Lautsprecher-Daten

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Brömse
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Dez 2004, 13:54
Hi Leute,
Dummie hat mal wieder ne Frage. Lässt sich an Hand der Daten(Frequenzbereich usw.)die Qualität der LS bestimmen oder ist das reine Hörsache?
Wie sollten die Frequenz-Werte sein? Die Rede ist natürlich von Stand-LS.
Danke schonmal vorab
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2004, 17:30

Brömse schrieb:
Lässt sich an Hand der Daten(Frequenzbereich usw.)die Qualität der LS bestimmen oder ist das reine Hörsache?


1. Halbsatz: idR Nein
2. Halbsatz: Ja

Marko
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 29. Dez 2004, 17:56
Nur so zur Erheiterung, oder was Herstellerangaben taugen:
Vor 30 Jahren gab es einen guten deutschen Hersteller, der hochwertige Boxen baute, welche in vielen Tests überdurchschnittlich abschlossen. Nur stand auf der Box das, was auch auf dem verbauten Heco-Chassis stand: Nennbelastbarkeit 45 Watt. Damit war kein Staat zu machen. Also wurde das Produkt umbenannt (ohne irgendwelche Veränderung!) und die Nennbelastbarkeit auf 80 Watt und ein weiteres Jahr später auf 120 Watt erhöht. Und auf dem Tieftöner stand immer noch Heco, 45 Watt.
Wenn man die Nennbelastbarkeit dort beziffert, wo der Lautsprecher den Geist aufgibt, so stimmen alle Angaben. Wenn er 45 Watt nicht übersteht, dann 80 oder 120 Watt auch nicht.
Und wenn Frequenzbereiche angegeben werden, die so nicht möglich sind und Frequenzkurven veröffentlicht werden, die niemals mit den eingebauten Chassis erzielbar sind, so ist das reine Vera....e.
Aber was solls, mein Sony Surroundreceiver macht auch 5x 100 Watt Nennleistung mit einem Netztrafo, der nur 150 Watt kann....
Es lebe das Perpetuum Mobile (geht ja auch nicht).
lens2310
Inventar
#4 erstellt: 30. Dez 2004, 19:03
Ein klares Nein. Die Qualität ist nicht an den Daten ablesbar.
Weder sagt die Belastbarkeit etwas uber die absolute Lautstärke aus, noch der Frequenzbereich über den Klang.
Frequenzbereich bezeichnet den Frequenzumfang mit an den Bandenden um -10 dB abgefallenem Schalldruck (subjektiv halbe Lautstärke).
Frequenzbereich 50-20000 Hz bedeutet bei 50 Hz und 20000 Hz nur noch die halbe Lautstärke wie im Bereich dazwischen.
Frequenzgang bezeichnet den Umfang mit an den Bandenden spezifizierten Abweichungen, meist +-3 dB.

Eckhard


[Beitrag von lens2310 am 30. Dez 2004, 19:05 bearbeitet]
Towny
Inventar
#5 erstellt: 31. Dez 2004, 13:58
Tach,

außerdem wirst Du den (mittlerweile fast immer) geraden Frequenzgang in Deinem Hörraum sowieso nicht haben:

Stichworte: Raumakustik/LS-Aufstellung/Sitzhöhe

also: immer anhören und nur kaufen was (nach längerem Hören zu Hause!) gefällt/begeistert

mfg Towny
G.M
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Jan 2005, 05:12
Hallo,

mal was Konstruktives wieder von mir!!


Brömse schrieb:
Lässt sich an Hand der Daten(Frequenzbereich usw.)die Qualität der LS bestimmen..

Selbstverständlich!! Ohne Mess-Daten lässt sich die Qualität eines Lautsprechers nicht feststellen.
(Ausser es wurden eklatante Konstruktions-Fehler gemacht: 2 Hochtöner in mehreren cm Abstand montiert, seitlich montierte Tieftöner oder gar Mitteltöner, falsche Anordnung der Chassis, usw.)


Wie sollten die Frequenz-Werte sein? Die Rede ist natürlich von Stand-LS.
Danke schonmal vorab


Die Hauptqualitätsmerkmale für ein Lautsprecher sind:

1. Frequenzgang (auch Amplitudengang genannt)

Worauf soll man achten?
Die Frequenzgangkurve sollte möglichst tief gehen -die untere Grenzfrequenz für Regal-Lautsprecher sollte mindestens 55Hz, und für Stand-Lautsprecher mindestens 30Hz sein- und bis zum Ende des Uebertragungbereichs (20kHz) möglichst linear verlaufen. Insbesondere zu vermeiden sind Verfärbungen im Bereich von 1kHz-5kHz, denn das ist (für das menschliche Gehör) der empfindlichste Bereich.

