Ortofon Cadenza oder Lyra Delos oder doch...?

+A -A
Autor
Beitrag
khabag
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Dez 2014, 21:35
Hallo zusammen,

jetzt wo Weihnachten vor der Tür steht, würde ich meine Anlage gerne 'weiterentwickeln'.

Sie besteht aus einem naim supernait2, Sonus faber Venere 2.5 und Transrotor Zet1 mit dem 800s Tonarm (Jelco 250-S) und einem Ortofon 2M Black, der über einen Aikido Phono1 Pre aus dem Hause Otto angebunden ist.

Nun überlege ich, wie ich den Plattenspieler verbessern kann. Ich höre vor allem Jazz, Instrumental, 70er Pop&Rock, Vocal und auch klassik - also ziemlich querbeet! Ich mag es gerne hochauflösend, musikalisch und dauerhörend - nicht aber zu neutral und analytisch, wobei zu sagen ist, dass der Naim und die Sonus farber bereits schönspielen (d.h. auch langweilige Stücke aufwerten).

Meine Ideen gehen in Richtung eines neuen MC-Systems und eines Pre's, da mein Aikido nur MM unterstützt.

Im Rennen sind:

MC-Systeme
- Ortofon Cadenza Blue oder Bronze
- Lyra Delos
- Koetsu Black (wobei das bereits meinen finanziellen Rahmen sprengen würde)

Pre
- Trigon Advance
- Lehmann Black Cube
- weitere Otto Aikido Systeme/Erweiterungen

Den Tonarm würde ich mittelfristig behalten, was nicht heißt, dass er die nächste Weihnacht übersteht.

Was würdet Ihr mir empfehlen - selbstverständlich werden die Kombinationen probegehört, sofern die 'Richtung' feststeht?
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2014, 01:30
Spende das Geld. Dann hast du etwas sinnvolles damit gemacht. Was willst du denn an deinem Equipment noch "weiterentwickeln"? Besser geht doch nicht mehr. Zumindest nicht mit einem Plattenspieler.
khabag
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Dez 2014, 01:48

Ingor (Beitrag #2) schrieb:
Spende das Geld. Dann hast du etwas sinnvolles damit gemacht.


Gute Sache - das werde ich (ohnehin) tun! Aber da wird mir dieses Forum nicht weiterhelfen.
raindancer
Inventar
#4 erstellt: 22. Dez 2014, 12:59
Besser geht immer. Dein Tonabnehmerfeld möchte ich um zwei Kandidaten erweitern:

Ortofon MC 30 Super II, kann alles, geringe Ausgangsspannung, gibt auch eine moderne Version HMC mit mehr Ausgangsspannung, dann aber downgrade der Nadel.

Audio Technica Art 7 und Art 9, das Art7 ist wieder sehr leise und die Nadelnachgiebigkeit ist etwas geringer als beim Art9.

Ne Bemerkung zum Koetsu: Achtung Suchtgefahr. Die Kombi Zet1, SME V und Koetsu Rosewood Signature ist das beste Analogsetup, das ich kenne. Aber addiere mal die Preisschilder.

Phonostufen: Bin nicht uptodate, ich traue dem Trigon noch am meisten zu. Den Blackcube brauchst du nicht probieren, mich hat nichtmal der Silvercube überzeugt, ist aber 10J her, ev sind die jetzt besser. Ich würd zunächst einen Übertrager vorm Aikido versuchen, Ortofon T30 o.ä.

aloa raindancer
akem
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2014, 14:26
Ich kenne alle vier der oben genannten Tonabnehmer. Hier mal eine kurze Zusammenfassung:

Cadenza Bronce: spielt bis zur Selbstverleugnung neutral. Das mit einigem Abstand verzerrungsfreieste und hochauflösendste System, das ich je gehört hab. Kann man aber auch schon als langweilig empfinden.

Cadenza Blue: hat schon einige Eigenschaften vom Bronce geerbt. Löst aber aufgrund des schlechteren Schliffes nicht ganz so gut auf und verzerrt etwas mehr. Kann an schweren Tonarmen auch mal ein bischen bassig klingen.

Lyra Delos: klingt im Vergleich zu den beiden Ortofönern recht nervös und spitz. Rockt aber mehr und macht irgendwie mehr an.

Koetsu Black: klingt deutlich voluminöser als die beiden Ortoföner. Kein Auflösungswunder, dennoch irgendwie ein schlüssiger und "vollständiger" Klang. Braucht aber einen schwereren Arm, der Jelco sollte aber gehen. Kann auch richtig rocken.

