Thorens TD 280 MKIII, neuer Tonabnehmer

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plattenspielersindbesse...
Neuling

#1 erstellt: 19. Feb 2022, 20:13

Hallo,

ich habe meinen Thorens Plattenspieler aus der Jugendzeit (Originalrechnung von 1992), kürzlich aus meinem alten Kinderzimmer "geborgen"

In einem Anflug von Analog-Nostalgie und dem Bewusstsein, dass dort auch hunderte Schallplatten lagern, die das nicht verdient haben...

Wie dem auch sei, der Riemen flog immer vom Teller. Meine Bastelei bringt nicht viel. Also hole ich mir einen neuen Riemen. Ein Austausch-Netzteil habe ich auch. das Alte war verschollen.
Beim Spielen einer Platte hörte ich nur dumpfes Grollen. Mein Blick aus sehgeschwächten Augen vermutet, dass die Nadel mehrfach eine Bruchlandung hingelegt hat, sei es beim Transport oder während der rund 25 Jahre in dem Zimmer durch Verrücken etc. Die Nadel schaut verbogen aus.

Kurzum: Ich suche nach einer Ersatznadel für den Stanton 500 MKIII Tonabnehmer oder einen neuen Tonabnehmer, der kompatibel ist. Das Ganze soll jetzt nicht hunderte von Euro kosten. Ich möchte lediglich einen brauchbaren Ton hören. Das muss also kein High End-TA sein.

Was gibt es dann da am Markt an preiswerten Nadeln und/oder Tonabnehmern und wo bekomme ich das?

Danke.

Viele Grüße
Heiko

[Beitrag von plattenspielersindbesser am 19. Feb 2022, 20:14 bearbeitet]

hpkreipe
Inventar

#2 erstellt: 19. Feb 2022, 21:06

Hi,

ob es für das Stanton noch Ersatznadeln welcher Qualität auch immer gibt, dazu kann ich nichts schreiben.

Was allerdings für eine Tonabnehmersystemberatung für ein komplett neues Tonabnehmersystem helfen würde, welchen Verstärker Du für die Verstärkung der Phonosignale nutzt/ nutzen möchtest.

plattenspielersindbesse...
Neuling

#3 erstellt: 19. Feb 2022, 21:53

Ich benutze einen Sony F270.

https://www.hifi-wiki.de/index.php/Sony_TA-F_270

Marsilio
Inventar

#4 erstellt: 19. Feb 2022, 22:13

Hol' Dir einen von dieser Serie hier - ohne Headshell. Das "C" ist nur eine Rundnadel, würde ich eher nicht nehmen (Auflösung nicht so dolle). Ab der "E" finde ich jeden dieser Tonabnehmer empfehlenswert. Die "ML" ist sogar sehr gut. Da alle Nadeleinschübe passen, könntest Du jetzt auch das "E" kaufen und später aufs "ML" upgraden.

https://www.thakker....2Btechnica%2BAT-VM95

Fürs alte Stanton TH500 würde ich keine neue Nadel mehr suchen; das war schon damals nicht so der Brüller.

LG
Manuel

evilknievel
Inventar

#5 erstellt: 19. Feb 2022, 23:18

Abfallende Riemen sind beim TD280 fast schon ein Feature. Teller vor dem Start etwas anschieben hilft, ein neuer Riemen natürlich auch

Die Montage eines neuen Tonabnehmers ist für einen Anfänger nicht ohne und ohne Schablone geht das auch nicht.
Falls du dir die Montage zutraust, würde ich auch die AT VM95 Reihe nennen, gerade weil eine Ersatznadel für das Stanton auch nicht günstiger ist.

Gruß Evil

bielefeldgibtsnicht
Inventar

#6 erstellt: 19. Feb 2022, 23:50

Nimm für den Anfang das AT-VM95E von Audio-Technica. Für ca. 50,-- € hat es keine ernst zu nehmende Konkurrenz.
Eindeutiger "Best Buy".

Abfallende Riemen: Wenn der Thorens so lange gestanden hat, braucht er eine kleine Revision:
Reinige die Riemenlaufflächen, hierzu zählen der Plastikpulley des Motors und die Lauffläche des Plattenteller-Innenteils, mit einem Kosmetikwattepad, das du mit Isopropylalkohol oder Brennspirtus gut angefeuchtet hast, etwas zu feucht oder nass ist besser als zu trocken.

