Empfindlichkeit der besten Mikros?

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Poison_Nuke
Inventar
#1 erstellt: 04. Mrz 2005, 19:10
Hio,

diese Frage ist eigentlich mehr theoretischer Natur:

Ab wieviel dB (DIN A bewertet) reagieren die empfindlichsten Mikrofone?


Würde mich aus der Hinsicht interessieren, ob die Ohren zur Zeit noch besser als die Technik sind, oder ob sie schon überholt wurden.

Weil wenn ich mir mal so Schallpegelmessgeräte anschaue, die kommen ja alle nicht unter 50dB.

Und ich mit meinen Ohren z.B. höre linear von 100Hz bis 10000Hz ab -5dB. Kommen Mikros da drunter oder nicht?
HinzKunz
Inventar
#2 erstellt: 04. Mrz 2005, 20:18
Hallo,

ob alle Mikros mit der Empfindlichkeit des ohres mithalten können weiss ich nicht (insbesondere bei dynamischen Miks bin ich mir da nicht so sicher).
Aber es gibt sehr empfindliche Mikros (z.B. Richtmikros), die das Menschliche ohr sicherlich übersteigen.
Von speziellen Laser-Abtastern z.B. für Geheimdienste ganz zu schweigen...

mfg
Martin
Poison_Nuke
Inventar
#3 erstellt: 05. Mrz 2005, 08:49
Danke für die Antwort.


Hat zufällig jmd einen Wert, ab wieviel dB die guten Mikros "hören".

Bei Richtmikros ist das aber klar die hören deshalb so gut, da mithilfe einer Parabolschüssel die Schallwellen gebündelt werden, und damit der Schalldruck am Mikro um etliches erhöht wird. Es ging mir ja darum, was nur die einzelnen Tonumwandler (also der eigentliche Teil des Mikros) schaffen
georgy
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2005, 09:18
Schau doch einfach mal auf den Seiten von Mikrofonherstellern, da stehen auch Daten zu den Mikros.
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2005, 09:35
ich kenn ja nichtmal einen Hersteller von Mikros...und wenn ich bei Google danach suche, erhalte ich tausende von Ergebnissen, bei denen ich nicht sagen kann, ob das nun gute Mikrofone sind usw.

Daher frage ich auch hier nach


[Beitrag von Poison_Nuke am 05. Mrz 2005, 09:35 bearbeitet]
georgy
Inventar
#6 erstellt: 05. Mrz 2005, 09:57
DB
Inventar
#7 erstellt: 05. Mrz 2005, 12:39

Weil wenn ich mir mal so Schallpegelmessgeräte anschaue, die kommen ja alle nicht unter 50dB.


Mal bitte nicht nur bei Billigprassel schauen.
Ich habe hier den etwas älteren Präzisions-Impulsschallpegelmesser 00023, der mißt von etwa 5dB bis 148dB, mit Spezialmikro bis 178dB.
Umschaltbare Anzeigenhoch- und Rücklaufzeit, Spitzenwerthaltung, verschiedene Bewertungskurven (A, C,...), Filterung mittels Oktav- oder Terzfilter. Das Ganze -komplett analog und tragbar.

Sowas kannste aber nicht von "Meßgeräten" erwarten, die auf Parkplätzen in Autos gelegt werden, um den Rumsbums im Auto zu messen.

MfG

DB
Poison_Nuke
Inventar
#8 erstellt: 05. Mrz 2005, 12:40
danke sehr. Gibt ja mehr Mikrofon Arten, als ich mir je erahnt hätte

Aber wie es scheint, schaffen einige von denen schon ab -40dB zu reagieren. Nich schlecht. Ich glaub ich lass mir ein Mikro in das Ohr einpflanzen
AnnoN
Stammgast
#9 erstellt: 05. Mrz 2005, 20:13
Hi Poison_Nuke


Und ich mit meinen Ohren z.B. höre linear von 100Hz bis 10000Hz ab -5dB. Kommen Mikros da drunter oder nicht?


Nennst Du das hier vieleicht linear?

gruss Anno
Poison_Nuke
Inventar
#10 erstellt: 05. Mrz 2005, 21:46
nunja, vielleicht wird die Messkurve beim HNO Arzt DIN C (oder war es A??) bewertet.

Jedenfalls kann ich dir mal den Ausdruck von meiner Hörschwelle, die ich insg. drei mal beim HNO dieses Jahr gemacht habe...der Durschnitt liegt von 100Hz bis 10000Hz bei -2dB (+-3dB).

Und ich glaube kaum, das ein HNO Arzt, der ein Audiotorium mit HighEnd Schallisolation und ziemlich HighEnd anmutenden Kopfhörern hat, falsche Ergebnisse liefert.

