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Plattenspieler JVC QL-Y5F

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Beitrag
hermannxxl61
Ist häufiger hier
#351 erstellt: 06. Mrz 2020, 13:02
Hallo,

ich wollte hier niemanden kritisieren!

Es ist nur leider so, das wenn man zu viel von Umbauten usw. ließt, das man den Eindruck bekommt es sei ein schlechter Plattenspieler

Gerade Gestern habe ich wieder JVC QL-Y5F bekommen, ich habe den Tonarm ausbalanciert und los ging es, er läuft ohne Fehler.
Die Auflagekraft habe ich mit einer Waage überprüft und auch die stimmt mit den Einstellwerten überein!

Ich habe ein paar sehr wellige "Testschallplatten" und bin jedes mal erstaunt was der Tonarm alles weg regelt!

Bei einem konventionellen Tonarm gab es immer wieder Aussetzer wo die Nadel von der Platte abhebt!

Ich bin immer wieder begeistert von diesem Plattenspieler.


Gruß

Hermann
Gurkenhals
Inventar
#352 erstellt: 03. Mai 2020, 08:35
Moin,

ich erlaube mir diesen schon etwas in die Jahre gekommenen Faden aus der Versenkung zu holen, weil auch ich mich mittlerweile als äußerst glücklicher Beesitzer eines solchen Drehers bezeichnen darf. Vom Erstbesitzer für unter 0,4K gekauft. Im hervorragenden Zustand.

Meine Frage. Auch ich bin elektronisch nicht unbedingt minderbemittelt und gut in der Lage selbst SMD-Bauteile zu "verbauen".
Wer von euch Experten hat sämtliche (20 Stück) Elkos getauscht? Besteht die Notwendigkeit oder ist es nur Vorsicht?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es bei meinem SL1310 notwendig war, weil die Geschwindigkeit doch recht oszillierte. Allein, nach dem Ausbau stellte ich fest, daß es nur ein (!) Elko war, welcher das Problem verursachte.

An meinem neuesten Baby kann ich gar nix fehlertechnisch feststellen. Alles funktioniert so wie es soll. Und ja, ich bin schwer begeistert....welcher Dreher kann diesem noch das Wasser reichen?

Wer von euch hat alle Elkos schon getauscht und noch das komplette Sammelsurium ( pro Plattenspieler) zur Verfügung? Und vekauft es mir?
Blöde Frage, gell. Ganz einfach, wenn ich bei Mouser, R&S, Reichelt und Co bestelle, ordere ich meistens 5 -10 Stück der erforderlichen Bauelemente - unabhängig von der benötigten Menge... vllt. gibt es unter euch auch solche wie mich und haben etwas mehr bestellt.....

Natürlich kann ich auch den unbequemeren Weg gehen und mir alles aus der Stückliste rausschreiben und bestellen, aber möglicherweise hat ja einer sich vor mir schon die Arbeit gemacht und noch was rumliegen...

Den Schaltplan hab ich mir auch mal durchgeschaut und feststellen müssen, daß es viele Teile - ICs etc - so heute nicht mehr zu kaufen gibt, weshalb es mir schon auch wichtig erscheint, kritische Bauteile wie eben Elkos zu "erneuern".


Gruß,.

ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 03. Mai 2020, 08:39 bearbeitet]
lens2310
Inventar
#353 erstellt: 06. Mai 2020, 18:25
Ich hab den auch und der läuft noch 1a.
Würde aber alle Elko`s tauschen, wenn ich schon dabei bin.
Kostet ja nicht viel.
ParrotHH
Inventar
#354 erstellt: 06. Mai 2020, 19:34

Gurkenhals (Beitrag #352) schrieb:
Wer von euch hat alle Elkos schon getauscht und noch das komplette Sammelsurium ( pro Plattenspieler) zur Verfügung? Und vekauft es mir?
Blöde Frage, gell. Ganz einfach, wenn ich bei Mouser, R&S, Reichelt und Co bestelle, ordere ich meistens 5 -10 Stück der erforderlichen Bauelemente - unabhängig von der benötigten Menge... vllt. gibt es unter euch auch solche wie mich und haben etwas mehr bestellt.....

Hallo Gurkenhals,

wenn ich "neue" Geräte erwerbe, dann gehört es irgendwie zu meinen Standardritualen, diese durch Aufschrauben und Basteln zu "meinen" Geräten zu machen. Ich baue damit sozusagen eine Beziehung zu den Kisten auf. Bei Plattenspielern, die 30 oder mehr Jahre alt sind, gibt es abseits dessen aber ganz pragmatische Gründe, sich das Innere mal genauer anzusehen. Sie wurden im Thread ja für dieses Gerät auch genannt: die Aufhängung des Trafos, Umlöten auf 240V, die Siebelkos der Stromversorgung, Abgleichen diverser Spannungen an den Messpunkten. Reinigung des Tellerlagers inkl. neues Öl.

Und wenn man dann ohnehin die Platine soweit abgeschraubt hat, dass man an der Unterseite arbeiten kann, dann fackel ich da nicht lange rum. Elkos sind Verschleißteile. Um sie zu prüfen, muss man sie ohnehin auslöten, und dann stellt man fast immer fest, dass sie JETZT noch in Ordnung sind. Aber warum sollte ich sie dann nicht gegen Bauteile tauschen, die noch ganz am Anfang ihrer spezifizierten Lebensdauer stehen, die dann auch nochmal höher ist, als die der Originalbauteile?

Daher: ja ich hab da alles getauscht. Und ich hatte alles vorrätig. Aber ob das noch so ist, kann ich nicht sagen, eine Liste habe ich auch nicht. Müsstest Du "liefern", dann kann ich schauen.

Parrot
Gurkenhals
Inventar
#355 erstellt: 06. Mai 2020, 21:00
Nabend Parrot,


ParrotHH (Beitrag #354) schrieb:

wenn ich "neue" Geräte erwerbe, dann gehört es irgendwie zu meinen Standardritualen, diese durch Aufschrauben und Basteln zu "meinen" Geräten zu machen. Ich baue damit sozusagen eine Beziehung zu den Kisten auf. Bei Plattenspielern, die 30 oder mehr Jahre alt sind, gibt es abseits dessen aber ganz pragmatische Gründe, sich das Innere mal genauer anzusehen. Sie wurden im Thread ja für dieses Gerät auch genannt: die Aufhängung des Trafos, Umlöten auf 240V, die Siebelkos der Stromversorgung, Abgleichen diverser Spannungen an den Messpunkten. Reinigung des Tellerlagers inkl. neues Öl.


Geht mir unbedingt ähnlich: aufschrauben, schauen was getan werden kann und muß soweit in meinem Rahmen. Bin auch mit dem Lötkolben groß geworden.
Hab den ganzen Faden schon mehrere Male, auch schon vor längerer Zeit reichlich studiert und nicht schlecht gestaunt, was allein schon der TE mit viel Mühe, wahrscheinlich auch Schweiß und Tränen alles so "aufgefrischt" hat. Gefällt mir.

Ja, die Trafogeschichte, die Elkos sind doch auch für mich recht leichte Übungen, bei denen ich keine Schweißausbrüche bekomme und die auch unbedingt aus bekannten, vorgenannten Gründen auf meiner Todo-Liste stehen. Da ich auch über recht gute DMMs verfüge, steht auch einem Spannungsabgleich nichts im Wege. Mußte ich schon am SL1310 machen, nachdem ich dort alle Elkos ersetzt hatte.

Die Geschichte mit dem Tellerlager erscheint mir vorerst nicht unbedingt notwendig, da der Dreher so überhaupt gar keine Anzeichen von Ermüdung zeigt. Vllt. später mal..


ParrotHH (Beitrag #354) schrieb:

Und wenn man dann ohnehin die Platine soweit abgeschraubt hat, dass man an der Unterseite arbeiten kann, dann fackel ich da nicht lange rum. Elkos sind Verschleißteile. Um sie zu prüfen, muss man sie ohnehin auslöten, und dann stellt man fast immer fest, dass sie JETZT noch in Ordnung sind.


Da der Dreher technisch in Ordnung ist, erübrigt sich m.E. ein nachträgliches Prüfen der Elkos, ist für mich Zeitverschwendung. Austauschen und feddisch.
War beim Technics anders, da dieser - wie schon erwähnt - Ermüdungserscheinungen beim Drehen des Plattentellers hatte. Es war genau ein Elko der aus dem Rahmen fiel und der war - wie kann es anders sein - in der Geschwindigkeitsregelung verbaut. Aus dem Schaltplan heraus eindeutig erkennbar.


ParrotHH (Beitrag #354) schrieb:

Daher: ja ich hab da alles getauscht. Und ich hatte alles vorrätig. Aber ob das noch so ist, kann ich nicht sagen, eine Liste habe ich auch nicht. Müsstest Du "liefern", dann kann ich schauen.