Welches nehmen?
Je nachdem, was man sucht entweder das Koetsu oder das Cadenza Bronce. Als Kompromiß aus beiden zu einem "günstigen" Preis könnte man das Quintet Black nennen, das aber eine Ortofon-untypisch lange Einspielzeit braucht. Anfangs klingt es irgendwie ungelenkig und holprig. Bei den anderen beiden Systemen hab ich keine allzu großen Unterschiede zwischen Neuzustand und eingespielt feststellen können.
In welche Richtung soll's denn gehen?

Gruß
Andreas
khabag
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Dez 2014, 15:29
@raindancer - Danke für die Erweiterungen - das MC 30 mk II hört sich interessant an für den Kandidatenpool! Das Rosewood würde schon ein arges Loch in den Geldbeutel reißen

@akem - Danke für die Schilderung Deiner Eindrücke. Sie bringen das Cadenza Bronze momentan an die Spitze, wobei der Sprung zum Koetsu Black dann nur noch ein kleiner ist. Kannst Du bitte etwas näher beschreiben, was Dich am Lyra 'stört'? Das war nämlich auch recht weit vorne auf meiner Liste.

Musikalisch geht es deutlich in die Breite, siehe oben. Beispiele sind Opus de Jazz, Agnes Obel, Dave Brubeck, Donny Heathaway, Al Di Meola, Fleetwood Mac Rumors, Aretha Franklin, Ray Charles uvvvvm

Klanglich mag ich es eben hochauflösend, musikalisch, schnell und so dass man lange hören kann ohne gestresst zu sein. Den warmen Grundton einer LP weiß ich eben wohl auch zu schätzen.

Welchen Phonopre würdest Du denn empfehlen - kennst Du die Aikido MC's / ich bin vom Phono1 sehr angetan. Mir wurde aber auch empfohlen, zwei kleine Musical Fidelities (V-LPS) parallel und kanalgetrennt an eine PSU zu hängen (ca. 500€). Schon Erfahrungen in diese Richtung gesammelt?

Und würdet Ihr sagen, der Tonarm kann dranbleiben? Oder sollte hier mindestens ein Headshell-Upgrade her?

khabag
akem
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2014, 16:51
Am Delos stört mich halt die gewisse Rauigkeit im Klang. Die ist auch beim Black latent vorhanden, wird aber durch den etwas betonteren Baß kaschiert. Wobei ich dazu sagen muß, daß ich überwiegend Metal höre. Da steckt natürlich viel Energie drin und die Musik ist sehr breitbandig, so daß auch kleine Schwächen relativ deutlich zutage treten. Bei Deiner Musik dürfte das bei weitem nicht so ausgeprägt sein.

Zur Phonostufe:
Die Musical Fidelities sind durchaus gut genug, um ein großes Ortofon-MC zu bedienen. Haken dabei ist halt, daß Du auf 100 Ohm festgenagelt bist. Das paßt für die Ortoföner, andere Systeme mögen es aber etwas hochohmiger. Wenn Du löten kannst, kannst Du Dir ja einen Wunschwert einlöten. Bei Otto kannst Du ggf eine Umschaltung des Eingangswiderstandes bestellen. Aber von Otto kenne ich nur die Aikido, also die MM-Stufe.
Von Übertragerlösungen bin ich persönlich nicht sonderlich begeistert. Ich hab noch nie eine ÜT-Lösung gehört, die klanglich eine passende elektrische Vorverstärkung erreicht geschweige denn übertroffen hätte. Im günstigsten Fall ist es eine Tendenz zum "Weichspülen", im ungünstigeren Fall verfärbt sich der Klang.

Zum Headshell:
Das Jelco-Headshell ist sehr gut. Ist auch nicht gerade billig. Wirklich bessere HS gibt es eigentlich nicht, bestenfalls andere. Holz spült den Klang immer ein wenig weich, manche Ortofon-Headshell macht das auch (wenn auch nicht so sehr). Was sehr gut wäre ist ein Orsonic, das ist aber schwer. Paßt nur mit entsprechendem TA und dann muß das Gegengewicht das auch noch ausbalancieren können.

Gruß
Andreas
khabag
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 23. Dez 2014, 00:51
Vielen Dank. Das Delos müsste ich mir dann mal anhören. Der preisliche Vorteil ggü. dem Cadenza Bronze ist nicht von der Hand zu weisen - wobei sich aktuell auch attraktive Angebote für letzteres finden lassen.

Hast Du das Ortofon MC 30 Super mk II auch schon gehört - wo pendelt sich das klanglich ggü. den genannten Alternativen ein?

