Hörraumakustik kompensieren mit Behringer Ultracurve 8024 - voll misslungen!

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Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Sep 2009, 10:37
Hallo,

nach langer Abstinenz bzw. Verweilen im "Read Only" Modus muss ich jetzt mal eine Frage posten:

Hat wer Erfahrungen mit dem Behringer Ultracurve 8024 Equalizer in Verbindung mit Digitalverstärker: liefern die zusammen einen sauberen Klang ab?

Hintergrund (sorry, länglich):
Nachdem ich - nach vierzig Jahren - meinen Braun CSV13 aussortiert habe weil so ein kleiner Class T Amp besser geklungen hat (DIY Paradise Charlize habe ich schließlich einen vierkanaligen Class T Amp (DIY Paradise Gabrielle) aufgebaut und bin damit außerordentlich zufrieden.

Da aber der Hörraum von der Aufstellung der Lautsprecher in den Ecken her, neben Polster- und anderen Möbeln, akustisch eher suboptimal ist, bin ich auf die Idee verfallen, so einen programmierbaren Equalizer (Behringer Ultracurve 8024) einzusetzen.
Das schien mir eine unbedingt erprobenswerte Idee zu sein:
http://www.enjoythemusic.com/magazine/equipment/0101/behringer8024.htm

In den Signalweg zwischen Vorverstärker (Rotel RSP-960AX) eingeschleift machte es zunächst den Eindruck als wäre weiter nichts passiert ... der Klang lässt sich damit verstellen, die Einstellungen abspeichern usw. usf.

Schließlich habe ich ein XLR-XLR Mikrofonkabel beschafft und mit dem Messmikro (Behringer ECM 8000) die hoch gelobte automatische Kalibrierung des Ultracurve angeworfen.

Wenn man dabei zusieht wie die Balken auf dem LCD nach und nach versuchen, die Resonanzen und Auslöschungen flach zu bügeln - das ist schon beeindruckend.

Das Ergebnis ist hingegen äußerst zwiespältig!

Erster Eindruck: Der Klang ist, von der Räumlichkeit und Ausgewogenheit her zunächst offenbar besser geworden. Nimmt man den EQ aus dem Signalweg, so verschwinden Nuancen aus dem Bass- und Höhenbereich - soweit das Positive.

Absolut inakzeptabel ist, dass empfindliche Passagen und Instrumente durch ein gnadenloses Anschrillen zerstört werden: Ein Schimmel Flügel klirrt in den höheren Lagen plötzlich so, als hätte jemand verschiedene Schraubenschlüssel auf den Saiten liegen lassen ... alle Gitarristen hören sich auf einmal so an wie Carlos Santana in Woodstock!
Absolut entsetzlich - und nur noch geeignet für Heavy Metal.

Außerdem ist bei Stille ein penetrantes Zischen vernehmbar, das da vorher so niemals zu hören war.

Was jetzt?
Ist vielleicht die Wiedergabekette mit dem ganzen Digitalgemüse überfrachtet? Es sind ja Vorverstärker, Equalizer _und_ Endstufe, die dem ursprünglichen Klang den digitalen Prozess machen...

Ich werde mal die Gegenversuche mit analoger Quelle (Vinyl, Ortofon MC System) ohne VV und/oder analogem Amp (Röhre, Radford STA-25) machen müssen um fest zu stellen, ob der Ultracurve vielleicht nur eine Macke hat (war gebraucht von eBay).

Wenn nicht: das Kombinieren von Digitalgeräten scheint so eine Kunst für sich zu sein.