Hab mir eben die Mühe gemacht und aus dem Service-Manual alle Elkos rausgeschrieben und in eine Tabelle gepackt. Die laß' ich dir mal via PM zukommen. Kannst du ja mal durchschauen. Vllt. hast du ja 'nen "Satz" auf Lager...?

Ansonsten ist es für mich nicht unbedingt ein Problem, alles neu zu bestellen. Für den SL1310 hätte ich auch noch 'nen kompletten Satz übrig...

Vielen Dank schon mal für deine Mühe und natürlich auch Dank an die anderen "Vorarbeiter" in diesem Fred.



Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#356 erstellt: 08. Mai 2020, 17:15
Tach,

hab' mir vorher mal die Zeit genommen, dem Dreher etwas näher zu treten.

Als erstes waren die ollen Stecker am Cinchkabel dran. Nee, die gehen einfach gar nicht. Also schnippschnapp und ab.

Da ich von den Rean-Steckern nach 5 Paare am Start habe, kamen die natürlich auch gleich dran. Dem Massekabel habe ich - wie in diesem Beitrag schon erwähnt - einen 2mm-Bananenstecker spendiert.

Hier ein paar Bilder vom Werdegang:

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Nun einfach hinten entweder in eine andere Buchse reinstecken oder auch nur verschrauben, geht alles beide sehr fix.


Als nächstes das Teil mal auf den Rücken gelegt und die Innereien in Augenschein genommen.
Nebenbei bemerkt, der Pappboden geht wirklich gar nicht! Jessas, dachte ich, so ein toller Dreher, aber dieser Boden ist wahrlich unter aller Sau.
DAS wird sich auch ändern. Mir schwebt eine 10mm dicke Aluplatte vor, welche an den Seiten von unten nach oben eine 5mm 45°-Fase rangefräst bekommt.
Gibt nochmal ordentlich Gewicht, würde auch zum äußeren Erscheinungsbild passen und die Möglichkeit beinhalten, jeden besseren Fuß montieren zu können. Denn auch die "Stempel" meines Drehers haben die besten Zeiten schon lange hinter sich, wie man sehen kann.

IMG_3179

Aber die baue ich nicht neu auf, da gibt es heute jede Menge Alternativen zum drunterschrauben.

Hier ein paar Bilder der Innereien meines Drehers, scheint doch immer den einen oder anderen zu interessieren, wie ich lus...

IMG_3173IMG_3174IMG_3175IMG_3176IMG_3177IMG_3178

Eher ein normaler Zustand meines Erachtens, alles sauber, nix verkokelt, kein ausgelaufener Elko, ergo gute Baustelle.

Latürnich bot es sich gleich an - nach dem Hinweis von Parrot - die Netzspannung anzupassen. Also flugs das Meßgerät geschnappt und zur Vorsicht mal die Netzwicklung gemessen: 220 Volt-Wicklung lag bei 338 Öhmchen und die 240er Wicklung bei 373 Ohm. Paßt also. Lötkolben war noch heiß und dies auch gleich erledigt.

IMG_3174IMG_3183IMG_3186


Nun noch die Gummis des Netztrafos begutachtet mit dem Ergebnis, diese so zu lassen wie sie sind. Keine Risse und immer noch sehr flexibel, also nicht ausgehärtet. Guter Gummi!

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So, das waren mal die ersten kosmetischen Eingriffe, weitere werden folgen.


Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#357 erstellt: 09. Jun 2020, 00:20
Hi folks and freaks concerning JVC QL-Y5F,

heute nachmittag – oh‘ Schreck‘ - begab es sich, daß ich nach zwei Tagen meiner angefangenen Modifikation (der Bub lag 6 Stunden rücklings) , seltsame Geräusche meines Lieblingsdrehers erhören mußte…krrrk____krrrr___krrrk…..usw. usf.

Es war zwar nur leise aber gut vernehmbar und nervtötend. Es hörte sich an, als würde da etwas permanent am Plattenteller streifen.

Meine erster Gedanke war: Eine meiner Umbauten (Trafo, Elkos) wird doch nicht hoffentlich irgendwelche Konsequenzen nach sich gezogen haben. Für mich schwer vorstellbar, da ich gerade in dieser Hinsicht ein extremer controlfreak bin.
Zumal sich dieses „Geräusch“ nach mechanischer Unzulänglichkeit anhörte.

Ist da vllt. eine Spule des Antriebs verkokelt und schleift nun von unten am Magneten?
Ja, war mein erster böser Gedanke….

Nicht lange drüber nachgedacht und den Buben kurz auf´‘s Kreuz gelegt. Ich war sauer und wollte wissen, was der für ein Problem hat.
Motor ausgebaut und an der Achse von Hand gedreht….gleiches Geräusch obwohl sehr leicht zu drehen….

Achse von Hand herausgezogen (mit fuil Gfuil) und festgestellt, daß weder an der Achse noch sonstwo ein Problem zu sein scheint.
Achse wieder mit viel Handumdrehungen reinfluppen lassen, den Dreher wieder zusammengeschraubt und allet is jut. Läuft wieder bestens.

Wat war jetzt DAS Problem? Es erschließt sich mir nicht….

Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen mal das Öl wechseln.

Aus Japan habe ich mir vor ein paar Monaten ein Lageröl von Technics kommen lassen.

IMG_2530

Kann/darf ich dieses einsetzen? Wenn nicht, welches könnt ihr mir empfehlen?


Gruß,

in Panik - Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 09. Jun 2020, 01:38 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#358 erstellt: 09. Jun 2020, 07:53

Gurkenhals (Beitrag #357) schrieb:
heute nachmittag – oh‘ Schreck‘ - begab es sich, daß ich nach zwei Tagen meiner angefangenen Modifikation (der Bub lag 6 Stunden rücklings) , seltsame Geräusche meines Lieblingsdrehers erhören mußte…krrrk____krrrr___krrrk…..usw. usf.

Es war zwar nur leise aber gut vernehmbar und nervtötend. Es hörte sich an, als würde da etwas permanent am Plattenteller streifen.

Ist mir auch mal passiert. Habe dann ebenfalls den Motor auseinander genommen, konnte aber nichts finden, und nach dem Zusammenbau war dann alles wieder gut. Ich bin recht sicher, dass sich da ein abgeschnittenes Beinchen eines Elkos oder ein Stück Lötzinn irgendwie verirrt hat.

Seitdem ist da auch Ruhe!

Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen mal das Öl wechseln.

Aus Japan habe ich mir vor ein paar Monaten ein Lageröl von Technics kommen lassen.

Ich hatte hier Lageröl von Joel für meinen Thorens rumliegen und auch das von Dir gezeigte Technics-Öl. Ich weiß gar nicht mehr genau, welches der beiden ich genutzt habe. Aber ich behaupte mal, es ist egal. Wichtig ist bei solchen Aktionen vor allem, das Lager vorher wirklich sauber zu machen.

Jedenfalls dauerte es anschließend Stunden (!), bis sich der Teller wieder in das Lager gesenkt hatte. Konnte ich mittlerweile bei mehreren QL-Y5F beobachten, das ist schon richtig präzise und ohne Spiel gefertigt. Wenn Du nicht lange genug wartest und den Spieler mit nicht vollständig abgesenkte Teller in Betrieb nimmst, funktioniert die Drehzahlsteuerung (noch) nicht, und der Teller dreht zu schnell. Hatte ich auch mal weil ich zu ungeduldig war, und bekam schon leicht Panik...

Parrot
klausES
Inventar
#359 erstellt: 10. Jun 2020, 09:34
Das sich, wenn er eine Weile auf dem Rücken lag, die Motorachse zunächst nicht wieder vollständig abgesenkt hatte, kann schon gut sein.
Dann wäre es ähnlich wie bei den Sony BSL, die man in dem Zustand als "Feder und Stossdämpfer" hernehmen könnte.
(Bei meinem allerersten BSL dachte ich, ich müsse nach einer Entlüftungsschraube suchen, oder eine herstellen)
Solche Masspassungen und Oberflächenqualitäten hin zu bekommen, das ist schon sehr beeindruckend.
Gurkenhals
Inventar
#360 erstellt: 10. Jun 2020, 14:59

ParrotHH (Beitrag #358) schrieb:
Ist mir auch mal passiert. Habe dann ebenfalls den Motor auseinander genommen, konnte aber nichts finden, und nach dem Zusammenbau war dann alles wieder gut. Ich bin recht sicher, dass sich da ein abgeschnittenes Beinchen eines Elkos oder ein Stück Lötzinn irgendwie verirrt hat.
Seitdem ist da auch Ruhe!


Aha, doch bei dir auch aufgetreten...
Ich habe zwar nix rausfallen sehen - hab extra darauf geachtet - aber ich gehe mal davon aus, daß es wohl sowas wie ein abgeschnippeltes Kondensatorbeinchen gewesen sein wird, da diese leider ja auch leicht magnetisch sind, aus welchem Grund auch immer...