Der MF Phonopre würde im Falle des Cadenza Bronze ja gut passen, wobei alternativ auch der MF M1-LPS interessant erscheint. Aber ersteinmal würde ich wohl bei Herrn Otto anklopfen; sein Aikido hat meinen vorherigen V-LPS II deutlich übertrumpft.

Beim Headshell habe ich von deutlichen Vorteilen eines Carbon-Headshells (z. B. Oyaide) gehört, der den 800-S aufwerten soll; gibt es hierzu Erfahrungsberichte im Forum?

Grüße
khabag


[Beitrag von khabag am 23. Dez 2014, 00:52 bearbeitet]
LP-Fan
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Dez 2014, 01:10
Hallo,

für den Aikido bietet Herr Otto akkubetriebene MC-Pre-Pre in 3 Varianten an. L (Low) mit eher niedrigen einstellbaren Abschlusswiderständen, M (Mid) mit mittleren und H (High) mit höheren Widerständen. Der MC-Pre-Pre ist in einem kleinem Alu-Gehäuse, das über ein rund 1/2 Meter langes Kabel mit der Akkueinheit mit Ein-Aus-Schalter verbunden wird (10 Micro-Akkus je 1,2 V). Ein passendes Ladegerät bietet Herr Otto auch an. Ein Cinch-Kabel mit dem Audio-Signal geht vom Pre-Pre zum Aikido.

Die Einzelheiten kannst Du bei Herrn Otto erfragen. Wahrscheinlich erhältst Du auch die Pre-Pres nebst Akkueinheit zum Testen. Herr Otto ist meines Wissens da sehr entgegenkommend.

Klanglich habe ich den Aikido mit MC-Pre-Pre als klarer und lebendiger als den Musical Fidelity V-LPS II empfunden. Diese Kombi hat in meiner Anlage außergewöhnlich breit abgebildet und eine ganz leichte, charakteristische Tönung in den Höhen besessen. Du kannst aber ganz anders empfinden. Eigene Höreindrücke sind daher durch nichts zu ersetzen!

Grüße
Gunter
akem
Inventar
#10 erstellt: 23. Dez 2014, 14:34

khabag (Beitrag #8) schrieb:

Hast Du das Ortofon MC 30 Super mk II auch schon gehört - wo pendelt sich das klanglich ggü. den genannten Alternativen ein?


Das kenne ich leider nicht. Auch wenn es vom Papier her sehr interessant ist. Immerhin hat es die gleiche Nadel wie das Cadenza Bronze (Replikant 5x100µm), imho eine der besten Nadeln, die es gibt. Ich war auch schon mal kurz davor es zu kaufen...
Aber bei diesem System habe ich irgendwie Bedenken, daß da der gleiche Generator drin ist wie beim MC25, das ich mal hatte. Und das hat mir rückblickend nicht wirklich gefallen. Damals, als ich es hatte, hatte ich keine Vergleichsmöglichkeiten, es war mein erstes MC überhaupt. Der Klang war mir etwas zu "laid-back" etwas zu gemütlich. Es schaffte es nicht, einen in die Musik zu involvieren, man war mehr der distanzierte Beobachter.
Aber wie gesagt, das ist reine Vermutung, daß es sich um den gleichen Generator handeln könnte, weil eben das Gehäuse auch identisch proportioniert ist.

Gruß
Andreas
mkoerner
Inventar
#11 erstellt: 23. Dez 2014, 15:55
Das Lyra ist sicher sehr gut, aber eher hell/analytisch, also nur mit einem "runden" Phonpre koppeln. Z.B. der Röhrenaikido, das Innovative Audio Phonomopped MK2b oder die EAR 834p. Mein Favorit wäre vom P/L Verhältniss her das Mopped.

Ansonsten gefällt mir der Trigon Advance wirklich gut, sehr universell und neutral. Mit Geduld günstig gebraucht zu bekommen. Ich würde versuchen ein vor-ROHS Modell (also ein sehr altes) zu bekommen, die sind noch besser.

Das Ortofon MC 30 Super mk II könnte für deinen Musikgeschmack der best buy sein. Ansonsten würde ich noch die Benz ACE S Modelle in den Ring werfen, die spielen etwas dynamischer.

Mike
khabag
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 25. Dez 2014, 01:20
Nachdem ich mich etwas auf die Suche begeben habe, wurde mir das Ortofon Cadenza Black zum selben (vergünstigten) Preis wie das Bronze angeboten.

Habt Ihr Erfahrungen mit dem Cadenza Black gesammelt bzw. einen Vergleich zwischen Bronze und Black?

