beschwört: "Das Magazin für HiFi-Enthusiasten: Alles über HiFi-Komponenten von A-Z. Mit fundierten Tests der neuesten Technologien und Geräte, sowie Profi-Tipps für den optimalen Klang,"

Von Lifestyle steht da jetzt nichts. Dafür gibt es auch andere, ganz spezielle Magazine im Verlag. Auch werden Untertitel wie Magazin für technische Satire, oder Comedy nicht gesondert erwähnt. Auf die Idee könnte man unter Umständen ja auch kommen...


[Beitrag von LiK-Reloaded am 09. Mrz 2008, 08:53 bearbeitet]
Magnuson
Stammgast
#87 erstellt: 09. Mrz 2008, 14:40

ruedi01 schrieb:
@Magnuson

Wenn Du schon exorbitante Fremdwörter verwendest, solltest Du aber auch auf den Rest Deiner Orthographie achten.

Gruß

RD


ich benutze Wörter die mir passend erscheinen Du ließt Beiträge um die Rechtschreibung zu prüfen

Zum Thema,

was mir an der Argumentation von Ischl nicht gefallen hat, dass er vollkommen ausblendet das nicht nur die Zeitschriften die Hersteller brauchen, sondern eben auch umgekehrt. Und grade was das Beispiel mit dem Yamaha angeht zeigt doch, dass es so simpel nicht abläuft. Von Voodoo-Tests-Beiträgen mal abgesehen.
grappus
Stammgast
#88 erstellt: 09. Mrz 2008, 15:50
moin,
aber genau um die(voodoo-tests) geht es doch hier...oder hat meine lesefähigkeit mir einen streich gespielt...???
grüße aus dem norden
grappus
ruedi01
Gesperrt
#89 erstellt: 09. Mrz 2008, 17:09

ich benutze Wörter die mir passend erscheinen Du ließt Beiträge um die Rechtschreibung zu prüfen


Vollkommen falsch...Du benutzt Worte, ohne weiter auf gewisse Regeln zu achten - ich benutze sie, um mich verständlich auszudrücken, dazu gehört nun mal auch eine gewisse Regelkonformität...

Gruß

RD
Bonsai-P.
Stammgast
#90 erstellt: 09. Mrz 2008, 21:50
Hallo

Für Techniker gibt es sicher echte Techniker-Fachmagazine.
Wie in meinem Handwerk auch.

Stereoplay, Audio usw. sind doch reine Endverbraucherzeitschriften.

Wohl 90% der Leser haben von Technik keine oder nur geringe Ahnung.

Was nützt da das Abdrucken seitenlanger technischer Daten?

Auch hat sicher kaum ein Leser Interesse sich technische Zusammenhänge näher bringen zu lassen und dabei obige Magazine zu nutzen. Der belegt wohl einen VHS-Kurs.

Großartige Klangunterschiede sind in den jeweiligen Preisklassen bei den Marktführern (die werden ja überwiegend getestet) nicht zu erwarten.

Echt schlechte Produkte (von namhaften Herstellern) gibt es einfach nicht mehr, wie auch in meiner Branche.

Was steht also dagegen, wenn ein Mensch völlig naiv und unbedarft nach "Testsiegern" einkaufen geht?

Da er völlig naiv und unbedarft ist, wird er auch mit dem heute zu erzielenden Klangergebnis mehr als zufrieden sein.

Und interessierte Laien? Nun, die kennen sich aus und wissen sehr wohl zu differenzieren.

Oder fragen hier bei den superschlauen Postern im HF nach, die wie ich hier wieder über etliche Postings lesen durfte, die Gescheitigkeit mit Löffeln gegessen haben.

Völlig humorlos ihre Grabenkämpfe führen und glauben, mit ihrer Meinung alle irregeführten Heftchenleser,
Kabelklanghörer und Voodoo-Produkte-User missionieren, auf den rechten Weg der einzigen Wahrheit zurückführen zu müssen.

Hifi ist nur ein Hobby, völlig ungefährlich (fast) und so unbedeutend für die weitere Entwicklung der Menschheit wie ein F..z.

