Schrittmotor für alten Plattenspieler

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Jan47
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mai 2017, 19:10
Hallo,
ich habe einen sehr alten Plattenspieler für Schellackplatten. das Teil ist sehr alt wahrscheinlich noch vor Kriegszeit. Dort ist ein Motor der noch Kohlenbürsten hat, es funkt sehr daraus beim laufen.
Ich habe mir überlegt einen neuen Schrittmotor dort einbauen, hat jemand Erfahrungen mit Schrittmotoren für Plattenspieler?, bekomme ich mit so einem Motor 78 U/m?, ist so ein Motor genügend stark für meinen schweren Tonarm?

Gruß
Jan
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 28. Mai 2017, 20:50
Nabend !

Den Betrieb eines solchen Gerätes halte ich für lebensgefährlich.

Entweder einen völlig intakten Ersatzmotor organisieren oder das ganze Gerät umweltfreundlich entsorgen. Diese " Brotkästen " z. B. sind sehr selten geworden und für einen restaurierten zahlt man u. U. Liebhaberpreise.

MfG,
Erik
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 28. Mai 2017, 20:59
Hallo,

ein Schrittmotor ist in dem Fall völlig nutzlos.

Es hilft nur ein passender Motor: wenn "Funken" rauskommen wird es kein Asynchronmotor sein, denn diese (wie auch Synchrommotoren) haben keine Schleiferkohlen.

Wahrscheinlich ist es wie bei vielen Vorkriegskonstruktionen ein "Allstrommotor" der mit Gleichstrom wie auch Wechselstrom laufen kann (ähnliches Prinzip wie die Motoren in alten Märklin-Loks).

So ein Gerät ist was fürs Hinstellen und anguggen, aber nicht mehr zum Abspielen von alten Schätzen.

Es gibt viele Dreher aus der Hochzeit der Plattenspielertechnik in den 70er/80er Jahren die auch 78 UpM können. Passende Nadeln gibt es für viele Magnetsystemen, die für die breite "Normalrille" geeignet sind (Shure, Ortofon usw.) die alten Platten danken es...

Peter
tomtiger
Administrator
#4 erstellt: 29. Mai 2017, 02:19
Hi,

neben der von Erik angeführten potentiellen Gefährlichkeit und dem korrekten Hinweis Peters, dass man damit auch keine Schellacks abspielen sollte, stellt sich die Frage, was bewerkstelligt werden soll.

Einfach irgendeinen Motor einzusetzen ist keine Restauration, ein eventuell vorhandener Wert des Gerätes würde damit zerstört.

Damit Platten zu hören sollte man tunlichst vermeiden, man zerstört wenn dann die Platten.

Produktbeschreibung, Fotos, Typenbezeichnung des Motors, usw. wären hilfreich.

LG Tom
Jan47
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Mai 2017, 06:21
hallo,
Danke für Eure Antworten, ich wollte einfach nur wissen ob ein Schrittmotor auch geeignett ist für einen Antrieb vom Plattenspieler?. Mit dem Schrittmotor könnte man doch die Umdrehungen gut einstellen oder?. Ich habe einfach im Keller so einen alten Antrieb gefunden und wollte einfach mit einem Schrittmotor versuchen.
Gruß
8erberg
Inventar
#6 erstellt: 29. Mai 2017, 08:37
Hallo,

ein Schrittmotor ist für ganz andere Aufgaben gebaut in der Automatisierungstechnik überwiegend.

Erst einmal haben diese Motoren aus Absicht ein "Rastmoment" was Rumpeln erzeugt zum zweiten benötigt man eine Elektronik zur Ansteuerung des Motors.

Von daher: vergiss es, geeignet wäre ein absolut leiser rumpelarmer Synchronmotor oder elektronisch geregelter Gleichstrommotor, alles andere lohnt keine weitere Überlegung.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Mai 2017, 08:54 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#7 erstellt: 29. Mai 2017, 09:14
Möchte noch darauf hinweisen, dass Schrittmotoren prinzipbedingt recht laut sind. Über geeignete Elektronik könnte man zwar sehr wohl einen sehr exakten Gleichlauf hinbekommen, aber die schon erwähnten Nachteile schließen eine Anwendung eigentlich aus. Gleichspannungsmotoren mit Regelung gibt es in großer Auswahl, das Problem dürfte die mechanische Anpassung sein.
DieterK1
Stammgast
#8 erstellt: 29. Mai 2017, 09:15
Thorens benutzt in einigen seiner guten Riementriebler Steppermotoren. Vom Funktionsprinzip sind die dort eingesetzten Motore nichts anderes als ein Synchronmotor. Synchronmotoren werden von vielen Herstellern, wie zum Beispiel Project, Linn und Rega, für ihre Plattenspieler verwendet.
tomtiger
Administrator
#9 erstellt: 30. Mai 2017, 23:01
Hi,

wir reden von einem Produkt der 1930er Jahre. Wenn ein Schrittmotor drin ist, gehört er eben rein. Die waren damals Nischenprodukte, weil sie einen Stromanschluss benötigten, mit Kurbel und Feder war man besser bedient weil man überall spielen konnte, daher sind die Dinger mit Elektromotoren verhältnismäßig rar.