ParrotHH (Beitrag #358) schrieb:
Ich hatte hier Lageröl von Joel für meinen Thorens rumliegen und auch das von Dir gezeigte Technics-Öl. Ich weiß gar nicht mehr genau, welches der beiden ich genutzt habe. Aber ich behaupte mal, es ist egal. Wichtig ist bei solchen Aktionen vor allem, das Lager vorher wirklich sauber zu machen.


Gut, dann probiere ich es mal mit diesem weitgereisten (made in USA -> Japan -> Deutschland) Lageröl von Technics.
Daß eine gründliche Reinigung des Lagers unabdingbar ist, ist mir durchaus bewußt....


ParrotHH (Beitrag #358) schrieb:
Jedenfalls dauerte es anschließend Stunden (!), bis sich der Teller wieder in das Lager gesenkt hatte. Konnte ich mittlerweile bei mehreren QL-Y5F beobachten, das ist schon richtig präzise und ohne Spiel gefertigt. Wenn Du nicht lange genug wartest und den Spieler mit nicht vollständig abgesenkte Teller in Betrieb nimmst, funktioniert die Drehzahlsteuerung (noch) nicht, und der Teller dreht zu schnell. Hatte ich auch mal weil ich zu ungeduldig war, und bekam schon leicht Panik...


Nun, Geduld gehört nicht unbedingt zu meinen Tugenden, aber ich werde mir die Zeit lassen, zumal man ja merkt, wenn die Achse vollkommen eingesunken ist.
Und ja, die Achse hat absolut Null Spiel - feine Arbeit darf ich konstatieren.

Im Übrigen hab ja noch zwei "Stellverteter", 'nen 1310 und 'nen 506.


klausES (Beitrag #359) schrieb:
Dann wäre es ähnlich wie bei den Sony BSL, die man in dem Zustand als "Feder und Stossdämpfer" hernehmen könnte.
(Bei meinem allerersten BSL dachte ich, ich müsse nach einer Entlüftungsschraube suchen, oder eine herstellen)


Feder und Stoßdämpfer ist gut. Aber Entlüftungsschraube find' ich besser...
Nee, ich wußte ja bereits aus diesem Fred, wie es funktioniert.




Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#361 erstellt: 14. Jun 2020, 20:52
Tach,

so, mal eben das Öl gewechselt und festgestellt, daß der Unterschied zum Original, dem 40 Jahre altem Öl, marginal ist.

Vorgehen: Den Plattenteller habe ich markiert mit einem gut sichtbaren roten Kleberchen und dann von Hand den Tonarm zum Anlaufen des Plattentellers eingeschwenkt und jedes Mal, wenn die rote Markierung an "Quartz Lock" vorbeimarschiert ist, dann wieder den Tonarm Richtung Halterung zum Ausschalten bewegt.
Dann Umdrehungen bis zum Stillstand gezählt, jeweils 5 Mal.

Ergebnis:

Mit dem alten originalen Öl: 3,2 - 3,3 Umdrehungen
Mit neuem Öl: 3,5 - 3,6 Umdrehungen

Quintessenz: Ich hab deutlich mehr erwartet.

Was bleibt, ist das gute Gefühl, es getan zu haben....

Zum kompletten "Reinfluppen" der Achse hat es bei mir ca. 15 Minuten gebraucht, ohne Druck, nur mit fleißigem Drehen der Achse unter Berücksichtigung der Gravitation...

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Gruß,

Ulf


Edith bemerkt, daß auch nach 2 Stunden Laufzeit mit dem neuen Öl alles mehr oder weniger beim 'alten" bleibt, also ca, 3,5 Umdrehungen bis zum Stillstand. Ich sehe mich etwas enttäuscht...


[Beitrag von Gurkenhals am 14. Jun 2020, 21:11 bearbeitet]
klausES
Inventar
#362 erstellt: 14. Jun 2020, 21:27
Ok, wenn das "normales 0815" Öl gewesen wäre (eines das verharzen und damit kleben würde) wäre der Unterschied sicher grösser gewesen.
Da dies nicht der Fall war, lief das Lager die ganzen Jahre mit einem guten Öl. Also war es gut für das Lager.
Evtl. gealterte Anteile des alten Öl wurden jetzt entfernt, evtl. Anteile von Abrieb (wenn überhaupt sicher mikroskopisch) auch.
Da es sich nicht um einen "Massereichen"-Teller handelt (muss er bei dieser Regelung nicht, das wäre hier sogar kontraproduktiv)
braucht dieser nicht durch angeberische Nachlaufzeiten "glänzen".

Du musst also nicht enttäuscht sein.
Gurkenhals
Inventar
#363 erstellt: 14. Jun 2020, 22:45
Tach Klaus,


klausES (Beitrag #362) schrieb:
....Du musst also nicht enttäuscht sein. :.


Danke dir, daß du mir in meiner - wenn auch nur temporären, schweren Zeit - zur Seite stehst!


klausES (Beitrag #362) schrieb:
Ok, wenn das "normales 0815" Öl gewesen wäre....
Da dies nicht der Fall war, lief das Lager die ganzen Jahre mit einem guten Öl. Also war es gut für das Lager.
Evtl. gealterte Anteile des alten Öl wurden jetzt entfernt....
....braucht dieser nicht durch angeberische Nachlaufzeiten "glänzen".


So denke ich auch. Die Herren und Damen von JVC & Co. haben damals mit Sicherheit kein zum verharzen neigendes Öl verwendet.
Wenn ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Diesen Dreher habe ich vom Erstbesitzer (!) gekauft, welcher diesen vor Verkauf 14 Jahre im Keller in der Originalverpackung lagerte.
Ohne jedwede Schäden, in einem, für mich tadellosem Zustand. Ölleiden - Fehlanzeige! Reschpekt!

Bin hoch zufrieden.

IMG_3508

Nicht wundern, hab nur mal eben schnell eine silberne Headshell für's Foddo rangeschraubt, ohne laufen zu lassen, wegen Einstellungen etc...



Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#364 erstellt: 18. Jun 2020, 15:11
Hier nur mal ein Querverweis das maximale Tonarmgewicht betreffend.


Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#365 erstellt: 21. Jun 2020, 06:30
Tach euch Liebhabern des JVC QL-Y5F!

(Gott, fällt es mir immer wieder schwer, bei dieser verkackten Bezeichnung die richtigen Tasten zu treffen...)

Ok, lassen wir dies mal beiseite,

Heute, ein Tag zum Denken und Nachdenken und Grübeln und schlußendlich machen......und HEUREKA, ich hab' heute das Ei des JVC gefunden!

Der Unterschied zwischen Erweiterung und Innovation ist hoffentlich bekannt.
Ich habe mich heute ausführlich letzterem gewidmet.

Mir, und ich denke, allen anderen Besitzern, ist sicherlich schon das eine oder andere Mal negativ aufgefallen, daß gerade im Automatikbetrieb
mit Wiederholung schon beim Abheben der Nadel und noch extremer dann beim Wiederaufsetzen derselben es einen durchaus mächtigen Plopp
der Lautsprecher setzt. Was hinter den Abdeckungen meiner Boxen passiert, will ich lieber nicht wissen...

Nach meinem Dafürhalten ungemütlich, nervend und vor allem nicht zeitgemäß. Der Sub lenkt dann schon gern mal 10 mm aus...Geht gar nicht!

Meine Prämisse: Stummschaltung des Ausgangssignals beim Heben und Senken (bis auf Platte abgesenkt) des Tonarms bei geringstem Materialaufwand
und möglichst einfacher Schaltung.

Ob dieses für mich nicht länger hinnehmbaren Zustandes, habe ich mir heute ausführlich Gedanken gemacht. Somit den Schaltplan sorgfältig studiert, eruiert, welche
Signale von wem, wann und in welcher Stärke/Höhe anliegen. Entsprechendes Equipment ist vorhanden und also mal Messungen an diversen
Punkten vorgenommen und in einer vorher angelegten Tabelle versucht, festzuhalten.

IMG_3640 IMG_3641

Weder im Schaltplan noch im gesamtem Service-manual ist leider an keiner Stelle vermerkt, welche Bauteile welche Funktion erfüllen, dat mußte ich mir erstmal aweng erarbeiten.

Leider waren auch die meisten der Signale augenscheinlich nicht verwertbar resp. schwierig einzuschätzen, inwieweit sie nutzbar sind. Auch auf den zweiten und dritten Blick. Nix stabiles, kein fixer Wert, an welchem man problemlos anknüpfen könnte.

Früher oder später (eher später) fiel mir dann auf, daß an einem Meßpunkt, solange sich der Tonarm in Bewegung befindet, immer ein Signal negativ gegenüber 0 Volt (GND, Masse, Mittelpunkt) anliegt, von ca. 1,1 Volt bis 12 Volt. Im Video kann man es gut am DMM erkennen, als ich Mitte 0 (Zero) als Einstellung gewählt habe. Siehe vor allem die Balkenanzeige im unteren Segment der Anzeige!

