Pioneer PLX 1000 Troubleshooting

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stoneeh
Inventar
#1 erstellt: 02. Jun 2022, 15:41
Hai allerseits.

Ich darf seit kurzem einen PLX-1000 mein Eigen nennen. Leider verläuft der Einstand nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Vll. findet sich hier jemand mit dem gleichen Gerät & Tonabnehmer, oder gleichwertiger Erfahrung, der Lösungen anbieten kann.


Problem #1 - Tonarm lässt sich nicht tief genug stellen:

Selbst auf der Minimalstellung, leicht unter 0, bringe ich den Tonarm nicht so tief, dass er mit einem Ortofon Concorde DJ S System perfekt horizontal, parallel zur Platte, liegt. Ob's tatsächlich Auswirkungen hat, kA, aber lehrbuchmäßig ist der Betrieb mit etwas verbleibendem Winkel sicherlich nicht.


Problem #2 - mangelnde Balance - linker Kanal stets lauter als rechter:

Es handelt sich hier um etwa 2 dB Unterschied, hauptsächlich im Bassbereich. Screenshot der Aufnahme in Audacity:

balance

Selbst diagnostiziert (und größtenteils ausgeschlossen) habe ich bereits folgende mögliche Ursachen:

- Geräte nach dem Plattenspieler; das D/A Interface danach habe ich via Loopbackmessung überprüft - beide Kanäle exakt gleich laut.

- Systeme: ich habe zwei der eingangs genannten Ortofon-Systeme. Beide sind neuwertig. Bei beiden tritt das Problem auf.

- Auflagekraft, Anti-Skating: nach Buch eingestellt, aber ich habe auch alle anderen möglichen Settings bzw. Kombinationen daraus probiert - keine Änderung.

- Vinyls: ich habe mehrere Vinyls probiert, neu und gebraucht, von denen ich zudem von meinem alten / vorigen Plattenspieler weiß dass sie perfekt in Balance sind. Das ist es also definitiv nicht.



Grüße
Stoneeh
Tattermine
Inventar
#2 erstellt: 02. Jun 2022, 16:25
ad #1:
lehrbuchmäßig ist der Betrieb mit etwas verbleibendem Winkel sicherlich nicht

- nach meinem Verständnis doch, denn parallel zur Platte steht der Tonarm ja nur dann, wenn er ausbalanciert ist und AK/AS auf Null stehen, der Tonarm also schwebt. Und solange er schwebt, kann bzw. soll die Nadel ja gar nicht die Platte berühren. Beim Abspielen muss der Arm zumindest ein bisschen nach vorne "kippen", das passt schon so. Auswirkungen hat das in dem Winkelbereich m.W. keine.
sundaydriver
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jun 2022, 17:11
Das würde ja bedeuten das jeder Tonarm nach vorne hin abfallen müßte. Also das sehe ich anders. Der Tonarm sollte schon einigermaßen parallel zur LP liegen wenn die Nadel aufgesetzt ist.

Carsten
Tattermine
Inventar
#4 erstellt: 02. Jun 2022, 22:32
Mal an den TE gerichtet: als Workaround böte sich an, die Tellerauflage gegen eine dickere auszutauschen oder mit einer zusätzlichen Auflage die Platte auf ein entsprechend höheres Niveau zu bringen.

Ob das (klang-)technisch sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen, aber wenn's denn dem ästhetischen Empfinden dient...


sundaydriver (Beitrag #3) schrieb:
Das würde ja bedeuten das jeder Tonarm nach vorne hin abfallen müßte. Also das sehe ich anders.


Das sei Dir auch unbenommen, ich hab's halt mal so gelernt: wenn der Tonarm exakt horizontal waagerecht steht, dann schwebt er, und zwar bitteschön auch über der Platte bzw. dem Plattenteller - Stichwort Pustetest: ein ausbalancierter Tonarm (AK/AS=Null) muss sich in diesem Zustand über den Plattenteller pusten lassen. Die meisten mir bekannten PS (und, hier lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster, >90% aller PS) haben zudem keine höhenverstellbarer Tonarmbasis, und da gibt es m.W. immer ein gewisses Gefälle.
stoneeh
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2022, 00:00
Das wirkliche Problem ist die Balance. Wenn ich dafür eine Lösung finden würde wär ich glücklich. Der Rest ist nebensächlich, wenn er nicht direkt damit zu tun hat dass der linke Kanal lauter ist ...
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2022, 01:49
IMG_20220603_013227

Okay. Jetzt ist es klar. System bzw. Arm liegen ja gekippt auf der Platte.

