Goldring 1022GX - ein erstaunliches System

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vinyl-gekko
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Aug 2017, 09:57
Hi allerseits,
heute will ich mal ne Lanze für ein preisgünstiges und in meinen Ohren außergewöhnlich gutes MM-System brechen (ca.320.-): Goldring 1022GX.
Ich hatte zunächst das Goldring 1042, weil das ja als das "größte" in der 1000er Reihe gilt und habe es am Roksan Nima und Nottingham Ace Space Arm betrieben. An beiden Armen hat es mich-bei penibler Justage-eigentlich nicht überzeugt: der Klang war detailliert, sauber und hatte die nötige Attacke, aber irgendwie wie ein Ortofon der 2m Serie, wobei ich die besser finde.
Ich habe mir dann einen Einschub vom 1022GX besorgt und den 1042 Einschub ausgetauscht.
Nach einigem hören finde ich dieses System gerade für den Preis verblüffend gut. Es hat nicht nur einen vollen kräftigen Klang, sondern vor allem außergewöhnlich naturgetreue und schöne Klangfarben bei Stimmen und natürlichen Instrumenten. Detailzeichnung und Dynamik sind bei 1042 besser, aber das 1022GX bringt die Musik besser rüber.

Würde mich mal interessieren, was die Goldring Kenner dazu meinen.

Gruß
Gekko, Florio
kölsche_jung
Moderator
#2 erstellt: 15. Aug 2017, 10:08
mit wieviel pf hast du das 42 belegt?
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 15. Aug 2017, 10:15
Moin Gekko,

320 € preisgünstig ?
Es ist seinen Preis durchaus wert, aber günstig ist zB ein NOS AT 12 XE für 30 €
das auch nicht viel schlechter ist. Nur eben ein "bisschen" schwieriger zu bekommen.
frank60
Inventar
#4 erstellt: 15. Aug 2017, 10:54
Da schließe ich mich .JC. an, 320€ ist nicht günstig, vor der letzten Preiserhöhungsrunde habe ich dafür noch den 1042 bekommen.

Klangliche Probleme mit dem 1042 kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht deckt er dank seines Schliffes Schwächen schonungsloser auf, aber ich finde ihn überzeugend. Hervorragende Auflösung, trotzdem füllig und weniger hell als die ATs. Vergleiche ich Schallplatten direkt mit den CDs (sofern ich beide Medien von der selben Musik habe), scheint mir der 1042 subjektiv sehr neutral zu spielen, ohne Schön- oder Schlechtfärberei. Für mich auf einer Höhe mit dem vorzüglichen Yamaha MC-1s.
ParrotHH
Inventar
#5 erstellt: 15. Aug 2017, 11:44
Mittlerweile leben wir ja im Jahre 2017. Wer sich da mal auf den Markt begibt, um einen hervorragenden neuen MM-Tonabnehmer zu kaufen, landet unweigerlich bei der 300€-Marke. Allein gute originale Ersatznadeln für ein OM40 oder AT150MLx kosten heutzutage um die 300€.

Diesen für den Verbraucher misslichen Umstand haben sich mittlerweile auch Hersteller von Ersatznadeln zu Nutze gemacht. So kostet eine Ersatznadel von Jico mit dem sehr guten SAS-Schliff auch zwischen 250 und 280€ (inkl. Versand und Zoll). Nur dem schwachen Dollar-Kurs ist es zu verdanken, dass die Preise für diese Nadeln in Europa in den letzten Monaten etwas gefallen sind.

Zudem kann man Neuware nicht 1:1 mit der Gebraucht- oder auch NOS-Ware vergleichen. Die Gefahr, hier ein nicht mehr funktionierendes Produkt zu erhalten, ist deutlich (!) höher, bei erhöhtem Risiko, dann auf dem Schrott sitzen zu bleiben.

Ich habe schon eine ganze Reihe "alte neue" Tonabnehmer bzw. Nadeln gekauft, aus ganz unterschiedlichen Quellen, weil ich den Vintage-Kram irgendwie leiden mag. Dabei habe ich aber auch schon 3 Exemplare mit schiefen Nadelträgern erwischt, zuletzt eine "neue" Shure VN35MR für an sich schon unverschämte 300€. Ich hatte schon so eine gekauft, die war in Ordnung, beim zweiten Exemplar habe ich ins Klo gegriffen, und schlage mich gerade mit der Rückabwicklung herum.

