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Mythos oder nicht: Können OLED Fernseher "einbrennen"?

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Forenjunkie
Inventar
#4627 erstellt: 10. Mrz 2024, 20:49
@Marcel_1976:
1.) Denke mal die TVs werden mit den jeweiligen Werkseinstellungen getestet.
2.) Gute Frage. Im jeweiligen "Standard-Bild-Modus" des TV?
3.) Am Stück laufen die TVs nicht 20 Std. Denen wird schon Zeit für den kl. Algo gegeben.

rtings

Meistens aber eben nicht genug Stanby-Zeit, besonders für die Sonys.
Für mich ist dieser Test nur bedingt verwertbar. Zu viele Variablen, zu praxisfern.
ehl
Inventar
#4628 erstellt: 10. Mrz 2024, 21:43
Er hat nicht nach Bildmodus, sondern Helligkeit gefragt.
Die tvs werden mit Maximalhelligkeit betrieben

2. Mit welcher Helligkeit werden die TVs betrieben? Ältere OLEDs dürften einen viel aggressiveren Automatic Brightness Limiter haben, also relativ schnell im Dauerbetrieb runterdimmen.

Der abl dimmt nicht zeit- sondern flächenabhängig, du meinst wohl asbl
Die tvs verhalten sich hier je nach Hersteller unterschiedlich, Abweichungen untereinander lassen sich nicht ganz vermeiden

https://www.rtings.com/tv/tests/longevity-test

For the duration of this test, each TV will be set up according to our recommended pre-calibration settings for that model, but with the brightness at max. We'll also spot-check these settings to ensure that nothing changes over time due to a firmware update or other bug that could cause the settings to change. For the OLED TVs in this test, we'll enable all panel-saving features, including pixel shift features and additional burn-in prevention mechanisms, like LG's logo luminance adjustment feature.
Update 11/18/2022: After we launched our two-year longevity test, a few users were quick to point out a major flaw in our schedule. It didn't allow Sony OLED TVs to run their compensation cycles, as Sony TVs only start this process after the TV has been off for four hours. We've adjusted our schedule to make sure this process has time to complete.

Die TFT Reinigungszyklen sind zwar elementar, aber wenn selbst ein einziger Algo nach 120 Stunden Dauerbetrieb nahezu alle Inhomogenitäten mit einem mal wegwischt, sind wohl keine relevanten Unterschiede durch längere Zeitintervalle zu erwarten.
Ob man nun nach vier, acht oder 20 Stunden den Algo ausführt, dürfte weniger Auswirkungen auf das Einbrennverhalten haben als oft angenommen. Daher sind die 5 Stunden standby Zeit drei mal pro Woche auch für einen sony oled ausreichend


[Beitrag von ehl am 10. Mrz 2024, 22:13 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4629 erstellt: 11. Mrz 2024, 17:26
@ehl & @forenjunkie:

Danke für euren ausführlichen und aufschlussreichen Antworten.

Wenn man die TVs mit Maximalhelligkeit testet, erklärt dies, warum nach nur vier Monaten CNN Dauertest, sogar ein LG G3 und S95C erste Spuren von permanentem BurnIn zeigen.

Laut Test vom "Vincent" hat der LG bei Werkseinstellungen im SDR Filmmakermodus (Helligkeit: 80 / Kontrast 85 / Grösste OLED Pixel Helligkeit "Aus") bereits eine Leuchtstärke von 316 nit im 10% Fenster. Wenn man nun bei "Rtings" alles auf Maximum stellt, dann dürfte CNN mit rund 500 nit im SDR Betrieb laufen.
Dementsprechend höher sind dann Hitzeentwicklung und Abnutzung der OLED Pixel. Der eigentliche Vorteil von MLA wird dadurch zunichte gemacht. Der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung sind durch diese Technik normalerweise geringer, sodaß dauerhaft eine höhere Bildschirmhelligkeit erreicht werden kann, welche aber eigentlich für die Wiedergabe von Spitzenlichtern in HDR Inhalten gedacht ist.

Besser wäre hier eine SDR Kalibrierung durch "Rtings" auf z.B. 200 nit, welche von einem Mischbetrieb ausgeht, also 50% im dunklen Raum mit 100 nit und 50% im hellen Raum mit 300 nit.
Bei der jetzigen Testmethode sind ältere, deutlich leuchtschwächere OLED TVs sogar im Vorteil. Dieser klassische W-OLED stellt CNN auf maximaler Helligkeit im "Rtings" Test mit rund 300 nit dar, wohingegen es beim Micro Lense Array Panel geschätzt 500 nit sind.
Dadurch werden die Ergebnisse massiv verfälscht und führen zu dem Trugschluss, daß aktuelle OLED TVs kein echter Fortschritt in Sachen längere Lebensdauer sind.


[Beitrag von Marcel_1976 am 11. Mrz 2024, 17:28 bearbeitet]
Jogitronic
Inventar
#4630 erstellt: 11. Mrz 2024, 18:11
Letztendlich kann man aus so einem Test kaum Rückschlüsse ziehen ob das eigene Nutzungsverhalten problematisch ist, oder wie lange es bis zum "persönlichen" Burn-in dauert.


Besser wäre hier eine SDR Kalibrierung durch "Rtings" auf z.B. 200 nit


Ja, aber ...
Man sollte aber auch bedenken das viele Anwender besonders helle Bilder mögen (oder benötigen), sich aus diesem Grund für diese helleren Modelle entscheiden und auch tatsächlich so gucken...


[Beitrag von Jogitronic am 11. Mrz 2024, 18:15 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4631 erstellt: 11. Mrz 2024, 20:43

norbert.s (Beitrag #4498) schrieb:
Rtings ist wieder einmal praxisfremd genug im Testszenario, bzw. testen absichtlich die Extrembelastung bei der Leuchtdichte - testen damit die unterschiedlichen Kisten bei unterschiedlichen Leuchtdichten. Aber es ist alles weitestgehend gut beschrieben und man kann sich seinen eigenen Reim darauf machen. Praxisnah ist anders, aber das ist auch nicht das erklärte Ziel von dem Testszenario von Rtings.

Mehr als zu Beginn des neuen Testszenarios von Rtings fällt mir auch heute nicht dazu ein. ;-)

Servus


[Beitrag von norbert.s am 12. Mrz 2024, 07:20 bearbeitet]
Forenjunkie
Inventar
#4632 erstellt: 21. Mrz 2024, 16:00

ehl (Beitrag #4628) schrieb:
Die TFT Reinigungszyklen sind zwar elementar, aber wenn selbst ein einziger Algo nach 120 Stunden Dauerbetrieb nahezu alle Inhomogenitäten mit einem mal wegwischt, sind wohl keine relevanten Unterschiede durch längere Zeitintervalle zu erwarten.
Ob man nun nach vier, acht oder 20 Stunden den Algo ausführt, dürfte weniger Auswirkungen auf das Einbrennverhalten haben als oft angenommen. Daher sind die 5 Stunden standby Zeit drei mal pro Woche auch für einen sony oled ausreichend

Sehe ich nicht ganz so unkritisch wie du.
Es wird ja nicht alles beseitigt und man kann nicht mit Sicherheit sagen, ob dies bei kürzeren Intervallen ebenfalls so wäre.
Die Ungleichmäßigkeiten werden mit der Zeit ja immer stärker und bleiben nicht nach einer Laufzeit von >4 Std. gleich.

Bildschirmfoto 2024-03-14 um 07.38.06 Bildschirmfoto 2024-03-14 um 07.38.22

Wird vermutlich Gründe geben warum alle Hersteller nach 4 Std. Gesamtlaufzeit den kl. Algo laufen lassen und eventuell verhindert dies,
wenn konsequent durchgeführt, die Ansammlung von "Rückständen", die sich ansonsten ansammeln würden.
ehl
Inventar
#4633 erstellt: 21. Mrz 2024, 17:43

Sehe ich nicht ganz so unkritisch wie du.
Es wird ja nicht alles beseitigt und man kann nicht mit Sicherheit sagen, ob dies bei kürzeren Intervallen ebenfalls so wäre.

Wieso kürzere?


Die Ungleichmäßigkeiten werden mit der Zeit ja immer stärker und bleiben nicht nach einer Laufzeit von >4 Std. gleich.

Ja und, wo soll da nun ein Zusammenhang zu meiner Begründung zu sehen sein?
Selbst nach 120 Stunden Dauerbetrieb hat eine einzige Panelreinigung die Inhomogenitäten mit einem Mal weggewischt, warum erwartest du dann noch Probleme bei ca. 60 Stunden stunden akkumuliertem Betrieb bis zur Algoausführung, wobei hier Pausen zur Abkühlung eingeräumt werde und es sich um das Maximum je Woche handelt, die restlichen Male sind wir bei ca. 40 Stunden.

