Brummeinstreuung auf 60cm Cinch-Kabel (Problem mit Rotel RB960BX?)

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Fert
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Mrz 2021, 14:45
Guten Tag,
mit folgendem Problem schlage ich mich seit ein paar Tagen herum:

Zwei Stereo-Endstufen versorgen als aktives System zwei Lautsprecher. Endstufe B versorgt die Bässe links (BL) und rechts (BR), Endstufe H versorgt die Hochtöner links (HL) und rechts (HR).
Davor hängt über jeweils 60cm lange, geprüfte Cinchkabel die Weiche W. An ihren Eingängen hängt nichts. Keine Komponente ist geerdet.

Schalte ich die Konstellation ein, höre ich auf HL ein Brummen. Es klingt weniger nach dem typischen Netzbrumm, sondern hat etwas Knisteriges. Schalte ich B aus, verschwindet das Brummen. Aber natürlich auch der Ton aus BL und BR. Also keine gute Lösung und vor allem keine Ursachenerklärung. Bis auf den Hinweis: "Vielleicht stimmt irgendwas mit B nicht."

Ich kürze ab: Schließe ich mittels Krokodilklemmenkabel die Signalmassen der Eingänge von B und H kurz, verschwindet das Brummen dauerhaft und zuverlässig. (edit: ebenso: Verbindung zwischen B und W)

Da liegt ein Blick auf die Cinchkabel nahe. Die habe ich mehrfach geprüft und gegen Neuware ersetzt. Keine Lösung. Aber: Bewege ich das Kabel zwischen W und B, kann ich die Intensität des Brumms verändern und beinahe ganz eliminieren. Für mich deutet das auch eine Einstreuung hin, deren Quelle ich mir nicht erklären kann und vor allem erklärt es nicht, wieso die Masseverbindung anscheinend nicht ausreicht.

B hat auch in einer anderen Konstellation, anderer Raum, andere Anlage ein ähnliches Prolem verursacht (dort löste eine Kroko-Verbindung der Signalmasse zu einer Gehäuseschraube des gleichen Geräts(!) das Problem. Es ist eine Rotel RB960BX, deren Masseverbindungen ich geprüft habe. Es scheint alles ok: Durchgang Signalmasse zum Gehäuse passt, mein Messgerät (immerhin ein Amprobe) zeigt einen Widerstand um 0,8 bis 1,4 Ohm, also in einem ohnehin kaum messbaren Bereich.

Am Gehäuse bekomme ich manchmal einen gewischt. Manchmal lindert meine Berührung des Gehäuses auch den Brumm. Und manchmal kann ich das Kabel auch irgendwie so hinschieben, dass es nicht brummt und innerhalb einer Minute baut sich der Brumm wieder auf. Ob sich in der Zeit das Kabel verschiebt oder ob sich ein Potential auflädt, kann ich nicht differenzieren.

Netzstecker umdrehen habe ich schon probiert.

Nun habe ich zwar eine Lösung (Krokodilklemmen), jedoch keine Erklärung. Könnt ihr aushelfen? Warum kann die quasi parallele Masseverbindung per Krokodilklemme das Potential ausgleichen? Und was könnte der Grund dafür sein, dass man den Brumm nur links hören kann?

Nur zur Klarstellung: Alle Geräte hängen an der gleichen Steckdosenleiste. Und das Problem tritt auch auf, wenn Quellen an die Weiche angeschlossen sind. Ich wollte nur das Minimalsystem aufbauen, um weitere Fehlerquellen erst einmal auszuschließen.


[Beitrag von Fert am 16. Mrz 2021, 15:01 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 19. Mrz 2021, 12:24
Ein Bild wäre hilfreich gewesen. Du solltes immer eins bedenken, sobald du Ausgleichsströme über ein Cinchkabel führst, gibt es eine Störung im Signal. Durch die direkte Verbindung der Geräte fließen diese nun durch die Krokoklemmenleitung. Somit stören sie nicht mehr im Signal.

Das 2. Thema ist auch so ein Ding. Gerätemasse und Anschlussmasse der Cinchanschlüsse sind oftmals nicht auf dem selben Potential, weil sie an verschiedenen Stellen hergestellt werden. Masseführung ist allgemein ein komplexes Thema und eine falsche Führung führt schnell zu Problemen durch Einstreuungen.
Fert
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Mrz 2021, 14:21

Ingor (Beitrag #2) schrieb:
Durch die direkte Verbindung der Geräte fließen diese nun durch die Krokoklemmenleitung. Somit stören sie nicht mehr im Signal.


Aber die Schirme der Cinch-Kabel sind doch auch eine direkte Verbindung. Die Krokoklemmen führen die Signalmasse von den exakt gleichen Punkten aus. Wie kann es zu diesem Unterschied kommen? Ich stecke nicht mehr tief genug in der Physik und kann mir höchstens irgendwas entferntes mit der Kabelkapazität herbeireimen, aber dabei hänge ich mit nur noch einem Fuß unterm Blumenkübel aus dem Fenster
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 19. Mrz 2021, 14:29
Ja, aber darin befindet sich ja das Kabel durch das das Signal fließt. Das bedeutet im Inneleiter wird durch den Strom im Schirm ein Strom induziert. Die Einkopplung kann dabei kapazitiv und induktiv erfolgen. Denk mal an die Plattenspieler, da wird noch ein zusätzlicher Draht zwischen der Gerätemasse und der Verstärkermasse geführt, damit es nicht zur Einstreuung in den empfindlichen Phonoeingan kommt.
Fert
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Mrz 2021, 14:53
Ach.

Klar, danke.

Bin allerdings schon neugierig, welches Gerät da so herumstrahlt. Die 960er von Rotel hat ihre beiden Trafos (kein Ringkern) an der Gerätevorderseite sitzen. Andererseits ist 30 cm hinter dem Rack ein Heizkörper, der die Situation sicher nicht verbessert.

Naja, solange das Krokokabel wirkt, soll es erstmal egal sein.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 19. Mrz 2021, 15:01
Nein, es ist kein Einstrahlen der Geräte. Es sind die Potentialunterschiede der Massen der Geräte. Du schriebst, dass du bei einem Gerät immer so ein britzeln fühlst. Genau diese Ströme werden über die Masseleitung zum anderen Gerät geführt. Das hat nuir sekundär etwas mit den verwendeten Trafos zu tun. Der Heizkörper hat auf das Ganze keinen Einfluss.
Fert
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 20. Mrz 2021, 14:24

Ingor (Beitrag #6) schrieb:
Du schriebst, dass du bei einem Gerät immer so ein britzeln fühlst. Genau diese Ströme werden über die Masseleitung zum anderen Gerät geführt.


Nein, das schrieb ich nicht. Ich weiß was du meinst, aber das Gefgühl habe ich bei dieser Anlage nicht. Ich bekomme einfach manchmal einen gewischt - kann aber auch an der derzeit trocknen Luft liegen.

Es bliebe die Frage offen, warum dann durch Bewegung (bzw Veränderung der Lage im 3D-Raum) des Cinchkabels das Brummen sich intensivieren kann, wenn es doch "nur" Ströne sind.

Durch den Heizkörper könnte ich mir, wieder mit nur einem Fuß unterm Blumenkasten, als Verstärkung eines Magnetfeldes vorstellen. Sehr, sehr entfernt...
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