JVC_Messung_Tonarm

OT: Übrigens, welches Meßgerät heutzutage verfügt noch über eine solch' geniale Einstellmöglichkeit? Ich kenn' keines, nicht mal das Fluke 28 II.
Ich liebe mein altes ITT MX51. Letztens erst mit dem frisch kalibriertem Fluke verglichen: Meßfehler im Promillebereich...und das Teil, also das ITT, hat schon locker 20 Jahre auf'm Buckel!

Allein diese Messungen haben ca. 3 Sunden meiner mir noch zu verbleibenden Lebenszeit verbraten, weil sie einfach in sich nicht schlüssig
waren. Daraus ein Gericht zu kochen, welches meinem, der Prämisse entsprechendem Geschmack ist, war nicht einfach und vor allem
zeitraubend...

.....Aaaaber, ich habe es geschafft! Mit 4 (!) Bauteilen schalte ich während des Hebens und Senkens, inkl. der Drehbewegung des Tonarms mit
einem Relais meine Ausgänge stumm.

JVC-Y5F_muting

Bitte die grüne LED neben dem Relais auf der Testplatine parallel zur Bewegung des Tonarms resp. meines manuellen Start/Stops beachten!

Jabbadabbaduuu!

Dies ist mein Testaufbau, welchen ich heute noch verfeinern werde,d,h., ab verlassen des Tonarms der Platte in Richtung Ruheposition, bleibt die
Stummschaltung bestehen. Dies heißt nix anderes, als, daß das Tonsignal erst freigeschaltet wird, wenn sich die Nadel auf der Platte befindet!
Leider gibt es dafür kein verwertbares, sprich fixes Signal. Dafür wird wohl ein optischer Sensor (Fotodiode) eingesetzt werden.

Hier noch ein paar Bilderchen:

IMG_3625 IMG_3627 IMG_3628

IMG_3629 IMG_3632 IMG_3637

IMG_3638 IMG_3639



Wie oft ist es mir schon passiert, den TA abzunehmen (wegen Wechsel oder einfach nur mal die Nadel anzuzglotzen) ohne die Verstärker
stummzuschalten resp. den Eingangswahlschalter (ja, bei drei Verstärkern ohne Fernbedienung notwendig!) umzuschalten.

DAS war manchmal schon richtig übel, insofern, daß ich meinte, daß es mir jetzt irgendeinen LS verblasen hat.

Dieser Unvorsichtigkeit und vor allem latürnich des "Komforts" wegen habe ich mich mal wieder etwas bemüht.

An Ralph: Wenn Du Zeit und Lust hast, schicke ich dir gern meine funktionierende Schaltung , da ich weder über diverse Layoutprogramme etc.
verfüge. Wenn du uns (mir) eine Mini-PCB entwickeln würdest, wäre das mit Sicherheit eine Bereicherung für uns alle denke ich.

Wobei: Bei diesem geringem Materialaufwand die Extraentwicklung einer Platine wohl nicht unbedingt notwendig erscheint, will ich meinen.

Weiterer Fortgang folgt, wie immer auch fotodokumentiert.





Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 21. Jun 2020, 06:44 bearbeitet]
klausES
Inventar
#366 erstellt: 21. Jun 2020, 21:55
Fein gemacht

Dachte feste der JVC hat eine Mutingschaltung ?!?
(Bei Biotracer ist das Standard).
ParrotHH
Inventar
#367 erstellt: 22. Jun 2020, 12:28
Hallo Gurkenhals,

ja, gute Idee. Was für ein Relais hast Du genommen?

Bei mir würde ich das allerdings in die vorhandene "Plattform" integrieren wollen. Und dafür bräuchte ich nur eine kleine Relaisplatine in der Nähe des Terminals für das Tonarmkabel. Den eigentlichen Schalter habe ich schon: ganz ursprünglich hatte ich ja an eine Lüftersteuerung gedacht, und dafür ist bereits seit der allerersten Version ein Mosfet verbaut, mit dem ich mittels eines Steuerpins des Mikrocontrollers die durchgeschleifte 12V-Schiene per Software schalten kann.

IMG_20181122_194349

Da kann man den Anschluss für den 3-poligen Lüfter sehen (+12V, GND), links daneben der Mosfet.

Das war gedacht, um der PWM den Lüfter temperaturgesteuert zu regeln, und würde auch funktionieren, nur habe ich den Pfad dann nicht weiterverfolgt, weil sich bei den laufenden Messungen kein echtes Temperaturproblem ergeben wollte. Dabei hatte ich schon aufwendig nach überhaupt passenden Lüftern gesucht...

Den Teil der Schaltung habe ich aber bis jetzt immer "mitgeschleppt" (rechte Platine, "Fan" unter C3):

IMG_20190513_140103

Könnte man recht einfach "umwidmen", denn das ist nur eine Frage der Software! Dann steuert man damit eben keinen Lüfter per PWM, sondern - noch einfacher - ein 12V-Relais ganz digital "an" oder "aus".

Was für eine zusätzliche Kapazität handelt man sich denn mit sowas ein? Derzeit sind es nämlich günstige 100 bis 110pF inkl. Tonarm.

Ich hatte auch ein paar Sitzungen gemacht, und mir die Testpins genauer "angesehen" (per Oszilloskop). Das Ergebnis findest Du hier. Die aktuelle Mess-/Steuerplatine greift die Werte der Pins 1,2,4,7,8,9,10 und 11 ab. Für das Muting kommen m. E. die Daten der Pins 4 und/oder 7 in Frage, die mit der Tonarmhöhe bzw. der Auflagekraft korrelieren. Evtl. würde ich auch noch berücksichtigen, ob der Arm sich im Abspielbereich befindet. Kann man in einen "Thread" des Programms legen, der z. B. alle 1/100 oder 1/1000 Sekunde den Status prüft.

Ich würde ein Öffner-Relais nutzen, damit das Signal durchgeht, es sei denn, die Software stellt stumm (automatisch, oder manuell per App). Denn ich will im "Normalfall" keinen zusätzlichen Strom verbrauchen, weil das Gerät aktiv ein Relais geschlossen halten muss, und ich hätte auch gerne, dass Musik aus der Kiste kommt, wenn der Mikrocontroller mal aus irgendeinem Grunde versagt.


Das ginge also alles prinzipiell schon mit der aktuellen Version meiner kleinen Plattform!

Allerdings will ich die noch weiterentwickeln, da der Teil für die Messungen der Testpins nicht richtig gut funktioniert. Ich muss da deutlich mehr Aufwand zum präzisen Messen der Spannungen treiben, und dafür vor allem eine präzise und stabile Referenzspannung erzeugen. Mir geht nur der Platz aus, den ich auf der bisherigen Platine habe. Außerdem wollte ich es weiter modularisieren, damit ich das auch in meinem QL-Y55F nutzen kann, und ich nicht bei jeder Version alles neu machen muss. Dafür wollte ich den Messteil auf eine eigene kleine Platine setzen, die man auf die Steuerplatine aufsteckt.

Und dann hat Blynk (die Plattform für die App) auch noch eine neue Architektur veröffentlicht, die einige nützliche Dinge mitbringt, aber ein Neuschreiben der Software erfordert.

Das liegt hier alles angefangen und unerledigt rum. Vielleicht ein guter Anlass, den Faden wieder aufzunehmen.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 22. Jun 2020, 12:29 bearbeitet]
klausES
Inventar
#368 erstellt: 22. Jun 2020, 12:41
Denkt dran das die "Leitungen" auf dem Weg zum Relais bei offenem Relais "Hot" sind.
Sie sollten darum zum Relais weder zu lang sein, noch sich in der Nähe von getaktetem/wechselndem, was "einfangen" können.
ParrotHH
Inventar
#369 erstellt: 23. Jun 2020, 18:02

Gurkenhals (Beitrag #365) schrieb:
An Ralph: Wenn Du Zeit und Lust hast, schicke ich dir gern meine funktionierende Schaltung , da ich weder über diverse Layoutprogramme etc. verfüge. Wenn du uns (mir) eine Mini-PCB entwickeln würdest, wäre das mit Sicherheit eine Bereicherung für uns alle denke ich.

Dann schick doch einfach mal.

Ich habe gestern ein Schlachtgerät aufgemacht, um mir das Anschlussterminal genauer anzusehen (Tonarmkabel sind ab):

IMG_20200622_224613

Denn das wäre mein Wunsch: wenn Muting-Platine, dann am Ort des bisherigen Anschlussterminals mit den entsprechenden Abmessungen. Das Original ist 50 x 15 mm. Zumindest in der Höhe kann man auch nicht richtig viel herausholen, in der Breite ist noch Spielraum. Ich hätte halt gerne, dass man die originalen Kabel einfach an der selben Stelle anlöten kann, und man auch den kleinen Metall"käfig" zur Abschirmung weiter nutzen und drüberbiegen kann.