Was wäre Eure Empfehlung bei Preisgleichheit für meine Musik- und Klangaffinität?

Grüße
Khabag
T9
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 25. Dez 2014, 09:54
@khabag

Auf eine Frage wie "welchen denn?" bekommt man schnell mehr Antworten, als Sandkörner am Starnd liegen. Daher:

Ohne das selber erlebt zu haben, soll das Lyra sich klanglich öfter mal in seiner Lebenszeit verschlechtert haben ist im Netz zu lesen. Angeblich das Gummi. Klanglich fand ich es trotzdem spannend. Hinweis z.B. Klick mich!

Die Ortos hab ich bisher nie gehört. Vielleicht ne Bildungslücke. Meine Erfahrung aus den 80ern d.v.J. waren mir für eine Neuauflage klanglich immer zu dünn.

Ich würde aber hier gerne aus heutiger persönlicher Erfahrung noch das Van Den Hul ONE Special und das Clearaudio Talismann V2 in den Ring schicken.
Das Talismann V2 (allerdings in einer eher seltenen Version "ALU" [m.W. inoffizielle Vorserie des Gold]) tut an meinem SME 309 seit mehreren Jahren unangefochten gut seinen Dienst!
Es hat sehr geringe Rillengeräusche und einen für Deine (auch meine) Musikrichtung m.M.n gut passenden Bass bei guter Auflösung und keinerlei Verzerrungen oben herrum. Da sich das Alu u. Gold nur durch das Material des Nadelträgers unterscheiden sollen, würde das Gold vermutlich noch besser sein.

Ansonsten wenn Geld keine Rolle spielt, darf es auch gerne ein Koetsu Black sein. Das hängt bei mir aus kostengründen nicht drunter.
Ohne Nadelschutz ist mir die Gefahr des Schrottens in der Preisklasse zu hoch. Dahingehend hat das Talismann einen Acryl Vollschutz dabei gehabt!

Die Trigon Vorstufe mit entsprechendem Zusatznetzteil ist gut konfigurierbar und klanglich ihr Geld wert. Aber auch zu Vorstufen wirst Du sicherlich mehr Meinungen bekommen, als Dir lieb sind. Ich habe mir seinerzeit mehr als 20 Vorstufen verschiedenster Preisklassen angehört und nach dem Einstieg über die Vangard später zu Clearaudio Balance+ gewechselt.
Heute würde ich diese aus Gründen der Flexibilität aber wohl nicht mehr kaufen. Obwohl klanglich m.M.n. immer noch über jeden Verdacht erhaben ist sie ggü. einigen MM u. MC Systemen manchmal etwas zickig da von Hause aus keine weitere Anpassung ausser MM/MC machbar ist.


[Beitrag von T9 am 25. Dez 2014, 15:39 bearbeitet]
akem
Inventar
#14 erstellt: 25. Dez 2014, 14:51
Ich muß meine Aussagen zum Lyra Delos etwas relativieren. Ich hab es gestern mal auf ein Orsonic Headshell geschraubt und an den 250er Jelco gepackt. Das ist ja quasi der gleiche Tonarm, wie Du ihn hast. Und was soll ich sagen? Es spielt sauber, geht tief runter und die Rauhigkeit hält sich in dieser Konfiguration ziemlich in Grenzen. Wobei ich nicht weiß, inwieweit hier nicht die 100 Ohm Abschlußwiderstand eine Rolle spielen. Eigentlich sagt man ihm ja nach, lieber höher abgeschlossen zu werden. Dementsprechend klingt es nicht ganz so frei und im Mittenbereich klingt es etwas strange, als ob da die Phase verdreht wäre. Kann aber nicht sein, da der Rest stimmt.

Gruß
Andreas
khabag
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Dez 2014, 15:34
Vielen Dank für die weiteren Tipps und Hörberichte; dadurch punktet das Lyra Delos nicht unbedingt.

Momentan liegt das Cadenza Bronze (nach Test- und Erfahrungsberichten) vorne. Als Pre könnte ich mir eine Otto-Lösung vorstellen - entweder Aikido mit Akku-PrePre oder noch besser ein integrierter MC-Akku-Pre - momentan stehe ich mit Hr. Otto im Austausch. Ansonsten käme wohl ein Trigon Advance oder die 2-fach MuFi V-LPS mit PSU infrage.

@Andreas: Hast Du schon das Cadenza Black (im Vergleich) gehört?

