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Instandsetzung eines Trio KP-7070 (Erfahrungsbericht)+A -A |
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Autor |
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#Darkstar#
Inventar |
#1 erstellt: 02. Dez 2017, 07:47 | |||
Bereits seit längerem war ich auf der Suche nach einem Trio KP-5050 Plattenspieler. Das Gerät stammt aus dem Hause Kenwood und wurde hierzulande scheinbar nie verkauft. Es handelt sich um einen schweren manuellen Plattenspieler mit Holzzarge aus den späten 70gern. Der KP-5050 und sein quarzgeregelter Bruder KP-7070 liegen damit vom Baujahr her zwischen dem hierzulande besser bekannten KD-750 (den ich ebenfalls besitze) und dem sehr beliebten KD-990 (7010, 8030), den ich auch schon hatte, aber wieder verkauft habe. Die einzigen Angebote, die ich fand (HiFi Stark), kamen aus Russland und Japan. Und so sollte er laut Katalog eigentlich aussehen: Umso erfreuter war ich, als ich bei eBay das Angebot eines Trio KP-7070 fand, wenn auch laut Beschreibung in einem bemitleidenswerten Zustand. Der KP-7070 ist optisch nahezu identisch, ist aber zusätzlich quarzgeregelt. Also habe ich mich mit dem Verkäufer in Verbindung gesetzt und auch schnell geeinigt. Später sollte sich herausstellen, dass es sich bei dem Verkäufer um einen Kollegen hier aus dem Forum handelt, der eigentlich einen Pioneer Plattenspieler gekauft hatte, dann aber versehentlich den Trio KP-7070 geliefert bekommen hatte. Aufgrund der hohen Frachtkosten wäre eine Rücksendung unwirtschaftlich gewesen. Um dem geschundenen Gerät nicht noch mehr zu zumuten holte ich den Dreher persönlich ab (immerhin 200km einfacher Weg) und konnte so den netten Verkäufer auch gleich noch persönlich kennen lernen. Ein kurzer Check vor Ort bestätigte den vom Verkäufer beschriebenen Zustand zu 100%. Nebenbei erfuhr ich noch sehr interessante Details darüber, wie man aus Japan Waren importieren kann, was dazu geführt hat, dass ich mittlerweile bei Yahoo Auctions in Japan auch noch zwei KP-5050 ersteigert habe, die mittlerweile auf dem Weg zu mir sind. Aber das ist eine andere Geschichte. Zufrieden trat ich den Heimweg an, nicht ohne vorher zu versprechen, über die Fortschritte bei der Instandsetzung zu berichten. Weiter geht's im nächsten Post und dann gibt es auch die ersten Bilder vom Zustand. [Beitrag von #Darkstar# am 02. Dez 2017, 08:02 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#2 erstellt: 03. Dez 2017, 07:51 | |||
Optischer Zustand Zunächst einmal fallen die offensichtlichen Beschädigungen der Zarge auf. Das Furnier ist teilweise abgeblättert, die gesamte Zarge an der Unterkante aufgequollen. Hier hilft nur komplette Neuanfertigung der Zarge. Die Gerätefüße sind alle vorhanden und in gutem Zustand. Die Abdeckhaube ist ohne Risse aber stark vergilbt und trüb. Die Scharniere sind beide gebrochen, so dass die Haube nicht mehr von alleine offen bleibt. Auffällig ist, dass Kenwood/Trio die Scharniere im Vergleich zu den Vorgängern (KD-750) geändert hat. Was zuvor noch komplett aus Metall war, ist hier jetzt aus Kunststoff und offenbar dem Gewicht der Haube nicht dauerhaft gewachsen. Die Haube ist weitgehend identisch zu den Vorgängermodellen. Teller und Tonarm sind unauffällig, leichtgängig und scheinen unbeschädigt zu sein. Ebenso ist die Tellermatte original und in gutem Zustand. Ausser der Headshell fehlen keine Teile. Sogar der Single Puk ist vorhanden. Im nächsten Post geht es weiter mit dem Funktionstest [Beitrag von #Darkstar# am 03. Dez 2017, 08:17 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#3 erstellt: 03. Dez 2017, 10:20 | |||
