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Tonarm: Welche Rolle spielt er für den Klang?

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Nunja32
Inventar
#51 erstellt: 10. Feb 2025, 08:52
Würde die Nachfragen von tomtiger auch gerne mal von der angesprochenen Person beantwortet sehen. Wären zum großen Teil nämlich auch meine gewesen.
Rainer_B.
Inventar
#52 erstellt: 10. Feb 2025, 09:25
Miezekatze geht nicht. Es muss schon ein gerissener Hund sein.
einstein-2
Inventar
#53 erstellt: 10. Feb 2025, 09:42
Hallo
Wäre mal interessant, zu recherchieren, wie genau
die Kröpfung, Kröpfungswinkel den Angaben
renommierter Plattenspieler- Tonarmhersteller
tatsächlich messtechnisch entsprechen. Ich vermute,
dass da einige dieser selbsternannten
Spezialisten sehr schnell auf den Boden der
Tatsachen kommen würden. Das fängt schon
damit an, wieviel seitliches Spiel in den
Langlöchern der Headshells vorhanden ist.


[Beitrag von einstein-2 am 10. Feb 2025, 09:49 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#54 erstellt: 10. Feb 2025, 10:43
Also dann mal ganz von vorne.
Die Nadel hat zwei Aufgaben: erstens den Tonarm nach innen zu führen, zweitens die feinen Rillenänderungen abzutasten. Für das Bewegen des Tonarms ist kein Masse-Feder-System notwendig, dem kleinen Diamanten wäre es allerdings recht, wenn die Masse des Tonarms so gering wie möglich wäre. Zum exakten Nachfahren der Rillenkonturen ist dagegen ein gewisser Anpressdruck von Vorteil und eine große träge Masse als Widerlager für die vibrierende, elastisch aufgehängte Nadel. Es liegt auf der Hand, dass die praxisgerechte Tonarmmasse ein Kompromiss sein wird!

Ja, wir haben ein Masse- Feder-System vorliegen, bei dem allerdings nicht eine Masse an einer Feder (hängend) bewegt wird, sondern ein Hebel um zwei (oder mehr) Achsen beweglich ist. Für das Massenträgheitsmoment am Ort der Nadel ist deswegen nicht die Gesamtmasse des Arms verantwortlich sondern nur ein Teil davon. Eine Erhöhung der Tonarmmasse direkt im Bereich der Achse würde z.B. für die Verhältnisse am TA praktisch keine Rolle spielen, während eine Änderung der Masse im Bereich des TA schon starke Auswirkungen hat. Dies wird in der Änderung der Resonanzfrequenz (bei Schwingungen um eine beliebige Achse) messbar.

Statt (näherungsweise) die träge Masse am Ort der Nadel durch Aufsummieren der Trägheitsmomente jedes Tonarmteils zu berechnen, kann man durch Aufsuchen der Resonanzfrequenz das verantwortliche Trägheitsmoment ableiten. Man nennt dies „effektives Gewicht“ und kann es sich als punktförmig wirkende Masse am Ort der Nadel vorstellen, während der Rest des Tonarms ein masseloser „Draht“ wäre.
Bei Wechsel des TA kann man nun einfach die Gewichtsdifferenz zum vorherigen TA wieder (näherungsweise) dem „effektiven Gewicht“ des Tonarms zurechnen und daraus die neue Resonanzfrequenz berechnen.

Bei Drehungen von beliebigen Körpern um verschiedene Achsen sind in der Regel die Trägheitsmomente nicht für jede Achse gleich. Die Lage beim Tonarm ist augenfällig. Wenn der Tonarm ausbalanciert ist (waagerecht), und man stößt ihn zart nach unten, schwingt er wieder zurück in die Waagerechte. Wenn man ihn aus der gleichen Lage horizontal anstößt, dreht er sich weiter bis zu einem Anschlag. Es gibt also mindestens zwei effektive Massen und zwei Resonanzfrequenzen (bei Einpunktlagerung zusätzlich die Drehung um die Tonarmlängsachse).

Dies alles und noch mehr berücksichtigen die Hersteller von Schallplattenspielern in der Regel. Wie tomtiger auch schon sehr schön ausgeführt hat (#33), sind von unterschiedlichen Tonarmen daher, sofern die Lager nicht wackeln oder verschmutzt sind, normalerweise keine Klangänderungen zu erwarten.