Ich sehe auf der Unterseite der Tonarm-Aufnahme Schrauben, mit denen man den Arm wohl drehen könnte. Die Sache ist jetzt, soll ich mich da ranmachen, oder soll ich das Gerät einfach als defekt zurückgehn lassen. Die Frage ist auch, ob das ein genereller Fehler ist, oder nur einer bei meinem Exemplar - kann da ein PLX-1000 Besitzer mal bei seinem nachschauen?
HiFi_Sepp
Inventar
#7 erstellt: 03. Jun 2022, 08:26
Ich würde mal einen ordentlichen Tonabnehmer verbauen....
Das Concorde DJ ist neben dem Banana und Pro das lumpigste DJ System, dass die Concorde Reihe zu bieten hatte.
Und es ist durchaus möglich, dass Dein Concorde eventuell etwas aus der Toleranz ist und die Schräge verursacht. Hatte ich selbst mal an einem 1210er mit einer Nightclub E.
Ein anderes System hast du nicht zufällig?
Albus
Inventar
#8 erstellt: 03. Jun 2022, 09:55
Tag,

mein PLX-1000 ist in der Armeinheit gehörig in Ordnung, überhaupt auch insgesamt.

Die Bauhöhe der Concorde von 18 mm kommt vielleicht um einen Millimeter zu kurz (Tabelle in der BDA Höhe 0 = 19 mm Höhe Tonabnehmer). Na und?

Es soll - ist eben gesagt worden - nur um die Kanalbalance gehen. Aber, angemerkt sei noch, dasss am PLX-1000 die Überhangmarke 54 mm beträgt. Mit einem Concorde sind nur 52 mm erreichbae. Wie's gefällt?

Freundlich
Albus
akem
Inventar
#9 erstellt: 03. Jun 2022, 20:35
Bist Du sicher, daß da die richtige Nadel draufsteckt bzw. diese auch richtig auf dem Body steckt? Auf dem Foto sieht das etwas seltsam aus, als wäre da eine Stufe am Übergang zwischen Nadeleinschub und Body. Das gehört bestimmt nicht so...
Und: steck doch testhalber mal das Headshell in den Arm - im Beipack des Pioneer war doch bestimmt eines dabei, oder? Das kannst Du dann auf den stehenden Teller absenken und schaun, ob das dann parallel zum Teller wäre.
Ich verstehe auch nicht so ganz, warum die Leute so scharf auf diese Langnasen sind. Meiner bescheidenen Meinung nach schaut das noch nicht mal gut aus, in so knalligen Farben schon gar nicht. Ein Freund von mir hat auch jahrzehntelang mit so ner Langnase gehört - bis er dann mal meine Einladung angenommen hat, das Dingens mal gegen "richtige" Tonabnehmer zu hören. Er war völlig baff, daß sein Ortofon selbst gegen preiswerte Alternativen so schlecht abgeschnitten hat. Am Ende hat er sich dann ein Denon DL103 plus einen Creek OBH15mk2 gekauft und entdeckt jetzt seine Platten völlig neu...

Gruß
Andreas
Tattermine
Inventar
#10 erstellt: 05. Jun 2022, 10:37

akem (Beitrag #9) schrieb:
Auf dem Foto sieht das etwas seltsam aus, als wäre da eine Stufe am Übergang zwischen Nadeleinschub und Body. Das gehört bestimmt nicht so...

Bevor es hier zu Verwirrungen kommt: das gehört schon so, was da als "Stufe" erscheint ist eine etwas ungünstige Lichtreflexion. Bei genauer Betrachtung des Fotos sieht man, dass da alles bündig abschließt.

