Marantz KI Pearl gegen DAC/preamp + Endstufe austauschen?

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asceticbob
Neuling
#1 erstellt: 23. Jan 2016, 15:37
Hallo zusammen,

ich habe derzeit eine überschaubare Stereo Kette, bestehend aus einem Paar Canton 890 DC und einem Marantz KI Pearl (nicht Lite) Verstärker. Daran angeschlossen ist ein Sonos ZP90 als Streaming Client übers Internet und meinem NAS als eigenem Musikserver. Zusätzlich hängt auch noch ein Amazon FireTV und ab und zu mein Laptop dran. Letztendlich kommt also in allen Zuspielern der mehr oder weniger gute DA Wandler zum Einsatz und der Verstärker arbeitet als reiner Analogverstärker. Die guten Features des Verstärkers, wie z.B. Phono In oder den integrierten Headphone Amp nutze ich gar nicht.

Daher kam mir die Idee den Marantz gegen eine Kombination aus DAC/PreAmp und eine Endstufe zu tauschen. der DA Wandler im DAC dürfte um einiges besser sein, als der in Laptop, Sonos etc...

Ins Auge gefasst hatte ich den NuPrime DAC 9 in Kombination mit der Endstufe NuPrime ST-10.

Was haltet ihr von so einem Wechsel? Ist das sinnvoll? Bringt das klanglich Verbesserungen (ich hoffe schon, durch den besseren DAC und die Trennung von Vor und Endstufe)?

Was kann ich für den Marantz noch auf dem Gebrauchtmarkt erwarten?

Danke schonmal für eure Tipps!

Viele Grüße,
David
Highente
Inventar
#2 erstellt: 23. Jan 2016, 16:49
Wenn du Spass am Hobby hast, kannst du mal damit anfangen. Die Elektronik hat allerdings nur einen eher geringen Anteil am Gesamtklang. Den größten Einfluss auf den Klang einer Anlage hat leider die Raumakustik.

Bevor du jetzt in neue Elektronik investierst, würde ich erstmal versuchen durch eine optimale Lautsprecheraufstellung das Beste aus den jetzigen Komponenten heraus zu holen. Wenns immer noch nicht gefällt, kann man durch andere Lautsprecher, die besser zur Raumakustik und Aufstellung passen, versuchen den Klang zu verbessern. Das bewirkt auf alle Fälle mehr als der Tausch der Elektronik.
dejavu1712
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2016, 17:48
Das kann ich so voll und ganz unterschreiben.

Ich habe schon einiges ausprobiert, das Resultat, meine Kombi aus Sonos Connect den ich als Vorstufe/Streamer
nutze, in Verbindung mit meinen Aktivboxen lässt keinerlei Wünsche nach einer teuren Vor-Endstufen Kombination
bzw. externen DAC aufkommen, dann schon eher ein externer DSP der feinere Einstellungen zulässt als meine LS.

Objektiv gesehen gibt es halt einfach keine wesentlichen Unterschiede die den Erwerb teurer Elektronik rechtfertigen,
das Nadelöhr ist in den aller meisten Fällen ganz woanders zu finden, sei es der Raum (Akustik), die Aufstellung, die
LS oder alles zusammen, die Elektronik ist selten der Schwachpunkt einer Anlage, steht aber oft an aller erster Stelle.

Du solltest Dir daher gut überlegen wo Du ansetzt bzw. wo dein Geld sinnvoll angelegt ist um das Ergebnis zu verbessern.
WiC
Inventar
#4 erstellt: 23. Jan 2016, 18:39
Hallo,

PowerDAC

LG
basti__1990
Inventar
#5 erstellt: 23. Jan 2016, 19:43

asceticbob (Beitrag #1) schrieb:
Was haltet ihr von so einem Wechsel? Ist das sinnvoll? Bringt das klanglich Verbesserungen (ich hoffe schon, durch den besseren DAC und die Trennung von Vor und Endstufe)?

Wenn du akustisch weiter vorran kommen willst, dann solltest du dich eher um eine ideale LS-Aufstellung kümmern
http://www.audiophysic.de/aufstellung/regeln.html
und mal über Akustik-Elemente nachdenken (Absorber und Diffusoren)

wenn du per Elektronik etwas verbessern willst, dann geht das per DSP aber sicher nicht per anderer Vorstufe
asceticbob
Neuling
#6 erstellt: 23. Jan 2016, 19:48
vielen Dank erstmal für eure Tipps dazu. Das bringt mich in jedem Fall mal zu der Ansicht, dass das nicht totaler Quatsch ist, das zu machen... :-D

ich bin überhaupt nicht unzufrieden mit meiner derzeitigen Anlage. Sie klingt so wie sie soll und macht mir Spaß. Es geht mir also eher um den Spaß am Hobby und darum einfach mal was anderes auszuprobieren. Wenn sich der Klang verbessert wäre das zwar schön, aber auch kein Beinbruch wenn's nicht so ist und es klanglich unverändert bleibt. Solange es kein Rückschritt ist, ist's für mich ok.
Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Klangverbesserung ist nicht mein primäres Anliegen...