Den Motor lässt du für die Reinigung am besten laufen.

Hinterher den Plattenspieler mittels Wasserwaage plan ausgerichtet aufstellen.

Dann sollte alles funktionieren.

Gerd

einstein-2
Inventar

#7 erstellt: 20. Feb 2022, 04:25

evilknievel (Beitrag #5) schrieb:

Hallo
Doch, geht auch ohne Schablone, sofern das vorhandene System korrekt montiert ist. Einfach den waagerechten Abstand von der Nadel bis zur Headshell Vorderkante messen und dann das neue System auf das selbe Mass montieren. Ein Blatt Papier mit einer aufgezeichneten Linie auf den Plattenteller legen. Nadelspitze auf diese Linie absenken und vorsichtig mit einem Geodreieck die Vorderkante vom Headshell auf dem Blatt markieren. Dann braucht man nur noch das neue System anhand dieser Markierungen montieren. Es kommt dabei wirklich nicht auf den Zehntel Millimeter an, +- 1MM ist auf den horizontalen Spurfehlwinkel ohne Einfluss und auch nicht messbar. Habe mit dieser Methode selber schon ein System montiert. Voraussetzung, ist, wie gesagt, dass das alte System korrekt montiert wurde.

Marsilio
Inventar

#8 erstellt: 20. Feb 2022, 08:42

Ich darf' es eigentlich nicht schreiben, aber ich montiere meine Systeme (im Jahr etwas fünf Mal) längst nur noch mit Augenmass...

LG
Manuel

einstein-2
Inventar

#9 erstellt: 20. Feb 2022, 09:29

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:

Ich darf' es eigentlich nicht schreiben, aber ich montiere meine Systeme (im Jahr etwas fünf Mal) längst nur noch mit Augenmass...

LG
Manuel

Hallo
Eeeeeeendlich sagt einer was Sache. Da bringt Yamaha den High-End Dreher GT5000 für 7000€ raus, mit einem sagenhaften horizontalen Spurfehlwinkel von +-10° und wir tun da am Übergang mit Schablonen usw. um Zehntel MM rum.

Holger
Inventar

#10 erstellt: 20. Feb 2022, 09:36

Marsilio (Beitrag #8) schrieb:

Ich darf' es eigentlich nicht schreiben, aber ich montiere meine Systeme (im Jahr etwas fünf Mal) längst nur noch mit Augenmass...

Reicht mbMn völlig.
Meine Methode: ich stelle das Headshell mit dem System, welches gerade benutzt wird, auf seinen vier Pins aufrecht hin und dann gegenüber das Headshell mit dem neu montierten System (welches ich also demnächst benutzen möchte) auf genau die gleiche Weise, nur eben gedreht, sodass sich die beiden Systeme "anschauen".
Und dann wird das neue System so verschoben, bis sich die Nadelspitzen "küssen".
Fertig.

evilknievel
Inventar

#11 erstellt: 20. Feb 2022, 09:54

Holger, du bist dir aber bewusst, dass der Tonarm kein abnehmbares Headshell hat.

Meine Quick&Dirty Lösung wäre, vor dem Ausbau den Abstand der Nadelspitze zur Vorderkante des Headshells abmessen.

Gruß Evil

einstein-2
Inventar

#12 erstellt: 20. Feb 2022, 10:14

Hallo
Habe ich doch vorher schon beschrieben.

Holger
Inventar

#13 erstellt: 20. Feb 2022, 10:24

@Evil
Ja, sorry, den TP28 hatte ich bei meinem Beitrag nicht im Sinn, richtig... mea culpa.

bielefeldgibtsnicht
Inventar

#14 erstellt: 20. Feb 2022, 12:31

Man kann es natürlich auch so machen, wenn man ein abnehmbares Headshell hat.