Ansonsten finden sich in der Bucht bzw. im Netz noch interessante Angebote zum vdH Colibri XGP sowie zum Sumiko Pearwood Celebration II. Gibt es hierzu Erfahrungen?

Grüße
khabag


[Beitrag von khabag am 25. Dez 2014, 15:35 bearbeitet]
akem
Inventar
#16 erstellt: 25. Dez 2014, 15:58
Das Cadenza Black kenne ich leider nicht. Mir wurde damals von Phonophono gesagt, daß es dünner klingen würde als das Bronce. Deswegen habe ich vom Black Abstand genommen. Inwieweit das stimmt kann ich natürlich nicht sagen.

Gruß
Andreas
LP-Fan
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 26. Dez 2014, 13:29
Hallo,

das Cadenza Black klingt bei mir nicht dünn! Es spielt äußerst neutral und verzerrungsarm. Ganz besonders gefällt mir die natürliche Mitten- und Stimmenwiedergabe. Für die genannten Musikrichtungen "Jazz", "Klassik" und "Vokal" dürfte es sehr gut geeignet sein. Pop und Rock geht genauso gut, weil es durch seine neutrale Abstimmung ein sehr guter Allrounder ist. Mit 300 bis 400 Ohm abgeschlossen gefällt es mir am besten. Mit höheren Werten lässt der Druck im Bass etwas nach.

Der separate akkubetriebene MC-Pre von Herrn Otto ist dem integrierten MC-Pre im Aikido MC klanglich überlegen. Er klingt freier, klarer und hat eine bessere Raumdarstellung.

Grüße
Gunter
khabag
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Dez 2014, 13:51
Hallo Gunter,

Du würdest also das Black dem Bronze vorziehen und es über einen Akku-PrePre am Aikido Phono MM anschließen?

Ich habe noch das Jelco-Tonarmkabel (rot/pink) am TR-800s und frage mich, ob es durch ein vdH D 502 oder ein German Highend Reinsilberkabel ersetzen sollte!?

khabag


[Beitrag von khabag am 26. Dez 2014, 13:51 bearbeitet]
akem
Inventar
#19 erstellt: 26. Dez 2014, 14:29
Ich finde das rosa Jelcokabel nicht schlecht, eher im Gegenteil. Die Stecker sind sehr gut und lassen sich leicht stecken, haben aber immer sicheren Kontakt. Im Gegensatz zu manch anderen Steckern...
Freilich bin ich nicht bereit, mehrere hundert Euro für ein Kabel auszugeben, hab also noch nie ein so richtig sündteures Kabel gehabt. Aber ich hab durchaus schon unterschiedliche Kabel durch und die Unterschiede (so es denn überhaupt welche gibt) sind verschwindend gering im Vergleich zu anderen Faktoren. Oft ist ja nur der Wunsch der Vater der Klangverbesserung oder sagen wir lieber Klangänderung... Ein besserer Nadelschliff macht da um Welten mehr aus und das Geld ist in einem besseren TA im Zweifel wesentlich besser angelegt.

Gruß
Andreas
LP-Fan
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 26. Dez 2014, 14:33
Das Cadenza Bronze kenne ich nicht und kann es daher auch nicht mit dem Black vergleichen. Im Test in der Stereo 2/2010 haben sie der ganzen Cadenza-Familie eine grundsätzlich neutrale Abstimmung bescheinigt. Das Bronze hat ein Klangniveau von 91% erreicht, das Black 96%. Bei solchen Spitzenklasse-Systemen traue ich mich nicht mehr, von besser oder schlechter zu sprechen. Stereo hat mit Deinem Plattenspieler und Deinem Tonarm getestet!

Den akkubetriebenen MC-Pre würde ich vorziehen, weil er einfach besser klingt. Nachteile: mehr Geräte und Kabel, Akku hält zwar sehr lange, ist aber immer dann leer, wenn es gar nicht passt.

Gruß
Gunter
akem
Inventar
#21 erstellt: 26. Dez 2014, 14:50
Gehört wurde bestimmt, sowas macht ja auch Spaß
Aber zur Einstufung wird ja doch nur das Preisschild in Klangpunkte umgerechnet...

Gruß
Andreas
khabag
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 26. Dez 2014, 19:18
Den Stereo-Artikel werde ich mir mal besorgen, aber ich teile prinzipiell Deinen Eindruck, Andreas!

Gunter, magst Du mir mal den Link zum MC-Pre schicken, den Du meinst? Lässt der sich auf 300ohm konfigurieren?