Am Raum möchte ich nichts ändern, da es für mich ein Wohnraum ist, den ich so lassen möchte und in dem einfach gute Musik laufen soll. Die Aufstellung hab ich so gut es geht optimiert. Lautsprecher stehen ca. 4m auseinander, sind leicht eingewinkelt und der Abstand zum Hörplatz beträgt etwa 5,5m.

Die Geräteoptik spielt durchaus auch eine Rolle. An der DAC Endstufenkombi finde ich vor allem interessant, dass der DAC recht klein ist und ich so die Endstufe "verstecken" kann. Im Idealfall wäre für mich kaum etwas von der ganzen Elektronik zu sehen bzw. wenn sichtbar in attraktivem Gerätedesign...

Wenn die Rolle der Elektronik derart zu vernachlässigen ist, was spricht denn dagegen einfach den unauffälligsten, kleinsten DAC mit integrierter Endstufe zu suchen?
Sowas wie NAD D 3020 oder NAD D 7050 um ein paar mehr Digitale Eingänge zu haben.
Wenn ich nicht ganz falsch liege dürften auch 30W ausreichen um jeden Nachbarn zu ärgern, oder?

Oder reicht die Verstärkerleistung für meine Lautsprecher dann doch nicht aus?
WiC
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2016, 09:08
Hallo,

ob die Rolle der Elektronik derart zu vernachlässigen ist hängt von deinen Lautsprechern und der gewünschten maximalen Lautstärke ab. Darüber wissen wir aber überhaupt nichts

Desweiteren sind 5,5m Hörabstand alles andere als optimal, da kann der Raum ja mal richtig "mitreden".

Da aber eine Klangverbesserung nicht dein primäres Anliegen ist, kannst du doch einfach munter drauf los experimentieren

LG
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 24. Jan 2016, 09:37
30 W reichen sicher aus, um den Nachbarn zu ärgern, das heißt aber nicht, dass man damit noch wirklich gut laut Musik hört. Mir wäre das etwas wenig Reserve.

Wenn du es aufgeräumt haben willst, nimm einfach einen optisch ansprechenden Vollverstärker, klemm einen Chromecast Audio hintendran und entsorge den ganzen Rest.


[Beitrag von Dadof3 am 24. Jan 2016, 09:38 bearbeitet]
Moonlightshadow
Inventar
#9 erstellt: 24. Jan 2016, 09:41

Dadof3 (Beitrag #8) schrieb:
30 W reichen sicher aus, um den Nachbarn zu ärgern, das heißt aber nicht, dass man damit noch wirklich gut laut Musik hört. Mir wäre das etwas wenig Reserve.


Mit 30 Watt kann man sehr gut und laut hören an Lautsprechern mit vernünftigem Wirkungsgrad, vor allem wenn noch eine gute Vorstufe davor hängt. Habe einige Amps besessen, die nicht mehr Leistung hatten. Aber solche Erfahrungen kann man leider nicht hier im Forum machen.


[Beitrag von Moonlightshadow am 24. Jan 2016, 09:46 bearbeitet]
Dadof3
Moderator
#10 erstellt: 24. Jan 2016, 09:57

Moonlightshadow (Beitrag #9) schrieb:
Mit 30 Watt kann man sehr gut und laut hören an Lautsprechern mit vernünftigem Wirkungsgrad, vor allem wenn noch eine gute Vorstufe davor hängt.

Was hat denn die Vorstufe damit zu tun?

Natürlich gibt es Lautsprecher, mit denen man auch mit 30 W gut laut hören kann. Aber der Wirkungsgrad der Canton ist schon nach Herstellerangabe nur Mittelmaß, und man weiß nie so genau, ob die stimmt.

88,5 dB in 1 m, bei 30 W sind das ungefähr 100 dB in 1 m, und bei einem Hörabstand von 5,5 m bleiben davon noch etwa 90 dB übrig. Bei rosa Rauschen wohlgemerkt, heftige Bassbeats können das noch weiter absenken.

Kann funktionieren je nach gewünschter Lautstärke, aber mir wäre es dennoch
etwas wenig Reserve
, nichts anderes habe ich gesagt.