Eine Einstellschablone kostet nicht die Welt:

https://www.amazon.d...o%2Caps%2C165&sr=8-8

Oder auf Hochglanzfotopapier ausdrucken und auf eine 3 mm Sperrholzplatte aufkleben.

z.B. hier:

http://www.tanker.se/lidstrom/eng/

Gerd

Holger
Inventar

#15 erstellt: 20. Feb 2022, 13:05

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #14) schrieb:

https://www.amazon.d...o%2Caps%2C165&sr=8-8

Ja, damit - und mit der original Technics-Einstelllehre - überprüfe ich ab und zu auch mal meine "Augenmaß-Einstellung" wie etwas weiter oben beschrieben.
Hat bis jetzt immer gestimmt...

bielefeldgibtsnicht
Inventar

#16 erstellt: 20. Feb 2022, 13:27

Es sind ja auch Erfahrungswerte, die man im Laufe der Jahre "speichert". Ich bekomme beim TP-90 Headshell in der Regel den Einbau auch mit Augenmaß hin und stimmt fast immer im 1 mm Bereich.

Die angesprochenen Erfahrungswerte ruft man ja auch ab, wenn man das Feintuning der Auflagekraft einstellt. Die Herstellerempfehlung trifft erfahrungsgemäß den "Nagel zu 90% auf den Kopf". Der Rest ist Feintuning mit dem Gehör.

Gerd

akem
Inventar

#17 erstellt: 20. Feb 2022, 15:24

Die Bedienungsanleitung des Thorens sagt: der Diamant muß genau unter dem kleinen Knubbel am Headshell sein. An der Vorderkante des Headshells ist mittig so ein kleiner Knubbel.
Dann natürlich noch das System so ausrichten, daß seine Seitenkanten parallel zu den Headshell-Seitenkanten ist. Fertig...
Schlimmstenfalls stimmt dann die Tonarm-Höhe nicht ganz (beim TD280 nicht einstellbar). Aber das dürfte zu vernachlässigen sein wenn man nicht gerade einen sehr scharfen Nadelschliff verwendet. Falls doch, kann man immer noch Distanzplättchen am Headshell verwenden (waren damals im Beipack des TD280).
Am Ende natürlich noch Auflagekraft und Antiskating korrekt einstellen.

Gruß
Andreas

einstein-2
Inventar

#18 erstellt: 20. Feb 2022, 15:44

Hallo
Aber mit diesem Knubbel an der Stirnseite vom Headshell, ist immer noch nicht der Übergang eingestellt.

akem
Inventar

#19 erstellt: 20. Feb 2022, 16:09

Doch, ist er - vorausgesetzt, die Position des Headshells am Armrohr wurde nie verändert (=seitliche Schraube am Headshell wurde nie gelöst).

Gruß
Andreas

hpkreipe
Inventar

#20 erstellt: 20. Feb 2022, 16:10

Hi,

zwei Aspekte:

Eine Schablone zum Einstellen zu besitzen, meint ja noch nicht, sich sklavisch auf den 1/10 mm an eine der Vorgaben halten zu müssen. Die Abweichung zu kennen genügt auch.

Wenn in der Bedienungsanleitung angegeben ist, wie der Überhang mit der Original-Headshell einzustellen ist, past der auch. Habe bei unseren Thorens-Plattenspielern noch nie etwas anderes eingestellt.

Ich meine Sony hat einmal +/- 2 mm angegeben. Besser sieht man es eh nicht …

Es waren dann doch drei Aspekte.

plattenspielersindbesse...
Neuling

#21 erstellt: 21. Feb 2022, 20:30

Hallo an Alle,

ich habe eben den empfohlenen TA bestellt und auch gleich einen neuen Riemen.
Die original Einstellschablone habe ich noch. Montage der neuen TA stelle ich mir nicht so schwer vor. Ich sehe zwei Schrauben und vier Pins mit Steckern. Mit etwas Gefühl erscheint mir das machbar. Anderenfalls komme ich wieder und heule mich hier aus. Oder, wenn der Thorens wieder läuft und ich die erste Scheibe gehört habe

Danke!

plattenspielersindbesse...
Neuling

#22 erstellt: 06. Mrz 2022, 18:05

Ich habe es endlich umgesetzt. Den neuen Riemen und den empfohlenen Tonabnehmer hatte ich schon Wochen hier liegen, aber heute habe ich mich mal ran getraut. War ein bisschen Gefummele, aber der Thorens läuft endlich richtig und der Tonabnehmer ist super. Danke!

Marsilio
Inventar

#23 erstellt: 06. Mrz 2022, 20:39

Na also.

Der TD2870 ist nämlich ein ganz anständiger Plattenspieler, mit dem man gut Platten hören kann. Wäre schade, wenn der nur herumstehen würde.

LG
Manuel