Ich schrieb nicht, dass ein langfristiges Ausbleiben der Algorithmen grdstzl. folgenlos bliebe, sondern widersprach deiner Aussage bzgl. des aktuellen Testverfahrens

Meistens aber eben nicht genug Stanby-Zeit, besonders für die Sonys.


Und deine Fotos sind in dem Zusammenhang maximal irreführend, weil sie sich auf einen anderen Fall beziehen, in welchem über einen weit längeren Zeitraum als 120 Stunden kein Algo ausgeführt wurde.
Forenjunkie
Inventar
#4634 erstellt: 22. Mrz 2024, 13:08

ehl (Beitrag #4633) schrieb:
Wieso kürzere?

Na mehr als 3 kl. Algos innerhalb der Testwoche = kürzere Intervalle der Reinigungszyklen.

ehl (Beitrag #4633) schrieb:
Ja und, wo soll da nun ein Zusammenhang zu meiner Begründung zu sehen sein?
Selbst nach 120 Stunden Dauerbetrieb hat eine einzige Panelreinigung die Inhomogenitäten mit einem Mal weggewischt, warum erwartest du dann noch Probleme bei ca. 60 Stunden stunden akkumuliertem Betrieb bis zur Algoausführung, wobei hier Pausen zur Abkühlung eingeräumt werde und es sich um das Maximum je Woche handelt, die restlichen Male sind wir bei ca. 40 Stunden.

Weil die Ungleichmäßigkeiten eben nicht komplett/restlos verschwinden und sich sehr wahrscheinlich im Laufe des Tests
über Monate hinweg ansammeln, wenn die TVs die Algos erst nach 40 oder 60 Std. statt der anvirsierten 4 Std. machen.
Da bringt auch kein Vergleich zu einer einmaligen Laufzeit von 120 Std. mit einem neuen Sony TV was
oder ein Vergleich eines LGs, der einmalig eine Woche mit nur 3 statt der 21 Algos sonst läuft und mit einem Sony,
der bereits seit Monaten nur 3 Algos/Woche (wenn überhaupt) macht verglichen wird.
Ist halt alles nicht 1:1 vergleichbar und solche Vergleiche sind eher irreführend.

ehl (Beitrag #4633) schrieb:
Ich schrieb nicht, dass ein langfristiges Ausbleiben der Algorithmen grdstzl. folgenlos bliebe, sondern widersprach deiner Aussage bzgl. des aktuellen Testverfahrens

Meistens aber eben nicht genug Stanby-Zeit, besonders für die Sonys.

Auch das ist eben nicht richtig. Den TVs wurde max. 3 mal pro Woche fûr 5 Std. Standby gegönnt.
Die K-Serie macht ihren Algo anscheinend erst nach 5:45 Std. und die J-Serie sogar erst nach 6:30 Std.

Der ganze Test/Vergleich hinkt halt an diversen Stellen und wie Norbert schon richtig schrieb,
kann bzw. muss man aus dem Ganzen seine eigene Rückschlüsse entnehmen bzw. raus picken.
Meine sind: LGs kann man getrost ca. 1 Std. nach Abschalten vom Strom trennen, die Sonys sollten durchlaufen.
ehl
Inventar
#4635 erstellt: 22. Mrz 2024, 15:58

Auch das ist eben nicht richtig. Den TVs wurde max. 3 mal pro Woche fûr 5 Std. Standby gegönnt.
Die K-Serie macht ihren Algo anscheinend erst nach 5:45 Std. und die J-Serie sogar erst nach 6:30 Std.

Ist das so?
Dann würden diese sony tvs bei deren Testverfahren keinen einzigen Algorithmus ausführen können


Weil die Ungleichmäßigkeiten eben nicht komplett/restlos verschwinden und sich sehr wahrscheinlich im Laufe des Tests
über Monate hinweg ansammeln, wenn die TVs die Algos erst nach 40 oder 60 Std. statt der anvirsierten 4 Std. machen.

Lässt sich so eben nicht festlegen, weil es maßgeblich von der Effektivität der Algorithmen abhängt, unkompensierte tft Abnutzung wird dann eben mit dem darauffolgenden Algo ausgeglichen, sammelt sich aber nicht zwingend weiter an im Sinne einer Aufaddierung.
Du gehst davon aus, dass dem Algorithmus der vollständige Ausgleich einer 40 - 60 Stunden Abnutzung nicht gelingt, das ist aber nicht garantiert.
Forenjunkie
Inventar
#4636 erstellt: 22. Mrz 2024, 20:09

ehl (Beitrag #4635) schrieb:
Ist das so?
Dann würden diese sony tvs bei deren Testverfahren keinen einzigen Algorithmus ausführen können

Würde für die K- und J-Serie dann zutreffen. Obwohl es immer hieß, dass die Sonys 3 Algos/Woche machen.
Da weiss man nicht mehr was man glauben soll und es stellt die Ergebnisse der Sonys halt noch mehr in Frage.
Schau selbst (Min. 12:50-16:50)



ehl (Beitrag #4635) schrieb:
Du gehst davon aus, dass dem Algorithmus der vollständige Ausgleich einer 40 - 60 Stunden Abnutzung nicht gelingt, das ist aber nicht garantiert.

Davon gehe ich aus. Auch weil selbst der LG es wohl nicht geschafft hat nach nur einer Woche mit nur 3 Algos alles zu beseitigen.
War sehr sauber, aber wie er nach 8 oder 10 Monaten mit nur 3 Algos/Woche aussehen würde wurde nicht getestet.
Garantiert kann man das natürlich nicht sagen, aber das gilt anscheinend für so einiges aus diesem Test...
Jogitronic
Inventar
#4637 erstellt: 24. Mrz 2024, 16:05
Jamodd
Ist häufiger hier
#4638 erstellt: 24. Mrz 2024, 16:35
Hab nen Panasonic TX-48LZN Oled seit einem Jahr als PC Monitor im Betrieb. Der bekommt öfter mal lange Standbilder und das Onscreendisplay vom Afterburner läuft auch manchmal stundenlang mit. Bei Standbildern dunkelt der automatisch ab, d.h. die betroffenen Pixel. Die Wartung springt ab ca. 5 Stunden Nutzung im Standby an. Keine Probleme bisher.


[Beitrag von Jamodd am 24. Mrz 2024, 16:39 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4639 erstellt: 24. Mrz 2024, 17:02
Das wird noch interessant, da die lz serie offenbar keinen großen Algoriyhmus durchführt, warum auch immer.
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4640 erstellt: 29. Mrz 2024, 08:42
Nochmals Danke an alle für die vielen hilfreichen Antworten zum Thema "BurnIn".

Habe allerdings eine weitere Verständnisfrage.

"Rtings" provozieren mit dem CNN Dauertest in SDR mit maximaler Helligkeit "BurnIn".

Ein moderner "LG" OLED TV führt bekanntlich alle 500 Betriebsstunden den großen "Pixel Refresher Algorithmus" durch. Nach 10.000 Stunden Nutzung wären dies dann 20 automatische, große Algos.
Angenommen ein Rentner quält seinen OLED Fernseher viele Stunden am Tag mit Nachrichtensendern als Hintergrundberieselung und das am Helligkeits- und Kontrastmaximum.
Nach z.B. 10.000 Betriebsstunden haben sich nun Logos und Laufbänder als Geisterbilder dauerhaft verewigt. Könnte man dann z.B. 20 Mal hintereinander den großen Algo manuell anstoßen und somit, auf Kosten der OLED Pixel Leuchtreserve von geschätzt 40%, die vorhandenen "Einbrenner" beseitigen?

Anders gefragt: Gibt es irreversibles "BurnIn" solange die "OLED Pixel Leuchtreserve" noch nicht aufgebraucht wurde? Im Grunde genommen könnte man ja auch satte 100 große Algos manuell auslösen.

Es gab bereits Leute hier im Forum mit Einbrennern, die dann probiert haben, daß Problem mit 1,2 oder 3 großen Algos zu beseitigen, aber eben nicht radikal, also 20, 50 oder gar 100 Mal, nach dem Motto: "Jetzt ist's ohnehin bereits egal und man kann alles riskieren um die Kiste noch zu retten, weil ein Paneltausch leider unwirtschaftlich wäre."


