Seltsames Phänomen mit einer bestmmten LP

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doc_relax
Inventar
#1 erstellt: 08. Jan 2009, 23:08
Hallo zusammen,
ich habe kürzlich an meinem Dreher das System gewechselt, von einem Tonar Banana zu einem Ortofon Broadcast E. Beide haben die gleiche empfohlene AK von 3g, daher habe ich nicht neu justiert.
Nun fiel mir bei einer Platte ein seltsamer Effekt auf: zum Ende der Platte hin wird (auf beiden Seiten) der Ton leicht verzerrt. Bei tiefen Bassschlägen hört es sich an, als würden die Lautsprecher-Chassis krachend anschlagen (tun sie aber nicht). Bei Erhöhung der Auflagekraft wird der Effekt weniger. Er zeigt sich bei dem Banana auch, allerdings viel schwächer.
Andere Platten haben diesen Effekt nicht. Also gehe ich davon aus, dass es an der Platte liegt. Ist diese im hinteren Bereich irgendwie defekt? Falls es so etwas gibt, wie kann es passieren? Und warum kracht es bei dem neuen System hörbar, während man bei dem alten (welches qualitativ auch nicht so viel schlechter ist) kaum hörbar ist? Hatte die Platte gebraucht gekauft, es ist eine LP mit mehreren Remixen von Easy Listening und Nujazz-lastigen Stücken. Möglicherweise war sie im DJ-Einsatz.
Naja, ich bin im Vinyl-Bereich nicht so bewandert. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Viele Grüße
doc
Ungaro
Inventar
#2 erstellt: 09. Jan 2009, 02:34
Hallo Doc!


zum Ende der Platte hin wird (auf beiden Seiten) der Ton leicht verzerrt.


Hier kannst Du mal bisschen nachlesen woran es liegt.

Schöne Grüsse
Anton
CyberSeb
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2009, 02:44
Hallo Doc,

auch wenn die Auflagekraft gleich angegeben ist, ist es unbedingt nötig, dass der Tonarm neu ausbalanciert wird! Die Gewichtsverteilung kann durchaus anders sein, auch wenn der Tonabnehmer (allgmein) gleich viel wiegt.

Was die Verzerrungen angeht: ja, das ist normal - wie von Anton und in dem anderen Thread beschrieben.

Allerdings hatte ich ein Schlüsselerlebnis mit einer Jico-SAS-Nadel an einem Shure V15-III - das tastet absolut sauber (jedenfalls zu 99%) bis zum Rillenende ab. Wie ein CD-Player. Mit einem "höherwertigen" Nadelschliff (Shibata, MR oder eben SAS usw.) geht durchaus noch einiges!



Gruß, Sebastian
Ungaro
Inventar
#4 erstellt: 09. Jan 2009, 02:48
Hallo Sebastian!


CyberSeb schrieb:
Allerdings hatte ich ein Schlüsselerlebnis mit einer Jico-SAS-Nadel an einem Shure V15-III - das tastet absolut sauber (jedenfalls zu 99%) bis zum Rillenende ab. Wie ein CD-Player. Mit einem "höherwertigen" Nadelschliff (Shibata, MR oder eben SAS usw.) geht durchaus noch einiges!


Das hört sich ja wirklich interessant an.
Wo bekommt man sowas her und was würde es denn kosten?

Schöne Grüsse
Anton
Ungaro
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2009, 02:52
O.K. Habe soeben diesen Thread gefunden.

Schöne Grüsse
Anton
CyberSeb
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2009, 02:55
Hallo Anton!

Falls Du Dich ernsthaft dafür interessierst, solltest Du diesen Thread durchlesen:

http://www.hifi-foru...=449&back=&sort=&z=1

Wir haben da diese Jico-Nadel fürs V15 bis zum Geht-nicht-mehr durchgekaut. Es gibt dort auch Hörproben (interessant, wie sauber die Jico abtastet - unglaublich!) und hervorragende Mikroskopiebilder von Jens (rorenoren).

- Ah - Du hast den Thread gerade selber gefunden. Gut!



Jedenfalls muss man die Jico in Japan direkt bestellen, kostet rund 80 Euro. Dazu kommt halt der V15-Körper (gebraucht, aus den 70ern - ca. 50 Euro, da sehr begehrt). Es gibt diese Jico-Nadeln auch für andere Systeme, nur hat sich bisher noch keiner getraut, sie zu kaufen.

Für mich (und andere - siehe Dual-Board) hat sich die Suche nach weiteren Systemen und Nadeln endgültig erledigt!

