Cinch-Klinke-Kabel brummt

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Johanspb
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Jul 2016, 12:14
Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich bei Saturn ein Cinch-Klinke-Kabel gekauft und habe damit folgende Situation:
Der Subwoofer ist an eine Steckdose ohne weiteren Geräte angeschloßen und angeschaltet => LEISE
Ich stecke das Kabel in den Sub (Klinke ist nicht angeschloßen) => Sub fängt an zu BRUMMEN
Stecke die Klinke in die externe USB-Soundkarte, die AUS ist => BRUMMT immer noch
Schalte die Soundkarte ein => LEISE

Dann mache ich noch einen Test. Ein paar Lautsprecher sind an einen Stereoverstärker angeschloßen:
Ich stecke Cinch in den Verstärker (Klinke ist nicht angeschloßen) => LS fangen an zu BRUMMEN
Stecke die Klinke in die Soundkarte, die AUS ist => BRUMMT immer noch
Schalte die Soundkarte ein => LEISE

Ich habe gar keine Antenne daneben. Habe ebenso probiert, den Laptop und andere Geräte aus anderen Steckdosen entfernen - bringt nichts.

Ist das Problem mit dem Kabel selbst oder kann auch etwas anderes dieses Brummen auslösen? Warum gibt es kein Brummen, wenn die Soundkarte angeschaltet ist?

Habe auch andere Themen hier im Forum angeschaut, jedoch war da meist ein Problem mit einer Antenne oder parallel liegendem Stromkabel, was in meinem Fall nicht gibt.


[Beitrag von Johanspb am 03. Jul 2016, 12:19 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2016, 16:56
Ein abgeschaltetes Gerät kann eine undefinierte Impedanz darstellen. Ohne anliegende Spannung sind die Verhältnisse "unklar".
Daher verhält sich das Kabel fast so, also ob man das Kabelende in die Luft hält - es wirkt wie eine Antenne und erzeugt ein Brummen im Subwoofer.

Bei besonders langen Kabeln passiert das eher mal. Abhilfe schaffen kann ein kürzeres Kabel (wenn möglich), eines mit besserer Schirmung oder eine günstige Bastel-Lösung.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2016, 16:58
Wenn deine Elektrik sonst OK ist (nicht gerade 50 Jahre alt mit klassischer Nullung...), dürfte da nur das Kabel nicht sonderlich gut geschirmt sein. Nächstes Mal vielleicht doch 'n Cordial oder sowas nehmen...

Was hier passiert:
Der Eingang ist ziemlich hochohmig, wir reden da von typisch 10-50 kOhm. Mit Kabel dran gibt der eine recht gute "Antenne" für elektrische Felder ab. Und von den Stromleitungen schwirrt da immer einiges rum.
Der Soundkartenausgang dürfte im Aus-Zustand abgeklemmt sein, also immer noch hochohmig.
Wenn die Soundkarte an ist, wird der Ausgang niederohmig - typisch ca. 200 Ohm oder niedriger. Die liegen dann elektrisch parallel zum Eingangswiderstand und dominieren diesen. Weil nun die Brummeinkopplung typischerweise kapazitiv und ziemlich hochohmig ist (also eher eine Stromquelle abgibt), fällt über dem weit kleineren Widerstand auch viel weniger Brummspannung ab. Ergo, Ruhe.
Johanspb
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 03. Jul 2016, 23:42
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
Johanspb
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 05. Jul 2016, 23:03
Habe mir dieses Kabel bestellt https://www.amazon.de/gp/product/B00FQK4VSG
Das Kabel ist 5m lang und es gibt nun gar kein Brummen!

Allen, die auch das gleiche Problem haben, würde ich empfehler, dieses Kabel auszuprobieren.
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2016, 09:20
Hallo,

meist sind es die unsäglichen fiesen Klinkenstecker an den Eineurofünzig-Strippen, das Kabel selber macht fast nie Theater.

Peter
Jens+
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Jul 2016, 09:49
Hallo Johanspb,

wie hier auch schon genannt wurde, greife ich immer gerne zu den Kabeln von Cordial (made in Germany) wegen ihres ausgezeichneten P/L-Verhältnis.
Das sind Musikerkabel, die für den professionellen Bühneneinsatz geeignet sind. Somit für den Heimbereich mehr als ausreichend.

http://www.thomann.de/de/cordial_cfy_6_wcc_snow.htm

Freundlich
Jens
cr
Inventar
#8 erstellt: 07. Jul 2016, 19:29
Apropos Cinch-Stecker: Die Neutrik sind mal ausnahmsweise nicht ideal (klemmen oft so fest, dass man fast die Geräte zerstört). Die Amphenol sind mit ihrem 8-fach geschlitzten Schirmkontakt um einiges besser (halten ohne unablösbar zu klemmen)
Jens+
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Jul 2016, 22:00

cr (Beitrag #8) schrieb:
Apropos Cinch-Stecker: Die Neutrik sind mal ausnahmsweise nicht ideal (klemmen oft so fest, dass man fast die Geräte zerstört). Die Amphenol sind mit ihrem 8-fach geschlitzten Schirmkontakt um einiges besser (halten ohne unablösbar zu klemmen)


Meinst Du die Neutrik-Profi-Cinch NF2 CB-2?
Die Rean-Neutrik verhalten sich bei mir eher unproblematisch.
cr
Inventar
#10 erstellt: 07. Jul 2016, 22:28
http://www.thomann.de/de/neutrik_nys3732_cinchstecker_reviews.htm
Neutrik Rean NYS 373-2 sitzt auf manchen Buchsen extrem fest, nicht nur bei mir, auch in 2 Kommentaren wird das festgestellt. Wenn die Buchsen verschraubt sind, egal, aber wenn sie nur durch die Lötung halten, heikel (wie bei manchen TVs, SAT-Receivern).