Statt der großen Lötfahnen für das Cinch-Kabel würde ich einfach größere Löcher in der Platine vorsehen. Größtes Hindernis ist die Befestigung am Chassis. Dafür ist an der Terminalplatine ein Blechstreifen angenietet, der dann mit 90° gebogen am Chassis festgeschraubt wird, und gleichzeitig eine Masseverbindung herstellt.

Na ja, ich habe mir mal ein paar G5V-2 Relais bestellt. Mit denen werde ich dann herumprobieren.

Parrot
Gurkenhals
Inventar
#370 erstellt: 23. Jun 2020, 18:35
Tach euch,


Gurkenhals (Beitrag #365) schrieb:

.....noch verfeinern werde,d,h., ab verlassen des Tonarms der Platte in Richtung Ruheposition, bleibt die
Stummschaltung bestehen. Dies heißt nix anderes, als, daß das Tonsignal erst freigeschaltet wird, wenn sich die Nadel auf der Platte befindet!


Nur kurze Rückmeldung:

Ick habbet jeschafft!

Es funzelt so, wie ich es mir vorgestellt habe, allerdings sind es nun 15 Bauteile inkl. Relais.

Ja Ralph, von den Omron habe ich auch noch ein paar am Start, aber für diese Anwendung ist ein HFD4/12 ausreichend, da ja das Tonsignal nicht ÜBER die Kontakte geführt wird, sondern nur das Massesignal aufgeschaltet wird.

Mit dem TA-Signal geht es überhaupt nicht, aus verständlichen Gründen, mit einem Relais knallt das immer, egal, wie man's macht.

Derzeit wird ein externes Minimodul (Weißblechkiste ca. 50x50x25) hinter dem Phonopre betrieben, daß das vorverstärkte Signal an- und abschaltet, via Öffner, versteht sich, so daß auch im ausgeschalteten Zustand nüx passieren kann. Eine andere Möglichkeit habe ich noch nicht gefunden. Vllt. weißt du Ralph eine 'interne' Lösung. Die Elektronik sitzt logischerweise im Dreher, rausgeführt wird lediglich das Signal fürs Relais.

Ansonsten funktioniert das Teil sehr gut und auch zu 99% zuverlässig.
Es ploppt nichts mehr, nur Musik an und aus ob beim 'Vorspulen', Automatik-, Hand- oder Repeatbetrieb.



Für heute habe ich genug, ich sitze jetzt seit drei Tagen (das ganze Wochenende ist dafür draufgegangen!) an dieser Problematik und hab' erstmal Schnauze voll.

Mehr dann in den nächsten Tagen.

Jetzt geh' ich auf diesen Erfolg ein paar Bierchen kippen.



Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 23. Jun 2020, 18:38 bearbeitet]
Gurkenhals
Inventar
#371 erstellt: 23. Jun 2020, 23:08

klausES (Beitrag #366) schrieb:
Dachte feste der JVC hat eine Mutingschaltung ?!?
(Bei Biotracer ist das Standard).


Nö, hat er leider nich'.....
Gurkenhals
Inventar
#372 erstellt: 23. Jun 2020, 23:43
tach euch,

hier kurz ein paar kleine Impressionen....

IMG_3655 IMG_3658 IMG_3659IMG_3664

IMG_3669 IMG_3685 IMG_3686 IMG_3687

IMG_3688

Ja, einen 60x10mm habe ich auch noch über....

Hab mir mal eben bei dem verkackten Youtube angemeldet, weil ja sonst offenbar nirgendwo mehr vernünftige Videos hochgeladen werden können. Ich sach's ja, früher war alles besser...

Hier mal guggn:



Eine kleine rote LED (2mm) zur Statusmeldung habe ich noch unterhalb der Regler gemeint, anbringen zu müssen....einfach nur der Gewißheit halber.
Und ja, der Dreher wird nicht und nimmer weiterverkauft, dat is meiner!




Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#373 erstellt: 25. Jun 2020, 22:21
Tach allerseits,

neue Erkenntnisse.

1. Der Einsatz eines Relais erscheint mir mittlerweile fragwürdig, weil wohl doch - und das ob eines sehr schnellen Miniaturrelais - die Reaktionszeit doch noch etwas zu lang ist. Es ploppt zwar nicht mehr so extrem, aber immer noch wahrnehmbar, vor allem beim Verlassen der Leerrille am Plattenende.
Da das Relais dann abfällt (Öffner!) statt anzuziehen, dauert's ein paar Bruchteile von Sekunden, bis es tatsächlich abgefallen ist. Ein Relais zieht immer schneller an als es abfällt, dies hat etwas mit der zwangsläufig auftretenden, gegenläufigen Selbstinduktion einer Spule beim Abschalten der Spannung zu tun, dagegen ist leider kein Kraut gewachsen...

2. Den Schaltplan eines Biotracers mit Muting habe ich sorgfältig studiert und mußte ungläubig zur Kennntnis nehmen, daß da lediglich ein Schalterchen zur Stummschaltung verwendet wird. Gibt es da etwa kein "Ploppen"? Kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich am Eingang meines Phonopres das Signal einfach nur via Taschenmesser/Schraubenzieher kurzschließe - und dies bei Zimmerlautstärke - dann ploppt es aber ordentlich... Erfahrungsberichte von Besitzern eines Biotracers wären willkommen.

3. Mittlerweile habe ich die Ausgänge des Mikroprozessors erkundet und vermessen und frage mich, ob es denn nicht besser wäre diese zu nutzen, statt des etwas in seinen Werten arg schwankenden, derzeit zur Auswertung verwendeten Meßpunktes (TP5). Allerdings ist meine Schaltung stabil. Da gibbet kein Klappern oder sonstwas. Möglicherweise, weil ich am Ausgang des Treibertransistors abgreife, lediglich etwas zu langsam.

4. Der Mikroprozessor gibt stabile TTL-Pegel aus, die als Befehlsgeber agieren und die nachfolgenden Treiber- und Auswerte-ICs reagieren lassen

Ich denke gerade an so etwas wie ein NAND-Gatter, wovon lediglich eines pro Kanal notwendig erscheint. Evtl. wird die Masse dann statt Relais über Halbleiter (Transistoren, Optokoppler etc.) auf das Tonsignal geknallt, geht schneller.
Mal sehen, was passiert...


Hier mal die Vergleichstabelle mit den heute gemessenen Werten - welche allerdings den Vorgaben im Servicemanual (obere Tabelle!) - absolut entgegenstehen...

IC808_check_pin_10-13 E-Plan_jvc_ql-y5f_Ausschnitt_3.pdf Dat grüne im Schaltplan hab' ich reingekritzelt....

Sorry, es muß richtig pull-down heißen, aber jene, die sich etwas auskennen, wissen was gemeint ist.


IMG_3693 IMG_3697

Der erwartete, vollständige Erfolg läßt noch aweng auf sich warten.

Gut Ding will Weile haben, sagt man.

Vllt, kann ja Ralph, wenn er Lust und Zeit hat, was mit meinen Messungen anfangen. Sind ja alles logische, schnelle Pegel.





Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 25. Jun 2020, 23:07 bearbeitet]
klausES
Inventar
#374 erstellt: 26. Jun 2020, 01:42

Gurkenhals (Beitrag #373) schrieb:
...
2. Den Schaltplan eines Biotracers mit Muting habe ich sorgfältig studiert und mußte ungläubig zur Kennntnis nehmen, daß da lediglich ein Schalterchen zur Stummschaltung verwendet wird. Gibt es da etwa kein "Ploppen"? Kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich am Eingang meines Phonopres das Signal einfach nur via Taschenmesser/Schraubenzieher kurzschließe - und dies bei Zimmerlautstärke - dann ploppt es aber ordentlich... Erfahrungsberichte von Besitzern eines Biotracers wären willkommen. ...


Welche hast du angeschaut ?

Nimm dir z.B. die PS-X 555, B80, 500, 600, 700 oder 800 "mit Muting Relais" vor.
Das Relais wird über die Logik vorauseilend angesteuert noch bevor der Arm, (egal ob Auslaufrille oder per up Taster) abhebt,
sowie beim Aufsetzen erst nachdem er aufgesetzt ist.
Und als Schliesser (TA Signal l/r wird auf Masse gezogen, der einzige Weg ohne Störung des Signal selbst während dem Betrieb) verwendet.

Stichwort, TA Hot auf Masse ziehen (es ploppt nichts, absolut unhörbar),
darum auch der Denkanstoss weiter oben der Wink mit dem Zaunpfahl, bez. Leitungsführung und Länge zum Relais.
Gurkenhals
Inventar
#375 erstellt: 26. Jun 2020, 07:06
Moin Klaus,

danke erstmal für die Info.


klausES (Beitrag #374) schrieb:


Welche hast du angeschaut ?