Gruß,
khabag
df1hx
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 26. Dez 2014, 19:52
Moin!
Ich bin seit ca. 2 Jahren sehr zufriedener Besitzer/Nutzer des "Cadenza Black", höre damit "quer durch den Garten".
Ich betreibe das System mit 220 Ohm Abschlusswiderstand, eingestellt an der Vorstufe. Es bietet eine sehr schöne Auflösung, bildet
feine Nuancen im Bass deutlich ab, verhält sich sonst eher neutral. Das ""Lyra Delos" konnte ich nie am eigenen Dreher hören...
Habe mit dem "Cadenza Black" ca. 600 LPs digitalisiert, das Ergebnis, vom Musikserver gespielt, fasziniert mich immer wieder...

Weitere Informationen zur Anlage/Umfeld sowie den gehörten Musikrichtungen bitte meinem Profil entnehmen.
Gruss u. noch schöne Feiertage, Thomas


[Beitrag von df1hx am 26. Dez 2014, 20:05 bearbeitet]
T9
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 26. Dez 2014, 23:59

khabag (Beitrag #18) schrieb:
... und frage mich, ob es durch ein vdH D 502 oder ein German Highend Reinsilberkabel ersetzen sollte!?


Meines Wissens ist das 501 dem 502 nicht unähnlich. Das 501 als ori. Kabel eines SME309 musste sich klanglich einer Finewireverkabelung geschlagen geben. Daher erlaube ich mir, auch das Finewire (Heiko Wingender) hier mal in den Ring zu werfen.

Kabelcheck des 502 hier

Kabelcheck des Finewire hier

Nix für ungut, aber gute Erfahrungen darf man ja weiter geben, oder?
khabag
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 27. Dez 2014, 01:16

T9 (Beitrag #24) schrieb:
Das 501 als ori. Kabel eines SME309 musste sich klanglich einer Finewireverkabelung geschlagen geben. Daher erlaube ich mir, auch das Finewire (Heiko Wingender) hier mal in den Ring zu werfen.

Kabelcheck des 502 hier

Kabelcheck des Finewire hier

Nix für ungut, aber gute Erfahrungen darf man ja weiter geben, oder? ;)



Danke für den Tipp. Das Finewire C37 findet sich - zumindest in der elektronischen Bucht - aber nicht mehr.
T9
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 27. Dez 2014, 14:45
Hab gerade auf Anfrage eine Mail von Herrn Wingender erhalten!
Er ist also weiterhin für Euch in Sachen Finewireverkabelung erreichbar!
khabag
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 02. Jan 2015, 02:36
alea iacta est

Ich habe mich entschieden und morgen kommt es schon!

Es wird das Lyra Delos werden, das ich im Vergleich zum Ortofon Cadenza Bronze sowie zum 2M Black (das ich ja aktuell auch nutze) hören konnte. Als kleiner Dank für Eure Erfahrungen und Empfehlungen hier schonmal einige meiner Höreindrücke und Beweggründe:

Gehörtes
- Eine bunte Mischung durch diverse Genres und Schwerpunkte (Stimme, Rythmus, Instrumental, schnell/langsam), die häufig gehörte und vor allem (auch) nicht-audiophile Aufnahmen umfasste; u.a.:
- Don McLean - American Pie - schon hunderttausendmal gehört
- Rodrigo y Gabriela - 9 dead alive - (m)ein Geheimtipp
- Fleetwood Mac - Rumors - (mittel-)mäßige Pressung
- Dave Brubeck - Take Five - ausgezeichnete Pressung von Music on Vinyl für <25€
- Ester Ofarim - Ester - ...

Equipment
- Als Plattenspieler stand ein VPI mit einpunktgelagertem Wechseltonarm zur Verfügung
- Dieser war über ein MuFi Vynl an einem Devialet 200 angeschlossen und hing an einem bildhübschen Paar Sonus Faber LS.

Die Hörsession begann mit meinem 2M Black, um die klangliche Baseline zu bestimmen. Dass sich das bereits auf sehr hohem Niveau bewegen würde, war mir im Vorwege klar, dennoch war der erste Eindruck: Mann, das hört sich ja schon wirklich klasse an, warum war ich eigentlich nochmal hier...

Es ging weiter mit dem Cadenza Bronze aus selbigem Hause auf selbiger Platte - Ester. Ich muss sagen, hier waren die Unterschiede zunächst kaum wahrnehmbar. Das Bronze spielte (ebenfalls) sehr neutral und hochauflösend auf, jedoch gelassener und mit weniger Rillengeräuschen als das 2M Black. Mit den folgenden Stücken wurden die Unterschiede zunehmend hörbar. Bei Don McLean und besonders bei Brubeck war die Darstellung breiter gestaffelt, luftiger und geordneter als zuvor. Bei Fleetwood Mac hörte sich die (mäßige) Aufnahme spürbar besser an, wenn auch noch sehr viel Luft zur digitalen 24Bit Version vorhanden war. In den häufig gehörten Stücken hörte ich immermal wieder Instrumente/Teile, die mir so bisher nicht aufgefallen waren.