[Beitrag von Marcel_1976 am 29. Mrz 2024, 08:51 bearbeitet]
Chris3636
Inventar
#4641 erstellt: 29. Mrz 2024, 08:53
Nein einmal eingebrannt bekommst du das nicht mehr weg.
Genau da wo der einbrenner sind, sind die leuchtreserven aufgebraucht.

Übrigens mein pana ezw 1000 2017er Panel 8 Jahre alt ca. 15000 h noch keine Einbrenner.

Soviel zu langzeiterfahrung. Die 2017er Panels waren ja noch besonders anfällig.


[Beitrag von Chris3636 am 29. Mrz 2024, 09:06 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4642 erstellt: 29. Mrz 2024, 08:58

Marcel_1976 (Beitrag #4640) schrieb:
Nach z.B. 10.000 Betriebsstunden haben sich nun Logos und Laufbänder als Geisterbilder dauerhaft verewigt. Könnte man dann z.B. 20 Mal hintereinander den großen Algo manuell anstoßen und somit, auf Kosten der OLED Pixel Leuchtreserve von geschätzt 40%, die vorhandenen "Einbrenner" beseitigen?

Nein, bzw. zumindest recht unwahrscheinlich.

Anders gefragt: Gibt es irreversibles "BurnIn" solange die "OLED Pixel Leuchtreserve" noch nicht aufgebraucht wurde?

Ja. Natürlich nicht zwingend und sehr abhängig vom Verhalten des Nutzers.

Die Praxis in der Vergangenheit hat gezeigt, dass nicht immer die Algorithmen das Verhalten des Nutzers "perfekt" ausgleichen können. Schon gar nicht "Hauruck-Maßnahen" der extremen Art. Was die automatischen Läufe der Algoryhtmen nicht schaffen, schafft auch ein manueller Start nicht immer, bzw. eher selten.

Das liegt auch daran, dass die Abnutzung der Zellen indirekt erfasst wird und daher nicht immer der tatsächlichen Abnutzung entspricht. In einem solchen Fall liegt dann der Algorithmus quasi mehr oder weniger "daneben" und korrigiert fehl. Da nutzt es dann auch nichts, wenn die Leuchtdichtereserve noch nicht aufgebraucht ist.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 29. Mrz 2024, 09:04 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4643 erstellt: 29. Mrz 2024, 09:20
@norbert s. Danke. Habe wieder was dazu gelernt. Bei meinem "LG G3" sind inzwischen "Pixel Shifting" und "Logo Dimming" deaktiviert, da ich ohnehin kein klassisches Fernsehen mehr schaue und außerdem kein Gamer bin.
Entweder werden von FullHD BluRay und 4k BluRay Filme und Serien abgespielt oder aber es werden gratis Streaming Inhalte auf Youtube bzw. koreanische Serien via LG Channels "konsumiert". Ganz selten auch mal Live Sport in Form von Premier League, NFL und NBA.

Könntest du vielleicht etwas genauer erläutern, was damit gemeint ist, wenn du schreibst, daß die Abnutzung der OLED Zellen "indirekt" erfasst wird. Klingt für mich so, als würden die Algorithmen der OLED TV Hersteller mit mal mehr und mal weniger genauen Schätzwerten arbeiten.
Irgendwie kochen LG, Samsung, Sony, Panasonic und Phillips diesbezüglich alle ihr eigenes Süppchen, ohne das dabei ein klarer Gewinner erkennbar wäre.

Sony verwendet für die Bildverarbeitung, offensichtlich erfolgreich, einen eigenen Co-Prozessor. Möglicherweise wäre ein solcher "Zusatzchip" Teil eines Lösungsansatzes um eine genauere Analyse für die "Pixel Refresher Algorithmen" zu erreichen.

Zumindest Samsung steuert dem Thema "BurnIn" beim S95C und S95D bereits durch im Hintergrund laufende Algos entgegen, statt wie LG stur nach 4 Stunden den kleinen Algo und nach 500 Stunden den großen Algo zu starten.
Wenn der LG OLED im Rentnerhaushalt täglich durchgehend 16 oder mehr Stunden läuft, weil die alten Herrschaften nachts vor der Flimmerkiste einschlafen, dann dürfte zumindestens der kleine Algo ungenauer arbeiten, als wenn der TV alle vier Stunden eine Pause bekommen würde, oder?!

Hier könnten dann doch die immer leistungsfähigeren verbauten Prozessoren und deren "AI" Features die mögliche Lösung für "BurnIn" sein.

100%ig genaue Analysen der Abnutzung wird es vermutlich nie geben, aber mit "künstlicher Intelligenz" und "Echtzeitanalyse" im laufenden Betrieb, dürften dauerhafte Einbrenner zukünftiger OLED TV Generationen immer unwahrscheinlicher werden.

Weitere Frage: Könnte man statt des unzuverlässigen großen Algos beim vom BurnIn betroffenen OLED TV auch ein dauerhaftes Weissbild mit maximaler Helligkeit und Kontrast, über Wochen hinweg täglich eine volle Stunde verwenden, um die Einbrenner rückgängig zu machen? Zumindest bei Zuspielung vom PC sollte dies möglich sein ohne das einem der automatische Bildschirmschoner dazwischen pfuscht.
Möglicherweise habe ich hier einen Denkfehler und man müsste zusätzlich mit roten, grünen und blauen Standbildern arbeiten. Desweiteren könnten sich hier QD OLED und W-OLED unterscheiden.
Die Materie erscheint mir technisch recht komplex und nicht so simpel wie noch bei Plasmas und Röhren, wo es "echten" BurnIn gab.


[Beitrag von Marcel_1976 am 29. Mrz 2024, 10:05 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4644 erstellt: 29. Mrz 2024, 10:18

Marcel_1976 (Beitrag #4643) schrieb:
Könntest du vielleicht etwas genauer erläutern, was damit gemeint ist, wenn du schreibst, daß die Abnutzung der OLED Zellen "indirekt" erfasst wird.

http://www.hifi-foru...=73&postID=4115#4115
http://www.hifi-foru...=73&postID=4117#4117
http://www.hifi-foru...372&postID=6728#6728

Indirekt bedeutet, dass die tatsächliche Leuchtdichte der Zelle und damit deren tatsächliche Abnutzung nie erfasst wird. Es wird immer nur indirekt auf die Leuchtdichte der Zelle geschlossen. Auch das inzwischen abgeschaffte Sensing Pixel/Lines hat nur indirekt die Leuchtdichte gemessen. Das klappt sehr gut, da die physikalischen Eigenschaften und Parameter der Zellen in Bezug auf ihre Veränderung bei Spannung, Strom und Widerstand über die Zeit der Nutzung sehr genau bekannt sind. Aber eben immer nur nahe an der Perfektion und nie wirklich ganz perfekt.

Wenn der LG OLED im Rentnerhaushalt täglich durchgehend 16 oder mehr Stunden läuft, weil die alten Herrschaften nachts vor der Flimmerkiste einschlafen, dann dürfte zumindestens der kleine Algo ungenauer arbeiten, als wenn der TV alle vier Stunden eine Pause bekommen würde, oder?!

Ja. Zumindest theoretisch.

..., aber mit "künstlicher Intelligenz" und "Echtzeitanalyse" im laufenden Betrieb, dürften dauerhafte Einbrenner zukünftiger OLED TV Generationen immer unwahrscheinlicher werden.

Damit wird auch beim LG bereits gearbeitet. Siehe Links oben.
Die Sensing Pixel/Lines wurden abgeschafft und durch Machine Learning (also KI) ersetzt.

Weitere Frage: Könnte man statt des unzuverlässigen großen Algos beim vom BurnIn betroffenen OLED TV auch ein dauerhaftes Weissbild mit maximaler Helligkeit und Kontrast, über Wochen hinweg täglich eine volle Stunde verwenden, um die Einbrenner rückgängig zu machen? ... man müsste zusätzlich mit roten, grünen und blauen Standbildern arbeiten.

Unwahrscheinlich. Und so etwas hat auch bis heute keiner erfolgreich probiert und belegt.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 29. Mrz 2024, 10:31 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4645 erstellt: 29. Mrz 2024, 11:09

Gibt es irreversibles "BurnIn" solange die "OLED Pixel Leuchtreserve" noch nicht aufgebraucht wurde?