Warum schreibe ich den ganzen bekannten Kram? Weil ich, wie schon Peter (in #2), vermute, dass die Beschäftigung einiger mit den grundlegenden Vorgängen nicht sehr tiefschürfend ist und weil im Internet gerade zu den Tonarmgewichten viel Unsinn geschrieben und wieder abgeschrieben wird.

Für Richtigstellungen bin ich dankbar.

Gruß
Rainer
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#55 erstellt: 10. Feb 2025, 11:36
Schade, dass hier einige nicht in der Lage siind, sich so etwas wie einen angeblich getunten Plattenspieler unvoreingenommen und vorurteilsfrei anzuhören. Gibt es Akrivator Effekte? Kann ich nicht sagen, ich habe keinen Vergleich.
Aber es war bei Thorens Lahr so und ist es auch jetzt wieder: Ein Phonosophie-Thorens hat immer volle Werksgarantie.
Daraus schließe ich zumindest, dass der Plattenspieler nicht kaputt-modifiziert wurde.

In einem Blindtest würde der TD-1500 wahrscheinlich allemal sehr gut bewertet werden.
So habe ich ihn möglichst vorurteilsfrei gehört und für gut befunden.
Kaufen? Kein Bedarf.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 10. Feb 2025, 11:54 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#56 erstellt: 10. Feb 2025, 11:50

tomtiger (Beitrag #41) schrieb:
irre ich mich, oder wird die effektive Masse - jedenfalls bei luftgelagerten Tangentialarmen - in horizontal und vertikal unterteilt. ET hat da auch im Handbuch gutes Erklärungsmaterial und Quellen angeführt. Man kann - soweit ich mich erinnere - diese auch einstellen.

Ich störe mich etwas am Wort unterteilt. Besser wäre unterschieden, wobei die in dem Ersatzsystem masseloser Balken mit Massepunkten an den Enden eh gleich sind. Aber wozu sollte die horizontale Masse dienen? Es gibt hier keine nennenswerte Schwingungsanregung. Bevor wieder geschlaumeiert wird: Horinzontale Tonarmbewegung infolge Mittellochexzentrizität zählt nicht, da quasistatisch.

Mit ET kann ich nix anfangen.


[Beitrag von raindancer am 10. Feb 2025, 12:00 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#57 erstellt: 10. Feb 2025, 11:51
Kurze Historie einiger meiner Tonabnehmer:

Philips GP-400 und Wechsel auf GP-412. Habe ich damals als allenfalls minimalen Unterschied empfunden.

Danach AKG P8ES hochgelobter Testsieger. Ich habe geglaubt, dass es jetzt besser klingt.
In Wahrheit hat mich das AKG-System nie wirklich zufrieden Musik hören lassen. Es spielte einfach zu hell, hatte einen eher kühlen, analytischen Grundcharakter. Das GP-412 war das bessere System.

Dann: Auch Testsieger das Ortofon MC-200. Es war so leise, ich habe es nie zu einem zufriedenstellenden Klang führen können und es schnell wieder verkauft.

Wechsel auf Ortofon MC10-Super: Das spielte laut genug und viel angenehmer als das AKG. Es ist geblieben. Ich habe das AKG nach dem Wechsel nicht mehr gehört.

Tonarmeinflüsse konnte ich dabei nicht ausmachen. Mir war zu dem Zeitpunkt nicht mal bewusst, dass es so etwas geben könnte.

Ich war ja damals im Handel:
Die Beschäftigung mit Tonarmen begann, als ein Kunde mit einem Thorens TD-160 kam, der mit einem Ein-Punkt-Formula Arm bestückt war. Der war wirklich anders und macht mich stutzig.
Heute kann ich aber sagen, dass ein Ein-Punkt gelagerter Tonarm nicht mein Ding wäre. das ganze Handling ist mir zu wackelig.
Das ist aber keine Aussage über die grundsätzliche Qualität solcher Arme.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 10. Feb 2025, 11:53 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#58 erstellt: 10. Feb 2025, 12:29
@ raindancer
Ich hatte doch bereits dargelegt, dass bereits ein einfacher Versuch zeigt, dass der Tonarm horizontal und vertikal ander Eigenschaften hat - auch im Modell der Punktmassen!
Horizontal ist die Nadelbewegung und die Tonarmbewegung, wieso ist das unwichtig ? Die Größe der normalen Auslenkung ist für die Resonanzbedingung vernachlässigbar.