Als nächstes wurde das Lyra Delos mit dem Einpunkttonarm aufgelegt und die Stücke wurden in umgekehrter Reihenfolge aufgelegt. Es ging also los mit Fleetwood Mac und ich muss sagen...und wie es losging. Das war anders! Das war rockiger, fetziger, dynamischer und irgendwie offener. Das war schneller, schneller, schneller! Das war aber auch lauter was die Rillengeräusche angeht und weniger gelassen. Das war aber auch hoch auflösend und das war musikalisch. Nachdem sich diese Eindrücke mit weiteren Stücken bekräftigt und teils verstärkt haben, fanden sie bei Rodrigo y Gabriela ihren Höhepunkt was Schnelligkeit anbelangt. Stünde mein Händler während des Stückes nicht hinter mir, hätte ich schwören können, die Platte dreht sich nun 38 mal pro Minute. Kein Zweifel, das Delos kann rocken und musizieren!

Aber wie würde es sich bei zarter Frauenstimme anhören...? Also habe ich Ester nochmal gebeten, ihr Rataplan vorzutragen - und auch das hat das Delos brilliant gemeistert, indem es ihrer Stimme den klanglichen Schmelz verliehen hat, der sie ausmacht.

Wir haben dann noch weitere Platten im A/B-Test aufgelegt - dank VPI und MF Vynl war (bis auf die Lautstärke) wenig Anpassung nötig. Die Höreindrücke bekräftigten sich. Damit aber auch die Frage, welcher TA besser zu meinem Geschmack und meiner eigenen Kette (die ja bereits sehr rockig, schnell und musikalisch ist) passen würde...

Mit ausgesprochenem Dank qua Flexibilität und Freundlichkeit meines Händlers und mit einigen Fragezeichen im Kopf bin ich dann heimwärts gewandert, bin gedanklich immer wieder durch durch meine LP-Sammlung gegangen und habe eine Nacht drüber geschlafen. Am nächsten Tag war es dann klar, dass es das Delos werden sollte. Am schwersten tat ich mich mit der Frage nach der Neutralität, Laufruhe und Soveränität des Bronzes vs. der Frage, ob ein weiterer Schnell-rockender Musikant nicht doch etwas zu viel für meine Kette sei... Aber, wie Andreas bereits schrieb - das Delos macht mehr an, wenngleich es etwas rauher spielt.

Wichtig vielleicht noch: Der Preisunterschied im OVP zwischen dem Cadenza Bronze und dem Lyra Delos machte bei der Entscheidung nichts aus, da aufgrund aktueller (Sonder-) Angebote im Netz fast kein Unterschied vorhanden ist und sogar das Cadenza Black nur geringfügig über dem Lyra-OVP zu haben wäre - bei Interesse am Händler schickt mir gerne eine PM.
Das Cadenza Black war für mich nicht mehr interessant, da es lt. der Berichte von anderen im Forum und anderswo noch neutraler als das Bronze spielte, was einigen schon 'fast langweilig' erschien. Zudem wäre es nicht ganz einfach, das Cadenza Black kurzfristig in diesem Vergleichsaufgebot zu hören.

Also darf ich mich nun auf morgen (äh heute) freuen, wenn das Delos bei mir einzieht. Ich melde mich wieder, wenn es sich etwas eingewöhnt hat. Als Spielpartner werden ihm übrigens das MuFi Vynl und der Aikido mit akkubetriebenem MC PrePre zu Seite stehen. Es darf also noch etwas weitergetestet werden.

Vielen Dank nochmals für Eure Unterstützung!

khabag


[Beitrag von khabag am 02. Jan 2015, 02:38 bearbeitet]
forest-mike
Stammgast
#28 erstellt: 11. Jan 2015, 12:39
Dann darf man gespannt sein auf Deine Erfahrungen mit dem Delos.

Meins war das Delos nicht (aber vermutlich habe ich es früh wieder abgegeben)
Bei mir spielt seit 2012 ein Lyra Kleos
Cadenza Black und Bronze hatte ich auch beide.
Mir hat das Bronze besser gefallen, weil farbiger.
Zudem war das Bronze das System mit geringsten Abtastgeräuschen.
Im Vergleich zu den Lyras fehlt den Cadenzas aber die Dynamik und Attacke.
Die Neigung zur analytischen Wiedergabe der Lyras verliert sich nach
längerer Einspielphase.