Wie sowas aussieht, zeigen diese 2 Lautsprecher:

K+H O500C





Nubert nuWave 125 FIR-DSP



Blau (Sub-Low), grün (Mid) und türkis (High) sind die Einzelfrequenzgänge mit Filter, Pink ist die Summenfunktion der nuWave 125 in der 3-Wege Ausführung mit FIR-Filtern.


2. Schallabstrahlverhalten

Ueblich ist ein Bündelungsmassdiagramm. Ich bevorzuge die komplexere Messung i.F.v. Isobaren. Damit lassen sich die Winkel sehen, bei denen der Schall abgestrahlt wird.
Bei nichtoptimalen raumakustischen Bedingungen sind solche Messungen sehr hilfreich.

Hier das horizontale Abstrahlverhalten der K+H O500C:



Ein mustergültiges Abstrahlverhalten mit ausgezeichneter Directivity ohne Sprungstellen. Einzig im Bassbereich zeigt sich die O500C als Rundstrahler.

Wichtig ist, dass der Lautsprecher über den gesamten Mittelhochtonbereich gleichmässig bündelt. Im privaten Bereich, also Heimanwendungen, ist ein Bündelungsmass von min. 10dB bis 16dB wünschenswert. Das ist aber nur bei grossen Lautsprechern zu realisieren. Bei kleinen Lautsprechern ist sowas nicht möglich, da das Einsetzen der Bündelung erst um 500Hz - 1000Hz erfolgen kann. Allerdings sollte auch hier eine Bündelung von 6dB - 10dB pflicht sein.

3. Klirrfaktor

Der Klirrfaktor sagt aus, wieviele harmonische, nichtlineare Verzerrungen ein Lautsprecher erzeugt. Dieser wird Frequenzabhängig und unter Angabe der Messbedingungen angegeben.


Hier die Klirrmessungen der K+H O500C:



Hier ist leider die Farbwahl missglückt. Deshalb das Ganze nochmal, aber diesmal mit den Klirrmessungen der O300D:


Klirrmessungen K+H O300D:



Zu den Farben:
Gelb ist THD, pink ist k2 und grün ist k3. Für ein derart kompakter Lautsprecher, sind solche Klirrwerte sehr gut.

Dann gibt es noch den Messwert über den max. Schalldruck.
Dieser wird ebenfalls Frequenzabhängig und unter Angabe der Messbedingungen (üblich ist 1% @ 1m) angegeben.


Max. Schalldruck @ 1m/1% Klirrfaktor K+H O500C:



Wie man gut erkennen kann, sind bei diesem Lautsprecher selbst im Tiefbassbereich sehr hohe Schalldruckpegel möglich.


Anhand dieser 3 Messungen lassen sich die akustischen Qualitäten eines Lautsprechers zu ca. 90% bereits festmachen.
Ob solch ein Lautsprecher dann auch gefällt, muss jeder für sich selbst ausmachen. Richtig, im Sinne von originalgetreuer Musikwiedergabe, sind solche Lautsprecher allemal.
Ganz im Gegensatz zu den Consumer-Boxen, denn da tummeln sich haufenweise Fehlkonstruktionen.


Edit: hatte ein Diagramm falsch verlinkt!


[Beitrag von G.M am 01. Jan 2005, 05:35 bearbeitet]
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Jan 2005, 05:15
Boaa.. heavy stuff zu dieser Stunde

Aber schon vom Feinsten.. liest sich gut

s.tanner
Gesperrt
#8 erstellt: 01. Jan 2005, 23:02
hi,


G.M schrieb:

Zu den Farben:
Gelb ist THD, pink ist k2 und grün ist k3.


was heisst thd? und was ist ein k2,k3?

danke schonmal!

grüsse, sasha
G.M
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Jan 2005, 01:29
Hallo Sasha,


s.tanner schrieb:
hi,


G.M schrieb:

Zu den Farben:
Gelb ist THD, pink ist k2 und grün ist k3.


was heisst thd? und was ist ein k2,k3?