D.h. entweder ist die Messkurve von meinem HNO wie gesagt anderst bewertet, oder ich höre auch im TTBereich besser als andere Menschen
Thechnor
Stammgast
#11 erstellt: 06. Mrz 2005, 14:12
Hallo,

aus physikalischer Sicht liegt das gesunde menschliche Ohr nahe bei der bestmöglichen Empfindlichkeit.:)
Wären die Ohren nur ein wenig empfindlicher, so könnten wir das Prasseln einzelnen Luftmoleküle auf das Trommelfell wahrnehmen, in dem aber keine sinnvolle Schallinformation steckt.
Größere Empfindlichkeiten wie bei Geheimdiensten, erreicht man durch Tricks, wie Benutzung von Glasscheiben als Membran, Bündelung der Wellen oder Nutzung anderer Medien für den Schall (z.B. Körperschall).

Gruß
Thechnor
Poison_Nuke
Inventar
#12 erstellt: 06. Mrz 2005, 14:53
Was hört man eigentlich, wenn es absolut still ist?

Weil ich persönlich habe in einem stillen Raum immer so ein "Hintergrundrauschen" im Ohr. Der Arzt meint, es ist kein Tinnitus, sondern normal.
Ich finde es aber nicht normal. Ich will doch einfach mal die Stille auch als solche wahrnehmen

Habt ihr eine Ahnung, wodurch dieses "Hintergrundrauschen" im Ohr entsteht, und wie man es eventuell wegbekommen könnte?
HinzKunz
Inventar
#13 erstellt: 06. Mrz 2005, 15:10
Ich glaube, dass ist dein Blut.
der Effekt wird verstärkt, wenn man sich eine Muschel ans ohr hält (man hört das "meeresrauschen")

mfg
Martin
richi44
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 07. Mrz 2005, 14:50
Ein leeres Studio hat bei ausgeschalteter Lüftung ein Ruhegeräusch von etwa 20 bis 25 dB. Die Ersatzlautstärke bei einem Sennheiser Kondensatormikrofon liegt bei 10 dB, wobei ich im Moment nicht sagen kann, ob dieser Wert im Vakuum gemessen ist, denn das Sennheiser macht bereits einen Unterschied ob mit Luft oder Vakuum, weil die Elektronik besser ist als die thermische Bewegung der Luftmoleküle.
Das heisst im Klartext: Besser als die 10 dB Ersatzlautstärke kriegst Du es nicht hin. Auch nicht mit irgendwelchen Abhörmikrofonen. Was Du da erreichen kannst, ist die Richtcharakteristik verbessern und damit Störgeräusche aus anderen Schallrichtungen unterdrücken. Solche Dinger werden aber gross (Parabolreflektor) oder lang (Interferenzmik mit Richtrohr).
Absolute Ruhe gibt es nicht, ausser bei Null Grad Kelvin, wenn es keine Atombewegung mehr gibt. Alles was wärmer ist, bewegt sich und macht "Lärm". Und je breitbandiger der Hörbereich ist, desto mehr Störgeräusche sind vorhanden. Das Ohr ist halt immer noch dazu gemacht, als Jäger die Beute zu hören und als Beute rechtzeitig das Weite zu suchen. Für Musik ist es eigentlich ungeeignet. Aber wir haben nichts anderes...
Poison_Nuke
Inventar
#15 erstellt: 12. Mrz 2005, 15:07
achso, also höre ich dann wirklich das Rauschen meines Blutes und der Luft?

Weil einmal höre ich ein leises tiefes Rauschen, das genau die Pulsfrequenz von meinem Herz hat, und dann ein ganz hohes Rauschen (White Noise > 12-14kHz). Und mit der gemessenden Empfindlichkeit meines Ohres ab -2dB könnte das wohl hinhauen.

nur das ein Grundgeräuschpegel von 20dB in jedem Raum ist, glaube ich nicht. Denn wenn ich in meinem Zimmer bin, welches stark gedämmte Fenster hat und keine aktive Geräuschquelle, außer mir selbst, höre ich sogar das Atmen von einem anderen, und das soll ja in 1m Entfernung ca. 10-15 dB laut sein. Und das Grundrauschen, was ich höre, ist noch viel leiser.
Heinrich
Inventar
#16 erstellt: 12. Mrz 2005, 16:38
Die 20dB sind schon ein hervorragender Wert, der nur durch aufwendige bauliche Maßnahmen zu erreichen ist - schallgedämmte Fenster machen's nicht... In einer normalen RUHIGEN Wohnung hast Du in der Regel 50 dB.