Lehmann blackcube SE und SE II sind hervorragende Phonovorstufen.
Für ein Lyra würde ich in der eigenen Anlage verschiedene Pres testen
und mir ein eigenes "Bild" verschaffen.
Ich höre mit einer Tansistorvorstufe absolut zufrieden.
khabag
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 11. Jan 2015, 17:42
Die Karten wurden neu gemischt

Nachdem sich krankheitsbedingt einige Komplikationen ergeben haben und ich noch ein paar Nächte drüber schlafen konnte und das Delos nochmal im Vergleich gegen das Cadenza - mit anderen LPs aus meiner Sammlung an einer Naim/SF-Kombi hören konnte, habe ich meine Entscheidung revidiert.

Nun hängt ein Ortofon Bronze an meinem Plattenspieler. Seine Laufruhe, Auflösung und Musikalität haben mich dann doch noch überzeugt

Wenngleich das Delos ein grandioses System ist, bei dem qua Dynamik und Attacke kein Auge trocken bleibt, habe ich mich - in meiner Kombination und Hörsituation - für das Cadenza entschieden.

Den Vergleich Otto Aikido MC PrePre/MM vs. MuFi Vinl war hingegen kein so knappes Rennen, sondern wurde früh und haushoch vom Aikido gewonnen.
forest-mike
Stammgast
#30 erstellt: 11. Jan 2015, 18:00
Sicher keine schlechte Entscheidung


[Beitrag von forest-mike am 11. Jan 2015, 18:00 bearbeitet]
khabag
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 11. Jan 2015, 21:22
Danke. Wie spielt denn der Kleos im Vergleich zum Testfeld? Der lag mir preislich dann doch deutlich zu hoch.
forest-mike
Stammgast
#32 erstellt: 12. Jan 2015, 00:14
Nach sehr langer Einspielzeit, sehr geschlossen auch die Mitten sind sehr
gut artikuliert und umrissen. Es fehlt nicht an Klangfarben.
Besonders gut: straffer kontrollierter Bass. Mit Kleos bin ich
bei Tonabnehmern angekommen.
Kenne auch das Lyra Etna, ist zwar nochmals etwas besser
aber den Mehrpreis würde ich nicht ausgeben wollen.
Das Cadenza Bronze würde gern nochmal mit meinem
aktuellen setup hören. Auf das Delos hätte ich kein Gelüste.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Nadelträger abgebrochen Lyra Delos
Eek!theCat am 12.08.2013  –  Letzte Antwort am 13.08.2013  –  3 Beiträge
Ortofon Cadenza blue oder cadenza bronze
Ferkel6926 am 11.09.2013  –  Letzte Antwort am 02.10.2014  –  19 Beiträge
REGA RB 303 mit LYRA Delos
Ferkel6926 am 13.03.2013  –  Letzte Antwort am 16.03.2013  –  8 Beiträge
Thorens TD-309 mit Lyra Delos. macht das Sinn?
katylied am 21.02.2011  –  Letzte Antwort am 13.01.2012  –  26 Beiträge
Lyra Delos an Rega 700 mit Transrotor Fat Bob?
bellarossa am 13.01.2016  –  Letzte Antwort am 13.03.2016  –  20 Beiträge
Benz oder Ortofon Tonabnehmer?
windshow am 17.03.2010  –  Letzte Antwort am 08.05.2010  –  32 Beiträge
Auf welche Arme passt ein Lyra Skala?
mistamillamac am 03.06.2016  –  Letzte Antwort am 04.06.2016  –  8 Beiträge
Ortofon Valencia oder Rondo Bronze
Tontechnix am 01.05.2013  –  Letzte Antwort am 09.06.2013  –  13 Beiträge
Nadel abgebrochen vom Delos, was tun?
MSHiFi am 01.08.2014  –  Letzte Antwort am 03.08.2014  –  12 Beiträge
Tonabnehmer für Ortofon TA 110 Arm-vdH Frog-Ort Cadenza- oder?
Trisolaris am 08.07.2017  –  Letzte Antwort am 08.07.2017  –  5 Beiträge
Foren Archiv
2014
2015

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.834 ( Heute: 6 )
  • Neuestes Mitglied#Guido71#
  • Gesamtzahl an Themen1.554.083
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.605.386

Hersteller in diesem Thread Widget schließen