Alten Plattenspieler herrichten

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Clancy7
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Sep 2012, 18:57
Hallo,

ich habe vor meine Musiksammlung von CDs um Schallplatten zu erweitern.
Bei mir Zuhause haben meine Eltern einen alten Philips Ga 212 stehen, der noch in einen ziemlich tadellosen Zustand ist, bis auf das System (vermute ich). Ich habe nämlich ein paar alte Platten meiner Eltern angehört und beim Sound fehlt es an allen Ecken und Enden. Mein Plan besteht jetzt darin den Plattenspieler an meine Anlage anzuschließen und einen guten Klang zu erhalten. Mein Budget hierfür beträgt um die 300 Euro. Meine jetzige Anlage ist eine Pianocraft RX-E810 mit KEF IQ70 Boxen.
Natürlich brauche ich hierfür auch noch einen Vorverstärker. Ich habe da an den Musical Fidelity V-LPS ii gedacht. Bezüglich dem Systemwechsel habe ich momentan noch kaum Ahnung, weshalb ich um jeden Tipp sehr dankbar bin.
8erberg
Inventar
#2 erstellt: 04. Sep 2012, 19:29
Hallo,

der GA 212 ist ein Dreher aus Mitte der 70er Jahre.
Die Philips-Magnetsysteme sind fast ausgestorben, Original-Ersatznadeln schwer zu bekommen.

Manchmal hatten die Philips Leute merkwürdige Ideen bei Design und bei technischen Lösungen, aber die Dreher sind nicht übel.

Stellt sich die Frage wieviel Du für ein anderes System zahlen möchtest...

Peter
Clancy7
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Sep 2012, 19:33
Insgesamt habe ich so an 300 Euro gedacht für Vorverstärker und Tonabnehmer. Da der Vorverstärker ca. 140 Euro kostet habe ich für das System ca. 160 Euro eingeplant .
schmiddi
Inventar
#4 erstellt: 04. Sep 2012, 19:39
Hat deine Pianocraft keinen Phono Eingang? Du könntest dir dann zumindestden Vorverstärker sparen.
Clancy7
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Sep 2012, 19:42
leider nicht
schmiddi
Inventar
#6 erstellt: 04. Sep 2012, 19:44
Ich habe auch gerade mal ein wenig gegoogelt. Man bei den Pianocraft anlagen blickt ja keiner mehr durch. Tausend verschiedene Typen. Man war das früher doch einfach
8erberg
Inventar
#7 erstellt: 05. Sep 2012, 08:32
Hallo,

150 Euro, da wäre Ortofon Vinylmaster Red, Shure M97 oder Nagaoka MP 100 was.
Ob für ein Grado der Tonarm nicht zu schwer ist weiß ich nicht.

Peter
Clancy7
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Sep 2012, 12:21
Okay, schonmal vielen Dank.
Wie sieht es denn aus mit einem Ortofon 2M Blue? Der wäre gerade noch an der Grenze des Bezahlbaren. Würde der auch passen oder ist er für den Tonarm nicht geeignet? Und wie schlägt er sich im Vergleich zum VM red?

Is der Einbau eines neuen Systems sehr kompliziert?
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 05. Sep 2012, 14:06
Hallo,

Philips hat so einen raffinierten Einschub, ich hoffe, dass die Platte für andere Systeme mit Schablone noch beiliegt, dann ist es recht einfach.

Du hast die Anleitung? http://philips.pytalhost.com/GA212/

Peter
Clancy7
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Sep 2012, 16:00
Bezüglich der Schablone sieht es sehr schlecht aus, die ist nicht mehr aufzufinden .
Wäre der Sound mit Vm Red und dem V-LPS ii dann in Ordnung oder noch lange nicht auf CD Niveau?
Und gibt es noch bessere Alternativen zum Musical Fidelity Vorverstärker?
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 05. Sep 2012, 16:25
Hallo,

das mit dem Vergleich zur CD vergiss mal lieber, dafür sind 99 % der Schallplatten zu schlecht...
Und der Vorverstärker spielt bei der Mischung noch die allergeringste Rolle.

Die Systemmontage müsste aber auch so auf dem Schlitten gehen, nur zur Justage brauchst Du dann eine Schablone, z.B.

http://www.fl-electronic.de/analog/downloads.html

Anleitung durchlesen und dann klappt das schon.