Wo gibt es ein Forum wo aufklärerische Arbeit geleistet wird
dem seit 5000 Jahren grassierenten Unfug Einhalt zu gebieten, die Menscheit mittels Religionen zu gehirnwascheln und gegeneinander aufzuhetzen um sich gegenseitig umzubringen. ( Während einige, schlau grinsend, sich die geldgierigen Hände reiben)

Das wäre wirklich mal eine vornehme Aufgabe, deren intensive Widmung sich für ALLE lohnen würde, Amen !!

L.G.
Peter
TomSawyer
Stammgast
#91 erstellt: 10. Mrz 2008, 08:43
Hallo

Loch_im_Kopf schrieb:
die Stereo führt im Untertitel: "Magazin für HiFi, High End & Musik". Und bei Audio auf der Webseite steht: "Das große Magazin für HiFi und Musik berichtet monatlich aktuell über neue Produkte und Technologien auf dem HiFi-Markt und ist d e r Einkaufsberater für HiFi, Surround und Musik." Stereoplay beschwört: "Das Magazin für HiFi-Enthusiasten: Alles über HiFi-Komponenten von A-Z. Mit fundierten Tests der neuesten Technologien und Geräte, sowie Profi-Tipps für den optimalen Klang,"

Von Lifestyle steht da jetzt nichts.


Bei Audio steht ja: "HighEnd & Musik", und bei Stereoplay "Hifi-Enthusiasten" das ist Lifestyle
Stünde dort nur "HiFi", ohne High End und ohne Enthusiasmus, wäre es anders.

Es gilt eben auch hier: Tarnen und Täuschen.
Und wer glaubt schon, was geschrieben steht?

LG

Babak
LiK-Reloaded
Inventar
#92 erstellt: 10. Mrz 2008, 09:33

TomSawyer schrieb:
Bei Audio steht ja: "HighEnd & Musik", und bei Stereoplay "Hifi-Enthusiasten" das ist Lifestyle
Stünde dort nur "HiFi", ohne High End und ohne Enthusiasmus, wäre es anders.

Das ist reine Wortklauberei! High End ist in erster Linie die Steigerung von Hifi. Und das wollen uns die Magazine Vermitteln: Wir haben DEN Plan von Hifi, kauf MICH! Mit Lifestyle hat das evtl. am Rande zu tun.

Es gilt eben auch hier: Tarnen und Täuschen.
Und wer glaubt schon, was geschrieben steht? ;)

Ich z. B.

Bis vor 10-15 Jahren gab es ja noch gar keine anderen Informationsquellen, ausser dem Fachhändler, um sich schlau zu machen:

Die (beispielsweise) Kabel wurden von den (Fach-)magazinen, die ja eigentlich die einzige leicht zugänglichen und vermeintlich allwissende Informationsquelle waren, getestet und bewertet. Nach absolut notwendig, gut und besser sortiert, schön nach Güte und Klangqualität aufgelistet. Und wenn ein Fachmagazin das schreibt... Die kennen sich schliesslich aus! Die haben die Ahnung! Das war Fakt! Und wer hat schon Potenzial (Klang) zu verschenken?

Der Hdl. vor Ort hat Dir dann auch, ganz selbstlos, ein Kabel zum testen mit nach Hause gegeben. Vll. noch mit einem geheimnisvollen Hinweis: Achte mal auf dies und das. Du wirst überrascht vom Unterschied sein... Im Kopf hatte sich dann eine solche Erwartungshaltung und "Hördruck" aufgebaut, dass man tatsächlich alle möglichen Unterschiede zu hören glaubte. Vll. mangels FB und gescheiter Vergleichsmöglichkeiten wusste man es eben nicht besser. Vll. der Hdl. gar auch nicht..?! Als bekloppter High-End Fanatiker war man jedenfalls gerne bereit für die dollsten Sachen zu löhnen. So haben sich Industrie, Handel und Journalismus prima gegenseitig befruchtet. Nur an die Verbraucher hat keiner gedacht.

