Fragen zu Geräteauswahl Einmessen/Equalizer/Vorstufe für Stereo

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LinuxInside
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Jan 2022, 16:15
Hallo Leute,

mein erster Beitrag nach dem ich lange still mit gelesen habe - bitte seit zärtlich es ist mein erstes Mal

Ich hoffe meine Beitrag ist hier richtig. Irgendwie betrifft es doch viele Bereiche des Forums.

Was ich suche
Mir fehlt eine Möglichkeit meine Anlage richtig auf meinen Raum anzupassen und zwar wenn möglich Geräte unabhängig. Außerdem gebt mir gerne einen Tipp wenn mein Momentanes Setup anderweitig verbessert werden kann.

Momentanes Setup
Ich spiele meist von einem PC(mit Linux :-) ab. zum Teil über Youtube Music mit Hoher Qualitätseinstellung. Der PC ist über HDMI 2.0 mit meinem Samsung TV verbunden, welcher wiederum optisch mit einem Yamaha A-S701 verbunden ist. Hin und wieder wird auch ein Bluetooth Empfänger benutzt welcher über Koaxial(heißt es glaub ich) mit dem Verstärker verbunden ist.
An dem Verstärker hängen meine Schätzchen: 2x Dynaudio Focus 340, welche ich vor einigen Jahren gebraucht gekauft habe bei Hifi Knopf.

Raumsituation
Der Raum ist 4,13mx6,37m. Die Anlage ist um den TV auf der Langen Seite aufgebaut. Gegenüber steht das große Sofa und die Fenster hinter dem Sofa sind mit Gardinen abgehangen.
Der Boden ist Laminat und der Wände und Decke sind Beton und abhängen/Teppich kam nicht in Frage. Ich habe aber in allen oberen vier ecken Schallschlucker aus Basotec angebracht. Auch an Decke an der "Spiegelfläche" zwischen Hörer und Lautsprechern. Auch direkt hinter den Lautsprechern sind entsprechende Basotec Absorber angebracht.
Des weiteren ist der Raum natürlich nicht Leer ein Crosstrainer, ein Großer Esstisch und zwei Große Kommoden füllen den Raum sehr gut, da das Sofa auch einfach riesig ist(es passen entspannt 9 Leute auf das Sofa)
Die Boxen sind etwa 40cm von den Absorbern weg also ziemlich genau einen halben Meter von der Wand weg aufgestellt und entsprechen leicht angeschrägt(Stereodreieck). Ich habe mich echt mit Raumakustik beschäftigt vor allem durch viel lesen hier im Forum - es macht einen Riesen Unterschied, danke schon mal dafür!
Auch zum Unterhalten ist es angenehmer - der Raum ist inzwischen sehr Echoarm.

Momentane Einstellungen
Ich habe nach viel rumprobieren folgende Einstellungen als am meisten akzeptabel wahrgenommen und lebe damit:
- Versärker Bass auf genau 12 Uhr(neutral)
- Treble stark erhöht auf 14 Uhr(geht bei dem AMP bis 5Uhr)
- Balance Neutral
- Loudness auf 10:20(12 Ist Flat)
- OS seitiger EQ wo ab 57hz die Bässe Stufenweise Rausgedreht wurden.
- Wenn man alles auf Neutral stellt klingt es leider super wummerig. Ich habe mal die Frequenzen von 30-120hz generiert und die sind um die 50hz offenbar massiv angehoben am Hörplatz. (Da wurde nix gemessen, aber die Frequenzen wurden wir gesagt einzeln generiert ich habe nicht einfach "nur" Musik gehört)

Fragen an euch

- Habe ich etwas grundsätzlich übersehen was man als erstes angehen sollte?

- Die Lösung mit dem Betriebssystem Seitigen EQ der nach "Gefühl" eingestellt wurde ist A blöd, weil bei anderen Quellen nicht vorhanden und B wahrscheinlich nicht optimal. Ich habe keine Möglichkeit ein Gerät im Verstärker ein zu schleifen weil genau der das nicht kann(der Vorgänger wohl schon).
Muss ich mir jetzt so einen 1200€ DAC kaufen und den vor der Anlage rein packen? Die können dann auch temporal optimieren wie ich verstanden habe richtig?

Mein Ziel wäre eine möglichst ausgewogenes Klangbild.
Bitte entschuldigt die Texttapete, aber ich wollte möglichst alle relevant Infos direkt reinschreiben, damit ihr nicht zu viel Raten/Nachfragen müsst.

Bin gespannt auf euren Input


[Beitrag von LinuxInside am 07. Jan 2022, 00:14 bearbeitet]
Rentner323
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jan 2022, 14:09
Vorschlag für eine günstige Lösung:

Es gibt eine sehr gute Analyse-Software (kostenlos): REW
https://www.roomeqwizard.com/

Benötigt wird dann ein zur Messung geeignetes Mikrofon.
Ich verwende das miniDSP UMIK-1, relativ günstig (etwa 130 Euro) und werkseitig kalibriert und mit USB-Anschluss (integrierter Vorverstärker und ADC) (die zugehörige Datei mit den Daten der Kalibrierung kann man anhand der Seriennummer herunterladen und in REW importieren).

Damit bist du schon einmal in der Lage eine Analyse zu fahren.
Für die Verwendung von REW gibt es bei youtube einige Tutorials.