Warum nicht?
https://www.intechopen.com/chapters/60365
we use a known correlation between current efficiency decrease and electric characteristic change of OLED [30]. OLED voltage–current characteristics change according to degradation, and we need a higher voltage to have the same current after OLED usage. We sense voltage for the same predetermined current to estimate OLED degradation at each subpixel and use a lookup table to translate OLED voltage shift to luminance compensation value. Figure 15 compares time-dependent luminance curves for low stress and high stress, without and with repeated OLED voltage sensing and luminance compensation. Luminance difference can be minimized between high-stress and low-stress subpixels through the OLED degradation compensation. We sense OLED degradation with a predetermined interval because OLED degrades much slower than TFT. We do not compensate OLED luminance completely to maintain initial luminance, because OLED compensation rather accelerates degradation. Instead, we match OLED luminance to target degradation curve. Figure 16(a) shows the image sticking of the OLED panel due to OLED degradation.
20240329_110822


Wenn der LG OLED im Rentnerhaushalt täglich durchgehend 16 oder mehr Stunden läuft, weil die alten Herrschaften nachts vor der Flimmerkiste einschlafen, dann dürfte zumindestens der kleine Algo ungenauer arbeiten, als wenn der TV alle vier Stunden eine Pause bekommen würde, oder?!

Möglich, aber ich hab mich dazu hier bereits geäußert, letztlich hängt das Ergebnis von der Effektivität der Algorithmen ab.
Wenn der Refresh selbst nach 120 Stunden Dauerbetrieb auf maximalhelligkeit wirksam die Inhomogenitäten eliminieren kann, sehe ich 16 Stunden eher unkritisch.
Aber wie gesagt, je nach Hersteller und beanspruchter Subpixel kann sich die Effektivität der Algorithmen unterscheiden.
http://www.hifi-foru...=73&postID=4628#4628


[Beitrag von ehl am 29. Mrz 2024, 11:22 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4646 erstellt: 29. Mrz 2024, 11:44
@norbert.s und ehl: Nochmals Danke für die geposteten Links und ausführlichen Antworten.

Du, Norbert, scheinst ja fast sowas wie ein "BurnIn Experte" hier im Forum zu sein, weil du vermutlich schon seit rund 10 Jahren OLED TVs besitzt und dich somit zwangsläufig mit der Thematik auseinander setzen musstest.

Die OLED TV Technik ist aus meiner Sicht mit "QD OLED" und "MLA W-OLED" endlich "erwachsen" geworden.

Ich gehe mal davon aus, daß die Hersteller ihre "BurnIn" Erfahrungen aus dem boomenden OLED PC Monitor Bereich auch in die TV Modelle einfließen lassen können.

Verrückterweise sind noch nicht mal Samsungs extrem teure Micro LED Fernseher zu 100% "einbrennsicher".

Wenn ich die Sache richtig sehe, dürfte ein moderner OLED TV inzwischen in der Praxis eine ähnlich lange Lebensdauer erreichen, wie die besten LCD Geräte, also locker bis zu 30.000 Betriebsstunden.


[Beitrag von Marcel_1976 am 29. Mrz 2024, 11:51 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4647 erstellt: 29. Mrz 2024, 11:50
Weil man zwischen tft Abnutzung und oled Abnutzung unterscheiden muss, auch lcds können sogesehen "einbrennen" und tun es auch mal


[Beitrag von ehl am 29. Mrz 2024, 11:51 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4648 erstellt: 29. Mrz 2024, 12:02
@ehl: Reine LCD Fernseher sind im höherpreisigen TV Segment eher selten anzutreffen.

Eine typische Fehlerquelle sind Mini-LEDs, wo dann einzelne Dimmingzonen nach und nach den Geist aufgeben.

Wenn man einen OLED TV im SDR Betrieb 365 Tage im Jahr am Helligkeits- und Kontrastmaximum betreibt, erhöht man nach wie vor die Wahrscheinlichkeit für den "Tod" des Geräts durch "BurnIn" oder den tatsächlichen Verbrauch der "Lichtreserve" und damit ein immer weiteres Abdunkeln des Fernsehers bis zur Unbrauchbarkeit bei Tageslicht. #Extremszenario

Zumindest die Entwicklung der letzten Jahre bei den OLED TVs widerlegt ein Stück die Theorie von der fast allgegenwärtigen geplanten Obsoleszenz bei technischen Geräten. Die fortschreitende Miniaturisierung erschwert allerdings die "wirtschaftlich rentable" Reparierbarkeit immer mehr.

Die 5 Jahre Panelgarantie bei aktuellen LG OLEDs sind angesichts der starken LCD Konkurrenz sicher nicht ganz uneigennützig und beweisen andererseits, daß die Koreaner von der Zuverlässigkeit ihres Produkts in Sachen "BurnIn" inzwischen sehr überzeugt sind.

@Chris3636: 15.000 Stunden in 8 Jahren entspricht rund 5 Stunden pro Tag bei deinem 2017er Panasonic OLED, was definitiv keine extreme Nutzung ist.
Du hast natürlich recht, daß ältere OLEDs anfälliger für BurnIn waren, worauf LG dann unter anderem mit der Vergrößerung des roten Subpixels reagierte.

Ein LG G3 verbraucht bei gleicher Helligkeit 27% weniger Strom, als der direkte Vorgänger G2. Insbesondere bei HDR Inhalten werden neuere, effizientere Displays deutlich seltener am Maximum betrieben, was der Lebensdauer des Geräts unter anderem durch eine geringere Wärmeentwicklung zugute kommt und obendrein dazu führt, daß es deutlich länger dauert bis Leuchtreserve der OLED Zellen aufgebraucht ist.


[Beitrag von Marcel_1976 am 29. Mrz 2024, 15:37 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4649 erstellt: 29. Mrz 2024, 12:22

Reine LCD Fernseher sind im höherpreisigen TV Segment eher selten anzutreffen.

Miniled verwendet dennoch lcd und dauerhafte Abbilder sind möglich


Die 5 Jahre Panelgarantie bei aktuellen LG OLEDs sind angesichts der starken LCD Konkurrenz sicher nicht ganz uneigennützig und beweisen andererseits, daß die Koreaner von der Zuverlässigkeit ihres Produkts in Sachen "BurnIn" inzwischen sehr überzeugt sind.


Dürfte für samsung ebenso gelten
http://www.hifi-foru...=73&postID=4609#4609

Aber sind ja ebenso Koreaner


[Beitrag von ehl am 29. Mrz 2024, 12:29 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4650 erstellt: 29. Mrz 2024, 15:24

Marcel_1976 (Beitrag #4646) schrieb:
Du, Norbert, ...vermutlich schon seit rund 10 Jahren OLED TVs besitzt und dich somit zwangsläufig mit der Thematik auseinander setzen musstest.

Alleine der technischer Fortschritt von meinem 65E6 (2016) zum 65CX (2020) in Bezug auf die Robustheit des Panels (und der zugehörigen Kompensationssoftware) ist enorm. Da ich auf gleiche Leuchtdichte kalibriere und die Nutzung auch identisch ist, sind die Erfahrungen mit beiden Geräten auch schön vergleichbar.

Meine damalige Vermutung aufgrund der größeren Zellen (Fillrate) scheint sich auch zu bewahrheiten, bzw. ist zumindest noch nicht widerlegt. Das Panel von 2016 hat nach 12000 Betriebsstunden den ersten milden Ausbrenner, beim Panel von 2020 sind frühesten nach 24000 Stunden minimale Ausbrenner denkbar - vermutlich aber jenseits meiner zeitlichen Gerätenutzung. In einem Monat werden es 4 Jahre mit dem 65CX und dann wieder mit um die 12000 Stunden. Bisher ist alles blitzeblank.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 29. Mrz 2024, 15:26 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4651 erstellt: 29. Mrz 2024, 15:53
@norbert.s:

Wenn ich dich richtig verstehe resultieren die milden Ausbrenner nach 12.000 Betriebsstunden bei deinem 2016er LG OLED in erster Linie aus einem Verbrauch der Leuchtreserve der entsprechenden OLED Zellen, oder?!
Beim 2020er OLED TV gehst du unter anderem wegen besserer Algorithmen und gestiegener OLED Füllrate von mindestens 24.000 Stunden ohne Einbrenner aus.
Die aktuelle technische Entwicklungsstufe "Micro Lens Array" dürfte also durchaus bereits 36.000 Stunden ermöglichen und mit der voraussichtlichen Einführung von "Pholed" in 2025 sind sogar bis zu 50.000 burninfreie Stunden realistisch, wenn man das ganze gedanklich linear proportional "weiterspinnt".

PS: Ist dein 2016er OLED Fernseher weiterhin, z.B. als Zweitgerät im Schlafzimmer, in Benutzung, weil die milden Einbrenner im Realbetrieb ohne Testbilder kaum sichtbar sind?