Die Magazine hatten aber auch damals schon uneingeschränkt die Möglichkeit gescheit zu testen und zu vergleichen und hätten ihr Wissen unters Volk streuen können. Tun sie trotzdem bis heute noch nicht. Das ist imho eine einzige grosse "Verarschungsindustrie"...

Aber heute bekommen sie endlich die Quittung...
Magnuson
Stammgast
#93 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:11

ruedi01 schrieb:

ich benutze Wörter die mir passend erscheinen Du ließt Beiträge um die Rechtschreibung zu prüfen


Vollkommen falsch...Du benutzt Worte, ohne weiter auf gewisse Regeln zu achten - ich benutze sie, um mich verständlich auszudrücken, dazu gehört nun mal auch eine gewisse Regelkonformität...

Gruß

RD


Aha, weil ich die Groß und Kleinschreibung mal nicht beachtet habe, achte ich auf keine Regeln Häng doch deinen Oberlehrer mal beim Verband der Philologen heraus und nicht hier

Bis du sicher jeder weiß mit

Regelkonformität

etwas anzufangen?

Edit:
Das nächste mal erklär die deutsche Rechtschreibung, oder persönliche Probleme mit einem anderen Forenbenutzer doch bitte per PN. Ist nämlich offtopic und du willst doch keine Regeln brechen


[Beitrag von Magnuson am 10. Mrz 2008, 11:17 bearbeitet]
Schili
Hat sich gelöscht
#94 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:21
Hallo.

Können die Rechtschreib- und Ausdrucks-Edelfedern bitte zum Thema zurückkehren, statt die anderen Teilnehmer mit ihren Streiterei-Ergüssen zu langweilen ?

Danke.

Granuba
Inventar
#95 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:28
Hi,


High End ist in erster Linie die Steigerung von Hifi.


nope. Das ist schlicht eine Defintionssache, HiFi heißt nunmal auf deutsch "Hohe Wiedergabetreue", gerade im HighEnd-Bereich findet man davon nichts mehr...

Harry
ruedi01
Gesperrt
#96 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:38
...natürlich ist das ‘Lifestyle‘, das ganze Thema Hifi ist Lifestyle pur. Und diesem Umstand tragen die Hifi-Magazine halt Rechnung, mehr und mehr.

Mal ehrlich, man kann Musik auch mit einem 200 € Gettobuster hören, bei der Technik heute gar nicht mal soo schlecht.

Wer sich aber eine ‘echte‘ Hifi-Anlage ins Wohnzimmer stellt, die auch einiges gekostet hat, will aber mehr. Es ist das Verlangen Musik möglichst unverfälscht und originalgetreu in ‘Echtlautstärke‘ genießen zu können, wenn das kein Lifestyle ist, dann weiß ich es nicht mehr. Und natürlich ist bei solchen Leuten auch ständig das Verlangen vorhanden, sich auf diesem Gebiet immer wieder zu verbessern.

Genau diesem Umstand tragen doch diese Heftchen Rechnung. Da wird einem gezeigt, was man tun muss, um sich zu verbessern. Man muss sich halt immer wieder was neues kaufen, sonst kann man nicht in den Genuss von Verbesserungen kommen, so jedenfalls ist der gesamte Unterton zu verstehen. Wenn ständig neue Testsieger und Referenzen gekürt werden, heißt das doch nichts anderes als: ‘nichts ist so alt und überholt wie der Test aus dem vorigen Heft‘. Und die Referenz von Gestern ist heute nur noch die zweite Wahl, bestenfalls. Und wer gar noch einen 15 Jahre alten CD-Player betreibt, ist ja sowas von hoffnungslos veraltet und schlecht ausgestattet, das spottet jeder Beschreibung.

