Denon DP-47F Tonarm "fällt" auf die Platte

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r.polli
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 10. Jun 2018, 17:13
Hallo und einen schönen Tag,

der Titel sagt schon alles. An meinem erst knapp über 35 Jahre alten Plattenspieler funktioniert das sanfte auf und ab des Tonarmes nicht mehr.

Schon beim Einschalten fährt der Arm nicht mehr sanft nach oben.

Beim Starten dann gibt es einen Ruck und der Arm ist Oben. Über der Platte wartet der Arm ca. 4 Sek. und "fällt" dann auf die Platte. Wenn der Arm am Ende der Platte in die Endstellung zurückgefahren ist wieder eine Wartezeit von ca. 4 Sek. und der Arm fällt auf den Ablagebock.

Ich habe mir schon das Service Manual angetan, konnte aber zu diesem Problem keine Lösung finden.

Gruß
Roland
akem
Inventar
#2 erstellt: 10. Jun 2018, 17:50
Wahrscheinlich ist das Silikonöl in der Lifthülse eingetrocknet oder herausgelaufen. Du brauchst Silikonöl mit einer Viskosität von mindestens 300.000, besser 500.000. SME nimmt gar 1.000.000...
Irgendwie mußt Du dann die Lifthülse zerlegen, mit Alkohol reinigen und neu mit Silikonöl versehen. Vielleicht erklärt das Servicemanual, wie das geht.

Gruß
Andreas
r.polli
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Jun 2018, 18:43
Hallo,

das Dumme ist, ich habe keine Ahnung wie der Lift funktioniert. Im service manual ist als Teil nur der komplette Arm dargestellt. Wie dieser Arm aufgebaut ist wird nicht gezeigt.

Gruß
Roland

PS: inzwischen hat mir ein Kenner der Materie - vielen Dank noch einmal - zu folgender Erkenntniss verholfen. Ich zitiere:


Die Arme werden rein elektronisch gesteuert, haben Sensoren und Linearmotoren, darüber wird alles eingestellt, bzw. geregelt, Auflagekraft, AS, Q-Dämpfung, Transport … vermute das dürfte auch Dir bekannt sein.


Schon wieder habe ich einiges gelernt. Das wird dann also eine Reparatur für einen Elektrononik Champ.


[Beitrag von r.polli am 10. Jun 2018, 19:15 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 10. Jun 2018, 20:39
Hallo,

Seite 11 Punkt 1 und 2 beschreibt zwei Dinge die du mit einem Multimeter nachmessen und justieren kannst.
Ich glaube jedoch nicht, daß das was mit der Absenkgeschwindigkeit zu tun hat.
Bei mir war eine der Adjustmentschrauben gebrochen und die falsche Voltzahl bewirkte nur ein schiefes aufsetzten. Aber was weiß ich schon.
Schaden tut es nicht und man kommt an die Messpunkte, ohne eine Platine auszubauen. Die zu finden war weitaus schwieriger.
Einen Versuch ist es wert.

Ansonsten müßte auf Seite 8 nachgemessen werden, auch wenn man nur eine Fehlerlokalisierung machen kann, sollte der IC einen Hau haben.

Gruß Evil
r.polli
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Jun 2018, 08:15
To whom it may concern,

hallo liebe Helfer.

Ich habe jetzt die von Evil aufgeführten Messungen und Einstellungen durchgeführt. Und das bei meinen Lötkünsten War alles in Ordnung.

Jetzt werde ich als nächstes die Kondensatoren mit einer Lupe unter die Augen nehmen. Solche "großen" Teile traue ich mir zu überprüfen. Denon habe ich auch schon mal angeschrieben; mal schauen was da raus kommt.

Gruß
Roland
evilknievel
Inventar
#6 erstellt: 11. Jun 2018, 09:40
Moin,

der nächste Schritt könnte das nachlöten der Platine sein (kalte Lötstellen) .
Um defekte Kondensatoren zweifelsfrei zu identifizieren, müßte man sie auslöten und nachmessen.

Es sieht so aus, daß im old-fidelity Forum ein Denon Experte sitzt.
https://old-fidelity.de/thread-13269.html

Beschreibt nicht dein Problem, aber User Gorm scheint mit der Schaltung recht fit zu sein.

Gruß Evil
r.polli
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 11. Jun 2018, 14:46


vielen Dank für Ihre Anfrage.
Eine Ferndiagnose des Problems ist leider nicht möglich. Ohne technische Prüfung können wir das beschriebene Phänomen nicht beurteilen.
Wir empfehlen Ihnen eine Überprüfung durch unsere autorisierten Denon Servicestelle:


Das war die Antwort von Denon. Noch nicht mal einen Ratschlag wie/was überprüft werden soll. Schade
r.polli
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Aug 2018, 13:10
Hallo und einen schönen Tag,

für mich leider in Bezug auf diesen Denon kein so schöner Tag.