[Beitrag von Dadof3 am 24. Jan 2016, 09:58 bearbeitet]
Moonlightshadow
Inventar
#11 erstellt: 24. Jan 2016, 10:22
Einige Verstärker mit integrierten oder externen Vorstufen, die ich besessen habe, zeichneten sich bei höheren Lautstärken durch eine entspanntere Spieleweise mit deutlich mehr Kontrolle aus. Die Leistung der Endstufe ist da IMO weniger entscheidend.

Probiers mal selbst aus. Ist schwer zu beschreiben und lässt sich hier eh nicht beweisen. Für Deine KH120a benötigst Du doch eh ne Vorstufe. Ein Bekannter hat die an ner Audiolab 8000 Q laufen, was IMO schon ganz ordentlich klingt.
Dadof3
Moderator
#12 erstellt: 24. Jan 2016, 10:32
Sorry, aber dass eine andere Vorstufe
bei höheren Lautstärken (...) eine entspanntere Spieleweise mit deutlich mehr Kontrolle
bewirken soll, halte ich für Voodoo. Aber dem bist du ja ohnehin zugetan, da werden wir wohl keinen Konsens erzielen.

Und erst recht nicht bei

aus. Die Leistung der Endstufe ist da IMO weniger entscheidend.

Die technischen Daten sind nur möglicherweise unzureichend, die Leistung in der Praxis zu bewerten.


[Beitrag von Dadof3 am 24. Jan 2016, 10:35 bearbeitet]
Moonlightshadow
Inventar
#13 erstellt: 24. Jan 2016, 10:37
Ja ich wusste schon, dass es gleich wieder persönlich wird. Machs gut.
dejavu1712
Inventar
#14 erstellt: 24. Jan 2016, 10:42
Was die Leistung betrifft, da muss ich Dadof3 voll und ganz zustimmen, 30 Watt können genügen,
aber je nach Lautsprecher, Gegebenheiten und Hörgewohnheiten etwas zu wenig Reserven bieten.

Was will er mit Chromecast wenn er den Sonos ZP 90 (heute Connect) hat, den kann der TE sogar als Vorstufe
einsetzen, klanglich konnte ich im Vergleich mit Hifi Vorstufen und/oder einem externen DAC keinen Unterschied
ausmachen, früher habe ich auch anders über das Thema gedacht, bis mir die Augen bzw. Ohren geöffnet wurden.

Wenn man die ZP 90 als Vorstufe und Streamer einsetzt, reicht prinzipiell eine ordentliche Endstufe völlig aus, ein
kompaktes Gerät mit ordentlich Leistung und einer Ein-Ausschalt Automatik gibt es z.B. von LB, die ZP 90 und
so könnte der TE, sofern gewünscht, die komplette Technik unsichtbar z.B. in einem Schrank oder Lowboard aufstellen.
Dadof3
Moderator
#15 erstellt: 24. Jan 2016, 12:16
Der Chromecast ist halt so klein, dass er praktisch unsichtbar hinter dem Verstärker verschwindet. Nur das war der Grund, denn der TE wollte einfach möglichst wenige Geräte sehen.

Klanglich glaube ich auch nicht, dass es da einen irgendwie relevanten Unterschied gibt.
asceticbob
Neuling
#16 erstellt: 24. Jan 2016, 12:41
danke für die vielen guten Ideen!

Ich wusste nicht dass der ZP 90 als Vorstufe einsetzbar ist. Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, dazu muss ich den marantz ja nur in den Endstufenmodus versetzen. Und wenn mir das ausreicht kann ich mich nach einer Endstufe umsehen.

So wie ich das jetzt verstanden habe, ist es vollkommen egal welche Elektronik ich verwende, solange sie genug Reserven bietet um meine Lautstärke zu erreichen ohne dabei permanent am Leistungslimit zu agieren. Ob klein in nem Lowboard oder in einem eigenen Hifirack macht keinen Unterschied, solange die Leistung zum Lautsprecher und zur Hörlautstärke passt bzw diese ausreichend erfüllt?

Entschuldigt bitte wenn ich so dämlich frage, aber was zum Himmel hat es dann mit den zig-tausend Euro Unterschied auf sich, die für diverse Verstärker oder DACs aufgerufen werden, wenn es keinen unterschied macht? Ich meine, es soll mir ja recht sein. Wenn die Musik letztendlich genauso gut ist, fahr ich dafür lieber in den Urlaub, kaufe mir nen neuen Beamer (der Bildunterschied ist definitiv sichtbar) oder mach was weiß ich...

Bezüglich der Hörlautstärke hab ich keine verlässlichen Daten, also keine Messdaten. Nur folgende:
Der Marantz ist meist auf etwa -45db eingestellt, seine Skala geht von 0db bis -"unendlich" DB. Und laut Datenblatt liefert er maximal 90W pro Kanal bei 8Ohm.