Nimm dir z.B. die PS-X 555, B80, 500, 600, 700 oder 800 "mit Muting Relais" vor.
Das Relais wird über die Logik vorauseilend angesteuert noch bevor der Arm, (egal ob Auslaufrille oder per up Taster) abhebt,
sowie beim Aufsetzen erst nachdem er aufgesetzt ist.
Und als Schliesser (TA Signal l/r wird auf Masse gezogen, der einzige Weg ohne Störung des Signal selbst während dem Betrieb) verwendet.


Muting PSX75:

SonyPSX75_biotracer_muting_1_marked

Hab mir nur mal schnell den Plan des PSX75 heruntergeladen, scheint wohl nicht ganz aktuell zu sein.

Genauso wie du es beschreibst, stelle ich mir das auch vor, mit der Schaltung des vorauseilenden Mutings.



klausES (Beitrag #374) schrieb:
Stichwort, TA Hot auf Masse ziehen (es ploppt nichts, absolut unhörbar),
darum auch der Denkanstoss weiter oben der Wink mit dem Zaunpfahl, bez. Leitungsführung und Länge zum Relais.


Wie du den Bildern entnehmen kannst, habe ich das Relais auch gerade deswegen kurz hinter den Tonarmkabeln am Ausgang platziert. Das ist mir klar, daß da keine extra Kabellängen - auch wegen der Kapazität - in Frage kommen.

Ich werde mir dann mal ein paar Pläne von aktuelleren PSXen reinziehen. Aber da das Wetter grad so schön ist, könnte dies aweng dauern.




Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 26. Jun 2020, 07:34 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#376 erstellt: 26. Jun 2020, 11:56

Gurkenhals (Beitrag #370) schrieb:
TVllt. weißt du Ralph eine 'interne' Lösung. Die Elektronik sitzt logischerweise im Dreher, rausgeführt wird lediglich das Signal fürs Relais.

Na ja, ich hatte ja bereits angedeutet: meine "Lösung" wäre, das kleine Terminalplatinchen gegen eine eigene auszutauschen:

IMG_20200622_224613

Darauf würde nur das Relais sitzen, und ein Anschluss für das Relaissignal.

Wie das Signal dann zustande kommt, ist dann Geschmackssache. Ich würde das eben über Software machen, und dabei die Daten der Messpunkte nutzen, die ich ohnehin zur Verfügung habe.


Gurkenhals (Beitrag #373) schrieb:
3. Mittlerweile habe ich die Ausgänge des Mikroprozessors erkundet und vermessen und frage mich, ob es denn nicht besser wäre diese zu nutzen, statt des etwas in seinen Werten arg schwankenden, derzeit zur Auswertung verwendeten Meßpunktes (TP5). Allerdings ist meine Schaltung stabil. Da gibbet kein Klappern oder sonstwas. Möglicherweise, weil ich am Ausgang des Treibertransistors abgreife, lediglich etwas zu langsam.


In meinem kleinen Dokument, in dem ich damals die Ergebnisse meiner stümperhaften Messpunktanalyse hinterlegt habe, steht für TP5: geclippter Sinus, 45 KHz... Damit konnte ich seinerzeit nix anfangen. Was hast Du denn da gemessen?

Ich würde die Programmlogik auf die Werte der "Armhöhe" und der "Auflagekraft" loslaufen lassen. Evtl. auch noch die Armbewegung rechts/links. Da es sich um Software handelt, kann ich da solange herumprobieren, biss es passt, ganz ohne Löterei...

Wahrscheinlich reicht einfach die Interpretation des Testpins 7. Wenn ich das damals richtig beobachtet habe, entspricht die dort anliegende Spannung der Auflagekraft. Wenn der Arm von der Elektronik oben gehalten wird, dann liegt dort eine negative Spannung an. Sobald er heruntergelassen wird, wird der Wert positiv. Den Wert wollte ich auch benutzen, um in der App die eingestellte Auflagekraft anzuzeigen, aber das gelingt mir noch nicht hinreichend genau.

Wenn man dann ohnehin schon weiß, dass die Nadel nun unten ist, und der Dreher also spielt, könnte man noch eine automatische Laufzeitermittlung für die Nadel einbauen...
WBC
Gesperrt
#377 erstellt: 26. Jun 2020, 16:38
Das fände ich mal interessant und sinnvoll, weil praxisbezogen...


[Beitrag von WBC am 26. Jun 2020, 16:39 bearbeitet]
RO55
Stammgast
#378 erstellt: 19. Aug 2020, 20:23
Hallo zusammen!

Um diesen Thread am Laufen zu halten und um ein wenig anzugeben, oute ich mich mal als frischer Besitzer eines QL-Y5F. Ich habe letztes Wochenende bei eBay Kleinanzeigen hier in Berlin zugeschlagen und mMn ein recht ordentliches Gerät für einen guten Kurs ergattert:

JVC QL-Y5F

Das gute Stück hat keine optischen Macken und läuft super! Neue Cinch-Kabel hatte der Vorbesitzer ihm letztes Jahr in einer Fachwerkstatt schon spendiert. Dort wurde das Gerät wohl auch geprüft. Es wurde nichts beanstandet und daher wurden auch keine Teile getauscht.

Ich habe ihm dann für den Anfang erstmal ein AT VM95E spendiert, da ich das Alter und den Zustand der Pfeifer Ersatznadel auf dem Z1EB nicht kannte. Aber da hat man ja bei diesem Gerät quasi die freie Auswahl und das VM95E klingt schon mal ganz ordentlich. Da kann ich per Nadeltausch ja auch noch bis zum VM95SH hoch...

Was mir aber aufgefallen ist, sind die bereits weiter oben erwähnten Vibrationen des Tonarms beim Absetzen des selbigen. Wenn ich per Automatik eine Platte starte, geht der Arm hoch, fährt über die Platte und wird abgesetzt. Bei diesem Absetzen hört man deutlich ein Vibrieren im Arm. Meistens hört es auf, wenn die Nadel aufsetzt, manchmal bleibt es aber bestehen. Man hört es dann auch ganz deutlich über die Boxen. Auch wenn ich den Arm über die Tasten vor und zurück fahren lasse, hört man manchmal das Vibrieren. Ich habe das Gefühl, als würde es zur Plattenmitte besser werden und dann irgendwann verschwinden.

Das trübt natürlich ein wenig die Freude, vor allem, da ich mir den Tausch von Elkos oder das von ParrotHH erwähnte Spülen der Potis und die im Servicemanual beschriebenen Procedures nicht wirklich zutraue. Ich möchte das gute Stück schließlich noch viele Jahre behalten...

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, was ich nun am besten machen könnte oder wohnt in Berlin oder Hamburg und hätte Lust, sich das Schätzchen bei Gelegenheit und Bier mal mit mir anzuschauen.

Bin für jeden Tipp dankbar und hoffe bis dahin, dass die Vibrationen nich so oft auftreten...

Laters
RO55
Gurkenhals
Inventar
#379 erstellt: 20. Aug 2020, 23:35
Tach,

Glückwunsch zum Erwerb dieses feinen Drehers!


RO55 (Beitrag #378) schrieb:
Bei diesem Absetzen hört man deutlich ein Vibrieren im Arm. Meistens hört es auf, wenn die Nadel aufsetzt, manchmal bleibt es aber bestehen. Man hört es dann auch ganz deutlich über die Boxen. Auch wenn ich den Arm über die Tasten vor und zurück fahren lasse, hört man manchmal das Vibrieren. Ich habe das Gefühl, als würde es zur Plattenmitte besser werden und dann irgendwann verschwinden.


Wem auch immer sei Dank ist dies bei meinem guten Stück nicht der Fall. Für mich hört sich das eher nach einem mechanischem Problem an.
Möglicherweise sind die Lager links und rechts des Tonarms - welche für die vertikale Funktion des Tonarmes zuständig sind - entweder verharzt oder bedürfen einer klitzekleinen Nachjustierung., Dies zu bewerkstelligen bedarf allerdings spezieller Werkzeuge resp. eines guten Feingefühls.

Nur mal so eine Vermutung ins Blaue hinein. Meines Erachtens ist die Elektronik recht robust und wenig anfällig. Allerdings habe auch ich vorsorglicherweise, schon auf Grund des Alters, ebenfalls alle Elkos ersetzt sowie die Potis "anständig" behandelt, soll heißen, gespült und gefühlte 100 Male an den Links- und Rechtsanschlag bewegt....


RO55 (Beitrag #378) schrieb:
Das trübt natürlich ein wenig die Freude, vor allem, da ich mir den Tausch von Elkos oder das von ParrotHH erwähnte Spülen der Potis und die im Servicemanual beschriebenen Procedures nicht wirklich zutraue. Ich möchte das gute Stück schließlich noch viele Jahre behalten...