Funktionstest Teil 1 Kabel in die Steckdose und los geht's. Leider ist das nicht so einfach. Das Japan Modell ist nur für 100V ausgelegt und nicht umschaltbar. Daher ist der Betrieb nur mit einem Konverter möglich. Da dies aber nicht mein erster Dreher dieser Art ist, habe den notwendigen Konverter da. Nach Betätigung des Netz-Schalters läuft der Teller sofort los. Schon mal nicht gut. Eigentlich sollte er dies erst nach Drücken der Start Stop Taste tun. Apropos Start/Stop Taste: Bis auf den Netzschalter sind das bei diesem Gerät Sensor Tasten. Der Teller dreht also sofort los mit undefinierter Geschwindigkeit - schneller als 33 aber langsamer als 45. Ein kurzer Druck auf die 33 Taste und der Dreher ändert die Geschwindigkeit auf quarzgeregelte 33,3 Umdrehungen. Umschalten auf 45 funktioniert ebenfalls. Zumindest bestätigt das auch die Quartzlock Anzeige. Da der Dreher keine Stroboskop Markierungen hat, muss ich das zunächst einmal glauben. Ein weiterer Test mit der RPM Calculator App ergibt, dass die Drehzahl korrekt ist. Ein Drücken der Stop-Taste bewirkt, dass der Teller zunächst abbremst, die Quartzlock Anzeige erlischt, der Teller dreht aber sofort wieder auf die zu Anfang beschriebene undefinierte Drehzahl hoch. So etwas ähnliches habe ich doch schon einmal bei einem Yamaha D6 gesehen?!? Mein Verdacht fällt spontan auf einen defekten Kondensator. An dieser Stelle meine erste Frage an das Forum: Was glaubt ihr? [Beitrag von #Darkstar# am 03. Dez 2017, 10:22 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#4 erstellt: 03. Dez 2017, 10:20 | |||
Funktionstest Teil 2 Als nächstes schliesse ich Cinchkabel und Massekabel an einen Project PreAmp an und schaue mich in meinem Fundus nach einem geeigneten Tonabnehmer zum Testen um. Meine Wahl fällt auf ein AT-OC5 an einem Technics SH-100 Headshell. Das MC System erscheint mir im Hinblick auf den doch recht schweren Arm als geeigneter Testkandidat. Da ich dieses System auch schon an meinem KD-750 betrieben habe, ist der Überhang korrekt eingestellt, so dass ich mir über die weitere Justage zunächst einmal keine Sorgen machen muss. Tonarm in Waage gebracht, Auflagekraft eingestellt und los geht's. Auf den Teller kommt die Maxi Single von "Two Tribes" von Frankie goes to Hollywood, die ich immer ganz gerne zum Testen nehme. Tonabnehmer über die Einlaufrille, Tonarm Lift betätigt und.... ...der Tonarm plumpst ziemlich ungebremst nach unten. Ich denke mir: "Das hätte ich auch vorher mal ausprobieren können" und notiere mir auf meiner ToDo Liste, dass das Silikon Öl im Lift erneuert werden muss. Das was mittlerweile aus den Boxen schallt, klingt allerdings sehr beeindruckend. Die Platte läuft ohne Probleme und in gleichbleibend hoher Qualität bis zum Ende durch. Weitere Tests mit anderen Platten verlaufen ähnlich. Fazit: Der Teller dreht, der Tonarm ist unbeschädigt. Damit sollte einer Instandsetzung eigentlich nichts im Wege stehen. [Beitrag von #Darkstar# am 03. Dez 2017, 14:59 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#5 erstellt: 03. Dez 2017, 15:15 | |||