Ich bitte um fundierte Meinungen und Ratschläge...

kempi
Inventar
#2 erstellt: 23. Sep 2009, 11:12
Hallo,

ich kenne mich zwar nicht aus, da ich aber gerade zum gleichen Thema recherchiere - ich überlege mir so ein Gerät zuzulegen - habe ich den Thread http://www.hifi-forum.de/viewthread-83-965.html gefunden, in dem schreibt snickers zum Behringer Ultra-Curve Pro DSP 8024 u.a.:

<<<< Rauschen oder eher eine Art Zischen, ja in der Tat, ist beim Betrieb ueber die analogen Eingaenge bei geringen Umgebungslautstaerken (z. B. abends und nachts) recht deutlich zu vernehmen. Besser wirds, wenn das Geraet ueber die digitale Schnittstelle gefuettert wird. Auf die Version der Firmware achten, das 8024 sollte ueber die aktuellste Version 1.3 verfuegen.
Noch eine kurze Warnung vor Behringer: die Kindersterblichkeit der Produkte ist recht hoch, bei mir waren zwei 8024 bei Anlieferung nicht vollstaendig funktionsfaehig. Der Haendler (Versand) zeigte sich ueberfordert, allerdings konnte das Problem durch einen Anruf beim Kundendienst von Behringer schnell und unkompliziert aus der Welt geschafft werden. Die EPROMs mit der Firmware hatten in beiden Geraeten eine Macke. >>>>

Und etwas tiefer schreibt Take5:

<<<< Vorrausgesetzt es läuft nicht bei digitaler Speisung der Limiter völlig übersteuert mit, was mir am Anfang passierte. Beim alten UC [8024] war dies sofort durch massive Verzerrungen zu hören, beim neuen nicht, er klingt dann allerdings etwas seltsam. >>>>

Und noch weiter runter schreibt AH:

<<<< Ich besitze den 8024 selbst (V 1.3), bei korrekter Aussteuerung ist das Rauschproblem kaum signifikant, auch bei Programm mit großer Dynamik. Allerdings erzeugt das Gerät unter bestimmten Umständen, vor allem bei sehr geringer Aussteuerung, hörbare Artefakte ("pfflopfff"-Geräusche), was sich jedoch mit einer korrekten Einstellung vermeiden läßt. Man sollte kein Band über die Verzerrungsgrenze hinaus anheben, auch wenn in der Musik z.B. tiefe Frequenzen kaum vorhanden sind und es daher bei Musikwiedergabe zu keiner Übersteuerung kommt. >>>>

In dem letzten Beitrag scheint mir die Lösung zu stecken. Vielleicht hilft Dir das, oder Du nimmst mal Kontakt mit denen auf.



[Beitrag von kempi am 23. Sep 2009, 11:23 bearbeitet]
edefault
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Sep 2009, 15:57
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort!
Wie dumm von mir dass ich den Thread im FiFi Forum nicht gefunden bzw. gesucht habe ... inzwischen habe ich noch einen ganz ermunternden Testbericht gefunden unter
http://www.enjoythemusic.com/magazine/equipment/0101/behringer8024.htm

Das mit den verschiedenen Pegeln von Heim und Bühne hatte ich komplett vergessen. Erst mal hilft wohl, den Ausgang des UC runter zu drehen damit die Auflösung am Eingang bei Zimmerlautstärke besser wird.
Auf die Dauer sollte ich da vielleicht mal so ein Paar Jensen Transformer anschaffen
http://cgi.ebay.com/Jensen-Transformers-PC-2XR-XLR-RCA-Audio-Converter_W0QQitemZ400071418704QQcmdZViewItemQQptZLH_DefaultDomain_0?hash=item5d261d6350&_trksid=p3286.c0.m14


Das Zischen (Rauschen) wird wohl bleiben, wenn auch leiser.
Aber sooo leise sollte man Musik eh nicht anhören.

Mit der Feineinstellung des UC muss ich mich dann wohl noch eine Weile beschäftigen.
ton-feile
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2009, 10:22
Hi,

Den EQ zwischen PreAmp und Endstufe zu hängen, ist imO keine gute Lösung, weil er dann praktisch nie richtig ausgesteuert wird, aber der Rauschgrund mit vollem Pegel auf die Endstufen geht. So ist dann die SNR besonders schlecht. Ein Symmetrierer wie der Jensen hilft da nicht.

Am Besten wäre das Gerät in einer Tape-Return Schleife aufgehoben, weil es dann unabhängig vom Abhörpegel immer ordentlich ausgesteuert wird.

Eine Entzerrung auf den Raum ist mit Einschränkungen nur im Tieftonbereich sinnvoll. Ausgerechnet in diesem Bereich arbeitet die automatische Einmessung nicht mehr befriedigend.