Gruß
Rainer
13mart
Inventar
#59 erstellt: 10. Feb 2025, 13:00

raindancer (Beitrag #56) schrieb:
Aber wozu sollte die horizontale Masse dienen? Es gibt hier keine nennenswerte Schwingungsanregung.


Die horizontale Masse 'stemmt' sich gegen die hoizontale Bewegung der Nadel bei Bassimpulsen.
Diese Erkenntnis führt zuweilen zu absurd schweren Konstruktionen: https://www.kuzma.si/safir-9.html

Gruß Mart
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#60 erstellt: 10. Feb 2025, 14:28
Ein Tonarm, der sich mir nie erschlossen hat ist der Dynavector DV 505. Sehr schwer, im Grunde nicht subchassistauglich. Viele Einstellmöglichkeiten.
Gehört zur Gattung: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?.

Ich habe immer Tonarme bevorzugt, deren Einstellparameter quasi selbsterklärend sind.

Schwere Arme: Gibt es denn einen Grund, weshalb die Fidelity Research Arme einen so kultigen Ruf haben?

Gerd
einstein-2
Inventar
#61 erstellt: 10. Feb 2025, 15:30
Hallo
Diesen DV505 verstehe wer will. Auf jeden Fall, hat
der sehr kurze in der vertikalen schwenkbare
Tonarm den großen Nachteil, dass sich schon eine
geringe Welligkeit der Schallplatte sehr stark auf eine Veränderung vom
VTA auswirkt.
Holger
Inventar
#62 erstellt: 10. Feb 2025, 16:01

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #60) schrieb:
Dynavector DV 505. Sehr schwer, im Grunde nicht subchassistauglich.


Thorens hat den TD 126 (und 226) mit werksseitig verbautem DV 505 angeboten...
diese Modelle boten dann ggf. auch Vakuumansaugung an... von wegen Welligkeit der LP.


[Beitrag von Holger am 10. Feb 2025, 16:03 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#63 erstellt: 10. Feb 2025, 16:09
Hallo,

ich hatte mir damals schon gedacht der DV505 ist für Fischertechnik-Freunde... Ingeniös
Empfohlen wurde der damals für MC-Systeme der schweren Sorte wie sie Dynavector auch lieferte.

Ende der 70er gab es neben dem Trend zu sehr leichten Tonarmen auch die Gegenbewegung mit hart & schwer.

Peter
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#64 erstellt: 10. Feb 2025, 16:10
In diesen Thorens Varianten waren aber andere Federn verbaut.
Mit den normalen Serienfedern war der Arm nicht montierbar, das Subchassis ließ sich kaum noch einstellen.
Vieleicht hat ja jemand gute Erfahrungen mit dem DV-505 gemacht und den Arm wirklich verstanden.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 10. Feb 2025, 16:12 bearbeitet]
Holger
Inventar
#65 erstellt: 10. Feb 2025, 16:47
[quote="8erberg (Beitrag #63)"]
Ende der 70er gab es neben dem Trend zu sehr leichten Tonarmen auch die Gegenbewegung mit hart & schwer.
[/quote]

Und man kann noch heute hervorragend mit beiden Konzepten hören... ich habe den SME III in seiner leichtesten Form mit im Armrohr integrierten Shure V15 IV und den wirklich schweren Prügel Fidelity Research FR-64S mit FR-7f (allein dieser Tonkopf wiegt etwa 5x so viel wie die ges. eff. Masse des genannten SME) und könnte mit beiden bis ans Ende meiner Tage glücklich sein.


[Beitrag von Holger am 10. Feb 2025, 16:48 bearbeitet]
13mart
Inventar
#66 erstellt: 10. Feb 2025, 18:18

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #60) schrieb:
Ein Tonarm, der sich mir nie erschlossen hat ist der Dynavector DV 505.


Dieser Tonarm, und sein Nachfolger DV 507, ist so gestaltet, dass horizontal eine große Masse den Bewegungen der
Nadel entgegenwirkt, vertikal aber eine sehr viel kleinere Masse es dem Tonabnehmer ermöglicht, flink über die Wellen
der Platte 'hinwegzukommen'. Mir erscheint der Denkansatz logisch und ich kenne auch einen überzeugten Nutzer in
meiner Nachbarschaft. Problematisch ist bei Subchassis-Spielern sicher das Gesamtgewicht des Tonarms. Und auch
der Preis war und ist nicht gerade günstig ...