Instandsetzung des Tonarm Liftes Wie beschrieben plumpst der Lift ungebremst nach unten. Da hilft nur neues Silikon Öl. In meinem Fall mit der Viskosität 500.000. Hierzu zuerst einmal den oberen Teil der Lift Kapsel abschrauben und abnehmen. "Vorsicht, die Liftfeder" denke ich noch, da springt sie mir auch schon entgegen und ich kann sie gerade noch hinter dem Schrank verschwinden sehen. Unglaublich, dass mir so etwas immer noch passiert. Als nächstes nehme ich die Liftbank ab und den Liftbolzen aus der Kapsel, reinige ihn mit einem Küchentuch und schmiere das ganze großzügig mit Silikonöl ein. Den Bolzen zurück in die Kapsel, die Feder hinterm Schrank vorgeholt und von den anhaftenden Wollmäusen befreit und alles wieder zusammengebaut. Ein schneller Test: Der Tonarm senkt sich nun schön langsam, so wie es sein soll. Leider habe ich keine Fotos gemacht. Daher die Fotos des Tonarm Lifts meines JVC QL-5, der im wesentlichen genau so aufgebaut ist. [Beitrag von #Darkstar# am 03. Dez 2017, 15:37 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#6 erstellt: 03. Dez 2017, 15:56 | |||
Das Service Manual Nach kurzem Überlegen habe ich beschlossen, dass ich zuerst das Elektronik Problem in Angriff nehme und mich danach um die Optik kümmere. Zur Unterstützung möchte ich mir zuerst einmal das Service Manual von Vinylengine (VE) herunterladen. Wie schon erwähnt, wurde dieser Plattenspieler nur in Japan verkauft. Dies merkt man leider auch auf VE. Hier ist das Gerät leider gänzlich unbekannt. Alles was ich sonst so im großen, weiten Internet finde ist auf Japanisch und damit auch nicht sonderlich hilfreich. Nach langem Suchen finde ich den entscheidenden Hinweis: Mein Trio KP-7070 ist bis auf dieZarge technisch baugleich mit dem Kenwood KD-650, zu dem auf Vinylengine auch alle nötigen Unterlagen vorhanden sind. Vinylengine Ein schneller Blick in das Service Manual bestätigt dies. Alles was ich da sehe, kommt mir von meinem KP-7070 sehr bekannt vor. Prima, dann kann es ja los gehen. |
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#Darkstar#
Inventar |
#7 erstellt: 04. Dez 2017, 06:51 | |||
Fehlersuche Wie bereits beschrieben dreht der Plattenspieler sofort nach dem Einschalten per Netzschalter und lässt sich auch mit der Stop Taste nicht zur Ruhe bringen. Mein nächster Schritt ist damit erst einmal die Sichtung des Innenlebens. Und das sieht so aus: Die einzige optische Auffälligkeit ist hier für mich ein weisslich verfärbter IC. Der sich nach genauerem Hinsehen als SAS560 IC aus dem Hause Siemens entpuppt. Weitere Recherchen ergeben, dass dieser Baustein für die Steuerung von Sensor Bedienfeldern verwendet wird. Ein Zusammenhang zum beobachteten Fehler könnte also bestehen. Doch wo bekommt man einen 40 Jahre alten IC her? Nach kurzer Suche entdecke ich tatsâchlich einen Händler aus Deutschland der die Teile NOS verkauft. Für 7,- Euro inklusive Versand bestelle ich ein Exemplar. |
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#Darkstar#
Inventar |
#8 erstellt: 04. Dez 2017, 07:39 | |||
Weitere Fehlersuche Da ich das beschriebene Verhalten jedoch auch schon als Folge von einem defekten Kondensator erlebt habe, mache ich mich auf die Suche nach den üblichen Verdächtigen. Laut Service Manual des KD-650 sieht das zunächst einmal so aus: Laut Foto so: Mehr aus Vermutung als aus tatsächlichem Wissen tippe ich auf den mit C103 bezeichneten Kondensator. Laut Teileliste 0,047µF +/-5%. [Beitrag von #Darkstar# am 04. Dez 2017, 07:45 bearbeitet] |