"Mit Einschränkung" schreibe ich, weil der Aufbau von Raummoden zeitabhängig ist. Eine Bassdrum regt den Raum kaum an, während ein langer Synthi-Bass grausam dröhnen kann.
Wird jetzt so entzerrt, dass der Synthi OK ist, wird die Bassdrum zu dünn. (Deshalb entzerren moderne Systeme im Zeit- statt im Frequenzbereich.)

200Hz würde ich "hausnummermäßig" als Obergrenze sehen, weil eine lineare erste Wellenfront ganz wichtig für die Ortung ist. Wenn oberhalb des Tieftonbereiches ein EQ zum Einsatz kommt, sollten deshalb unbedingt beide Kanäle gleich behandelt werden.

Einbrüche im Frequenzgang lassen sich mit dem EQ nicht auffüllen.
Da ist eher durch verrücken der Lautsprecher etwas zu erreichen. Absenkungen von raumbedingten Überhöhungen sollten möglichst schmalbandig und zielgerichtet erfolgen.
Die richtige Frequenz lässt sich gut per Gehör mit einem durchstimmbaren Sinuston finden.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 26. Sep 2009, 10:33 bearbeitet]
m-klemm
Neuling
#5 erstellt: 14. Jan 2010, 22:15
Hallo,
ich hätte ein paar Fragen zur Gabrielle.
Kam diese als fertiges Modul?
welches Netzteil hast du verwendet.

Könntest Du mir ein Paar Fotos mailen?

Ich habe folgendes Projekt im Sinn.
Quelle FLAC & XP-PC, AXCO oder Frequenz Allocator zur Raumkorrektur und Digitalweiche
8-Kanal Soundkarte M-Audio Delta 1010LT oder Club3D Theatron
6-Kanal Verstärker
LSP Vifa MPR2 TMT-Vifa PLW18/225/8 HT-Lautsprecher Vifa HT270VF/6
Visaton Subwoofer TL Sub 30

Als Verstärker kam mir der DUSSUN D9 ex KORSUN D9 für 760€ in den Sinn.

Zumindest bis ich den Bericht über die TA2020 Chezire gelesen habe.

Jetzt überlege ich für die Hochtöner eine
Chezire / bzw von Hilly das TA2020 Modul http://www.hllyelectronics.com/html/fm_transmitter_2_97.html zu nehmen

Für die Tief-Mitteltöner eine Hilly T90 oder MUSE MU-40 2x90W oder eine Gabrielle

Ich denke alle drei haben den TA 2022. ??

Für den Sub eine T.AMP E800 http://www.thomann.de/de/the_tamp_e800.htm

Die Frage ist wie ich die Lautstärkeregelung gestalte?
Ich dachte an ein Albs RK27 6Fach Poti, wenn es nicht zu ungenau ist.
Anmerkungen sind willkommen.
Gruß
Marc
Amperlite
Inventar
#6 erstellt: 15. Jan 2010, 03:02
Einen Equalizer einfach so vor sich hin korrigieren zu lassen, kann gewaltig schief gehen. Man sollte die Grenzen des Systems abschätzen können, manuell eingreifen muss man praktisch immer.
Für die Verzerrungen kommen mehrere Gründe in Frage.
m-klemm
Neuling
#7 erstellt: 15. Jan 2010, 09:44

Amperlite schrieb:
Einen Equalizer einfach so vor sich hin korrigieren zu lassen, kann gewaltig schief gehen. Man sollte die Grenzen des Systems abschätzen können, manuell eingreifen muss man praktisch immer.
Für die Verzerrungen kommen mehrere Gründe in Frage.


Keine Frage.
Es geht in erster Linie darum die Vorteile einer digitalen Weiche zu nutzen. Wenn man die Kosten einer hochwertigen Passivweiche mit den den Kosten der digitalen Lösung vergleicht, ist die PC Version klar im Vorteil.
Abgesehen von der bequemen Möglichkeit Änderrungen an der Weiche vorzunehmen.

Gruß
Marc
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