Gruß Mart
raindancer
Inventar
#67 erstellt: 10. Feb 2025, 18:29

flexiJazzfan (Beitrag #58) schrieb:
@ raindancer
Ich hatte doch bereits dargelegt, dass bereits ein einfacher Versuch zeigt, dass der Tonarm horizontal und vertikal ander Eigenschaften hat - auch im Modell der Punktmassen!

Dein Versuch zeigt die statischen Eigenschaften, nicht die dynamischen auf.
flexiJazzfan
Inventar
#68 erstellt: 10. Feb 2025, 20:31
Das Anstoßen des Tonarms in die vertikale oder horizontale Richtung ist eine ganz normale beschleunigte Kreisbewegung, sogar stärker als die Einwirkungen im normalen Abspielbetrieb. Aber jetzt verweise ich einfach mal auf https://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gheitsmoment denn es geht nur bei der Justierung des Gegengewichts um die statischen Hebelgesetze.

Das ganze Geschreibe über die Klangbeeinflussung durch diese oder jene Änderung an der Mechanik beruft sich doch immer auf den bewegten "vibrierenden" und potentiell in Resonanzen getriebenen Tonarm. Also muss man doch auch wissen, welche Vorgänge sich dort abspielen.

Gruß
Rainer
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#69 erstellt: 10. Feb 2025, 21:11
VTA: Ist es richtig, dass hier die Norm einen Wert von 20 bis 25 Grad erlaubt?

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass jede Einstellung innerhalb dieser Toleranz optimal ist.
Ich war bislang auch davon ausgegangen, dass ein leichter Anstieg des Tonarms nicht negativ, sondern sogar eher vorteilhaft ist.

Ich habe jetzt noch einmal experimentiert und den Roksan Tabriz Arm mit dem Grado Reference Master so eingestellt, dass die Unterkante des Systems parallel zur Schallplattenoberfläche ist. Es sind zwar nur ein paar Grad, aber ich habe den Eindruck, dass diiese Einstellung durchaus klangliche Auswirkungen hat.

Es scheint so zu sein, dass sich eine genaue VTA Einstellung lohnt, je besser das verwendete Tonabnehmersystem ist. Unter "besser" verstehe ich hier, dass es insgesamt mit weniger Fertigungstoleranzen gebaut ist als ein preiswerter Abtaster.
Mit einem AT95e fällt die Toleranz für das genaue Einhalten des optimalen VTA größer aus als mit einem präziser gebauten System (MM mit fester Nadel, MC oder MI). Mit einem AT95e habe ich jedenfalls bei Veränderungen der Tonarmhöhe und damit des VTAs keine beschreibbaren KLangveränderungen wahr genommen. Da hatten Auflagekraftänderungen eine viel größere Auswirkung.

Gerd
einstein-2
Inventar
#70 erstellt: 11. Feb 2025, 03:13
Hallo Gerd
Könnte es sein, das bezüglich Änderungen am VTA
klanglich der Nadelschliff eine ausschlaggebende
Rolle spielt. Ich könnte mir vorstellen, dass diesbezüglich
eine Sphäre wesentlich harmloser reagiert als z.B. ein
shibata Schliff.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#71 erstellt: 11. Feb 2025, 11:11
Hallo Einstein:
Mit konischen Nadeln habe ich keine Erfahrungen diesbezüglich. Mein theoretisches Verständnis sagt mir aber, dass der konische Schliff der gutmütigste von allen ist. Nach dem Motto: Es kommt nicht so auf Genauigkeit an, funktioniert in der Regel immer gut, solange man einigermaßen innnnerhalb der Einstellparameter bleibt.

Bei einem scharfen Schliff, wie z. B. van den Hul, wird die Einstellsensibilität viel höher und man muss, mit der Montage angefangen, alles viel genauer machen.