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ad-mh
Inventar |
#9 erstellt: 04. Dez 2017, 07:54 | |||
Moin, den dicken Kondensator auf der Netzteilplatine würde ich direkt mit tauschen. Ansonsten berichte bitte weiter. VG Andreas |
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MAG63
Stammgast |
#10 erstellt: 04. Dez 2017, 10:03 | |||
Wenn der Entstörkondensator durch den Defekt kurzschließt, läuft beim Einschalten der Spannungsversorgung das Laufwerk direkt an, das würde den einen Fehler schon mal erklären. Das erklärt aber nicht das Drehzahlverhalten des Laufwerks, hier solltest du hergehen und die Elkos auf der Steuerplatine erneuern, dadurch könnte dieses Problem bereits gelöst werden. |
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#Darkstar#
Inventar |
#11 erstellt: 04. Dez 2017, 10:07 | |||
Hallo Andreas, Danke für deinen Tip. Das werde ich tun. Und außerdem Danke dafür, dass Du hier als erster das Schweigen brichst. Es ist so einsam, wenn man nur mit sich selbst diskutiert und ohne Hilfe aus dem Forum werde ich den Patienten vermutlich nicht heilen können. Viele Grüße Christian |
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maicox
Stammgast |
#12 erstellt: 04. Dez 2017, 10:20 | |||
Hallo, Ich würde aus dem Bauch heraus auch auf den Kondensator (oranger "Bonbon") tippen. Bau da einen neuen X2 (275V) Entstörkondensator ein. Auch würde ich alle Elkos ersetzen. Auch den großen auf der Netzteilplatine. Sollten da auch noch Tantal-Kondensatoren verbaut sein, was ich auf den Bildern nicht richtig erkennen kann, würde ich diese auch gleich mit ersetzen. |
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#Darkstar#
Inventar |
#13 erstellt: 04. Dez 2017, 13:21 | |||
Das Laufwerk dreht ja präzise auf 33 und 45 sobald ich diese Drehzahl anwähle. Habe nur noch nicht ermittelt, mit welcher Zahl er dreht, wenn ich ihn einfach nur einschalte. Auf jeden Fall schneller als 33. Werde ich heute Abend aber nachholen. Edit: Habe es jetzt nochmal überprüft und muss meine ursprüngliche Angabe korrigieren: Es sind genau 45 Umdrehungen. Also gehe ich zunächst einmal davon aus, dass an der Stelle alles in Ordnung ist. [Beitrag von #Darkstar# am 04. Dez 2017, 18:20 bearbeitet] |
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ad-mh
Inventar |
#14 erstellt: 04. Dez 2017, 17:00 | |||
Warum erinnert mich das an diverse Threads zu "Dual dreht zu schnell". Im Dual Board bist Du eh angemeldet. Die dortige Fehlersuche und -findung würde ich auf den Trio übertragen. Wenn ein socher Fehler beim 621 auftraucht, heißt der Bösewicht "Röderstein". VG Andreas [Beitrag von ad-mh am 04. Dez 2017, 17:01 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#15 erstellt: 04. Dez 2017, 18:24 | |||
Habe ich mittlerweile bestellt. Ich berichte dann wieder, wenn er eingebaut ist. |
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#Darkstar#
Inventar |
#16 erstellt: 06. Dez 2017, 16:01 | |||
Das "orangene Bonbon" habe ich mittlerweile gegen einen WIMA MP 3-X2 275V 0,047uF RM15 getauscht. Leider ohne Effekt. Der Dreher verhält sich genau wie vorher. Ich werde jetzt auch noch alle anderen Kondensatoren auf dieser Platine tauschen. Da wären noch: 2x 0,1µF 100V und der große mit 2200µF 35V. Letzteren finde ich leider nur radial. Weiss einer von Euch, wo ich den axial bekomme? Viele Grüße Christian [Beitrag von #Darkstar# am 06. Dez 2017, 16:25 bearbeitet] |