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, was ich nun am besten machen könnte oder wohnt in Berlin oder Hamburg und hätte Lust, sich das Schätzchen bei Gelegenheit und Bier mal mit mir anzuschauen.


Ich glaube nicht, daß sich dein Problem von selber erledigt, da braucht es wohl schon einen Mann vom Fach, der dir da vllt. helfen kann. An Tonarmlager selber habe ich mich bis jetzt auch noch nicht rangetraut, wobei ich das nicht wirklich als Problem sehe. Das richtige Werkzeug und das Verständnis für Feinmechanik ist Voraussetzung, will ich meinen.
Allerdings bewohne ich die südlichen Gefilde Deutschlands, weswegen sich meine unmittelbare Hilfe diesbezüglich lediglich auf Worte beschränken kann.

Ich hoffe für dich und diesen wunderbaren Dreher, daß sich dein Problem beheben läßt und glaube, daß ich kein Geheimnis verrate, wenn ich auf das "HH" von Herrn ParrotHH hinweise....




Gruß,

Ulf
RO55
Stammgast
#380 erstellt: 21. Aug 2020, 18:55
Danke für Deine Antwort und den Hinweis auf ParrotHH. Ich wohne zwar in Berlin, habe jedoch viele Jahre in HH gelebt und dort noch viele Freunde und Familie. Von daher bin ich öfter mal da und würde das gute Stück natürlich mitbringen - vorausgesetzt Herr Parrot hat beizeiten mal Zeit und Lust auf Plattenspieler-Besuch...

Ich habe übrigens noch ein wenig geforscht und festgestellt, dass das Vibrieren sofort aufhört, wenn ich auch nur minimalst mit meinem Finger die Servo-Box (heißt die so?) hinten am Tonarm berühre. Also wirklich nur den Hauch einer Berührung und das Ding ist ruhig. Wenn ich den Finger wieder wegnehme geht es manchmal wieder los, manchmal bleibt es verschwunden.

Grenzt das den Fehler evtl. noch weiter ein? Was sagen die Experten?

Ich danke für alle Hinweise und habe trotz allem größte Freude, meine Plattensammlung über dieses Schmuckstück zu hören. Ist schon ein Fortschritt zum Telefunken RS30, den ich vorher hatte. Wobei der auch seinen Reiz hat...

Gruß aus Berlin
RO55
Gurkenhals
Inventar
#381 erstellt: 23. Aug 2020, 03:43
Tach,

in deinerm speziellen Fall - wie ich vermute ein Problem mechanischer Art - würde ich entweder ein Werkzeug von ProJect einsetzen - dessen Pinabstand (min. 4,5mm!) leider nirgendwo beschrieben wird, also unsicher ist - oder einen schlanken Schraubenzieher mit max. Klingendicke von 1mm und ca. 6mm Breite mit einer Schlüsselfeile bearbeiten, Tiefe max. 1mm und diesen einsetzen, um nur einmal diese Abdeckung zu entfernen.

Hab mal eben den Meßschieber ausgepackt:

JVC_QL-Y5F_Gehäuseschrauben

Dann sehen und hören...und/oder mit dem Finger mal dran stupsen.... ....and you will see....
Zur Info: Unter der Abdeckung befinden sich lediglich Spulen und Magnete, also für Feinmechaniker nicht wirklich Zerstörbares.

Im Übrigen steht das Werkzeug von ProJect schon länger auf meiner HabenWollen-Liste, bin aber auch in der Lage, es mir, falls es nciht passen sollte, ggf. anzupassen. Allerdings besteht derzeit kein Bedarf..





Gruß,

Ulf
Gurkenhals
Inventar
#382 erstellt: 23. Aug 2020, 04:00
So,

da ich über eine extrem spitze Zange verfüge, habe ich mal eben die Abdeckung weggeschraubt...nur um anderen "Jüngern" die Angst zu nehmen.

JVC_QL-Y5F_vert_E-Mech.




Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 23. Aug 2020, 04:04 bearbeitet]
RO55
Stammgast
#383 erstellt: 23. Aug 2020, 10:53
Die Abdeckung hatte ich schon ab, dadurch wurde ich aber leider auch nicht schlauer. Konnte da nichts lockeres finden und habe sie wieder angeschraubt. Nach was genau sollte ich denn gucken?
ParrotHH
Inventar
#384 erstellt: 23. Aug 2020, 15:26
Hallo!

Das Problem von RO55 ist m. E. tatsächlich mechanischer Natur. Das Exemplar von #linn-fan# hatte jedenfalls ebenfalls so ein Problem, und ich Großmaul tönte rum, das wäre sicher in der Elektronik zu suchen (weil bei mir der Effekt ab und an von den Potis verusacht wurde), für mich _natürlich_ üüüüberhaupt kein Problem.

Die Kiste hatte ich dann anschließend monatelang bei mir rumstehen, und musste irgendwann nach Tausch praktisch aller relevanten Bauteile der Tonarmsteuerung eingestehen: OK, es ist hier NICHT die Elektronik...

Wir haben uns dann mit etwas Geduld ein günstiges Schlachtgerät besorgt, dessen Tonarm ich dann verwurstet habe.

Im Nachgang habe ich mich dann getraut, den ausgebauten Tonarm fast komplett zu zerlegen. Und bin dann an die Stelle gelangt, die ziemlich wahrscheinlich das Problem verursacht hatte. Ich bekomme es nicht mehr ganz aus dem Gedächtnis hin, und bin gerade nicht in HH. Muss also in ein paar Tagen mal in der Kiste wühlen, und mir das nochmal genauer ansehen.

Es war - glaube ich - das Kugellager des Tonarms für die Drehbewegung. Entweder war es defekt, oder aber einen Tick zu lose eingebaut, bzw. die Fixierung hatte sich über die Jahre verstellt bzw. gelöst. Das ist aber - wieder aus der fernen Erinnerung - keine Stelle, an die man sich ohne Not herantraut.

Ich reiche das nach.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 23. Aug 2020, 15:30 bearbeitet]
urmi
Ist häufiger hier
#385 erstellt: 23. Aug 2020, 17:14
@RO55

Dreh mal das Q-Damping etwas zurück.
Bei mir hat es geholfen es kleiner 1,5 einzustellen.
Stelle ich den Wert höher ein, habe ich auch das Geräusch.
Um die seitliche Abdeckung zu öffnen fehlt mir noch das richtige Werkzeug.
Werde es die Tage mal mit einer Büroklammer versuchen

Gruß Markus
WBC
Gesperrt
#386 erstellt: 23. Aug 2020, 17:24
@Parrot:

.......
RO55
Stammgast
#387 erstellt: 23. Aug 2020, 18:41
Danke für alle Eure Hinweise. Das Q-Damping hatte ich auch schon in Verdacht und habe damit herum experimentiert. Wenn das Vibrieren auftritt und ich dann das Q-Damping runterdrehe, verschwindet es in der Tat. Allerdings ist es dann beim erneuten Start wieder da, auch mit niedriger eingestelltem Q-Damping. Ich werde das noch mal genauer beobachten...

Ich habe auch festgestellt, dass es bei der geringsten Berührung der seitlichen Abdeckung verschwindet. Von daher würde ein lockeres Lager, wie Parrot vermutet, wahrscheinlich eine Erklärung sein.

Die Abdeckung habe ich übrigens einfach mit einer kleinen Spitzzange geöffnet. War kein Problem, die Schrauben waren auch nicht sonderlich fest. Das Spezialwerkzeug kann man sich wahrscheinlich sparen...

Bin weiterhin für jeden Tipp dankbar und freue mich schon auf die Nachreichungen von Parrot!

Laters
RO55
RO55
Stammgast
#388 erstellt: 23. Aug 2020, 18:55
Habe jetzt das Q-Damping mal unter 1,5 gedreht und ein paar mal gestartet. Auf den ersten Blick scheint das Vibrieren nun nicht mehr aufzutreten. Aber ob das eine Dauerlösung ist, wage ich zu bezweifeln...

Was hat es denn überhaupt für Auswirkungen, wenn man das Q-Damping nicht auf den empfohlenen Wert stellt? Dann wird der Arm weniger gedämpft und man hat nicht so wirklich viel von der tollen Servo-Dämpfung, oder sehe ich das falsch?

Aber wie sich zeigt, scheinen das Problem ja doch einige QL-Y5F zu haben. Ein Grund mehr, die wirkliche Ursache zu finden...

Ich beobachte weiter und werde berichten...

