MP3 Player/Ukw Radio an Phono Eingang eines Volksempfängers anschließen

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AlexinBerlin
Neuling
#1 erstellt: 14. Jul 2011, 11:08
Hallo erstmal!

Dank der "Allwissenden Müllhalde" aka Internet bin ich auf euer Forum und auch schon auf eine Antwort gestoßen.

Ich bin dank meines Vaters Besitzer eines Nissl Belmonte Radio.

http://www.radiomuseum.org/r/czeija_belmonte_315_2.html

Da dieses Gerät jedoch zur damaligen Zeit nur als Sonderzubehör zum Nachrüsten einen UKW Empfänger hat, will bzw. habe ich ein Klinkenkabel an den Phonoeingang innen angelötet. Sprich die Kanäle zusammengefasst, ebenso die Masse.

Da aber der Phonoeingang ja wohl RIAA verzerrt ist, erhalte ich dementsprechend verzerrte Tonausgabe am Radio.

Ich nehme mal an dass dieser Thread http://www.hifi-forum.de/viewthread-29-9774.html ja wohl für mich auch gilt, sprich ich fahr mal zu Konräd und kauf mir die Teile wie unten angeführt und bau mir eine Pegelabschwächung.

Ist das so richtig?

Desweiteren hätte ich da noch eine Frage: Das Gerät rauscht ab und an, obwohl die Lautstärke auf ganz leise, quasi aus, gestellt ist. Hat das mit verschmutzten Poti´s zu tun? Oder sind die Röhren daran schuld?

Ansonsten ist das Gerät tiptop..

Danke schon mal im Voraus für eure Antworten!
cr
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2011, 12:38
Gibts auch fertig von Vivanco (oder gabs, müßtest du mal bei reichelt.de oder conrad schauen).

Aber: Deine Überlegung ist falsch.
Zur Zeit, als dieser Volksempfänger gebaut wurde, gabs noch keine Magnetabnehmer. Der Anschluß ist für Kristallabnehmer gedacht und entspricht eher dem Line-In. Es gibt gar nichts zu entzerren, ggf. muß man höchstens die Spannung etwas absenken.
cr
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2011, 12:42
Ich habe es zu Röhrengeräte verschoben, weil der Verstärkereffekt im Vordergrund steht, nicht die Eigenschaft des Radios (dazu gibts auch ein Subforum).
AlexinBerlin
Neuling
#4 erstellt: 14. Jul 2011, 13:33
Danke erstmal.

D.h. die dumpfe Tonlage hat dann eher mit dem Baujahr des Radios zu tun nehm ich an?
cr
Inventar
#5 erstellt: 14. Jul 2011, 14:15
Wir hatten auch so was Ähliches daheim, dürfte aber aus 1955 gewesen sein und eine DeLuxe-Version, da schon UKW. Ebenfalls Phono mit einem extra Philips-Wechsler, der Schellacks und Microridge spielte (mit umklappbarem Saphir (dick für Schellack und Micro)) und letztere gnadenlos ruinierte.
Habe ich klanglich recht gut in Erinnerung, da es große Lautsprecher auf beiden Seiten hatte, besser als die Transistorradios dann.

Möglw. ist der Klangregler (Poti) hin, wenn es sowas gibt (war auch bei uns, je nachdem, ob man darauf herumdrückte war es dann dumpf oder hell). Ansonsten klingen sie nicht dumpf, bis 5000 Hz oder mehr geht das schon.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 14. Jul 2011, 14:59
Keineswegs ist der resultierende Frequenzverlauf bei einem Kristallabnehmer linear. Dies kann man hier nachlesen: http://www.radiomuse...au_17jg_5644_2v6.pdf

Dort wird sehr genau beleuchtet, wie sich ein Kristalltonabnehmer verhält unterm Strich wird ein Hochpass empfohlen, der im Phonoeingang sitzt.

Den dumpfen Klang würde ich aber eher der Qualität des Radios oder einer Fehlanpassung zuschreiben.Evtl. ist das Radio auch defekt.
cr
Inventar
#7 erstellt: 14. Jul 2011, 15:07
Allerdings kann ich mich entsinnen, dass zB die DUAL-Verstärker der 70er Jahre am Eingang PU/Cry eine Entzerrung machten.

Diese Meinung wird auch in der Wikipedia vertreten. Ich zitiere:


Piezoelektrischer Wandler [Bearbeiten]

Beim piezoelektrischen Abtaster erzeugen piezoelektrische Keramikstreifen die Signalspannung, wenn sie durch die Abtastnadel verbogen werden. Als Piezowerkstoff verwendete man früher Seignettesalz, heute Bariumtitanat/-zirkonat. Piezo-Abtaster liefern zunächst eine elektrische Ladung, die für gute Tiefenwiedergabe durch einen Ladungsverstärker in eine dazu proportionale Spannung umgewandelt wird. Piezoelektrische Abtaster sind aufgrund der erforderlichen Verbiegung der Keramikstreifen recht steif und erfordern hohe Auflagedrücke. Die Wiedergabe ist durch Eigenresonanzen beeinflusst.