Peter
UniversumFan82
Inventar
#12 erstellt: 05. Sep 2012, 18:27
Moin Clancy7,
habe den Thread gerade erst entdeckt.
Ich habe einen Philips 202 electronic mit System Philips GP400.
Der dürfte ziemlich baugleich sein, der Tonarm und die Haube sehen identisch aus. Optisch ist der ganz ok, Haube sehr schön, nur die Elektronik spinnt, mal läuft er, mal nicht. Der Riemen ist neu und ich habe noch eine originale unbenutzte Philips-Nadel 946/D60 für GP400 und GP500.
Da ich im Moment absolut keine Bastellust habe, würde ich das gerne verkaufen, bei Interesse sag einfach Bescheid und wir werden uns einig.
Gruß,
Manfred
akem
Inventar
#13 erstellt: 05. Sep 2012, 19:30

Clancy7 schrieb:
Bezüglich der Schablone sieht es sehr schlecht aus, die ist nicht mehr aufzufinden .
Wäre der Sound mit Vm Red und dem V-LPS ii dann in Ordnung oder noch lange nicht auf CD Niveau?
Und gibt es noch bessere Alternativen zum Musical Fidelity Vorverstärker?


Der V-LPS ist okay, egal ob 1 oder 2. Das VM Red finde ich nicht gut, das klingt mir zu kratzbürstig. Mit einem Denon DL110 wärst Du rein vom System her gut bedient, das ist um Klassen besser. Nur:
- eine (deftige!) Preiserhöhung steht kurz bevor, manche Händler haben schon den neuen Preis
- das Ding braucht einen schwereren Arm: jetzt ist der Philips aus den 70ern, wie oben steht - das erhöht die Chancen auf einen brauchbar schweren Arm (notfalls ein Zusatzgewicht von wenigen Gramm am Tonabnehmer hinzupacken)

Gruß
Andreas
Clancy7
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Sep 2012, 12:34
Die technischen Daten den Plattenspielers kann man hier einsehen:
http://philips.pytal...pieler%20BA%2019.JPG
Ich habe leider keine Ahnung ab wann ein Tonarm als mittelschwer gilt
akem
Inventar
#15 erstellt: 06. Sep 2012, 13:57
Die Daten, die Philips über den Dreher preisgibt, sind schon recht dürftig. Nicht mal der Bereich, wie schwer der verwendete Tonabnehmer sein muß bzw. darf, steht dabei (und das ist ja nun wirklich essentiell...).
Die Daten der Tonabnehmer, die da beschrieben sind, deuten aber auf einen mittelschweren bis sogar eher leichten Tonarm hin. Da müßte man für ein DL110 mit einiger Sicherheit ein Zusatzgewicht verwenden. Da das System aber relativ leicht ist, sollte der Tonarm damit kein Problem haben, was das Ausbalancieren angeht.

Gruß
Andreas
Clancy7
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 06. Sep 2012, 14:58
hier ist ein Foto des Plattenspielers von oben (nicht von mir):
http://dougreed.home...ps212belt3%20(3).JPG

Der Tonarm hat in der Mitte ein verstellbares Gewicht, das ich an jede Stelle des Tonarms schieben kann. Damit kann ich ja eigentlich die Auflagekraft des Tonabnehmers verändern, sodass ich gar nicht unbedingt ein Zusatzgewicht verwenden müsste, sondern nur das Gewicht an die richtige Stelle verschieben muss. Wäre cool wenn es so einfach wäre


[Beitrag von Clancy7 am 06. Sep 2012, 14:59 bearbeitet]
Holger
Inventar
#17 erstellt: 06. Sep 2012, 15:18
Vermutlich muss man den Tonabnehmer auspendeln, wenn das Gewicht ganz hinten bis zum Anschlag zurückgeschoben ist, und dann ist jede jede Markierung auf dem Armrohr gut für 1g Auflagegewicht...
So sieht's jedenfalls aus, und es gibt ja auch ansonsten keine Skala oder sonstwas, wo man die Auflagekraft einstellen könnte.
akem
Inventar
#18 erstellt: 06. Sep 2012, 15:30
Man kann das Gewicht durchaus benutzen um die Auflagekraft einzustellen. "Nebenbei" verändert man damit aber auch die effektiv bewegte Masse des Tonarmes: je weiter vorne das Gewicht ist, desto schwerer wird der Arm.
Läßt sich denn das Gegengewicht gar nicht verstellen? Oder willst Du es nur zum Ausbalancieren verwenden, aber nicht für die Auflagekraft?

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 06. Sep 2012, 15:37
Hallo,

die Philips sind m.E. mittelschwer, die Philips-Systeme selber (ohne die II dahinter) wogen ca. 7 Gramm.

Müsste also passen, wenn man das System auf dem Einschub verbauen kann.

Peter
Holger
Inventar
#20 erstellt: 06. Sep 2012, 15:41

akem schrieb:

Läßt sich denn das Gegengewicht gar nicht verstellen? Oder willst Du es nur zum Ausbalancieren verwenden, aber nicht für die Auflagekraft?