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maicox
Stammgast |
#17 erstellt: 06. Dez 2017, 17:43 | |||
Hallo,
Also was jetzt genau? Dreht er auf 45 U/Min und läßt sich nicht umschalten auf 33 ? Hast Du Dir den Schalter/ Umschalter mal genauer angesehen, gründlich gereinigt, alle Steckverbindungen mal gelöst und wieder zusammengesteckt bzw. mal genauer gemessen? Gerade bei den "Sensor-gesteuerten" Tasten bzw. deren Ansteuerung kann der Fehler liegen. Kann - muss nicht. Die Elkos auf der Ansteuerungsplatine hast Du alle schon ersetzt? Den gesuchten axialen Elko bekommst Du z.B. beim "großen C" als 2200µF 40Volt - Artikelnummer 446193 ... |
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#Darkstar#
Inventar |
#18 erstellt: 06. Dez 2017, 18:04 | |||
Ich kopiere einfach noch einmal die Fehlerbeschreibung von weiter oben hierher: Der Teller dreht bei Betätigung des Netz-Schalters sofort mit Drehzahl 45 los.mit Ein kurzer Druck auf die 33 Taste und der Dreher ändert die Geschwindigkeit auf quarzgeregelte 33,3 Umdrehungen. Umschalten auf 45 funktioniert ebenfalls. Zumindest bestätigt das auch die Quartzlock Anzeige. Da der Dreher keine Stroboskop Markierungen hat, muss ich das zunächst einmal glauben. Ein weiterer Test mit der RPM Calculator App ergibt, dass die Drehzahl korrekt ist. Ein Drücken der Stop-Taste bewirkt, dass der Teller zunächst abbremst, die Quartzlock Anzeige erlischt, der Teller dreht aber sofort wieder auf die zu Anfang beschriebene undefinierte Drehzahl hoch. Die Umschaltung funktioniert, ebenso beide Drehtzahlen. Die Stop-Taste löst die Tellerbremse aus, Teller bleibt fast stehen, danach geht der Dreher in den Ausgangszustand zurück und dreht auf 45. Viele Grüße Christian [Beitrag von #Darkstar# am 06. Dez 2017, 19:42 bearbeitet] |
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Dan_Seweri
Inventar |
#19 erstellt: 06. Dez 2017, 18:19 | |||
2200µF = 2,2 mF => In der Millifarad-Angabe ist das Standardware. Kostet bei Reichelt 1,15 Euro: https://www.reichelt.de/?ARTICLE=126785&PROVID=2788 [Beitrag von Dan_Seweri am 06. Dez 2017, 18:20 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#20 erstellt: 07. Dez 2017, 07:38 | |||
Danke Dan_Seweri, Maicox. Muss diese Woche noch nach Frankfurt Innenstadt, da werde ich dem großen "C" einen kurzen Besuch abstatten. [Beitrag von #Darkstar# am 07. Dez 2017, 07:39 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#21 erstellt: 28. Dez 2017, 19:20 | |||
So kurz vor Jahresende muss ich noch kurz einen Zwischenstand geben: Die Kondensatoren auf dem Power Circuit Board sind jetzt alle erneuert. Gebracht hat' s leide nix. Das Verhalten ist noch genauso wie vorher. I am still confused, but now on a higher level. Für dieses Jahr bleibt es erst einmal dabei. Nächstes Jahr geht's weiter. |
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höanix
Inventar |
#22 erstellt: 05. Jul 2019, 17:42 | |||
Moin Christian, falls es Dir nicht aufgefallen ist, das Jahr ist auch schon wieder zu Ende. Gruß Jörg |
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#Darkstar#
Inventar |
#23 erstellt: 05. Dez 2020, 06:21 | |||