[Beitrag von Marcel_1976 am 29. Mrz 2024, 16:21 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4652 erstellt: 29. Mrz 2024, 16:56

Marcel_1976 (Beitrag #4651) schrieb:
Wenn ich dich richtig verstehe resultieren die milden Ausbrenner nach 12.000 Betriebsstunden bei deinem 2016er LG OLED in erster Linie aus einem Verbrauch der Leuchtreserve der entsprechenden OLED Zellen, oder?!

Das ist nicht bekannt. Keiner außer LG selbst könnte feststellen, ob die Reserve aufgebraucht worden ist oder die Algorithmen fehlerhaft korrigiert haben oder beides zugleich.

Beim 2020er OLED TV gehst du unter anderem wegen besserer Algorithmen und gestiegener OLED Füllrate von mindestens 24.000 Stunden ohne Einbrenner aus.

Korrekt.

Die aktuelle technische Entwicklungsstufe "Micro Lens Array" dürfte also durchaus bereits 36.000 Stunden ermöglichen und mit der voraussichtlichen

Bei gleicher Nutzung bei gleicher Leuchdichte ist das plausibel.

PS: Ist dein 2016er OLED Fernseher weiterhin, z.B. als Zweitgerät im Schlafzimmer, in Benutzung, weil die milden Einbrenner im Realbetrieb ohne Testbilder kaum sichtbar sind?

Nein, das Gerät ist schon seit längerer Zeit verkauft. Der letzte bekannte Zustand ist im oben verlinkten Beitrag dokumentiert.

Servus
ehl
Inventar
#4653 erstellt: 29. Mrz 2024, 17:16

Das ist nicht bekannt. Keiner außer LG selbst könnte feststellen, ob die Reserve aufgebraucht worden ist oder die Algorithmen fehlerhaft korrigiert haben oder beides zugleich.


Wie gesagt, der Leuchtdichteverlust wird eh nicht vollständig kompensiert, daher muss die Helligkeit zwangsweise schon vor aufgebrauchter Reserve abnehmen.


[Beitrag von ehl am 29. Mrz 2024, 17:17 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4654 erstellt: 29. Mrz 2024, 18:55
LG hält aber die Leuchtdichte konstant. Messtechnisch von mir am 65E6 bei SDR nachgewiesen. Die hat sich in 12000 Stunden nicht einen Millimeter bewegt (genauer gesagt - sich um einen nahezu konstanten Mittelwert bewegend).
Bei HDR könnte es möglicherweise anders aussehen. Allerdings konnte das Rtings bei dem vorherigen Langzeittest (den aktuellen habe ich mir nicht angeschaut) auch nicht bei über 10000 Stunden nachweisen. Die Leuchtdichte bleibt über lange Zeit bei SDR und HDR konstant.
Die von Dir gepostet Grafik ist vermutlich leicht irreführend. So erreicht High Stress in der Kurve immer wieder Low Stress. Zugleich fällt aber nachweislich die Leuchtdichte bei Low Stress nicht ab. Möglicherweise geht die Kurve/Grafik vom Maximum des Panels aus - also inklusive der Reserve mit dann z.B. 140%, wobei der Nutzer selbst aber nur 100% maximal zu Gesicht bekommt. Dann wäre die Grafik korrekt und der Nutzer und der Messende merken aber erst einmal x-Tausend Stunden nichts davon.

Wie es auch immer sei - Tatsache ist, dass die Leuchtdichte im "normal" genutzten Bereich (Low Stress) über sehr lange Zeit konstant bleibt bei SDR und HDR. Das bestätigt Rtings bis knapp über 10000 Stunden und ich bis ca. 12000 Stunden. Daher muss die Grafik und der zugehörige Text entsprechend interpretiert werden, da beides mit der Realität nicht übereinstimmt.

Nachtrag:
Auch der aktuelle Langzeittest von Ratings bestätigt es. Die Leuchtdichte am CX bleibt über nun 8400 Stunden quasi konstant. Die messen bei dem Test nur SDR. Aber die Kiste hält die Leuchtdichte betreffend Low Stress konstant. Vermutlich dann wie bei den älteren Tests auch bei HDR.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 29. Mrz 2024, 19:40 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4655 erstellt: 30. Mrz 2024, 08:33
Hier noch was zum Thema aus dem Computerbase Forum:

Ein Nutzer wird zitiert:
"Ja, aber dabei ist was anderes gemeint.
Beim großen Algo wird der Abnutzungsgrad anglichen, dadurch kann die Leuchtkraft sinken. ABER dazu müssen die Pixel erstmal an Leuchtkraft zuvor verloren haben,."

Ein anderer Nutzer antwortet ausführlich:
"Nein, die „verlorene Leuchtkraft“ wird nachgeregelt (wie gesagt: 40% anfänglicher Headroom), die Leuchtkraft sinkt nach der Angleichung nicht.

Erst wenn durch die sich erhöhende Bestromung der Subpixel nach den Algorithmen der Headroom ausgeschöpft wurde (oder der Algorithmus durch stark abweichendes Nutzungsverhalten gegenüber dem hinterlegten angenommenen Nutzungsverhalten immer mehr „in die Irre“ geführt wird), werden schattige Muster erkennbar, welche hier gerne als „Ein- oder Ausbrenner“ bezeichnet werden - und trotzdem wird dann die flächige Leuchtkraft immer noch nicht geringer.

Der Algorithmus kann „in die Irre geführt werden“ weil sich über die Messung der TFT-OLED-Strecke (Durchbruchspannung, Stromsättigungsverhalten am Ende der Kurve) nicht 100% die Veränderung der Übertragungskurve „Strom -> Helligkeit“ feststellen lässt.
Deshalb wird die Dauer der „On-Zeit“ ab einer gewissen Helligkeit pro Subpixel zwischen den Algorithmen gezählt, um so Rückschlüsse auf den Verschleiß bei einem angenommenen durchschnittlichen Nutzungsgsverhalten vorherzusagen.
Sind die zeitlichen Abstände zwischen den Algorithmen häufig deutlich größer als sie automatisch angestoßen würden (z.B. kumulativ 8h statt der vorgesehenen kumulativen 4h), dann stimmt der angenommene und hochgerechnete Abnutzungsgrad in der Vorausberechnung nicht mehr und es führt irgendwann zu dauerhaften schattigen Nachbildern, obwohl die Helligkeitsreserve der zugehörigen Subpixel noch lange nicht aufgebraucht wurde (siehe z.B. beim Rtings-Dauertest).

Und wenn die reale nachlassende Leuchtkraft bei Subpixeln irgendwann Einzug hält (welche ja per Algorithmus wie beschrieben wieder nach oben korrigiert wird), ist zum überwiegenden Teil der stromtreibende TFT in der Backplane betroffen und kaum die OLED im Substrat darüber.
Auf der selben Fläche eines OLED-Subpixels müssen sich darunter 4 TFTs (einer davon stromtreibend) den Platz teilen, weshalb die TFTs mehrfach kleinere Strukturen als ein OLED-Subpixel besitzen und somit anfälliger für “thermischen Verschleiß“ sind.
Und durch den treibenden „kleinen“ TFT fließt der selbe (wärmeerzeugende) Strom wie durch den angesteurten OLED-Subpixel und wird im Betrieb somit deutlich heißer (Sperrschicht) als die OLED selbst."


[Beitrag von Marcel_1976 am 30. Mrz 2024, 10:14 bearbeitet]
Chris3636
Inventar
#4656 erstellt: 30. Mrz 2024, 08:55
@ Marcel hast du einbrenner?
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4657 erstellt: 30. Mrz 2024, 09:31
@Chris3636 :
Nein, habe bisher überhaupt keine Einbrenner auf meinem "LG G3". Besitze den TV seit dem 1. Juli 2023. Die Kiste läuft im Durchschnitt 4 Stunden pro Tag.

Wie bereits erwähnt keinerlei, klassisches lineares Fernsehen. Dokus der Öffentlich Rechtlichen, wie z.B. Arte werbefrei in der Youtube App.

Einbrennen bei HDR Inhalten ist, da ich nicht zocke, quasi unmöglich, trotz Max Kontrast, Helligkeit und OLED Licht "hoch".

Bei SDR hab ich je nach Tageszeit und Wetter drei unterschiedliche Helligkeitsvoreinstellungen. Heller sonniger Tag Helligkeit 80 im "Filmmakermode", bewölkt und regnerisch Helligkeit 50 unter "Kino", Nacht und Dämmerung Helligkeit 25 unter "ISF Experte Helle Flächen".
Bei Youtube Inhalten, bei denen mir der Ton reicht, z.B. Musik die es nicht auf Spotify gibt, Helligkeit 0 unter "ISF Dunkle Flächen".
Bei der Wiedergabe von Musik über Spotify Premium via Soundbar wird die "Bildschirm aus" Funktion verwendet.