Gerd
einstein-2
Inventar
#72 erstellt: 11. Feb 2025, 11:33
Hallo Gerd
Diese 20-25° welche du beschreibst ist nicht der
Eintauchwinkel der Nadel zur Platte, sonder der
Winkel des Halterörchens von der Waagerechten nach
oben. Wird immer wieder verwechselt.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#73 erstellt: 11. Feb 2025, 11:40
VTA: Dann ist das hier doch eindeutig: So sollte es optimalerweise sein.

https://www.fairaudio.de/lexikon/vta/

Gerd
Holger
Inventar
#74 erstellt: 11. Feb 2025, 11:46
Es kommt da aber auch sehr darauf an, wie der Diamant in bzw. auf das Nadelträgerröhrchen eingebaut wird.
Es gibt Systeme wie die Shures, da ist der Nadelträger unten so gebogen, dass die Nadel im exakten 90 Grad Winkel zur Platte steht... und es gibt Systeme, da wird ein Loch in den Nadelträger gebohrt und eine Nadel durchgesteckt... die dann im 90 Grad Winkel zum Nadelträger steht, der im 20 Grad Winkel zur Platte steht.
8erberg
Inventar
#75 erstellt: 11. Feb 2025, 12:44
Hallo,

hinzu kommt das der VTA in den 70er Jahren auch geändert wurde von 15 auf 20 Grad

Was im DMM Verfahren an Platten gefertigt wurde wurde prinzipbedingt mit 15 Grad geschnitten.

Wichtig ist der SRA (Stylus Rake Angle) https://www.leson.org/wp-content/uploads/2023/03/SRA-Graph.jpg
Ich check das die Nadel mit ca. 90 Grad (Auge/Geodreieck) in der Rille steht.

Wie schon bereits beschrieben ist die möglichst genaue Einhaltung bei scharfen Schliffen viel wichtiger
https://www.leson.org/wp-content/uploads/2023/03/Stylus-Shape.jpg

Peter


[Beitrag von 8erberg am 11. Feb 2025, 12:45 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#76 erstellt: 11. Feb 2025, 22:41
Hi,


raindancer (Beitrag #56) schrieb:

tomtiger (Beitrag #41) schrieb:
irre ich mich, oder wird die effektive Masse - jedenfalls bei luftgelagerten Tangentialarmen - in horizontal und vertikal unterteilt. ET hat da auch im Handbuch gutes Erklärungsmaterial und Quellen angeführt. Man kann - soweit ich mich erinnere - diese auch einstellen.

Ich störe mich etwas am Wort unterteilt. Besser wäre unterschieden, wobei die in dem Ersatzsystem masseloser Balken mit Massepunkten an den Enden eh gleich sind. Aber wozu sollte die horizontale Masse dienen? Es gibt hier keine nennenswerte Schwingungsanregung. Bevor wieder geschlaumeiert wird: Horinzontale Tonarmbewegung infolge Mittellochexzentrizität zählt nicht, da quasistatisch.

Mit ET kann ich nix anfangen.



sorry, Eminent Technology. Da gibt es auch die Handbücher zum runterladen.

Beim ET 2.5 ist das Gegengewicht federnd gelagert, also horizontal.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 11. Feb 2025, 22:42 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#77 erstellt: 12. Feb 2025, 12:05
Ich habe da mal drei Fragen den Tonarm betreffend.

1.Eine Platte ist wellig (Höhenschlag).
1a) Welche Toneffekte könnten auftreten?
1b) Ist ein Tonarm mit geringer effektiver Masse oder mit großer effektiver Masse vorteilhafter?

2.Eine Platte ist schlecht zentriert (Seitenschlag).
2a) Welche Toneffekte könnten auftreten?
2b) Ist ein Tonarm mit geringer effektiver Masse oder mit großer effektiver Masse vorteilhafter?

3.Was könnte die Änderung der Auflagekraft in jedem Fall helfen?

Gruß
Rainer
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#78 erstellt: 12. Feb 2025, 13:31
Es gab in den 70ern eine Phase der Ultra-Low-Mass-Tonarme und Tonabnehmer mit hohen Nadelnachgiebigkeiten, mit dem Bestreben möglichst niedrige Auflagekräfte zu realisieren, im Bereich von ca. 1 Gramm.

Demgegenüber hat man im professionellen Bereich an den vorhandenen Konzepten fest gehalten:
Das EMT-TSD-15 wird mit einer Auflagekraft von 2,5 Gramm betrieben.
Das war in den 70ern bei jedem ARD Sender Standard und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Vorteile: Höhere Betriebbssicherheit als bei sehr niedrigen Auflagekräften, insbesondere bei Platten mit Höhenschlag.