Gruß, Sebastian
Ungaro
Inventar
#7 erstellt: 09. Jan 2009, 03:02
Hallo Sebastian!


CyberSeb schrieb:
Falls Du Dich ernsthaft dafür interessierst,


Natürlich, bin zwar mit mein Benz zufrieden, aber das "Innenrillenproblem" habe ich bei einige Platten leider auch. Also wenn man dieses Problem durch ein neues System lösen kann, wieso nicht?


solltest Du diesen Thread durchlesen:

http://www.hifi-foru...=449&back=&sort=&z=1


Ja, habe ich gefunden. Wenn ich mal Zeit habe, dann werde ich das ganze durchlesen.


Jedenfalls muss man die Jico in Japan direkt bestellen, kostet rund 80 Euro. Dazu kommt halt der V15-Körper (gebraucht, aus den 70ern - ca. 50 Euro, da sehr begehrt).


Das hört sich aber verdammt günstig an für so ein "Wundersystem".
Könnte ich den auch an mein RB-300 montieren oder bräuchte ich da ein besseren Arm?

Vielen Dank für deine Hilfe und schöne Grüsse
Anton
CyberSeb
Inventar
#8 erstellt: 09. Jan 2009, 03:13
Hallo Anton!


Ungaro schrieb:
Das hört sich aber verdammt günstig an für so ein "Wundersystem".
Könnte ich den auch an mein RB-300 montieren oder bräuchte ich da ein besseren Arm?



Wundersystem? Ich weiß nicht. Das V15 war seiner Zeit sehr teuer (300 Mark Anfang der 70er?) und ich selbst bin nie über ein AT120E hinaus gekommen - vielleicht rührt meine Beigeisterung auch da mit her. Sicherlich gibt andere Systeme, die besser sind. Ob man die allerdings für rund 130 Euro bekommt, ist äußerst fraglich (beachte den "scharfen" Nadelschliff!).

Trotzdem bleibe ich dabei und behaupte, dass es das erste Mal ist, dass eine Platte am Plattenende genauso gut klingt (verzerrungsarm, keine heiseren Stimmen usw.) wie am Plattenanfang und ein Plattenspieler an eine CD-Player herankommt. Ich hätte das nicht für möglich gehalten!

Bei Platten mit Beschädigungen und Verschleiß kann die Jico allerdings auch nichts reisen - klar.

Ich betreibe das System an einem Dual 701 - das Gerät wurde praktisch um diesen Tonabnehmer herum gebaut. Benjamin (Bepone) verwendet einen Dual 1246, und da scheint sich das System leicht aufzuschwingen. Du müsstest das einfach ausprobieren. Los bekommst Du die Jico wieder problemlos, da es keinen Deutschland-Vertrieb gibt und viele nicht in Japan bestellen wollen.

Schau' einfach mal in dem Thread vorbei und melde Dich, wenn es soweit ist. Wäre interessant!



Gruß, Sebastian


[Beitrag von CyberSeb am 09. Jan 2009, 03:15 bearbeitet]
Ungaro
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2009, 03:20
Hallo Sebastian!

Vielen Dank nochmals für deine Hilfe!

Versprechen kann ich zwar nicht dass ich mir die Shure und Jico bestelle, aber es hört sich auf jeden Fall sehr interessant an.
Wenn ich mal wieder "upgraden" will, dann werde ich sicherlich drauf zurückkommen. Aber ich muss auch dazu sagen dass ich ein sehr gutes Verhältnis zu mein Linn, Martin Logan und Benz Micro Händler habe und wahrscheinlich werde ich mir erstmal ein Benz Micro Ace oder sowas in der Richtung ausleihen und dann sehen wir weiter.....

Schöne Grüsse
Anton
piccohunter
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 09. Jan 2009, 11:46
Das Broadcast E neigt zu teilweise heftigen Verzerrungen in der Innenrille, da macht man nix, ist nun mal so. Das ist genau meine Erfahrung.

Vielleicht hilft auch ein Vergleich meiner im Einsatz befindlichen Systeme, den ich vor ein paar Wochen mal gemacht habe (alle Tests auf einem Technics SL 1700 MKII):

Ortofon Concorde Broadcast E (elliptisch, Auflagekraft 3 g): klingt sehr gut, verzerrt zur Plattenmitte allerdings, kaum sprunganfällig (Club-/Studiosystem)

Ortofon Concorde Pro S (sphärisch, Auflagekraft 3 g): klingt gut, verzerrt zur Plattenmitte so gut wie gar nicht, kaum sprunganfällig (DJ-System)

Ortofon Concorde Gold
(elliptisch, Auflagekraft 3 g): klingt sehr gut, mittlere Verzerrungen zur Plattenmitte, insgesamt keine für mich relevanten, hörbaren Unterschiede zum Broadcast E (Club-/Studiosystem)

Shure M44-7 (sphärisch, Auflagekraft 2,5 g): klingt gut bis sehr gut, verzerrt zur Plattenmitte so gut wie gar nicht, fast nicht aus der Ruhe zu bringen, "klebt in der Rille" (beste Rillenlage, springt so gut wie gar nicht) (DJ-System) (Mein Favorit und am häufigsten benutzt!)

