HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » SlewRate? | |
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SlewRate?+A -A |
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Autor |
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OneStone
Stammgast |
#1 erstellt: 24. Sep 2004, 18:43 | |
Hallo Macht das klanglich viel aus, wenn die Signalanstiegsgeschwindigkeit (ich glaub die nennt man Slew Rate) schön hoch ist (40V/µs oder so)? Theoretisch müsste ein derartiger Amp doch die Höhen viel feiner auflösen. Oder schreibe ich da totalen Schwachsinn... MfG OneStone |
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AnnoN
Stammgast |
#2 erstellt: 24. Sep 2004, 18:58 | |
Hi OneStone, 2 V/µs reicht aus um 20 kHz Sinus mit einer Amplitude von über 100 V exakt darzustellen. Was willst Du mehr? gruss Anno ps: Viel schwieriger ist es für einen Verstärker auch das entsprechende dI/dt bereitzustellen. |
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-3dB
Stammgast |
#3 erstellt: 25. Sep 2004, 08:45 | |
Hallo AnnoN, kleiner Rechenfehler. Die slew-rate müsste bei 100Vss etwas mehr als 3-mal so hoch sei. Man sieht aber deutlich mit welch geringer Anstiegsgeschwindigkeit man, rein rechnerisch, auskommt. Gruß Wilhelm |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 25. Sep 2004, 09:28 | |
Prinzipiell ist das richtig. Nur gibt es da ein paar Dinge, die man beachten sollte. Vor 30 Jahren merkte man, dass die Klirrwerte eines Verstärkers durch starke Gegenkopplung positiv zu beeinflussen waren. Die Gegenkopplungen wurden stärker, der Klirr immer kleiner. Nur klanglich waren die Dinger nicht überzeugend. Es liegt in unserer "animalischen" Natur, dass Veränderungen, also kurze Geräusche, uns mehr "berühren" als lange Töne. Ein- und Ausschwingvorgänge, Lautstärkesprünge und vieles mehr ist für die klangliche Beurteilung eminent wichtig. Ein Gerät soll daher solche dynamischen Vorgänge perfekt reproduzieren können. Vor 20 Jahren versuchte man diese kurzzeitigen Verzerrungen, die beispielsweise bei Lautstärkesprüngen auftreten, zu reduzieren. Man nannte sie "TIM-Klirr" (transiente Intermodulation). Und man stellte fest, dass sie mit zunehmender Gegenkopplung grösser wurden. Eine Gegenkopplung reagiert, das heisst, sie versucht etwas zu beheben, was schon passiert ist. Mit normalen Klirrmessungen wird ein Dauerton ausgewertet. Da hat das Gerät alle Zeit, sich entsprechend einzustellen. Bei den TIM-Messungen werden sehr kurze Impulse ausgewertet (benötigt entsprechenden Messgerätepark). Starke Gewgenkopplungen benötigen entsprechend mehr Zeit, sich auf die Pegelverhältnisse einzustellen, sodass die kurzen Impulse nicht optimal wiedergegeben werden (ich weiss, dass die wissenschaftliche Erklärung etwas anders und viel komplizierter ist, aber es geht hier ums Prinzip). Werden entsprechend hochwertige Bauteile eingesetzt, die Gegenkopplung nur über ein oder zwei Stufen geführt und die Schaltung auf diese Effekte hin optimiert, sind nach wie vor gute Geräte zu bekommen. Nur möchte man heute alle Finessen, 5 mal 100 Watt und das alles für 250€. Da bleiben die TIM-Werte halt auf der Strecke. Und weil im Prospekt der Klirr angegeben wird, ohne den Zusatz, ob es sich um "Langzeitklirr" handelt oder um TIM, misst man das, was leicht zu erreichen ist. Man ist also technisch wieder etwa da (bei normalen Konsumgeräten), wo man vor 30 Jahren war. Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn ein Verstärker eine kurze Anstiegszeit hat, bedeutet das, dass der TIM-Klirr ziemlich sicher wesentlich kleiner ist als bei einem Gerät mit langer Anstiegszeit. |
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OneStone
Stammgast |
#5 erstellt: 26. Sep 2004, 12:05 | |
Ja, das hab ich mir auch schon gedacht, dass ein Amp, der schön schnell ist, eben die Transienten sauberer bringt. |
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thomas_f.
Stammgast |
#6 erstellt: 27. Sep 2004, 08:23 | |
Hallo Leute, sehr interessante Diskussion.... Also ich kann es selbst wissenschaftlich nicht belegen, dazu verstehe ich die Materie im Detail zu wenig, aber ein "schneller" Verstärker ist nun mal wesentlich impulsiver und anspringender - zumindest für mich!! Wen es interessiert: http://www.amplifier..._rate_bandbreite.htm Manche stehen wieder mehr auf den "langsamen", weicheren Charakter von diversen, sündteuren High-Endern .... Heute werden nur mehr sehr wenige, extrem hochwertige und schnelle Verstärker gebaut - die kosten dann auch ein Vermögen. Um 1980 war das anders ... ich hab hier eine ganze Riege (Sammlerleidenschaft ) von Vintage-Verstärkern mit Stückgewicht 20 bis 30 Kilo stehen, die eine Slewrate von 230V/µs haben - 40V/µs ist doch lächerlich wenig! Und das hört man..... |
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ukw
Inventar |
#7 erstellt: 27. Sep 2004, 16:14 | |
Ich muß meinem Vorredner zustimmen - ein toller Link - und widersprechen in dem Punkt, was die Impulsivität eines Verstärkers angeht. Schnelligkeit ist wichtig für die Linearität und Kontrolle (besonders bei hoher Gain-Leistung). Bei 50 milli Watt (also 0,05 Watt) an einem Festwiderstand von 8 Ohm ist jeder Verstärker meßtechnisch gut. Deshalb werden Meßwerte für ein Hochglanzprospekt gerne mit diesen Parametern ermittelt. Mit der Praxis hat das leider nicht viel zu tun... @ richi44 der technische Teil der Seite dürfte auch für Dich interessant sein. Die wichtigen Zusammenhänge zwischen Bandbreite, Slewrate und dem dynamischen Innenwiderstand (Dämpfungsfaktor) sind bestens erklärt. Fachwissen ist sehr wichtig - ohne fundierte Kenntnisse wirst Du leicht Opfer der Voodoo Argumentationen à la Ch_Event und Konsorten. Darum alle technischen Links auf der Seite http://www.amplifier.cd/ gut durchlesen ... @AnnoN: Halbwissen behält man besser für sich |
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ukw
Inventar |
#8 erstellt: 27. Sep 2004, 16:51 | |
@ richi44 wie geht das??? |
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