Eingangsspannung bei Soundkarten - Standardwerte?

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Quintalchronos
Neuling
#1 erstellt: 07. Jun 2013, 07:45
Hallo,

hoffe ich bin hier richtig.

Wie viel Spannung kann man auf einen Line-In Eingang geben damit nichts zerstört wird - gibt es da eine Norm oder Standardwerte? Sind interne Schutschaltungen üblich?

Gruß,
Quint
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 07. Jun 2013, 12:59
Bei Onboardsound u.ä. sind Werte um 1 Veff (2,83 Vpp) für Vollaussteuerung üblich. Sieh dir mal ein paar Datenblätter an.
"Ausgewachsene" Soundkarten vertragen auch CD-Player-Pegel (2 Veff und darüber). Die kleinen Asus-Karten sind eigentlich die einzigen, die hier auf 1 Veff ausgelegt sind.
Und die symmetrischen Eingänge in Profi-Gerät machen natürlich auch +4 dBu mit.

Manchmal hört man davon, daß sich jemand durch Überspannung den Eingang seines Onboardsounds zerschossen hat. Man kann sich ja vorstellen, daß evtl. vorhandene Schutzmaßnahmen in so einem Winz-Chip nicht gerade beliebig viel Strom abkönnen.

Was hast du denn vor?
Quintalchronos
Neuling
#3 erstellt: 07. Jun 2013, 13:20
In dem Datenblatt der Soundkarte die ich benutze steht nichts drin, was ich als maximale Eingangsspannung interprieren kann. Ich möchte die Soundkarte quasi als A/D Wandler für einen Sensor benutzen und das ganze mit Matlab auslesen. Das Interface gibt mir die Möglichkeiten, als "Referenz" Low Gain, +4 dBu und -10 dBV einzustellen (es handelt sich um ein Multiface II von RME). 4 dBu sind nach der Umrechnung glaube ich so 1,22Veff. Ich bin mir leider nicht im klaren darüber, was mit Referenz gemeint ist, nehme aber an, dass es ein Nennwert ist.
Zusätzlich zu der "Referenz" Angabe ist 0 dBFS @ +13dBu und ein Headroom von 9dB angegeben.

Soweit ich das jetzt nach einigem Lesen verstanden habe, ist ie dBFS Angabe quasi der Maximalpegel und der Headroom der Puffer, der von letzerem nochmals runtergerechnet wird und dann als praktischer Maximalpegel fungiert.

Aber demnach wäre der Maximalpegel dann ja bei ~3.45Veff (+13dBu), was mir doch ein wenig hoch erscheint..


[Beitrag von Quintalchronos am 07. Jun 2013, 14:02 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 10. Jun 2013, 19:32
Consumer-Line-Pegel unsymmetrisch ist nominell -10 dBV = 0,316 Veff (das entspricht in der Tat der "Referenz"). Das sind bei Vollaussteuerung typisch 2 Veff (+6 dBV), also quasi 16 dB Headroom. (Die meisten Digital-Tonträger sind übrigens seit Jahren weit lauter als -16 dBFS, aber das ist eine andere Baustelle...)

Analog komme ich dann bei +4 dBu (= +1,78 dBV) Nennpegel auf 7,75 Veff (+20 dBu) für Vollaussteuerung - dies allerdings normalerweise symmetrisch, d.h. 2x 3,875 Veff gegenphasig. Den Eingang interessiert aber in guter Näherung nur die Spannungsdifferenz zwischen den zwei Leitungen, egal ob symmetrisch oder unsymmetrisch. Und ja, das sind recht kräftige Pegel, die die Profis da fahren. Mischpulte und dergleichen nutzen tlw. Versorgungsspannungen von +/- 60 V, dafür gibt's noch nicht mal mehr Opamps in IC-Form und man darf alles diskret aufbauen.

http://www.sengpielaudio.com/calculator-db-volt.htm

Bei den technischen Daten auf der Webseite zum Multiface II steht:

Analoge Pegel @ 0 dBFS per Schalter: +2 dBV, +13 dBu, +19 dBu

Man hat also m.E. die Wahl zwischen 1,25 Veff, 3,46 Veff und 6,92 Veff für Vollaussteuerung.

Wenn du es ganz genau haben willst, mußt du sowieso kalibrieren. Signalgenerator pumpen sollte ja wohl (Uni/FH?) nicht so das Thema sein, denke ich. Paß aber auf, der Ausgangspegel wird dort oft in einem 50-Ohm-System angegeben, der Eingang der RME gibt aber einen ganz guten Leerlauf ab. Wobei ein moderner Generator sich da evtl. auch entsprechend einstellen läßt.

Wenn beim aufzuzeichnenden Signal Störempfindlichkeit / Dynamik ein Thema ist, achte auf die üblichen Regeln beim Verstöpseln unsymmetrischer und symmetrischer Ein/Ausgänge und Kabel. Bei Zuführung aus unsymmetrischen Quellen auch unsymmetrische Kabel verwenden und erst am Eingang der RME auf XLR adaptieren (dabei am besten quasisymmetrisch anschließen, also Innenleiter an "hot" und Schirm an "cold", aber nicht mit Masse verbunden).
Quintalchronos
Neuling
#5 erstellt: 11. Jun 2013, 06:56
Ich werde dem entsprechend meine Signale mit ner getüftelten Spannungsbegrenzung auf +/- 2.5 Veff deckeln bei mittlerer Einstellung (+4dBu), dann sollten keine Probleme auftreten.
Besten Dank, sehr nette Hilfe!
Gruß, Quint
The_Great_X
Gesperrt
#6 erstellt: 12. Jun 2013, 13:28
Hallo
schütze doch einfach zusätzlich den Eingang mit antiparallelen Dioden
mit der richtigen Schwellenspannung

Analoge Schaltungen werden so standartmäßig geschützt
Wikipedia
verhält sich Limiter-artig
vorrausgesetzt deine Quelle verträgt den teilweise Kurzschluss!

TGX
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