Sämtliche "Bildverschlimmbesserer" sind bei mir deaktiviert. Also auch Schärfe auf 0 und keine gruseligen Zwischenbildberechnungen, dynamischer Kontrast, Ausdrucksverstärkung oder ähnlicher AI Schnick Schnack.
Lediglich das "Dynamic Tone Mapping" habe ich für HDR Inhalte aktiviert, weil der LG G3 sonst dazu neigt Bilddetails in dunklen Bereichen absaufen zu lassen.

Habe sogar das "Pixel Shifting" und "Logo Dimming" deaktiviert und halte die Wahrscheinlichkeit für Einbrenner bei meinem Nutzungsprofil für äußerst gering. Die neuen LG "Micro Lense Array" Panels sind nochmals wesentlich robuster in Sachen "BurnIn", weil diese kühler bleiben aufgrund des geringeren Energieverbrauchs.

Nach spätestens 2 Minuten wird ohnehin der schwarze LG Bildschirmschoner aktiv und für den Fall, daß ich vor dem Gerät einschlafe ist das automatische Abschalten auf 2 Stunden eingestellt.


[Beitrag von Marcel_1976 am 30. Mrz 2024, 11:01 bearbeitet]
Chris3636
Inventar
#4658 erstellt: 30. Mrz 2024, 11:05
Mein 2017er oled ist kalibriert.

Ich gucke meist am Abend SDR/ HDR abgedunkelt mit 100 nits. Abends abgedunkelt macht das am meisten Spaß.


Tags über läuft der ca. Bei 140 bis 150 nits falls ich mal schaue. Aber auch nicht immer meist vergess ich das auch umzustellen.

Bei Nachrichten spielshows reicht auch die abendeinstellungen. Die Bilder sind ja meistens hell.

Bei Filmen Serien tagsüber Switche ich um. Und habe keine Probleme mit der Helligkeit.

Hab all die Jahre keine Probleme auch mit HDR Material nicht.

Mach mir darüber auch keine Gedanken mehr. Auch wenn man eingeschlafen ist. Wenn man sie in etwa nach Norm betreibt und auch abwechselnden Content abspielt, hat man gar keine Probleme.

Alle modis, wo es Standbilder gibt sind drastisch auf minimal Einstellungen abgesenkt. Kann man beim pana gut machen.

Z.b. Netflixmenü , YouTube Menü luminanz 10.

Wenn ich ein Film starte, startet der Tv immer im richtigen bildmodus. (die kalibrierten.)

Ich würde nie einen oled in 100% betreiben( außer HDR) auch die aktuellen TVs nicht.


[Beitrag von Chris3636 am 30. Mrz 2024, 11:17 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4659 erstellt: 30. Mrz 2024, 13:29
@Chris3636:

Das Beispiel von "Norbert" hier im Forum zeigt, daß zumindest bei älteren OLED TVs (Jahrgang: 2016) trotz umsichtiger Nutzung es dann doch relativ frühzeitig zu irreversiblen Einbrennern kommen konnte.

Du, er und ich sind aber nicht die breite Masse, die dann eben SDR Inhalte im lichtdurchfluteten Wohnzimmer konsumieren möchte. Das heisst dann eben Helligkeit, Kontrast und OLED Licht auf Maximum, was wiederum "BurnIn" begünstigt.
Erschreckend ist oft auch die Uninformiertheit der Leute. Anstatt im Internet zu recherchieren kauft man lieber blind den Vorjahrestestsieger TV.

Ich werde hier mal ein Youtube Video von einem Amerikaner verlinken, der seinen im Herbst 2023 gekauften LG G2 zurückgegeben hat. Hauptgrund: Das Teil war ihm im Wohnzimmer, mit riesiger nicht abdunkelbarer Fensterfront im SDR Betrieb zu dunkel und hat außerdem zu stark gespiegelt.

Witzigerweise hätte es mit dem Samsung S95C und dem LG G3 sogar OLED Fernseher gegeben, die erstens deutlich heller sind und zweitens wesentlich besser entspiegelt als der G2.

Aus Sicht des Kunden ist es dann natürlich unverständlich, warum der günstige 65 Zoll LCD TV für 500 € aus dem Supermarkt bei Tageslicht ein besseres Bild liefert als der dreimal so teure OLED TV.
Höchstwahrscheinlich besitzen diese Leute sogar Smartphones mit OLED Displays, welche sich schließlich im lichtdurchfluteten Raum noch ganz wunderbar betrachten lassen.



[Beitrag von Marcel_1976 am 30. Mrz 2024, 13:37 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4660 erstellt: 30. Mrz 2024, 16:51

Marcel_1976 (Beitrag #4659) schrieb:
Das Beispiel von "Norbert" hier im Forum zeigt, daß zumindest bei älteren OLED TVs (Jahrgang: 2016) trotz umsichtiger Nutzung es dann doch relativ frühzeitig zu irreversiblen Einbrennern kommen konnte.

Dabei sollte man aber berücksichtigen, dass sich bei mir kein Content eingebrannt/ausgebrannt hat, sondern ein Symbol vom Menü. Und das wiederum begünstig durch die Besonderheit einerseits meiner Einstellungen/Kalibrierungen und andererseits der Eigenheit der damaligen Modelle bis einschließlich 2016, welche dazu führten, dass das Menü sich nicht an meine eigentlich moderate Leuchtdichte gehalten hat und sogar gegenteilig relativ "knallte".

norbert.s (Beitrag #3045) schrieb:
...Als potentiellen Verursacher dieser Einbrenner/Ausbrenner steht bei mir die Einstellung zur Vermeidung vom ABL (Automatic Brightness Limiter) in Verdacht. Um den ABL bei nahezu Null zu halten, musste man bei den Geräten bis einschließlich 2016 mit OLED-Licht auf hoch und Kontrast auf niedrig arbeiten, da beide Parameter miteinander "verheiratet" sind. Bei mir ergab das OLED-Licht 80 und Kontrast 52 für einen Weißpunkt von 120 cd/m². Leider wird aber die Helligkeit der Menüs bei LG nur durch den Parameter OLED-Licht bestimmt und ist daher bei mir relativ hell. Da liegt vermutlich der Hase im Pfeffer begraben.

Bei allen OLEDs ab 2017 besteht dieses Problem nicht mehr, da OLED-Licht und Kontrast nicht mehr miteinander "verheiratet" sind und LG selbst intern dafür sorgt, das der ABL optimiert wird. Die übliche Einstellung für 120 cd/m² wären ab 2017 dann OLED-Licht 25-35 und Kontrast 85. Das Menü ist dann auch entsprechend weniger hell.


Servus


[Beitrag von norbert.s am 30. Mrz 2024, 16:57 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4661 erstellt: 01. Apr 2024, 10:55

Zugleich fällt aber nachweislich die Leuchtdichte bei Low Stress nicht ab. Möglicherweise geht die Kurve/Grafik vom Maximum des Panels aus - also inklusive der Reserve mit dann z.B. 140%, wobei der Nutzer selbst aber nur 100% maximal zu Gesicht bekommt. Dann wäre die Grafik korrekt und der Nutzer und der Messende merken aber erst einmal x-Tausend Stunden nichts davon.

Weniger plausibel als es zunächst scheint, da
"we use a known correlation between current efficiency decrease and electric characteristic change of OLED [30].OLED voltage–current characteristics change according to degradation, and we need a higher voltage to have the same current after OLED usage. We sense voltage for the same predetermined current to estimate OLED degradation at each subpixel and use a lookup table to translate OLED voltage shift to luminance compensation value"

Es ist nicht anzunehmen, dass die für einen Luminanzwert erforderliche Spannung nur im Maximum , statt allgemein ansteigen wurde.
Vielleicht ist der Bereich stärker betroffen, aber sicher nicht isoliert.


Die von Dir gepostet Grafik ist vermutlich leicht irreführend. So erreicht High Stress in der Kurve immer wieder Low Stress.

Ich sehe keine Irreführung, es wird sich am low stress Verlauf als Zielkurve orientiert und sobald nach Intervall x die Abnutzung einen high Stress Verlauf erkennen lässt, wird nach oben korrigiert.


Sind die zeitlichen Abstände zwischen den Algorithmen häufig deutlich größer als sie automatisch angestoßen würden (z.B. kumulativ 8h statt der vorgesehenen kumulativen 4h), dann stimmt der angenommene und hochgerechnete Abnutzungsgrad in der Vorausberechnung nicht mehr und es führt irgendwann zu dauerhaften schattigen Nachbildern, obwohl die Helligkeitsreserve der zugehörigen Subpixel noch lange nicht aufgebraucht wurde (siehe z.B. beim Rtings-Dauertest).