Und auch der Kauf von "jungen Gebrauchten" hier im Forum birgt leider teils erhebliche Risiken. Selbst hier wird einem mitunter Schrott unterjubelt, der zuvor als wie neu angepriesen wird. Sobald man aber den Fehler entdeckt hat, findet man sich dann auf der Ignore-Liste des Benutzers wieder...

Daher würde ich mich der Bezeichnung "preisgünstig" für einen neuen Tonabnehmer mit sehr gutem Nadelschliff um die 300€ schon anschließen wollen.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 15. Aug 2017, 11:53 bearbeitet]
vinyl-gekko
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Aug 2017, 12:26
Abschluss mit 50pf. Ich kann verschiedene Kapazitäten einstellen, 50-100 war das Beste.

Villeicht kaufe ich einen Korpus vom 1006 dazu, clipse den Einschub vom 1042 ein und lasse das Ganze auf meinem Technics 1200 M5G laufen, vielleicht spielt sich ja noch was richtig ein.

Irgendwo hab ich mal gelesen, das 1022GX hätte die Farbe von Grado und dazu noch nen Schuss Dynamik von Ortofon, scheint mir nicht ganz unrichtig
BassTrombose
Stammgast
#7 erstellt: 15. Aug 2017, 13:51
es gibt noch einen besseren Nadeleinschub als das 1042, nämlich das 1042 Reference oder baugleich das Transrotor Ucello Reference, beide mit "Harmonic" Schliff, da hast du dann beides, nämlich Detailzeichnung und Dynamik und tolle Musikalität...hatte es am TD206 und TD318 laufen....Abschluss hatte ich ebenfalls 50 pf gewählt...viel bessre MM gibt es dann kaum noch, ggf. Ortofon 2m Black oder Grados oder Clearaudios...
WBC
Gesperrt
#8 erstellt: 15. Aug 2017, 14:11

ParrotHH (Beitrag #5) schrieb:

Und auch der Kauf von "jungen Gebrauchten" hier im Forum birgt leider teils erhebliche Risiken. Selbst hier wird einem mitunter Schrott unterjubelt, der zuvor als wie neu angepriesen wird. Sobald man aber den Fehler entdeckt hat, findet man sich dann auf der Ignore-Liste des Benutzers wieder...


Das würde ich aber nicht ungestraft mit mir machen lassen...
ParrotHH
Inventar
#9 erstellt: 15. Aug 2017, 15:40

WBC (Beitrag #8) schrieb:
Das würde ich aber nicht ungestraft mit mir machen lassen...

Wenn ich besagten Nutzer hier sehe, schwillt mir immer noch der Kamm. Aber die Möglichkeiten sind sehr begrenzt, und der Aufwand lohnt nicht den Ertrag, zumindest finanziell.

Mein Hinweis war eben: es gibt leider eine Menge Leute da draußen, die wollen ihren Kram loswerden, und sehen im Käufer einfach nur den Dummen, den sie nun dafür gefunden haben. Solange sie einen Vorteil daraus ziehen, ist ihnen der Rest einfach egal. Das macht den Kauf gebrauchter und alter Ware riskant, und dessen sollte man sich bewusst sein. Wenn man also mal Glück hat, und für 30 Euro einen Schnapper macht, hat man zuvor oder danach vielleicht ein Vielfaches in kaputten Mist investiert.

Bei Plattenspielern lässt sich ja das meiste mit handwerklichem Geschickt selbst wieder hinbekommen.
Aber ein defekter alter Tonabnehmer ist und bleibt für mich leider ein defekter alter Tonabnehmer.


Um die Goldrings habe ich bisher immer einen Bogen gemacht, da sie - ähnlich den ATs - als kapazitätskritisch gelten, und ihnen ein eher helles Timbre unterstellt wird. Beim 1022 und beim 1042 frage ich mich aber zudem auch, was denn der große Unterschied sein soll. Ich lese was von "Gyger I" und von "Gyger Super".

Wo liegt denn da der Unterschied?
Kann ja nur bei den Verrundungsradien zu finden sein!

Und da bin ich ein wenig skeptisch, dass das auf dem Niveau riesige tonale Unterschiede hervorzaubert.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 15. Aug 2017, 15:40 bearbeitet]
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