Aber es hängt halt von der jeweiligen Buchse ab, da gehts um wenige µm
M_K_F
Stammgast
#11 erstellt: 19. Jun 2018, 06:18
Der Thread ist zwar schon was älter...aber ein aktuelles Problem:
Ich habe meinen CD-Player über einen Umschalter an zwei Verstärkern angeschlossen, das ist aber (wohl) nicht das Problem. Ein Cinch-Kabel, Verstärker 1, ist 5 m lang. Der CD-Eingang an Verstärker 1 brummte heute tierisch laut, Wechsel auf Aux 1 immer noch ein lautes Brummen - CD-Player war gar nicht angeschlossen. Ich habe dann das Cinch-Kabel abgenommen, und dabei gesehen, dass sich ein Stück des Cinch-Kabels um ein Lautsprecherkabel "gewickelt" hatte (ich habe ne Menge Kabel rumliegen, weil ich 2 Ketten betreibe). Cinch-Kabel mal ganz rausgenommen, an Aux 1 angeschlossen - jetzt brummt nix mehr, also Kabel (wohl) o.k.
Da es wegen der Vielzahl meiner Komponenten immer mal vorkommen kann, dass sich Kabel überlagern, meine Frage: hilft ein besser abgeschirmtes Cinch-Kabel? Muss ich auch besser abgeschirmte Lautsprecherkabel kaufen?
Ich nehme an, das kann man qua Ferndiagnostik gar nicht beurteilen, oder?
Danke vorab
Mickey_Mouse
Inventar
#12 erstellt: 19. Jun 2018, 14:17

M_K_F (Beitrag #11) schrieb:
Der CD-Eingang an Verstärker 1 brummte heute tierisch laut, Wechsel auf Aux 1 immer noch ein lautes Brummen - CD-Player war gar nicht angeschlossen.

hier wird dein Problem liegen!
der Eingang des Verstärkers ist relativ hoch-ohmig und ein daran angeschlossenes Kabel wirkt wie eine Antenne. In dem Moment in dem du am anderen Ende eine relativ niederohmige Quelle anschließt, sollte das Brummen weg sein.


Ich habe dann das Cinch-Kabel abgenommen, und dabei gesehen, dass sich ein Stück des Cinch-Kabels um ein Lautsprecherkabel "gewickelt" hatte (ich habe ne Menge Kabel rumliegen, weil ich 2 Ketten betreibe). Cinch-Kabel mal ganz rausgenommen, an Aux 1 angeschlossen - jetzt brummt nix mehr, also Kabel (wohl) o.k.

das wird sehr wahrscheinlich mit dem LS-Kabel direkt nichts zu tun haben, sondern mehr wie weit das Kabel parallel zu Stromleitungen liegt, vorher und nachher.


Da es wegen der Vielzahl meiner Komponenten immer mal vorkommen kann, dass sich Kabel überlagern, meine Frage: hilft ein besser abgeschirmtes Cinch-Kabel?

gut geschirmte Kabel können nicht schaden, aber die erste Frage ist ja: tritt das Problem auch auf, wenn das Kabel an beiden Enden angeschlossen ist (s.o.) ansonsten würde ich das nicht als tatsächliches Problem ansehen.


Muss ich auch besser abgeschirmte Lautsprecherkabel kaufen?

LS Kabel sind i.d.R. niemals abgeschirmt!
wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht doch schon irgendein Voodoo Händler als Marktlücke entdeckt hat...
M_K_F
Stammgast
#13 erstellt: 19. Jun 2018, 16:59
Hallo Mickey-Mouse,

schon einmal danke...ich habe mich unpräzise ausgedrückt

Das Cinch-Kabel war angeschlossen, an dem Umschalter, hing also nicht lose in der Gegend o.ä.

Der CD-Player war angeschlossen, aber nicht "an".

Mit Abschirmung der Lautsprecherkabel meinte ich Ummantelung, nicht Abschirmung, wobei das ja dann nichts ändern dürfte.

Ja, Sprache ist ein mächtiges Werkzeug.

Ich werde mal ausprobieren, Verstärker 1 und CD-Player unmittelbar durch ein digitales Audiokabel zu verbinden, und so 1. den Weg über den (Cinch-)Umschalter zu vermeiden und 2. das dig. Kabel möglichst an den Stromkabeln vorbeizuleiten.

VG

M_K_F
schrauberbaer
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 15. Nov 2020, 19:17
Löte einen Widerstand rein, zwischen Signal und Masse und Ruh is.
sb
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