Dabei weiß doch mittlerweile jeder halbwegs informierte Zeitgenosse, dass sich die Geschwindigkeit der Entwicklung im Hifi-Bereich in deutlich langsameren Bahnen vollzieht. Bei den CD-Playern hat sich seit ca. 1990 nichts bewegendes mehr getan, bei Verstärkern im Prinzip seit gut 25 Jahren (vielleicht noch länger), sieht man mal von den digitalen Endstufen der letzten Jahre ab, da ergeben sich durchaus ein paar prinzipbedingte Vorteile gegenüber konventioneller Bauweise... aber einen richtigen Durchbruch hat es hier ja bis heute nicht gegeben. Bei Lautsprechern hat sich in den letzten 20 Jahre durchaus was getan, da ist man heute durch Rechner gestützte Tools bei der Entwicklung und Messung eher in der Lage, auch eine vergleichsweise preiswerte Box erstaunlich gut zu designen, das war früher so nicht möglich. Allerdings ist diese Entwicklung so branntneu auch nicht mehr.

Wie kann man dann die Leute dazu bewegen, die Hefte zu lesen, trotz großer Zufriedenheit mit ihrer Ausrüstung? Das ist die Frage, die die Verlage umtreibt. Hier ergeben sich mit den Herstellern der Hifi-Produkte gemeinsame Schnittpunkte. Denn die Industrie will dem Kunden ja einen neuen CD-Player verkaufen, obwohl der alte sowohl technisch als auch klanglich noch voll auf der Höhe ist. Also tun sich Industrie und Verlage zusammen, um dem Hifi-Freund neue Investitionen schmackhaft zu machen. Und da so etwas ein Heft selten füllt, kommt auch noch eine Menge ‘Basiswissen‘ und Voodoozeugs gleich noch mit dazu. Habe gerade wieder in der aktuellen STEREO lesen müssen, wie toll klangverbessernd spezielle (und natürlich sauteure!) Hifi-Racks sind. Man, da muss ich mit meinen Standard-Racks aus dem Möbelladen ja einen schlechten Klang haben...ein kleiner Schönheitsfehler der teuren Racks ist mir allerdings aufgefallen. Nicht eines der getesteten Gestelle besitzt höhenverstellbare Füße, um Bodenunebenheiten ausgleichen zu können und die darauf ruhenden Geräte genau ins Lot zu bekommen...komisch meine billigen Tischchen können das, warum ist den Herrschaften bei STEREO das wohl entgangen?!?

La, la, lasst euch nicht verarschen...

Gruß

RD
LiK-Reloaded
Inventar
#97 erstellt: 10. Mrz 2008, 11:44

Murray schrieb:
HiFi heißt nunmal auf deutsch "Hohe Wiedergabetreue", gerade im HighEnd-Bereich findet man davon nichts mehr... ;)

Aus dieser, etwas provokanten, aber natürlich durchaus berechtigten Sichtweise, könnte man jetzt erst einmal prima einen neuen Thread starten. Einen den es natürlich schon (mehrfach) gibt.

Ausserdem müsste es korrekt heissen: "im HighEnd-Bereich findet man davon zuweilen/gelegentlich/manchmal/hin und wieder/oftmals nichts mehr...". Das mag sicher auf einige Geräte zutreffen, aber bestimmt nicht auf alle.

Was ich damit sagen wollte war und bleibt trotzdem klar:

Loch_im_Kopf schrieb:
...das wollen uns die Magazine Vermitteln: Wir haben DEN Plan von Hifi...

Wahrscheinlich stimmt das ja auch. Nur lassen sie uns leider nicht an Ihrem Wissen teilhaben. Wir kriegen nur die Brocken, die keinem wehtun, ausser dem Portemonnaie des Verbrauchers.
LiK-Reloaded
Inventar
#98 erstellt: 10. Mrz 2008, 13:11
@ruedi01:

Ist alles völlig richtig! Unser Hobby ist Lifestyle. Das macht die Magazine, die über unser Hobby berichten, aber nicht zu Lifestylemagazinen. Die suggerieren Ahnung zu haben und sollten Fakten und Wissen liefern. Mir helfen und mich mit Wissen unterstützen, wenn ich Hilfe suche und Geld fürs Heftchen ausgebe.

Man kann doch im Jahre 2008 nicht plötzlich anfangen diesen Voodoo- und andere Märchen nun einfach unter dem Deckmäntelchen von "Lifestyle" verkaufen..?! Es bleibt eine gezielte Fehlinformation, allein im Sinne der Industrie und des Handels. Das macht die Sache an sich nicht wirklich besser, oder gar brauchbar...