Ich sehe keinen Hinweis darauf, dass der kleine tft bezogene (rs) Algo zur Messung und Vorausberechnung der oled Abnutzung herangezogen würde.
Mal abgesehen davon, dass lg nicht vier, sondern acht Stunden als Mindestzeitabstand voraussetzt.
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4662 erstellt: 01. Apr 2024, 15:01

ehl (Beitrag #4661) schrieb:

Die von Dir gepostet Grafik ist vermutlich leicht irreführend. So erreicht High Stress in der Kurve immer wieder Low Stress.

Ich sehe keine Irreführung, es wird sich am low stress Verlauf als Zielkurve orientiert und sobald nach Intervall x die Abnutzung einen high Stress Verlauf erkennen lässt, wird nach oben korrigiert.

Die Irreführung bezieht sich darauf:

Die von Dir gepostet Grafik ist vermutlich leicht irreführend. So erreicht High Stress in der Kurve immer wieder Low Stress. Zugleich fällt aber nachweislich die Leuchtdichte bei Low Stress nicht ab.

Sie ist irreführend, da bei Low Stress die Leuchtdichte eben in der Praxis nicht abfällt, sondern über sehr lange Zeit konstant bleibt. Nur im kompletten Zitat wird ein Schuh daraus. Es wird also "sägezahn-artig" immer wieder mit der Korrektur die Soll-Leuchtdichte erreicht, die wiederum einen konstanten Wert einhält.


ehl (Beitrag #4661) schrieb:
Weniger plausibel als es zunächst scheint, da...

We do not compensate OLED luminance completely to maintain initial luminance, because OLED compensation rather accelerates degradation. Instead, we match OLED luminance to target degradation curve.

An der Aussage hängt es und die stimmt eben so nicht oder wird falsch interpretiert.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 01. Apr 2024, 15:26 bearbeitet]
Jogitronic
Inventar
#4663 erstellt: 01. Apr 2024, 19:42
Nur, was nützt die ganze Theorie?
In der Praxis zeigen die TV irgendwann Burn-in. Es wird nicht die Bildhelligkeit auf die dunkelsten Pixel angeglichen, was ein enstprechend dunkleres Bild zur Folge hätte.
So oder so, ist das Panel ab dem Moment verschlissen.
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4664 erstellt: 02. Apr 2024, 05:49
Um die Praxis geht es mir ja auch.

In der Praxis bleibt die Leuchtdichte nachweislich über mindestens >= 8000 bis 12000 Stunden (je nach Langzeitmessung) in der Fläche konstant. Praxis.
Natürlich kann es je nach Nutzung und Situation in diesem Zeitraum schon zu Ausbrenner/Einbrenner kommen. Praxis.
Trotz eventuell auftretender Ausbrenner/Einbrenner bleibt die Leuchtdichte in der Fläche konstant (wenn man nicht den Ausbrenner direkt misst). Praxis.
Die Grafik und der Text der Entwickler deckt sich in diesem Punkt nicht mit der Realität. Praxis.
Dass es trotz der Kompensation zu Ausbrenner/Einbrenner kommt, kann nur an einer bereits aufgebrauchten Reserve und/oder an einer unzureichenden, bzw. fehlerhaften Kompensation liegen. Theorie (da nur logische Überlegung).

Ich habe einige Überlegungen dazu, wie die Entwickler zu ihrer (im Prinzip korrekten) Aussage kommen und wie diese zu interpretieren ist.
Aber das führt hier zu weit.

Servus
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4665 erstellt: 03. Apr 2024, 20:09
@norbert.s: Es gäbe durchaus beim Rtingstest die Möglichkeit herauszufinden, nach wievielen Betriebsstunden die 40% Helligkeitsreserve der OLED Zellen frühestens aufgebraucht sein könnten. -> Ein reines Weissbild mit maximaler Helligkeit über Tausende Stunden auf dem TV anzeigen.
"BurnIn" kanns damit praktisch nicht geben.
Mann müsste beim Neugerät die Maximalhelligkeit messen und diese Messungen dann nach jeweils weiteren 1000 Betriebsstunden wiederholen, um festzustellen ob es irgendwann zu einer dauerhaften Abdunklung der OLED Pixel kommt.

norbert.s schrieb:
"Ich habe einige Überlegungen dazu, wie die Entwickler zu ihrer (im Prinzip korrekten) Aussage kommen und wie diese zu interpretieren ist.
Aber das führt hier zu weit."

Deine ausführlichen Gedankengänge diesbezüglich würden mich durchaus interessieren, Norbert!

Danke,
Gruß Marcel
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4666 erstellt: 04. Apr 2024, 06:29

Marcel_1976 (Beitrag #4665) schrieb:
@norbert.s: Es gäbe durchaus beim Rtingstest die Möglichkeit herauszufinden, nach wievielen Betriebsstunden die 40% Helligkeitsreserve der OLED Zellen frühestens aufgebraucht sein könnten...

Wenn der aktuelle Test lang genug läuft, dann tut es auch (für mich) das aktuelle Test-Szenario, bei dem nicht nur das weiße Subpixel belastet wird, sondern auch die anderen drei. Mich würde nur interessieren, wann der "Low Stress" zu fallenden Leuchtdichten jenseits der Stellen mit "High Stress" führt. Die vorherigen Langzeittests von Rtings liefen nicht lange genug dafür.



Deine ausführlichen Gedankengänge diesbezüglich würden mich durchaus interessieren, Norbert!

Die Entwickler haben vermutlich einen engeren Blick als wir auf das Thema ihres Dokuments. So geht es ihnen um die Kompensation der Degradation zwischen hoher Belastung und geringer Belastung, damit kein optischer Fleckerlteppich auf dem Panel entsteht.

In this chapter, we describe the recent progress in three key technolo- gies, which enable such an enhancement of performance in OLED TV, i.e., oxide thin- film transistor (TFT) and white organic light-emitting diode (WOLED), compensation circuit, and method to compensate the nonuniformity of oxide TFTs, OLED devices, and luminance.

Nicht betrachtet wurde von den Entwicklern das Interesse der TV-Hersteller, die Leuchtdichte über die Fläche über einen langen Zeitraum möglichst konstant zu halten. Und zwar jenseits des Themas der "nonuniformity". Berücksichtigt man den diesen Punkt nicht, dann sind alle Aussagen (auch bildlich in der besagten Grafik abgebildet) der Entwickler korrekt und plausibel.

Ich habe mir noch einmal die alten Messwerte meines 65E6 aus 2016 bis 2020 angeschaut. Damals hatte ich noch keine LUT-Kalibrierung gemacht, welche die Leuchtdichte etwas stärker beeinflusst. Dabei konnte ich sehr schön sehen, dass über 12000 Stunden die Leuchtdichte in der Fläche (gemessen mit Windows-Pattern und nicht Frame-Pattern) immer wieder einmal merklich gestiegen ist und dann wieder gefallen und wieder gestiegen. Dabei blieben die Settings im Menü identisch. Das spricht eindeutig für eine ausgleichende Regelung über die (lange) Zeit. So blieb die Leuchtdichte konstant, langfristig schwankend um einen Mittelwert bei ca. +/- 5 Prozentpunkte. Meine kurzfristigern Messergebnisse kann ich im Bereich von <= 0,5 Prozentpunkte reproduzieren (Thema Messgenauigkeit).


Eine alternative Betrachtungsweise wäre es, ...
...die Entwickler komplett beim Wort zu nehmen und zu vermuten, dass sie einen weiten Blick in ihrem Dokument auf alles hatten. Das würde aber bedeuten, dass bei geringer Belastung die Degradation über 8000 bis 12000 Stunden so gering ist, dass sie nicht statistisch messtechnisch erfassbar ist. Das ist aber extrem unwahrscheinlich, wenn ich mir die Degradation bei hoher Belastung in der Praxis anschaue und ebenso die Degradation bei meinen OLED-Leuchtmitteln (klar ist das kein OLED-TV), welche von Anfang an kontinuierlich über die Zeit an Leuchtdichte verloren haben, da sie über keinerlei interne Kompensation verfügen.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 04. Apr 2024, 06:51 bearbeitet]
Chris3636
Inventar
#4667 erstellt: 04. Apr 2024, 10:56
@Marcel


Mann müsste beim Neugerät die Maximalhelligkeit messen und diese Messungen dann nach jeweils weiteren 1000 Betriebsstunden wiederholen, um festzustellen ob es irgendwann zu einer dauerhaften Abdunklung der OLED Pixel kommt.