Gleichlauf, wie laut der Motor ist, etc. ist hier vollkommen egal. Der Motor wirkt nicht direkt auf die Tellerachse sondern über einen Regulator mit Zahnrad und Schneckengetrieben etc., sieht in etwa so aus.

Wenn es um die optimale Wiedergabe geht, kauft man für wenig Geld einen modernen DD der 78 U/min beherrscht, weit pitchbar ist (78 U/min ist ein Richtwert, gibt genügend Schellacks die z.B. mit 81 U/Min laufen) und einen passenden Tonabnehmer hat.

Ohne Bilder ist nicht zu beurteilen, um was es geht, es kann durchaus auch so ein 50er Jahre Bakelit Plattenspieler sein.


LG Tom
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 31. Mai 2017, 08:21
Hallo,

ich kann nur von "deutschen" Herstellern sprechen und die hatten Allstrommotoren drin, also welche die mit Gleichstrom wie Wechselstrom liefen, denn vor dem Krieg war in Deutschland noch nicht das ganze Land mit einem 220 Volt-Netz versehen.
In vielen ländlichen Gebieten gab es örtliche Stromversorger mit Gleichstromnetz (Thomas Alva Edison hätte sich gefreut).

Peter
Jan47
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Mai 2017, 22:45

tomtiger (Beitrag #9) schrieb:
Hi,

wir reden von einem Produkt der 1930er Jahre. Wenn ein Schrittmotor drin ist, gehört er eben rein. Die waren damals Nischenprodukte, weil sie einen Stromanschluss benötigten, mit Kurbel und Feder war man besser bedient weil man überall spielen konnte, daher sind die Dinger mit Elektromotoren verhältnismäßig rar.

Gleichlauf, wie laut der Motor ist, etc. ist hier vollkommen egal. Der Motor wirkt nicht direkt auf die Tellerachse sondern über einen Regulator mit Zahnrad und Schneckengetrieben etc., sieht in etwa so aus.

Wenn es um die optimale Wiedergabe geht, kauft man für wenig Geld einen modernen DD der 78 U/min beherrscht, weit pitchbar ist (78 U/min ist ein Richtwert, gibt genügend Schellacks die z.B. mit 81 U/Min laufen) und einen passenden Tonabnehmer hat.

Ohne Bilder ist nicht zu beurteilen, um was es geht, es kann durchaus auch so ein 50er Jahre Bakelit Plattenspieler sein.


LG Tom


Hallo Tom, ich werde die Tage versuchen Fotos vom Laufwerk zu machen, es ist ein Laufwerk der im Standgrammophon eingebaut war, mit einem Bürsten Motor der mechtig funkte der Motor ist mit Rimmen auf auf einem größeren Rad verbunden, es ist auch Zahnrad und Schneckengetrieben etc. so wie bei Federantrieb für Grammophon. ich habe versuche gestrartet mit einer Elektroschalldose und leider es sind hörbare laute Geräusche im Lautsprecher zu hören vom Motor, also diese Lösung ist nur für einen normalen Grammophon Tonarm gedacht und nicht für Elektroschalldose. Darum hab mir gedacht einen modernen Motor einzubauen um die Störungen weg zu bekomen
LG
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 01. Jun 2017, 13:26
Wie hier schon geschrieben wurde ist ein Schrittmotor wirklich keine gute Lösung und 1930 war da mit Sicherheit auch keiner drin (@Jan47). Da gab es diese noch gar nicht.

Welchen Motor könnte man nun verwenden? Den vorhandenen Motor reparieren oder/ und mal Entstörkondensatoren einsetzen oder die vorhandenen austauschen. Einen Nähmaschinenmotor oder dem Modelbau, käme dem Original am nächsten, oder ein Motor aus einem alten Tonbandgerät. Die hatten viel Kraft, sind laufruhig und machen keine Störungen.

Aber warten wir mal deine Bilder ab.
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