Ja, der Jörg hat Recht! Nachdem das Projekt nun fast zwei Jahre vor sich hin geschlafen hat, habe ich mich aufgerafft und weitergemacht. Auf der Netzteilplatine sind inzwischen alle Kondensatoren getauscht, trotzdem läuft der Dreher beim Einschalten sofort los. Im Moment bin ich hier etwas ratlos. Da er ansonsten aber funktioniert und ich mich an die Steuerplatine noch nicht rantraue, lasse ich das jetzt erst einmal so In der Zwischenzeit habe ich mit dem Nachbau der vollkommen verranzten Originalzarge begonnen. Als Material habe ich mich für 16mm MDF entschieden. Das Original ist aus 15mm Pressspan. Die rohe Kiste noch ohne Ausschnitte sah so aus: Bei der Wahl des Oberflächenfinish bin ich nach meinen etwas schmerzhaften Erfahrungen mit einem Trio KP-5050 aus einem anderen Projekt von Hochglanzschwarz wieder abgekommen. Ohne Profiwerkzeug ist das definitiv nicht hinzukriegen, so dass ich mich dann doch an den netten Autolackierer um die Ecke gewandt habe, der das in hervorragender Qualität für mich gemacht hat. Allerdings hat er mir zu verstehen gegeben, dass dies aufgrund des doch Recht hohen Aufwands ein einmaliger Freundschaftsdienst war. Also musste ich mir für den KP-7070 etwas anderes überlegen. Die Entscheidung fiel auf Palisander Echtholzfurnier, das ich dann in einem dunklen Mahagonie Ton gebeizt habe. Nach unzähligem Schleifen und Ölen sieht die Kiste nun so aus: [Beitrag von #Darkstar# am 05. Dez 2020, 06:57 bearbeitet] |
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.JC.
Inventar |
#24 erstellt: 05. Dez 2020, 07:56 | |||
Vielversprechend. |
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höanix
Inventar |
#25 erstellt: 05. Dez 2020, 11:21 | |||
Moin Christian Sieht richtig gut aus, willst du da wirklich Löcher reinbohren? Gruß Jörg |
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#Darkstar#
Inventar |
#26 erstellt: 05. Dez 2020, 12:48 | |||
Ja, der Gedanke schmerzt.... Aber ich könnte statt dessen ja immer noch einen Setzkasten draus bauen. |
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#Darkstar#
Inventar |
#27 erstellt: 05. Dez 2020, 13:06 | |||
Habe einen neuen Verdächtigen für mein Elektronik Problem entdeckt. Das an der Oberen Kante der Platine mit D1 bezeichnete Bauteil ist offensichtlich eine Diode. Wenn ich das richtig verstanden habe sollte diese den Stromfluss sperren. Nach meinem Verständnis müsste damit der Widerstand im ausgeschalteten Zustand unendlich sein. Bei meiner ist der Widerstand 0 Ohm. Bin zwar kein Elektriker, denke aber Mal, dass dies ein Kurzschluss ist. Frage an das Forum: Liege ich damit falsch oder interpretiere ich das richtig? Mein nâchstes Problem ist, dass ich nicht weiss, welches Ersatzteil ich benötige. Die aufgedruckte Bezeichnung lautet "GI W02 8027". Wenn mir hierzu jemand einen entsprechenden Link schicken könnte, wäre das prima. [Beitrag von #Darkstar# am 05. Dez 2020, 13:08 bearbeitet] |
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T.N.T.´79
Stammgast |
#28 erstellt: 05. Dez 2020, 15:26 | |||
Hallo, das sieht mir eher wie ein Gleichrichter aus. Das Teil hat ja anscheinend vier Anschlüsse. Zweimal AC und einmal jeweils + und - für Gleichspannung. [Beitrag von T.N.T.´79 am 05. Dez 2020, 15:27 bearbeitet] |
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frank60
Inventar |
#29 erstellt: 05. Dez 2020, 16:33 | |||
Habe ich mir gedacht. Der Elko kann mit dem Problem schon einmal wenig bis nichts zu tun haben. Und vor dem Wechsel hätte man ihn ja mal messen können. Generell halte ich nichts von der weit verbreiteten Unsitte, grund- oder anlaßlos sämtliche Kondensatoren zu wechseln, unnötige Arbeit, unnötige Kosten.