Wie du schon geschrieben hast, kannst du zumindest auf dem PC dann einen Software-EQ realisieren ohne weitere Kosten.
Die Einstellungen des Software-EQ lassen sich direkt aus REW heraus exportieren (hier kann man auch verschiedene "Soll"-Frequenzgänge verwenden an welche die EQ-Einstellungen dann gefittet werden).

Problematisch ist eine Lösung die auch andere Zuspieler abdeckt.
Du könntest natürlich versuchen den EQ vom Yamaha manuell anzupassen und so das Ergebnis etwas verbessern, vermutlich ist der EQ aber zu grob und lässt damit nur grobe Verbesserungen zu. Das machst du ja jetzt auch schon nach Gehör, währe dann nur durch eine Messung unterstützt.

Hat der Yamaha eine auf-trennbare Vor- und Endstufe?
Eventuell könnte man dort dann einen programmierbaren EQ einschleusen, die gibt es aber auch schon ab 100 Euro (z.B. miniDSP 2x4, ich weiß nur nicht ob der zwischen Vor- und Endstufe "darf") .

Noch etwas (Werbe-) Lektüre von miniDSP (Geht allerdings um Subwoofer): https://www.minidsp.com/applications/auto-eq-with-rew
Deutlich einfacher Erklärt und für "Vollspektrum"-Stereo wird das ganze in einigen youtube-Tutorials.


[Beitrag von Rentner323 am 07. Jan 2022, 14:16 bearbeitet]
LinuxInside
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jan 2022, 14:36
Hey schon einmal vielen vielen Dank für deine Antwort!
Ich glaube erst mal messen macht auf jeden Fall Sinn, dann habe ich auch ein Gefühl wie viel wirklich korrigiert werden muss. REW kann dann bestimmt auch die Nachhallzeiten Messen oder? Das ist doch sicher genau so wichtig.

Frage:
Ich habe noch ein Audiointerface mit Microfonvorverstärker und ein Großmembranmikro. Ist nix dolles ich glaube von Thomann Eigenmarke. Kann ich auch damit messen oder sind die Frequenzgänge solcher Mikrophone zu "kaputt"? Ist kein Spielzeug, aber eben auch nix hochwertiges - das Mikro hat glaube ich 49€ gekostet.

Frage2:
Ich habe gerade schon mal kurz in deinen Link geschaut. Das Gerät wäre dann das was ich haben will richtig?
https://www.minidsp....product-line-summary
Das kann ja auch mehrere Sourcen richtig? Dann könnte ich ja dazwischen hin und her schalten oder?

Antwort auf deine Frage:
Nein der Verstärker ist nicht auftrennbar. Ich habe mal gehört man kann den Modden, aber ich möchte ehrlich gesagt nicht das ding verbastelt. Wenn du einen Vorschlag hast für ein anderes Gerät gerne genommen - vielleicht ist das ja auch der richtige Weg - den bestehenden AMP(mit dem ich ansonsten sehr zufrieden bin) verkaufen und was anderes nehmen.
Rentner323
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jan 2022, 17:08
REW kann auch Nachhallzeiten messen und diverse andere akustische Parameter des Hörraumes ermitteln.

zu 1:
Wichtig ist in erster Linie, dass es ein Mess-Mikro ist.
Diese sind (z.B. im Gegensatz zu Mikros zur Sprachaufnahme) möglichst breitbandig und linear im Frequenzgang.
Sprich ... jedes noch so "billige" Mess-Mikro ist für diese Aufgabe besser geeignet als ein teures Studio-Mikro zur Gesang-Aufnahme.
Bei den meisten neueren AV-Receivern liegen einfache Einmess-Mikros bei, eventuell könnte man so eins für den 1. Schnellschuss verwenden.

zu 2:
Auf den 1. Blick ... vermutlich, ich selbst kenne das Gerät nicht und könnte hier auch nur die Daten der Website zitieren.

Ich würde dir empfehlen als erstes ein Mess-Mikro zu organisieren und dann mit REW die EQ Einstellungen berechnen zu lassen.
Diese kannst du dann zunächst mal in einen Software-EQ am PC einspeisen und dir den Unterschied anhören.
Je nachdem ob und wie das Ergebnis überzeugt, kannst du dann überlegen ob du in weitere Hardware investieren möchtest um die EQ-Einstellungen auch bei anderen Quellen nutzen zu können.
Alleine die Einarbeitung in REW und das Interpretieren der Daten ist sicherlich erst einmal eine kleine Herausforderung.
Der gesamte Prozess (Einmessen bis hin zu EQ-Einstellungen berechnen ist in diesem Video sehr kurz und knackig dargestellt: https://www.youtube.com/watch?v=Ev1bSSL8tRA
Über die verwendeten Einstellungen des Test-Signals bei REW oder die "House-Kurve" kann man sicherlich streiten, aber grundsätzlich zeigt das Tutorial sehr gut wie es funktionieren kann.


[Beitrag von Rentner323 am 07. Jan 2022, 17:26 bearbeitet]
LinuxInside
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Jan 2022, 13:59
Kurzes Update: Ich habe mir erst mal ein bei Speakerbuddys ein iMM-6 Dayton gekauft. Das ist wohl mit dem beiliegenden calibration file ganz in Ordnung und für alles andere hätte ich statt 25€ deutlich mehr bezahlt.

Ich werde dann messen und berichten!
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