THD (Total Harmonic Distortion) ist ein englisches Wort und bedeutet "die Summe der harmonischen Klirrkomponenten".

k2,k3,k4 usw. sind harmonischen Klirrkomponenten.
Wie enstehen solche harmonischen Klirrkomponenten? Dazu ein Beispiel:

Wenn ein Lautsprecher ein 1000-Hz-Ton von sich gibt, reproduziert er zwangsläufig auch Obertöne. Daher, die Membran schwingt auch bei 2000 Hz, 3000 Hz usw.. Diese Schwingungen/Töne nennt man harmonische Klirrkomponenten und werden mit dem Kürzel k2, k3, usw. bezeichnet. Harmonischen Klirrkomponenten deshalb, weil sie zum Ursprungston
(1000 Hz) in einem ganzzahligen Verhältnis stehen.
Die Summe von diesen harmonischen Klirrkomponenten (k2, k3, usw.) wird dann als THD bezeichnet.


[Beitrag von G.M am 03. Jan 2005, 01:32 bearbeitet]
Marlowe_
Inventar
#10 erstellt: 03. Jan 2005, 02:24

G.M schrieb:
Hallo Sasha,


s.tanner schrieb:
hi,


G.M schrieb:

Zu den Farben:
Gelb ist THD, pink ist k2 und grün ist k3.


was heisst thd? und was ist ein k2,k3?


THD (Total Harmonic Distortion) ist ein englisches Wort und bedeutet "die Summe der harmonischen Klirrkomponenten".

k2,k3,k4 usw. sind harmonischen Klirrkomponenten.
Wie enstehen solche harmonischen Klirrkomponenten? Dazu ein Beispiel:

Wenn ein Lautsprecher ein 1000-Hz-Ton von sich gibt, reproduziert er zwangsläufig auch Obertöne. Daher, die Membran schwingt auch bei 2000 Hz, 3000 Hz usw.. Diese Schwingungen/Töne nennt man harmonische Klirrkomponenten und werden mit dem Kürzel k2, k3, usw. bezeichnet. Harmonischen Klirrkomponenten deshalb, weil sie zum Ursprungston
(1000 Hz) in einem ganzzahligen Verhältnis stehen.
Die Summe von diesen harmonischen Klirrkomponenten (k2, k3, usw.) wird dann als THD bezeichnet.


Bla.... gut das ich Ohren habe

Gruß, Dirk
s.tanner
Gesperrt
#11 erstellt: 04. Jan 2005, 00:06
hi gerry,


G.M schrieb:

THD (Total Harmonic Distortion) ist ein englisches Wort und bedeutet "die Summe der harmonischen Klirrkomponenten".

k2,k3,k4 usw. sind harmonischen Klirrkomponenten.
Wie enstehen solche harmonischen Klirrkomponenten? Dazu ein Beispiel:

Wenn ein Lautsprecher ein 1000-Hz-Ton von sich gibt, reproduziert er zwangsläufig auch Obertöne. Daher, die Membran schwingt auch bei 2000 Hz, 3000 Hz usw.. Diese Schwingungen/Töne nennt man harmonische Klirrkomponenten und werden mit dem Kürzel k2, k3, usw. bezeichnet. Harmonischen Klirrkomponenten deshalb, weil sie zum Ursprungston
(1000 Hz) in einem ganzzahligen Verhältnis stehen.
Die Summe von diesen harmonischen Klirrkomponenten (k2, k3, usw.) wird dann als THD bezeichnet.


ich habe zwar nur die hälfte verstanden (bin leider kein profi ) trotzdem vielen dank.


grüsse sasha
s.tanner
Gesperrt
#12 erstellt: 08. Jan 2005, 20:42
hallo gerry,


G.M schrieb:


Nubert nuWave 125 FIR-DSP



Blau (Sub-Low), grün (Mid) und türkis (High) sind die Einzelfrequenzgänge mit Filter, Pink ist die Summenfunktion der nuWave 125 in der 3-Wege Ausführung mit FIR-Filtern.



dieser lautsprecher gibts aber noch nicht! woher hast du diese messung??
G.M
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 22. Jan 2005, 00:44
Hallo,


s.tanner schrieb:
hallo gerry,


dieser lautsprecher gibts aber noch nicht! woher hast du diese messung??

aus dem Nubert-Forum!!
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