Und nun aber zurück zum TE.
Albus
Inventar
#11 erstellt: 05. Jun 2022, 13:52
Tag,

vorn hinter dem SME-Bajonett sitzen die zwei mittels Spannring gesicherten Schrauben, die den Einsatz in Position halten. Die Schrauben sind zu lösen, die Position des Bajonetteinsatzes zu verbessern sowie die Schrauben neu zu befestigen. Es ist kein Sicherungslack zu lösen, zum Glück.
Die Schrauben haben gekreuzte durchgehende Schlitze, keine Norm-Kreuzschltzexemplare. Ein kleiner Schraubenzieher wie für Tonabnehmer-Befestigungen genügt.

Freundlich
Albus
hpkreipe
Inventar
#12 erstellt: 06. Jun 2022, 09:33
Hi,

ein wenig bin ich beim Lesen nun verwirrt.

Der Tonarm an sich bietet doch eine Höhenverstellung, damit sollte sich das Problem der Tonarmschiefstellung, als des VTA doch ausgleichen lassen? Dabei sein noch erwähnt, dass der Tonabnehmer und damit desen Nadel bei der gewählten Auflagekraft passend zu LP-Oberfläche stehen muss, nicht das Tonarmrohr!

Dann sehe ich an dem Bild, nee, vermute ich an dem Bild, dass die Nadle seitlich schief steht, also der Azimuth nicht stimmt. Da hat Albus ja geschrieben wie das auszugleichen ist, im Zweifel hilft hier ein dünner Planspiegel, und man schaut von oben, ob sich der Tonabnehmer ohne Linienversatz spiegelt.

Das ist bei diesen windschnittigen Tonabnehmern nicht so einfach, aber möglich.

Das oben beschriebene (Abweichungen im VTA und im Azimuth) sollte sich aber alles doch eher in Verzerrungen bemerkbar machen, also mit Messschallplatte und Messgeräten dann sichtbar werden. Bei dem gefundenen Unterschied würde auch helfen, ein Messsignal links vs. rechts vergleichen zu können. Oder eine Monoschallplatte in Stereoschnitt.

Ich kann mich aus alten Cassettenzeiten an keine Stereoaufnahme erinnern die links und rechts im Pegel gleich waren, bis nicht ein Monosignal genutzt wurde. Beim UKW-Tuner war das immer am einfachsten schnell zu überprüfen und so habe ich auch immer ausgesteuert. Erst das UKW Mono Signal mit Hinterbandsignal für Links und rechts gleich ausgepengelt und mit dem Umschalten auf Stereo war dann immer ein Kanal lauter als der andere. Aber das hat gewechselt. Nicht so oft und es war fast immer „oben“ etwas leiser. Welcher Kanal nun Ober dargestellt wurde = ?

Was Du (TE) auf eigene Gefahr machen kannst, ist einmal den Gleichstrom-Widerstand des Tonabnehmer Generators zu messen, wenn nach der VTA- und Azimuth-Justage immer noch die 2 dB sichtbar sind. Je nach Messgerät kann dabei der Generator geschädigt werden.

Ansonsten, würde ich hier eher in einen „richtigen“ Halbzolltonabnehmer an einer entsprechenden Headshell investieren. Grund, die bieten eher gerade Kanten zur Systemjustage, zumindest nutze ich nur derartige Tonabnehmer.

Berichte, was Du eruierst.

Ach eine Idee, wenn Du eine typische Pop LP nutzt, könnte mit etwas Glück jemand anderer eine entsprechende Aufnahme machen und dann schauen, ob sich auch die 2dB ergeben.
hpkreipe
Inventar
#13 erstellt: 06. Jun 2022, 13:33
Hi,

habe gerade einmal einen Test gemacht.

Bild 1:Hörspiel, MP3, mono:
Hörspiel_mono_BT

Bild 2: Hörspiel, LP, Mono in Stereorille:
Hörspiel von 1967, Mono in Stereorille

Bild 3 Pop, LP, Stereo:
POP LP in Stereo Pressung von 2017

Ich hoffe es ist erkennbar, dass selbst eine Monopressung (zumindest bei mir) einen leichten dB Unterschiede ergibt und bei Stereo der dann quasi eben deutlicher ist.