Laters
RO55
Dan_Seweri
Inventar
#389 erstellt: 23. Aug 2020, 19:56
Ich würde mal tippen, dass die beiden Potentiometer für die Auflagekraft und das Q-Damping einer Reinigung bedürfen. Bei meinem Gerät war es so, dass die Potentiometer jahrelang auf denselben Wert eingestellt waren. Das führte dazu, dass genau an dieser Stelle der Kontakt nicht mehr optimal war. So wich der tatsächliche Wert für die Auflagekraft genau an dieser Stelle vom eingestellten Wert ziemlich ab. Etwas drunter / darüber (bzw. in der Reglerstellung rechts / links davon) stimmte alles dann wieder. Klingt für mich so, als würde Dein Gerät am selben Problem leiden. Dreh einfach die Regler etliche Male von einem Anschlag bis zum anderen. Dadurch könnte sich schon eine erhebliche Besserung ergeben.
RO55
Stammgast
#390 erstellt: 23. Aug 2020, 20:08
Danke für denTipp! Das habe ich aber schon versucht, bestimmt 50x in beide Richtungen. Keine Änderung...

Aber das Q-Damping knapp unter 1,5 scheint aktuell die Lösung zu sein. Den ganzen Abend keine Vibrationen.
klausES
Inventar
#391 erstellt: 23. Aug 2020, 20:55

RO55 (Beitrag #387) schrieb:
...
Ich habe auch festgestellt, dass es bei der geringsten Berührung der seitlichen Abdeckung verschwindet...

Das könnte auch auf ein schwingen eines Regelkreis hindeuten, welches durch die Näherung der Hand/Finger temporär gedämpft wird.
Falls, könnte dies (einen "echten" defekt mal aussen vor gelassen) wiederum auch auf schlecht kontaktierende Potis/Trimmer
die an einem dieser Regelkreise beteiligt sind, hindeuten.
urmi
Ist häufiger hier
#392 erstellt: 24. Aug 2020, 08:25
Also die Potentiometer waren es bei mir nicht.
Ich habe sie nach @Parrots Anleitung gespült.
Brachte nur eine leichte Verbesserung.
Das einzige was dauerhaft geholfen hat ist die Q Damping Einstellung unter 1,5.
Klanglich kann ich keinen Unterschied ausmachen ob es auf 2,0 oder 1,4 steht.
Ausser das sich bei 2,0 die Vibrationen bis in die Boxen übertragen.
Für mich hört es sich, die Vibrationen, auch eher nach etwas mechanischem an.
RO55
Stammgast
#393 erstellt: 24. Aug 2020, 19:21
Nachdem ich seit gestern auch mit Q-Damping auf 1,4 fahre, habe ich auch keine Vibrationen mehr. Ich kann ehrlich gesagt auch keinen klanglichen Unterschied feststellen. Scheint erstmal die Lösung zu sein... Danke,@urmi!

Allerdings würde ich schon sehr gerne der Ursache auf den Grund gehen und das Übel bei der Wurzel packen. Irgendwas läuft auf jeden Fall schief bei diesen schönen Geräten...
Gurkenhals
Inventar
#394 erstellt: 25. Aug 2020, 23:00
Tach und uups,

war grad zwei Tage auf Dienstreise und schon melden sich auf einmal soviele Auch-Besitzer resp. Leidtragende...erfreulich, erfreulich. Danke.
Ich dachte schon, daß ich allein diesem Problem als doch auch relativer Neuling Herr werden müßte....

Zum Glück hat unser Herr Parrot wohl schon einmal mit diesem Problem zu kämpfen gehabt und wohl auch die Ursache "damals" herausgefunden, Respekt!

Ob allerdings auch bei diesem Dreher genau dasselbe die Ursache ist...?


RO55 (Beitrag #393) schrieb:
Nachdem ich seit gestern auch mit Q-Damping auf 1,4 fahre, habe ich auch keine Vibrationen mehr. Ich kann ehrlich gesagt auch keinen klanglichen Unterschied feststellen. Scheint erstmal die Lösung zu sein... Danke,@urmi!

Allerdings würde ich schon sehr gerne der Ursache auf den Grund gehen und das Übel bei der Wurzel packen. Irgendwas läuft auf jeden Fall schief bei diesen schönen Geräten...


Richtig, Symptome zu bekämpfen war noch nie eine echte Option, wichtig ist die Ursache zu ermitteln, alles andere ist nur - ich sach' mal so - Gestümper.
Allerdings fehlt mir da auch etwas Erfahrung, und da sich mein Dreher derzeit im Modifikationsmodus befindet und somit nicht einsatzfähig ist, kann ich leider auch wenig daran "herumexperimentieren", um vielleicht nachvollziehen zu können, wo das Problem liegen könnte.

Danke auch von mir an die jetzt doch zahlreichen, durchaus auch erhellenden Beiträge zu diesem Thema!




Gruß,

Ulf


[Beitrag von Gurkenhals am 25. Aug 2020, 23:11 bearbeitet]
RO55
Stammgast
#395 erstellt: 28. Aug 2020, 18:45
Ich hatte gerade mit Q-Damping auf 1,4 das erste Mal wieder Vibrationen beim Absetzen des Tonarms. Nicht so stark wie sonst und sie verschwanden beim Aufsetzen der Nadel sofort. Trotzdem blöd...

Ich werde weiter beobachten und hoffe, dass Parrot wieder einfällt, was damals das Problem war. Sollte nach einem entspannten Urlaub ja kein Problem sein...
RO55
Stammgast
#396 erstellt: 30. Aug 2020, 15:38
Inzwischen habe ich auch bei Q-Damping deutlich unter 1,5 die Vibrationen. Ich bin schon auf 1 runter und trotzdem vibriert es. Es scheint langsam schlimmer zu werden...

Parrot, hast Du evtl. schon eine Eingebung gehabt? Oder bist Du noch im Urlaub?

Gruß aus Berlin
André
klausES
Inventar
#397 erstellt: 30. Aug 2020, 19:06
Keine Lust die Trimmer zu prüfen und ggf. zu erneuern ?
(Der Dreher hätte sowieso qualitativ bessere verdient).
RO55
Stammgast
#398 erstellt: 30. Aug 2020, 19:37
@Klaus: Wie ich oben schon schrieb, traue ich mich da nicht ran. Wenn ich das könnte, hätte ich das schon längst gemacht. Und da Parrot das Problem vor ein paar Jahren ja anscheinend schon identifiziert hat, warte ich erstmal auf eine Rückmeldung seinerseits...
Gurkenhals
Inventar
#399 erstellt: 30. Aug 2020, 19:57
Tach,


klausES (Beitrag #397) schrieb:
Keine Lust die Trimmer zu prüfen und ggf. zu erneuern ?
(Der Dreher hätte sowieso qualitativ bessere verdient).


Ich glaube nicht, daß eines der Potis der Verursacher ist, schließe dies aber nicht aus.

M.E. gibt es zwei Möglichkeiten, welche eher in Frage kommen:

1. Tonarmlager (womit ich mich nicht auskenne, wie schon angemerkt)
2. Einer oder mehrere der 40 Jahre alten Elkos spielen nicht mehr mit (wie schon im Fred zum SL1310 angemerkt und erfolgreich durch Ersetzen aller Elkos wiederhergestellt)

Nach meinem Dafürhalten dürfte eher zweiter Punkt zutreffen. Da ich schon alle Elkos an meinen QL-Y5F gewechselt habe, was bei einem Gerät diesen Alters immer empfehlenswert ist, ist es schwer, die Problematik nachzuvollziehen.

Zum Austauschen der Elkos ist natürlich ein wenig Wissen resp. Können löttechnischer Art Voraussetzung.....Meine Empfehlung.

Die Liste der zu ersetzenden Elkos kann ich dir gern zukommen lassen.




Gruß,

Ulf
RO55
Stammgast
#400 erstellt: 30. Aug 2020, 20:01
Die Liste der Elkos nehme ich gerne. Ich besitze auch einen Lötkolben, bin da aber echt nicht der Held. Wobei das Ab- und Anlöten der Elkos doch eher zur Makro- also zur Mikroelektronik zählen dürfte, oder?

Vielleicht schaffe ich das ja doch selbst. Habe halt ein wenig Bedenken, mir das gute Stück zu zerschießen...
Gurkenhals
Inventar
#401 erstellt: 30. Aug 2020, 21:05
Tach,


RO55 (Beitrag #400) schrieb:
Die Liste der Elkos nehme ich gerne. Ich besitze auch einen Lötkolben, bin da aber echt nicht der Held. Wobei das Ab- und Anlöten der Elkos doch eher zur Makro- also zur Mikroelektronik zählen dürfte, oder? ;)


Einen Lötkolben zu besitzen und dann welchen, sind zwei paar Schuhe, damit aber umgehen zu können gibt schon ein drittes Paar.


RO55 (Beitrag #400) schrieb:
Vielleicht schaffe ich das ja doch selbst. Habe halt ein wenig Bedenken, mir das gute Stück zu zerschießen...


Hast 'ne PM.

Bei Fragen, lieber einmal mehr fragen als planlos loszufrickeln....




Gruß,

Ulf
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