Shure M97xE (elliptisch, Auflagekraft 1,25 g): sehr guter Klang, kaum Verzerrungen zur Plattenmitte, aber sehr leicht "aus der Ruhe zu bringen" (sehr hohe Sprunganfälligkeit) (Hifi-System)

Audio Technica 3600L (sphärisch, Auflagekraft 2 g): guter Klang, kaum Verzerrungen zur Plattenmitte, mittlere Sprunganfälligkeit (DJ-System)

Ich muss dazu sagen, das ich keinerlei high-endige Ambitionen und Hörgewohnheiten habe, ich will einfach nur Musik hören. Gewisse feine Unterschiede zwischen Tonabnehmern nehme ich ebenfalls wahr, aber sie spielen für mich keine entscheidende Rolle. Das von mir favorisierte Shure M44-7 ist mit Sicherheit kein Feingeist, allerdings ist das Ding unverwüstlich, robust, hat einen vernünftigen Ausgangspegel, verzeiht so manche lädierte Platte, klingt in den Innenrillen sehr sauber, klebt in der Rille (man müsste die schon zubetonieren, damit dieses System springt) und produziert extrem wenige Störgeräusche und klingt in meinen Ohren durchaus gut und ansprechend. Für mich sind diese Vorteile wichtiger als das letzte Quentchen Klang oder Auflösung, die ich mit anderen Systemen erreichen könnte.


[Beitrag von piccohunter am 09. Jan 2009, 11:57 bearbeitet]
doc_relax
Inventar
#11 erstellt: 09. Jan 2009, 12:17
Hi Leute,
danke für die wertvolle Info zu den Innenrillen, das wußte ich bisher nicht!

@Sebastian: ich habe inzwischen nochmal neu ausbalanciert.

@Picco: danke für den Vergleich... hätte ich das mal vorher gewußt. Vom "Innenrillenverhalten" bestimmter Tonabnehmer war leider nirgends was zu finden, als ich mich vor dem Kauf informierte. Du hast nicht zufällig ein "Banana" rumliegen, das du diesem Vergleich noch hinzufügen magst?

Was ich mich jetzt noch frage: durch Erhöhung der Auflagekraft werden die Störungen zur Plattenmitte hin weniger. Um wieviel kann ich höher als die 3g gehen, ohne irgendwelche schädlichen Effekte für Ssytem/Platte befürchten zu müssen?

Grüße
doc
piccohunter
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Jan 2009, 12:36

doc_relax schrieb:


@Picco: danke für den Vergleich... hätte ich das mal vorher gewußt. Vom "Innenrillenverhalten" bestimmter Tonabnehmer war leider nirgends was zu finden, als ich mich vor dem Kauf informierte. Du hast nicht zufällig ein "Banana" rumliegen, das du diesem Vergleich noch hinzufügen magst? ;)


Leider nicht. In dem Vergleich sind alle TA´s enthalten, die ich besitze.


Was ich mich jetzt noch frage: durch Erhöhung der Auflagekraft werden die Störungen zur Plattenmitte hin weniger. Um wieviel kann ich höher als die 3g gehen, ohne irgendwelche schädlichen Effekte für Ssytem/Platte befürchten zu müssen?


Beim Broadcast E kannst du gefahrlos bis 4g gehen.


Und um Missverständnissen vorzubeugen: Ich halte das Broadcast E für ein gutes System, sonst würde ich es nicht behalten. Jedes meiner Systeme hat von mir geschätzte Vorzüge und findet auch immer wieder Anwendung. Das M44-7 ist meist im Wohnzimmer installiert, im Partykeller hängt das Pro S an einem Sanyo-Dreher. Auch die anderen Systeme sind immer wieder im Einsatz. Das 3600L kommt z.B. meist bei abgenudelten, gebrauchten Hörspielplatten zum Einsatz.
Jedes hat seine Vor- und Nachteile.


[Beitrag von piccohunter am 09. Jan 2009, 12:40 bearbeitet]
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