Nochmal zum Thema Raumoptimierung:
Natürlich kann ich da versuchen noch ein wenig mehr rauszuholen, letztendlich ging es mir aber nur darum zu sagen, dass der Raum eben kein reines Musikzimmer ist, gleichzeitig auch recht groß ist (6x5m) und meine Möglichkeiten zur Veränderung etwas eingeschränkt. Den Hörplatz mitten in den Raum zu verlagern
ist leider keine Option - zumindest nicht dauerhaft. Klar kann ich mich da mal hinsetzen um Musik besonders gut hören zu können, aber das ist eben nur eine Lösung für den einen oder anderen Moment.
dejavu1712
Inventar
#17 erstellt: 24. Jan 2016, 13:08
Die Sonos ZP 90 kann man mEn sogar sehr gut als Vorstufe nehmen, vor allem ist der Bedienkomfort
einfach klasse, einziger Nachteil vielleicht, man kann nur noch einen weiteren Zuspieler anschließen.

Meinen Erfahrungen nach spielt es keine wesentliche Rolle ob die Elektronik günstig oder teuer ist, wenn
es nur um den Klang geht, da sind andere Faktoren viel entscheidender, es sei denn man kauft ein Gerät
mit integriertem Einmess System respektive DSP wie z.B. der Abacus Preamp. oder Lyngdorf usw.

Warum es teurere Geräte gibt, weil es Käufer dafür gibt, das gilt doch für alle Branchen, natürlich gibt es
auch elektronische Geräte wo sich der Preisunterschied auszahlen kann, aber dafür muss dann auch der
Rest stimmen, teures Equipment ist noch lange kein Garant dafür, das es am Ende auch absolut Top klingt.

Mit rund 2x 100 Watt an 4 Ohm sollte man bei den meisten LS für alle Fälle gerüstet sein.
basti__1990
Inventar
#18 erstellt: 24. Jan 2016, 13:29

asceticbob (Beitrag #16) schrieb:
Entschuldigt bitte wenn ich so dämlich frage, aber was zum Himmel hat es dann mit den zig-tausend Euro Unterschied auf sich, die für diverse Verstärker oder DACs aufgerufen werden, wenn es keinen unterschied macht?

aus dem gleichen Grund warum es Rolex Uhren gibt, obwohl eine 10€ Quarz Uhr die Zeit genauer anzeigt:
Optik, Haptik, Verarbeitung, Prestige, langer Support, Ersatzteile .... solche Produkte haben eben einen größeren "Haben-wollen"-Faktor.

Außerdem findet man immer einen (oder mehrere) Dumme, die einem jeden Mist glauben und auch abkaufen
https://www.hifi-zub...lp-stein-a-30126.htm

auch ganz schick
https://www.hifi-zub...4b&sessionid=7708827


[Beitrag von basti__1990 am 24. Jan 2016, 13:30 bearbeitet]
asceticbob
Neuling
#19 erstellt: 24. Jan 2016, 14:25
Alles klar, ich mach dann gleich morgen mal nen Termin bei meinem Heilpraktiker, damit er die Lautsprecher optimal für meine Ohren einstellt ;-)

Naja, ich weiß nicht ob der Vergleich mit einer Rolex so ganz treffend ist. Sie hat den netten Nebeneffekt, dass der Wiederverkaufswert mit der Zeit zunimmt. Das scheint mir jetzt bei Elektronikkomponenten eher nicht der Fall, aber da fehlt mir vermutlich auch die Kenntnis...
Und die Uhr behauptet ja auch nicht, dass sie die Zeit besser anzeigt als andere. :-)
Im Prinzip versteh ich natürlich die Argumentation und es ist auch sehr nachvollziehbar, dass es im Hifi Bereich genauso das Marken und Statusphänomen gibt - wie sollte es auch anders sein.

Ich werde kaum in absehbarer Zeit weder einen speziellen Raum zum Musikhören haben, noch wird mir das Budget zur Verfügung stehen um die mainstream canton boxen gegen highend Speaker tauschen zu können. Daher werde ich die Vorteile von besonders guter Elektronik wohl kaum wahrnehmen.

Fazit: Da ich mit der Musik wie ich sie derzeit höre zufrieden bin, und ich bei meinen Bedingungen durch einen Elektronikwechsel keinen Fehler machen kann und glücklicherweise einfach nach den Anforderungen nach Größe, Design, Anschlussmöglichkeiten etc. gehen kann, habt ihr mir sehr geholfen! Das ist doch genau das, was ich mir erhofft hatte: Eine Hilfe bei der Entscheidung, die mir letztendlich vielmehr Optionen bietet als ich dachte und gleichzeitig die Sicherheit nichts falsch machen zu können. :-D
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