Nein, ein Brückengleichrichter. Also 4 Dioden. Auch hier gilt messen. Kommt an + und - eine Gleichspannung raus, ist das Teil in Ordnung. Und o.g. Elko ist der Siebelko dahinter. Als 1. Verdächtigen würde ich mal IC1 ausmachen. Prüfen, ob der tatsächlich nach dem Einschalten in den Stop Mode geht und dann das passende Signal ausgibt. Das muß noch lange nicht heißen, daß er defekt ist, bei Geräten diesen Alters und noch dazu Hartpapier PCBs sind oft genug kalte Lötstellen oder Haarrisse Fehlerursache. Da bleibt keine andere Lösung, als Schritt für Schritt den Schaltplan und die Stop Funktion abzuarbeiten. Als Allererstes das komplette PCB ordentlich nachzulöten, ist im Gegensatz zum pauschalen Kondensatortausch nie verkehrt und hat schon so manchen Fehler behoben. Auch bei angeblich defekten Elkos war die eigentliche Fehlerursache eine kalte Lötstelle, die sich beim Tausch natürlich erledigt hat. |
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#Darkstar#
Inventar |
#30 erstellt: 05. Dez 2020, 16:43 | |||
OK, also ein Gleichrichter: Ich glaube, ich habe sogar schon den richtigen gefunden Reichelt Alle Lötstellen auf dem Power Circuit Board sind ja nicht so furchtbar viele... [Beitrag von #Darkstar# am 05. Dez 2020, 16:50 bearbeitet] |
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frank60
Inventar |
#31 erstellt: 05. Dez 2020, 19:35 | |||
Der Fehler wird wohl eher auf dem Motor PCB sitzen. Hast Du denn den Gleichrichter geprüft, ob er tatsächlich defekt ist? Genau das glaube ich nicht, denn sonst würde der Plattenspieler nicht mit der korrekten Geschwindigkeit drehen, wenn die entsprechende Drehzahl gewählt wird. Die Spannungsversorgung dürfte also in Ordnung sein, war sie wohl auch vor dem Teiletausch. Bei solchen Fehlern ist mit Raten und auf Verdacht tauschen nichts zu holen, da heißt es messen, prüfen. |
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#Darkstar#
Inventar |
#32 erstellt: 06. Dez 2020, 07:44 | |||
Hallo Frank, Danke für Deine umfangreichen Tips. Ich hatte gehofft, um die andere Platine herum zu kommen... Was ist das auf dem Power Circuit Board unten links ( mit dem Kühlkörper)? Ist da noch was zu holen? Viele Grüße Christian |
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.JC.
Inventar |
#33 erstellt: 06. Dez 2020, 07:56 | |||
Moin,
richtig, aber man muss wissen, was man misst, also das Messergebnis beurteilen können. Und wissen, wo man suchen und messen muss, also rein logisch aus dem Fehlerbild heraus vorgehen. |
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frank60
Inventar |
#34 erstellt: 06. Dez 2020, 13:01 | |||
Bei diesem relativ eindeutigen Fehlerbild kommt eigentlich, schaut man in das Servicemanual, nur der fehlerhafte Stop Mode in Frage, also ab dem entsprechenden Ausgang von IC1 prüfen.