Gruß aus Wien,

Heinrich
richi44
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 14. Mrz 2005, 09:26
Du kennst sicher die Gehörkurve. Bei rosa Rauschen, das bei grosser Lautstärke linear empfunden wird, hörst Du bei kleinen Lautstärken nur noch den Mittenbereich.
Bei einer Schallisolation wird daher auf diesen Mittenbereich grossen Wert gelegt, um den Eindruck der absoluten Ruhe zu erwecken. Diese Ruhe ist aber bei weitem nicht gegeben, weil eine lineare Messung erhebliche akustische Störungen zeigt.
Weiter muss man natürlich aufpassen, in welchen Masseinheiten man die Angaben macht. Wenn man beispielsweise von einer Ersatzlautstärke von 10 dB beim Mikrofon ausgeht, so bedeutet das nicht, dass eine Lautstärke von 0 dB auch Geräusch NULL ist. Es bedeutet, dass die Schallleistung des Geräuschs 10% der Leistung bei unserer Messung (also der Ersatzlautstärke des Mik) ist.
Die Gehörkurve bezieht sich auf die Hörschwelle. Das heisst, dass unterhalb dieser Lautstärke eigentlich nichts mehr wahrnehmbar ist (im Durchschnitt der Testpersonen). Es bedeutet aber keinesfalls, dass da nichts wäre und es hat auch gar nichts mit dem Schalldruck oder der Ersatzlautstärke zu tun. Die Null dB der Gehörkurve sind ein empirisch ermittelter Schalldruck und keine direkt physikalische Grösse.
Ich müsste mich jetzt wieder durch die Bücher durchwühlen, um die genauen Definitionen zu finden, aber der Schalldruck von 0dB (in Pa gemessen) ist etliche dB von den 0dB der Gehörkurve entfernt.
ApogeeFreund
Stammgast
#18 erstellt: 14. Mrz 2005, 09:56
Bei der LinkSammlung fehlt DER Hersteller von Mikros, von denen viele schon Kultstatus haben und zu den Besten der Welt gehören !!

http://www.neumann.c...5bfcd707d14b2579ae0f
richi44
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 17. Mrz 2005, 09:03

ApogeeFreund schrieb:
Bei der LinkSammlung fehlt DER Hersteller von Mikros, von denen viele schon Kultstatus haben und zu den Besten der Welt gehören !!

http://www.neumann.c...5bfcd707d14b2579ae0f


allerdings wenn es um die Empfindlichkeit geht, ist Sennheiser besser.
ApogeeFreund
Stammgast
#20 erstellt: 17. Mrz 2005, 09:45
Hallo richi44,

So eine Pauschalaussage lässt sich nicht aufrechterhalten.

Erstmal kommt es natürlich stark auf den Mikrofontyp an. Klar ist, das dynamische Mikros prinzipbedingt weit weniger empfindlich sind als Kondensatormikrofone !

Und dann ist die Empfindlichkeit nur EIN Kriterium, um die Qualität eines Mikrofons zu beurteilen.....

Neumann gibt etwa für ihr U87 Kondensatormikro 8mV Empfindlichkeit bei 1 Kiloherz an, während Sennheiser beim MKH 800 keine Empfindlichkeit angibt.

Insgesamt würd ich aber sagen, das Neumann doch in einer ganz anderen Liga spielt als Sennheiser !
richi44
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 18. Mrz 2005, 17:36
@ ApogeeFreund
Poison nuke hatte einen Vergleich mit dem Ohr angestellt und festgestellt, dass er das Rauschen seines Blutes hört. Es ging also in erster Linie um die akustische Empfindlichkeit oder anders gesagt darum, wie viel ein Mikrofon im Vergleich zum Ohr übertragen kann. Oder nochmals anders gesagt, wie leise Töne ein Mikrofon letztlich in Spannung umsetzen kann. Wie hoch diese Spannung des Mikrofons ist, spielt keine vordringliche Rolle.
So jedenfalls habe ich das verstanden, unter anderem aufgrund dieser Aussage: Hat zufällig jmd einen Wert, ab wieviel dB die guten Mikros "hören".
Also geht es um das Ruherauschen im Verhältnis zum Nutzpegel, also den Fremdspannungsabstand oder die Ersatzlautstärke. Auch wenn diese Angaben untereinander differieren, so sind sie doch unter den verschiedenen Produkten vergleichbar und da ist es nun mal Tatsache, dass das HF-Prinzip bei Sennheiser die geringste Ersatzlautstärke, also das geringste Eigenrauschen des Mikrofons produziert.

Sennheiser MKH 20 Ersatzgeräusch A-bewertet 10 dB/
Beyer MC 740 17 dB A-bewertet/
Schöps MK/CCM2 11 dB A-bewertet.

Seit Neumann zu Sennheiser gehört, ist auf deren Homepage nichts mehr vernünftiges zu finden.
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