Piezoelektrische Wandler benötigen keinen Entzerrervorverstärker, da die Ausgangsspannung nicht – wie beim elektromagnetischen Tonabnehmer – von der Frequenz abhängt.


[Beitrag von cr am 14. Jul 2011, 15:07 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Jul 2011, 18:33
Dual hatte Kristalleingänge die hochohmiger waren als normale Hochpegelanschlüsse, dürften so 500 kOhm und mehr gewesen sein statt der üblichen 470 kOhm für Hochpegel-DIN.

Die Eingänge waren damit optimal abgestimmt auf die Kristalltonabnehmer.

Und es gibt auch eine Ausnahme von der Regel der hohen Auflagekraft bei Kristallsystemen, und die heißt Dual CDS 700. Empfohlene Auflagekraft liegt bei 2,5g für den TA.


[Beitrag von germi1982 am 14. Jul 2011, 18:36 bearbeitet]
cr
Inventar
#9 erstellt: 14. Jul 2011, 19:55
Zwischen 470 und 500 kOhm ist aber kein Unterschied...

Ich hatte übrigens anfänglich einen DUAL-Plattenspieler (1215), der noch mit dem piezo-System ausgerüstet war, das ich dann auf einen Shure mit 1,25p umstellte.
Auch wenn ich damals noch jung war und somit das Ganze weit weg liegt, kann ich mich nicht erinnern, dass der Piezoabnehmer an 100 kOhm jetzt auffällig unausgewogen geklungen hätte.

Aber es stimmt, der Innenwiderstand liegt bei 1kHz bei 40 kOhm, d.h. bei 50 kOhm Abschluss könnte es - abgesehen davon dass man fast 6 dB verliert - schon zu einer deutlichen Frequenzgangbiegung kommen. Leider fehlen die Impedanzen für andere Frequenzen, um das abzuschätzen.

http://dual.pytalhost.eu/systeme/CDS700.jpg


[Beitrag von cr am 14. Jul 2011, 20:02 bearbeitet]
AlexinBerlin
Neuling
#10 erstellt: 15. Jul 2011, 18:53
Herzlichen Dank erstmal für die Antworten und die Erklärungen.

Bis zum Piezoabtaststreifen hab ich´s noch verstanden, allerdings als es dann zu den Widerständen und Frequenzen kam, bin ich erstmal ausgestiegen..

Allerdings hab ich gestern abend folgendes festgestellt:

Der Ton ändert sich, als ich die Frequenz (bei der Senderverstellung) gewechselt habe. Bei einer gewissen Frequenz dann war der Ton wieder gut. Und dass obwohl der Umschalter für KW/MW/LW/PHONO auf Phono stand.

Des weiteren hatte ich vor 2 Tagen den Vorfall als ich das Notebook angeschlossen hatte, plötzlich sehr verrauscht Deutschlandfunk im Radio. Und dass, obwohl defenitiv nichts aus dem Line Out des Notebooks raus ging. Meine Vermutung ist erstmal dass in dem Radio irgendein Vorbesitzer was falsch gelötet hat..

Aber sei´s wie´s sei. Ich kann erstmal mit dem Frequenzwechsel leben, is ja quasi wie früher, da musste man auch mal drehen, um den Sender sauber zu empfangen..
germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 15. Jul 2011, 19:52
Das ist Murphy's Gesetz der Elektrotechnik...

"Eine Oszillatorschaltung ist durch nichts zum Schwingen zu bewegen, eine Verstärkerschaltung hingegen schwingt sofort."

Konnte mit meinem Phono PrePre mal irgendeinen italienischen Sender hören...

Und wenn du früher mit der U-Bahn in Frankfurt an den Sendemasten des AFN vorbeigefahren bist, kam aus den Lautsprechern für die Durchsagen eben dieser Sender raus...

Also Mittelwelle kann man je nach Stärke des Senders auch mit einem hohlen Zahn oder einem auf dem Herd stehenden Wasserkessel empfangen...


[Beitrag von germi1982 am 15. Jul 2011, 19:55 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 15. Jul 2011, 20:39

germi1982 schrieb:

Also Mittelwelle kann man je nach Stärke des Senders auch mit einem hohlen Zahn oder einem auf dem Herd stehenden Wasserkessel empfangen...


Deswegen wahrscheinlich GEZ für Alle.
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