Oberhalb von 2 Gramm Auflagekraft muss die Skating-Kraft immer weniger kompensiert werden.
Auflagekräfte bis 3 Gramm sind plattenschonend und erzeugen keinen höheren Verschleiß.
Vermutlich sind durch extrem niedrige Auflagekräfte viel größere Schäden entstanden.

Die Ultra-Low Mass Zeit ist zum Glück vorbei.
Mittelschwere oder schwere Tonarme haben sich durchgesetzt, die Nadelnachgiebigkeiten wurden dementsprechend reduziert und die empfohlenen
Auflagekräfte heutiger Tonabnehmer liegen fast ausnahmslos bei mindestens 1,5 Gramm, bei MC-Systemen meistens höher.

Ein nicht richtig zentriertes Mittelloch ist allerdings ein Mangel, der sich durch einen Tonarm nicht kompensieren lässt, es kann zu Tonhöhenschwankungen kommen, es eiert.
So eine Platte ist fehlerhaft.

Gerd
13mart
Inventar
#79 erstellt: 12. Feb 2025, 13:44

flexiJazzfan (Beitrag #77) schrieb:
Ich habe da mal drei Fragen den Tonarm betreffend.


Hallo Rainer,
ich könnte jetzt hier längere Erklärungen schreiben, die sich um effektive Massen im Tonarm,
um Nachgiebigkeiten der Nadelaufhängung und Frequenzen des Höhenschlags drehen.
Bevor ich dies tue, würde ich aber gerne wissen, ob du vor der Wahl eines neuen Tonabnehmers
stehst oder ob du ein konkretes Problem mit deinem Plattenspieler hast, so du einen besitzt.

Gruß Mart


[Beitrag von 13mart am 12. Feb 2025, 13:44 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#80 erstellt: 12. Feb 2025, 14:49

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #78) schrieb:
Vorteile: Höhere Betriebbssicherheit als bei sehr niedrigen Auflagekräften, insbesondere bei Platten mit Höhenschlag.


Also, da merke ich zwischen EMT-Systemen (und anderen mit höherer Auflagekraft) und einem Denon DL1000A oder einem Highphonic MC-A3 mit nur 7 bis 8 mN keinen Unterschied...


[Beitrag von Nunja32 am 12. Feb 2025, 14:49 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#81 erstellt: 12. Feb 2025, 15:01
Oh ein "Tonarmklangfred" sehr interessant, ich nehm dann mal Platz.
8erberg
Inventar
#82 erstellt: 12. Feb 2025, 15:06
Hallo,

wieso "Gott sei Dank vorbei"? Ganz ehrlich - ein Ortofon M20E mit nackter Nadel hat erheblich teurere und "wertvollere" Systeme alt aussehen lassen - nur eben braucht das System einen leichten guten Tonarm.
Niedrige Auflagekraft und geringes Tonarmgewicht hält die bewegte Masse klein was nur von Vorteil ist bei "Berg- und Talfahrt".

Es gibt leider kaum noch Systeme, gute Ersatznadeln und Tonarme für hohe Nadelnachgiebigkeiten was eher daran liegt das die letzten Nutzer der Phonotechnik DJs waren die das alles "robuster" haben wollen.
Und - leider auch - weil viel Wissen fast ausgestorben ist und viel Dummzeug daher von angeblichen Experten erzählt wird.

Die Skating-Kraft beträgt ca. 1/10 der Auflagekraft. Über 2 Pond spielt das Thema weniger eine Rolle, der Hauptgrund warum die Skatingkraft überhaupt erst in den 60ern bei Ortofon entdeckt wurde.

Dennoch bleibt 1/10 von 2 Pond eben 0,2 Pond und das ist halt mehr als 1/10 von 1 Pond...
Einige Ex-Forenmitglieder meinten daher das bei den Systemen mit niedriger Auflagekraft und Nassabpielung eine Skating-Gegenkraft nicht nötig wäre.

Peter
MSM_C1
Stammgast
#83 erstellt: 12. Feb 2025, 20:58
Wenn ich mich nicht irre, dann wurde das Ortofon M20E von Dual empfohlen
und ich hatte das System auf meinem Dual 1219 mit einem sehr guten Ergebnis.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#84 erstellt: 12. Feb 2025, 22:41
Als Ortofon M20FL Super war es für den Einbau in mittelschwere bis schwere Arme optimiert.