Das ist der Längsregler IC zur Spannungsstabilisierung, ein ganz normaler 7815. Also testen, ob da am Pin 16 des Power PCB eine saubere Gleichspannung mit 15V rauskommt. Sollte auch so sein, da der Teller bei gewählter Geschwindigkeit ja sauber läuft und nur im Stop Mode unkontrolliert rotiert. |
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#Darkstar#
Inventar |
#35 erstellt: 17. Dez 2020, 19:05 | |||
Ich habe das Elektronik Problem erst einmal wieder vertagt. In ca. 2 Monaten kommt ein zweiter KP-7070 aus Japan an. Dann kann ich mittels Quertausch zumindest die defekte Baugruppe identifizieren. Jetzt geht es erst einmal mit der Fertigstellung der neuen Zarge weiter. Um die Löcher passgenau bohren und fräsen zu können, will ich mir als nächstes eine Pappschablone machen. Dazu habe ich das ganze Gerät nun zerlegt. Hier nocheinmal ein Blick auf die alte Zarge. Auf dem Foto sieht sie gar nicht so schlimm aus, aber der untere Rand ist an mehreren Stellen aufgequollen und das Furnier abgelöst. Hier ist noch ein Foto des Betonkerns: Viele Grüße Christian [Beitrag von #Darkstar# am 17. Dez 2020, 20:58 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#36 erstellt: 18. Dez 2020, 19:23 | |||
Heute habe ich dann alles weitgehend wieder zusammengebaut. Morgen muss ich noch die Kabel anlöten und dann kommt der Probelauf. Der Anblick ist ein wenig ungewohnt. Ich kenne diese Kenwood Dreher eigentlich nur in schwarz bzw. sehr dunklem Holzfurnier. [Beitrag von #Darkstar# am 18. Dez 2020, 19:25 bearbeitet] |
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Gurkenhals
Inventar |
#37 erstellt: 18. Dez 2020, 20:32 | |||
Tach, Schaut schick aus! Der Farbton paßt meines Erachtens sehr gut. Gute Arbeit! Mit Holz hab' ich's leider nicht so.. Gruß, Ulf |
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#Darkstar#
Inventar |
#38 erstellt: 19. Dez 2020, 18:49 | |||
#Darkstar#
Inventar |
#39 erstellt: 08. Jan 2021, 03:50 | |||
eStyle
Inventar |
#40 erstellt: 08. Jan 2021, 10:49 | |||
Wow, erst gerade den Thread entdeckt - sieht sehr gut aus! Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ob du das Startproblem noch schaffen wirst, zu lösen. |
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MBurock
Stammgast |
#41 erstellt: 08. Jan 2021, 11:09 | |||
Ich plädiere stark dafür den Stop-Pin zu messen. |
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frank60
Inventar |
#42 erstellt: 08. Jan 2021, 17:55 | |||
Siehe #34. |
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.JC.
Inventar |
#43 erstellt: 08. Jan 2021, 17:58 | |||
Hi,
wirklich schön geworden
wir sind gespannt [Beitrag von .JC. am 08. Jan 2021, 18:01 bearbeitet] |
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#Darkstar#
Inventar |
#44 erstellt: 08. Jan 2021, 20:01 | |||
Ich gelobe feierlich, ich werde auch das Elektronik Problem nochmal angehen, wenn ich auch keine Ahnung habe, wo ich den Stop-Pin finde. Verdammt, was habe ich heute gelernt? 1. Ich kann nicht lackieren 2. Ich kann mir keine Zusatzgewichte selber drehen 3. Ein Elektriker wird wohl auch nicht mehr aus mir... Dann bleibt als Key-Competence wohl nur "Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit" |
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.JC.
Inventar |
#45 erstellt: 08. Jan 2021, 20:07 | |||
Hi Christian,
Frage mal Volker. Der weiß wie´s geht. |
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Contax_RTS
Stammgast |
#46 erstellt: 02. Aug 2022, 21:13 | |||
Moin ich habe mir den kompletten Tread durchgelesen, würde gerne wissen, wie es ausgegangen ist. Da ich ein ähnliches Problem mit dem KD 650 habe mit dem Unterschied, daß ich den Netzschalter normal betätigen kannohne das der Teller sich dreht. Dafür läuft der Teller nach Betätigung der 33 U Taste sofort auf 45 Umdrehungen, Stop wiederum funktioniert, auch 45 Umd Taste. |
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höanix
Inventar |
#47 erstellt: 02. Aug 2022, 22:13 | |||
Moin So weit ich weiß hat Christian den Trio immer noch nicht fertig. Da er hier schon länger nicht mehr war frage ich ihn im anderen Forum ob er schon weiter gekommen ist. Dann wird er sich hoffentlich auch hier melden. |
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#Darkstar#
Inventar |
#48 erstellt: 16. Aug 2022, 07:00 | |||
Da ich genug andere Baustellen habe, habe ich das Thema leider noch nicht weiterverfolgt. Die beiden KP-7070 stehen erst einmal nebeneinander im Regal. Viele Grüße Christian |
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