Das Mono Hörspiel auf LP ist wirklich in einem beklagenswerten Zustand (das haben drei Kinder mit einem Phillips-Kinderplattenspieler abgespielt - das Eroica ist da schon sehr gut mit der Abtastung und dem FG Schliff) und je nach Knacksern springt das eine dB auch auch mal in den anderen Kanal. Ich habe die Darstellung gewählt, was bei mir dem Schnitt entspricht.

Die Stereo Rille war in Bezug des dB Vorsprungs stabil. Aber wie schon geschrieben, das kann und sollte von Stück zu Stück variieren.


[Beitrag von hpkreipe am 06. Jun 2022, 19:14 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 09. Jun 2022, 12:19
So. Ist wieder grade.

Unbenannt

Credits gehen an das Analog - Forum, wo man sofort entsprechende Tipps aus der / für die Praxis parat hatte, und man mich davor bewahrt hat den Plattenspieler zum Service einschicken zu müssen. Thread -> https://www.analog-f...rm-ab-werk-verdreht/


Resultat:

Unbenannt2

Die Kanäle sind nun, wie sich's gehört mit minimalsten Schwankungen (Zehntel dB Bereich) gleich laut. Zmd. bei neuen bzw. neuwertigen Platten - ältere, die vll. ungleich abgespielt wurden, eben weil der Vorbesitzer einen schiefen Tonarm / Nadel hatte, und dadurch die Platte ungleich abgenutzt wurde, sind zur Beurteilung nicht geeignet.

Die Position der Nadel hat direkt mit der Balance zu tun. Ich hab zB auch mal probiert sie in die andere Richtung zu drehen, und da war dann der rechte Kanal lauter.


Alsdann. Fragestellung / Problem gelöst.


Grüße
Stoneeh
sundaydriver
Stammgast
#15 erstellt: 09. Jun 2022, 16:17
Aber hatte Albus im Beitrag #11 das nicht auch schon erwähnt? Iss ja auch egal, Hauptsache es funktioniert wieder gut.

Carsten
stoneeh
Inventar
#16 erstellt: 09. Jun 2022, 17:06
Der Tip kam zuerst von Andreas Melies im Analog-Forum am 5. 6. 2022 8:46. Hier gepostet von Albus am 5. 6. 2022 13:52. Also nicht "schon erwähnt", sondern danach. Der User hat zwischen diesen zwei Zeitpunkten zudem im anderen Forum gepostet - also muss davon ausgegangen werden, dass er den Tipp dort gelesen / abgeschaut hat. Die Zusatzinfo "kein Sicherungslack, nur Spannring" kam aber zmd. von ihm und war hilfreich

Die wichtige Sache ist natürlich, dass das Gerät jetzt so spielt wie es soll. Ich hoffe auf eine lange Zeit Und vll. hat der Thread ja sogar geholfen dass ein paar andere User jetzt nachprüfen, ob das bei ihrem Plattenspieler passt.

Aja, und bzgl. "Tonarm parallel zur Platte" - habe soeben den Tipp aus Post #4 hier probiert. Beim PLX waren eh zwei Matten dabei - eine aus Gummi, eine aus Schaumstoff. Beide gemeinsam auf dem Teller gleichen das Niveau perfekt aus. Unterschied hör ich auf die schnelle keinen. Aber schaden wird's schon auch nicht


[Beitrag von stoneeh am 09. Jun 2022, 17:16 bearbeitet]
Albus
Inventar
#17 erstellt: 09. Jun 2022, 18:45
Tag,

na dann ins Ziel kommen "alles richtig": der Überhang ist mit dem Concorde um zwei Millimeter zu kurz. PLX-1000 SOLL 54 mm - mit Concorde-Typen (alt und neu) sind bestenfalls nur 52 mm erreichbar. Tja, und jetzt...

Freundlich
Albus
Jazzy
Inventar
#18 erstellt: 09. Jun 2022, 19:50
stoneeh schrieb:

also muss davon ausgegangen werden, dass er den Tipp dort gelesen / abgeschaut hat

Das glaube ich nicht, dass das der Albus nötig hätte.
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