HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » "Brandgefahr bei Standby" | |
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"Brandgefahr bei Standby"+A -A |
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Autor |
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karbes
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 30. Nov 2002, 12:35 | |
Hallo, kürzlich wurde in Fernsehen und Videotext die Meldung verbreitet, daß "Standby" -Betrieb zu (Wohnungs-) Bränden führen könne. Was ist davon zu halten, auch aus technischer Sicht, und welche Konsequenz ergibt sich daraus ?. Da viele Geräte bei Netztrennung gleich bzw. nach einigen Minuten die Programmierung verlieren, also garnicht für Netztrennung konzipiert sind, wäre ständiges Neueinstellen, u.U. mehrmals täglich, unzumutbar, ja sie wären dann von der Funktion her, wofür man ja viel Geld bezahlt hat, fast unbrauchbar. Also stellt sich die Frage, wer ein Interesse daran hat, besagte fragliche Meldung in die Welt zu setzen. Die Industrie, die damit die Absätze neuer, vermeintlich sichererer Geräte (mit echtem Netz-Trennschalter) ankurbeln will ?. Oder etwa die Versicherungsbranche, die sich damit im Brandfalle vor Versicherungsleistungen drücken, nicht bezahlen will, wenn man "Standby" an hatte ? Als sich "Standby" allgemein durchsetzte, wurde der Fernbedienung-Komfort allgemein begrüßt. Es gab aber schon früh nicht wenige kritische Stimmen, die schon der Energieersparnis wegen echte Netz-Trennschalter forderten. Die Industrie hat dies jedoch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) stets ignoriert. Videorecorder z.B. "kennen" überhaupt keinen Netzschalter (von einigen anfänglichen Geräten mit "Ferien"-Schaltern auf der Rückseite abgesehen). Da programmiertes (Uhrzeit, Senderspeicherung usw.) auch bei Netztrennung gespeichert zu halten, technisch möglich ist, sprach auch bei programmierbaren Geräten schon lange nichts gegen Netz-Trennschalter. Und auf die permanente Anzeige der Uhrzeit an Videorekordern, Hi-Fi-Geräten usw. kann wohl jeder verzichten, niemand kauft sich solche Geräte, um darauf die Uhrzeit ablesen zu wollen (wohl etwas teure Uhren). Bei Geräten, die naturgemäß mit Medien "gefüttert" werden müssen (Videorecorder, Cassetten-, CD- MD- oder DVD-Spieler ) dürfte sich der "Komfort" des Standby bzw. der Fernbedienungs-Einschaltung in Grenzen halten, denn in den wohl meisten Fällen wird man sich sowieso zum Gerät begeben müssen, um das Medium zu wechseln. Dann kann man aber auch gleich einen richtigen Netzschalter bedienen. Es ist schon verrückt, genau falsch herum, denn besagte Geräte, bei denen ein Netzschalter sinnvoll und kaum komfortschmälernd wäre, haben keinen, aber die meisten Fernseher, bei denen Standby schon eher einen Sinn (bezüglich Komfort) macht, denn zum TV muß man bekanntlich nicht hingehen, um ein Medium zu wechseln, sind mit Netzschaltern ausgestattet. Daß die Fernsehn-Netzschalter allgemein kaum benutzt werden, meist mit Standby "gefahren" wird, hat sich offenbar bei den Herstellern herumgesprochen, die legen nämlich die Netzschalter nicht selten mechanisch unzureichend aus, so daß sie bei Dauerverwendung ein Fernsehleben nicht überstehen würden. Jedenfalls dürfte davon auszugehen sein, daß jegliche elektronische Geräte, zumindest die etablierter Hersteller, Sicherheitsstandarts erfüllen, die Hersteller sich bezüglich der bestehenden Sicherheitsforschriften nichts vorzuwerfen haben (sie setzten wohl auch sonst ihren Ruf aufs Spiel). Als Kunde muß man auch erwarten können, daß Eigenschaften, Funktionen eines Gerätes aus technischer und sicherheits-relevanter Sicht auch bei Dauerverwendung unbedenklich sind. Wenn ein Hersteller zwar Standby liefert, im Handbuch aber darauf hinweist, oder empfiehlt, daß besser der Netzschalter zu betätigen sei, ist dies unseriös, denn er versucht sich damit aus seiner Verantwortung, Herstellerhaftung zu stehlen, versucht die Verantwortung auf den Kunden zu schieben, der aber überfordert sein wird, da er schwammigen Formulierungen ausgeliefert ist. Denn wann soll man den Fernseher mit dem Netzschalter ausmachen, nach einer Stunde Nichtbenutzung, nach 5, über Nacht ?. Schließlich gibt es doch nur zwei Möglichkeiten, entweder ist Standby sicher (ausgelegt), auch im Dauerbetrieb, oder nicht, dann sollte (darf) sie erst garnicht eingebaut sein. Hier sollte man vielleicht Hersteller meiden, die im Handbuch die Verwendung von Standby relativieren, einschränken, an Bedingungen knüpfen (also erst ins Handbuch gucken). Statistisch gesehen dürften durch Standby ausgelöste Wohnungsbrände wohl absolut vernachlässigbar sein, und wohl eher auf Produktionsfehler ("Ausrutscher") zurückzuführen sein, und nicht im Prinzip des Standby liegen. Ansonsten hätte man konsequenterweise schon lange alle Fernseher (Bildröhre) abschaffen, verbieten müssen, weil ab und zu Bildröhren implodieren und ebenso zu Bränden führen können. Also erscheint mir die Meldung unausgegoren, unschlüssig, ja unseriös, ganz anderen Zwecken dienend als es den ersten Anschein hat, schmeckt eher nach von Interessengruppen (Versicherung, Industrie) forcierter Angst- und Panikmache. gruß, karbes |
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Joe_Brösel
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 30. Nov 2002, 12:42 | |
Hi, das sind ja interessante Ausführungen. Das wäre doch was für euren Verbraucherschutzminister: eine neue Norm: Jedes Gerät muß einen mechanischen Ein-Aus-Schalter haben, der gut zu erreichen ist. Wenn das Gerät stromlos ist, dürfen keine Einstellungen verloren gehen. Mech. Schalter: das würde ich persönlich auch befürworten. Am PC verwende ich zum stromlos-Schalten eine Steckerleiste mit Ein-Aus-Schalter. |
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