Auf dem Bild zumindest sieht es so aus, als habe das Gegengewicht keinerlei Skala - daher meine Vermutung, dass man damit nur auspendeln soll und ansonsten das verschiebbare Gewicht zur Auflagekraft-Einstellung benutzt.
Clancy7
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Sep 2012, 15:44
Das Gegengewicht lässt sich auch verstellen.
In der Anleitung steht, dass jeder Strich auf dem Tonarm für das Schiebegewicht 1, 2, bzw. 3p mehr Auflagekraft bedeutet.

Bis jetzt habe ich leider nicht nicht wirklich eine Ahnung davon wie genau ich die Gewichte verwenden will/kann um den Tonarm auszubalancieren bzw. die Auflagekraft einzustellen, da ich (noch) ein vollkommener Vinyl-Neuling bin
Clancy7
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 06. Sep 2012, 15:49
Ich sollte halt mal die Anleitung genauer lesen :D. In der wird es so beschrieben, dass man das Schiebegewicht in die Nullposition bringen soll (ganz hinten) und dann das Gegengewicht so einstellen soll, dass der Tonarm sich in der Schwebe befindet. Im Anschluss daran kann man, dann indem man das Schiebegewicht verstellt, die Auflagekraft verändern.


[Beitrag von Clancy7 am 06. Sep 2012, 15:50 bearbeitet]
Holger
Inventar
#23 erstellt: 06. Sep 2012, 15:52
Bingo.

Dann solltest du's auch so machen.
Clancy7
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 06. Sep 2012, 16:30
um noch einmal zur eigentlichen Fragestellung zurückzukommen:
Wäre der DL 110 dann ein geeigneter Tonabnehmer den ich ohne zusätzliches Gewicht nutzen kann oder bräuchte ich dafür eins?
Holger
Inventar
#25 erstellt: 06. Sep 2012, 16:38
Das DL110 wiegt nur knapp 5g, das sollte problemlos passen. Vermutlich ist das eingebaute Philips-System sogar etwas schwerer...
akem
Inventar
#26 erstellt: 06. Sep 2012, 16:45
Den kannst Du schon nehmen. Gehe dabei vor wie folgt:
- Tonabnehmer im Headshell montieren.
- Schiebegewicht des Armes zum dritten oder vierten Strich vom Headshelle aus gesehen schieben. Damit erhöhst Du die effektiv bewegte Masse, was dem DL110 wie gesagt ganz gut tut.
- Jetzt den Tonarm ausbalancieren.
- Schiebegewicht um einen Strich weiter nach vorne schieben (=1g Auflagekraft zur Justage)
- Antiskating auf Null stellen
- Jetzt die Geometrie des Tonabnehmers prüfen und ggf. korrigieren.
- Schiebegewicht wieder um einen Strich nach hinten und die Balance des Tonarms prüfen und ggf. korrigieren.
- Wenn der Arm wieder ausbalanciert ist, Schiebegewicht um 2 Striche nach vorne (=Auflagekraft 2g)
- Antiskating auf 2 einstellen
- Höhe des Tonarms prüfen: die Montagefläche des Tonabnehmers muß parallel zur Platte stehen. Normalerweise entspricht das auch der Oberseite des Headshells, aber man weiß ja nie (vorher prüfen...). Zum Messen ein Geodreick auf eine Platte stellen, die Du nicht mehr brauchst. Arm ans Geodreieck heranführen und absenken. An den waagrechten Linien des Geodreicks kannst Du prüfen, ob der Tonabnehmer waagerecht ist.
- Ggf. die Höhe korrigieren: entweder der Arm läßt sich in der Höhe verstellen. Wenn nicht schaust Du, ob der Arm nach vorne abfällt oder ansteigt.
Wenn er nach vorne abfällt, kannst Du einfach eine zusätzliche Matte auf den Plattenteller legen oder eine/zwei alte Platte zwischen legen, bis die Höhe der abzuspielenden Platte stimmt.
Wenn er nach hinten abfällt (also vorne zu hoch ist) müßte man den Arm hinten eigentlich höher stellen. Wenn das nicht geht, mußt Du vorne zwischen Tonabnehmer und Headshell was dazwischen klemmen: ein Stück Pappe, ein Streichholz oder was halt paßt. Wichtig: nur vor den Schrauben was dazwischen klemmen, hinter den Schrauben muß der Tonabnehmerbody am Headshell anliegen (es muß also die Wirkung eines Keils haben).
Die korrekte Justage der Armhöhe ist für das DL110 recht wichtig. Halbwegs unempfendlich sind hier nur Systeme mit Rundnadeln...
Gruß
Andreas
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