Wenn die maximale Helligkeit bestehen bleib und der ABL ausgeschaltet ist. Ja.

Aber es ist doch so das der Tv nach einer Zeit automatisch das Bild dimmt. Schutzmechanismus.


[Beitrag von Chris3636 am 04. Apr 2024, 10:57 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4668 erstellt: 04. Apr 2024, 12:12
Man kann den abl nicht deaktivieren und abgesehen davon würde man mit der Methode nur das weiße, effizientere subpixel auf Abnutzung prüfen.


Aber es ist doch so das der Tv nach einer Zeit automatisch das Bild dimmt. Schutzmechanismus.

Asbl deaktivieren


Wenn der aktuelle Test lang genug läuft, dann tut es auch (für mich) das aktuelle Test-Szenario, bei dem nicht nur das weiße Subpixel belastet wird, sondern auch die anderen drei

Ist soweit ich weiß nur im Wechsel möglich, da nicht alle vier subpixel zugleich aktiviert werden können


[Beitrag von ehl am 04. Apr 2024, 12:14 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4669 erstellt: 04. Apr 2024, 14:23

ehl (Beitrag #4668) schrieb:
Ist soweit ich weiß nur im Wechsel möglich, da nicht alle vier subpixel zugleich aktiviert werden können

Natürlich laufen alle vier auch gleichzeitig je nach Bedarf bei der Farbmischung und Luminanz.

Und der Test bei Ratings läuft auch nicht mit statischen Bildern, so dass so oder so alle 4 Subpixel immer zum Zuge kommen. Und wenn er nun endlich einmal lange genug läuft, dass ist das für mich beim Low Stress um Bereich vom Low Stress (misst auch Rtings) aussagekräftig genug.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 04. Apr 2024, 14:55 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4670 erstellt: 04. Apr 2024, 14:53

Natürlich laufen alle vier auch gleichzeitig je nach Bedarf bei der Farbmischung und Luminanz.

Nenne mir bitte einen solchen Fall und ich wüsste auch nicht, was daran so natürlich sein sollte, das weiße subpixel dient auch der Entlastung.
20240404_165610


[Beitrag von ehl am 04. Apr 2024, 14:58 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4671 erstellt: 04. Apr 2024, 14:57
Bei HDR am 65E6.

Servus
ehl
Inventar
#4672 erstellt: 04. Apr 2024, 14:59
Also modellabhängig?


Und der Test bei Ratings läuft auch nicht mit statischen Bildern, so dass so oder so alle 4 Subpixel immer zum Zuge kommen. 

Ist mir klar, ich bezog mich auf
Marcel1976
Es gäbe durchaus beim Rtingstest die Möglichkeit herauszufinden, nach wievielen Betriebsstunden die 40% Helligkeitsreserve der OLED Zellen frühestens aufgebraucht sein könnten. -> Ein reines Weissbild mit maximaler Helligkeit über Tausende Stunden auf dem TV anzeigen.


[Beitrag von ehl am 04. Apr 2024, 15:02 bearbeitet]
norbert.s
Hat sich gelöscht
#4673 erstellt: 04. Apr 2024, 15:02

ehl (Beitrag #4672) schrieb:
Also modellabhängig?

Keine Ahnung. Ich habe es nur bei meinem ersten OLED in 2016 selbst nachgeprüft. Danach hat es mich nicht weiter interessiert. Eventuell hat sich später etwas geändert in der Ansteuerung. Gerade beim Temporal Dithering der dunklen Töne hat sich ja massiv was geändert, so dass andere Änderungen durchaus möglich sind.

Grundsätzlich ist der Verzicht auf eines von vier Subpixeln ja auch sinnvoll, wenn genug Leuchtdichte vorhanden ist.

Einfaches Rechenbeispiel mit RGB-Triplet 128/192/56:
Weißanteil 56/56/56
Farbanteil 72/136/0

Eventuell wird bei HDR in bestimmten Situationen die Leuchtdichte gepuscht, denn auch mit den R/G/B-Subpixeln kann ein zusätzlicher Weißanteil zur Leuchtdichte beigesteuert werden.

Servus


[Beitrag von norbert.s am 04. Apr 2024, 15:17 bearbeitet]
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4674 erstellt: 04. Apr 2024, 17:35
Danke für eure aufschlussreichen Antworten.

Wenn ich die Sache richtig verstanden habe, wäre die Extrembelastung durch ein weißes Standbild bei maximaler Helligkeit eher etwas für Samsungs moderne Quantum Dot OLED Technik. Dort entsteht weiss bekanntlich durch Mischung der drei Subpixel Rot, Grün und Blau (RGB) und damit im Gegensatz zu LG ohne zusätzliches weisses Subpixel.

Die Abdunkelung sehr heller Inhalte erfolgt bei LGs Micro Lense Array OLEDs G3 und G4 ab einem Weissanteil von 40% am Gesamtbild.
Diesbezüglich sichtlich überfordert war mein LG G3 bisher nur bei der berüchtigten weissen Szene in HDR aus dem Film "Matrix".
Bei 100% SDR Vollbildweiss sind's ohnehin nur etwas über 200 Nit. Hier könnten Schachbrettmuster mit 50% Average Picture Level (APL) die Lösung sein.
Alternativ ein Wechsel von Weiss, Rot, Grün und Blau.

Das Thema "BurnIn" weist für mich gewisse Paralellen zum sogenannten "Wear Leveling" auf, welches verhindern soll, daß SSDs, USB Sticks und Speicherkarten durch ungleichmäßige Belastung einen frühen Tod sterben. Auch hier bleiben die Algorithmen der Hersteller zur gleichmässigen Abnutzung der Flashspeicherzellen ein Mysterium.


[Beitrag von Marcel_1976 am 04. Apr 2024, 18:18 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4675 erstellt: 04. Apr 2024, 18:57

Die Abdunkelung sehr heller Inhalte erfolgt bei LGs Micro Lense Array OLEDs G3 und G4 ab einem Weissanteil von 40% am Gesamtbild.

Bitte was?


Bei 100% SDR Vollbildweiss sind's ohnehin nur etwas über 200 Nit.

Sollte eher bei 300 nits liegen, in hdr aber tatsächlich nur ca. 220 nits im Vollbild
Marcel_1976
Ist häufiger hier
#4676 erstellt: 04. Apr 2024, 19:26
@ehl:


Im Video von ihm erwähnt ab 08:10 Min.
LG G2 dunkelt bei 40% Weissanteil "satte" 65% ab.
LG G3 dunkelt bei 40% Weissanteil "nur" 40% ab.

Sorry "ehl", hatte in Sachen "Auto Brightness Limiter"(ABL) was durcheinander gebracht. Manche Nutzer, welche OLED TVs als PC Monitor verwenden schalten den ABL übrigens im Service Menü ab, genau wie den Auto Static Brightness Limiter (ASBL) bzw. Temporal Peak Luminance Control (TPC) und Global Sticking Reduction (GSR).
Dies sind letztlich seitens der Hersteller alles Funktionen, die sich gegen "BurnIn" richten. Das hier von Generation zu Generation immer weniger abgedunkelt wird, zeigt den technischen Fortschritt beim Thema Lichtleistung pro Watt und damit einer geringeren Wärmeentwicklung.

Warum bei SDR eine höhere Vollbildweisshelligkeit erreichbar sein soll ist mir nicht ganz klar, es sei denn dies liegt am erweiterten Farbraum bei HDR Inhalten.


[Beitrag von Marcel_1976 am 05. Apr 2024, 15:20 bearbeitet]
ehl
Inventar
#4677 erstellt: 04. Apr 2024, 21:25
Macht die Aussage

Die Abdunkelung sehr heller Inhalte erfolgt bei LGs Micro Lense Array OLEDs G3 und G4 ab einem Weissanteil von 40% am Gesamtbild.

nicht richtiger.
Das dimming beginnt bereits bei über 10% Flächenanteil bei genügend hoher Spitzenhelligkeit.

Für die Einbrennproblematik in der Praxis aber irrelevant, weil hdr Inhalte keine statischen Bildelemente mit hdr Spitzenhelligkeit verwenden.

Manche Nutzer, welche OLED TVs als PC Monitor verwenden schalten den ABL übrigens im Service Menü ab, 

Kann man nicht, du meinst noch immer asbl


Warum bei SDR eine höhere Vollbildweisshelligkeit erreichbar sein soll ist mir nicht ganz klar, 

Mir auch nicht, samsung's qd-oled bietet in sdr wie hdr auch gleiche Flächenhelligkeit


[Beitrag von ehl am 04. Apr 2024, 21:27 bearbeitet]
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