Bei der Audio bewegt sich ja anscheinend langsam was...
el`Ol
Inventar
#99 erstellt: 10. Mrz 2008, 13:40
Wenn ich hier lesen muss, dass "ausgerechnet" die Image Hifi was gegen Voodoo sagt, dann kommt mir die Galle hoch. Wenn ich an die Blätter denke, die selbst Lautsprecher und Verstäker, die man ja nur zusammen betrachten kann, in Rankings einordnen (über den prinzipiellen Sinn und Unsinn von Rankings möchte ich noch gar nicht reden), die regelmäßig irgendwelche Fürze als technische Revolutionen feiern, und deren Messungen auf Hobbyniveau (bei Sterephile sieht sowas anders aus) dann auch noch als Beleg für ihre Seriosität gesehen werden, dann muss ich schon sagen: Ganze Arbeit geleistet, Honni und Mielke würden vor Neid erblassen.
ruedi01
Gesperrt
#100 erstellt: 10. Mrz 2008, 13:57

Ist alles völlig richtig! Unser Hobby ist Lifestyle. Das macht die Magazine, die über unser Hobby berichten, aber nicht zu Lifestylemagazinen. Die suggerieren Ahnung zu haben und sollten Fakten und Wissen liefern. Mir helfen und mich mit Wissen unterstützen, wenn ich Hilfe suche und Geld fürs Heftchen ausgebe.


Ganz Deiner Meinung!

Nur, sachliche Information zu Lifestylethemen sollte auch beinhalten Spaß zu vermitteln, ist doch nichts unanständiges dran. Wenn dann aber solche Märchenartikel - wie von mir zitiert bei den Racks - verbreitet werden, dann sieht man, dass die Sache doch etwas anders ist.


Man kann doch im Jahre 2008 nicht plötzlich anfangen diesen Voodoo- und andere Märchen nun einfach unter dem Deckmäntelchen von "Lifestyle" verkaufen..?! Es bleibt eine gezielte Fehlinformation, allein im Sinne der Industrie und des Handels.


Ist aber defacto so...leider.

Gruß

RD
ischl
Stammgast
#101 erstellt: 10. Mrz 2008, 17:37
Bonsai-P. schrieb:

Für Techniker gibt es sicher echte Techniker-Fachmagazine... Stereoplay, Audio usw. sind doch reine Endverbraucherzeitschriften


Ersteres ja, Letzteres nein.
Eine Endverbraucherzeitschrift sollte auch - so sie denn ernst genommen werden will - selbstredend auch negative Aspekte beleuchten. Beispielsweise, dass Krell vor einiger Zeit enorme Schwierigkeiten hatte, seine brummenden Trafos in den Griff zu kriegen. Oder, dass die Behandlung von Defekten durch das über den Ozean kutschieren schon mal drei Monate dauerte. Oder, dass der renommierte Hersteller Perreaux ein Dreivierteljahr brauchte, um eine defekte Platine zu regulieren. Oder, dass ein ebenso renommierter deutscher Hersteller ab und an mal unausgereifte Geräte auf den Markt schmeißt, um erst nach Kundenreklamationen die Konstruktion zu ändern. Oder, dass ein noch renommierterer Hersteller im Norden der Republik "erst mal durchmessen" muss, um die Power Consumption (Leistungsaufnahme/Watt) herauszufinden. Oder, dass eine "dicke und aus dem Vollen gefräste Frontplatte" ein Humbug ist, wenn der Rest des Gehäuses aus dünnwandigem, mit Baumarktschrauben zusammengehaltenem Blech besteht. Oder, dass xyz die Audrucke von Kabeln etc. abkratzen lässt, um deren Billigherkunft zu verschleiern. Und, und, und.
Ignoriert man für den Endverbraucher so wichtige Dinge wie Garantie und Service, Defektanfälligkeit und Reparaturdauer, Komponentenqualität und ähnliches, ist der Rest der redaktionellen Darstellung das Papier nicht wert, auf das man sie gekleistert hat.
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