Ich habe das Teil zu einem Menschen gegeben, der sich mit so alter Elektronik und Mechanik auskennt, einem Neffen von mir.

Die Kondensatoren müssten (fast) alle ausgetauscht werden; ich wusste gar nicht, dass die so altern können und die Kapazitäten dann in den "Keller" gehen können.

Einige andere Teile - Widerstände, Potis - könnten auch erneuert werden.

Die Mechanik hat mein Neffe - so etwas lasse ich halt gerne in der Familie - schon gereinigt und eingestellt. Der hat vielleicht geschimpft, dass meine Frau und ich immer so viel geraucht haben. Ich schäme mich schon fast, so viel Zeit hat er schon investiert.

Ich habe also entschieden, das der "Junge" den Dreher behalten darf und das Teil für sich in Ordnung bringen kann; das möchte er auch gerne. Ich habe mir den Tonabnehmer ausgebaut - ein DL160 was erst 50 bis 100 Stunden gelaufen ist - denn mein Neffe ist ein Ortofon MC Quintet Red Fan. Dann ein "Tschüss" und wieder ein Teil Vergangenheit hinter mich gelassen.

Gruß
Roland
Jonassche
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 16. Jun 2023, 14:22
Hallo liebe Hifi-Community!
Ich bin seit heute neu in diesem Forum, falls also einmal nicht alles geschriebene Regelkonform ist, bitte ich um Korrektur.
Zu mir: Ich bin Jonas, 23 Jahre und komme aus dem Landkreis Augsburg.
Ich besitze zwar bereits den Ein oder Anderen Plattenspieler, seit 2 Tagen darf ich jedoch auch einen schönen
Denon DP-47F mein Eigentum nennen. Er funktioniert soweit, Teller dreht, Plattengrößen werden erkannt wie sie sollen.
Nur leider hat er exakt das Selbe Problem, wie es Roland hatte. Der Tonarm schnalzt förmlich nach oben, lässt
Sich aber auch genau so auf den Teller "fallen". Dass das auf Dauer nicht gut sein kann, ist klar. Ich hoffe dass du, Roland, auch heute
Noch hier im Forum aktiv bist, und mir evtl einen Tipp geben kannst, was der damalige Defekt war. Bin hier förmlich am Verzweifeln
Vielen Dank schonmal!
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 16. Jun 2023, 15:53

Jonassche (Beitrag #9) schrieb:
... Ich hoffe dass du, Roland, auch heute
Noch hier im Forum aktiv bist, und mir evtl einen Tipp geben kannst, was der damalige Defekt war. Bin hier förmlich am Verzweifeln
Vielen Dank schonmal!


Hallo @Jonassche,

leider scheint sich "Roland" selber gelöscht zu haben, deshalb wohl nicht mehr aktiv.

Wenn man im Netz schaut, dann scheint dieses Phänomen öfter bzw. ähnlich oft vorzukommen. Wenn man grob weiß was ein Multimeter ist und etwas technisches Verständnis hat, dann kann man der Lösung aber auf die Spur kommen.

Das ServiceManual gibt es z.B. hier und da könnte für Dich die Seite 11 interessant sein.

Gruß Uwe
Jonassche
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 16. Jun 2023, 16:55
Hallo Uwe,

es ist wirklich toll, wie schnell einem hier geholfen wird. Danke für deinen Ratschlag! Ich besitze ein Multimeter und anwenden kann ich es auch so halbwegs. Ich werde mal mein Bestes geben, als Ersatzteilspender ist er doch zu schade... Schönen Freitag Abend!
Grüße Jonas
Uwe_1965
Inventar
#12 erstellt: 16. Jun 2023, 17:28
Hallo Jonas,

aber trotzdem erstmal S.8+9 durchlesen, damit Du etwas die Logik bei IC2 verstehst.

Und versuche erstmal TP5 zu finden (müßte in der Nähe von IC5 Pin5 sein), ich weiß nicht wie gut man da ran kommt, am Ende mal hochbocken, wichtig ist, das Du da bequem und sicher dran kommst. Und wenn Du trotzdem mutig bist, versuche erstmal nur den Wert zu messen der dann nach etwa 7s anstehen soll. Wenn es schneller geht wie 7s, dann müßte man sich mal C22 und R52 genauer anschauen, das ist ein Zeitglied und dann scheint der Kondensator austauschwürdig sein.

Du kannst auch Bilder über die IMG Funktion hochladen.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 16. Jun 2023, 17:30 bearbeitet]
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