Gerd
8erberg
Inventar
#85 erstellt: Gestern, 02:59
War ja auch ein Unterschied, Compliance 20 oder 40.

Peter
Tendaberry
Stammgast
#86 erstellt: Gestern, 11:59

Skaladesign (Beitrag #81) schrieb:
Oh ein "Tonarmklangfred" sehr interessant, ich nehm dann mal Platz. :prost

Dann schüttele ich mal den Topf: Nach einigen Tauschaktivitäten vom Tonarm, mit beibehaltenem Laufwerk und Tonabnehmer kann ich nur sagen, dass der Tonarm sehr viel für den Klang und die Musikalität ausmacht. Ich würde den an 4. Stelle nach Laufwerk, Tellerlager und Motorsteuerung einsortieren.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#87 erstellt: Gestern, 12:03
Im Grunde hatte ich vor dem jetzigen Grado ein M20FL Super in einem Phonosophie Chiave Korpus.
Der Chiave Korpus wirkt stabiler als der Original VMS Korpus.

Auf jeden Fall hat ein 2M-Black am Thorens TP-90SF Arm nicht beser gespielt als das Chiave mit der D-20-FL Nadel.
Zumindest konnte ich keinen objektivierbaren Unterschied feststellen. Auf Grund der Lobeshymnen über das 2M-Black hatte ich mehr erwartet, ich war bereit für einen Systemwechsel.

Der TP-90-SF gilt als unscheinbar, ist aber hervorragend, er kann auch hochwertigste Systeme, z. B. Lyra, sauber führen.
Diese Auskunft habe ich von Phonosophie erhalten. Für eine Verbesserung des Tonarms müsste ich mindestens mit 2.000,- €, wenn nicht mehr rechnen.

Gerd
Skaladesign
Inventar
#88 erstellt: Gestern, 14:07

Tendaberry (Beitrag #86) schrieb:
Ich würde den an 4. Stelle nach Laufwerk, Tellerlager und Motorsteuerung einsortieren.


An erster Stelle käme für mich der passende Tonabnehmer zum Tonarm, aber wie klingt denn ein gutes Tellerlager ?
einstein-2
Inventar
#89 erstellt: Gestern, 14:19

Skaladesign (Beitrag #88) schrieb:

Tendaberry (Beitrag #86) schrieb:
Ich würde den an 4. Stelle nach Laufwerk, Tellerlager und Motorsteuerung einsortieren.


An erster Stelle käme für mich der passende Tonabnehmer zum Tonarm, aber wie klingt denn ein gutes Tellerlager ?

Hallo
Ein gutes Tellerlager klingt nicht, es verhält sich nach
Möglichkeit absolut ruhig.
Skaladesign
Inventar
#90 erstellt: Gestern, 14:32
Ja das sehe ich auch so, deshalb ja meine Frage
Holger
Inventar
#91 erstellt: Gestern, 21:09
Dann sollte die Frage lauten, wie ein nicht_gutes Tellerlager klingt...
Skaladesign
Inventar
#92 erstellt: Gestern, 22:27
Holger du weisst doch auch, das es nicht klingt, aber mittlerweile klingt wohl im Hi-Fi Bereich irgendwie alles. Ja sogar die Motorsteuerung.
raindancer
Inventar
#93 erstellt: Gestern, 22:41
Mittlerweile?
Das gibts seit über 30J.
Beispiele: Linn, Thorens, Transrotor.
SR2245
Inventar
#94 erstellt: Gestern, 23:21
Männer und Hi-Fi ist nicht selten wie kleine Mädchen und rosa Einhörner...
flexiJazzfan
Inventar
#95 erstellt: Gestern, 23:30
Was ist aus dem genialen Grammophon geworden? Die wunderbare direkte Verbindung der Nadel mit der Lautsprechermembran wurde ersetzt durch ein ganzes Bündel von "Umleitungen". Kein Wunder, dass man aus dem Probieren gar nicht mehr raus kommt.

Gruß
Rainer
8erberg
Inventar
#96 erstellt: Heute, 03:43
Hallo,

allmählich kann man auch ein "Dauerwerbesendung" über diesen Faden hängen.

Meine Güte, immer wieder kommt Superingo ins Spiel.
Soll der Großstadtleugner dort kaufen und Ruhe ist...

Peter
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