Brummen bei rega rp1

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2.000Watt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Dez 2014, 15:13
Hallo,

ich habe einen Rega Rp1 selbst modifiziert.

1. Ein massekabel verlegt. Das Massekabel ist momentan noch provisorisch ein stueck chinchkabel.
ich habe es direkt an das innere massekabel angeloetet.

2.das mitgelieferte nf kabel mit alufolie straff umwickelt, isoliert und am ende ein kupferkabel zum erden am pre amp angebracht.

3. Die haube entkoppept indem ich vorne rechts und links mit tesa eins stueck zigarettenfilter angebracht habe.

angefangen habe ich um ein brummen zu eliminieren. Hat auch fuer das aufgebrachte geld wunder bewirkt. Das anfaengliche stoergeraeusch war bei normaler lautstaerke schon zu hoeren, selbst wenn der tonarm oben war und der motor aus. Nach den verbesserungen muss ich nun bei normaler lautstaerke mit dem ohr an die treiber um es wahr zu nehmen.

Das es der tt ist denke ich weil ich a. Schon alles andere ausprobiert habe und es sonst selbst bei großer lautstaerke ueberhaupt nicht zu einem stoergeraeusch kommt. B. Schließe ich einen ausgeschalteten mp3 player an den phonoeingang an, gibt es kein geraeusch.

set up
cambridge 650a und 551 pre amp.

rega carbon

Meine frage.

kann ich das letzte bisschen rauschen noch verhindern oder ist das normal?
gruß
chris
akem
Inventar
#2 erstellt: 08. Dez 2014, 17:49
Das ist leider normal. Den Fehler in der Masseführung hast Du ja schon behoben (ich hoffe, daß Du Dich da an eine zielführende Anleitung im Netz gehalten hast, z.B. bei Aqvox).
Der Motor der kleinen Regas ist ein 110V Synchronmotor, der leider ein ziemliches magnetisches Streufeld verursacht. Das merkst Du dadurch, daß das brummen immer lauter wird, je näher der Tonabnehmer dem Motor kommt.
Die einzigen möglichen Abhilfen sind:
- anderer Plattenspieler...
- auf den 24V-Synchronmotor umrüsten (wobei die auch nicht alle ruhig sind)
- ein MC-System verwenden (was bei dem Rega-Tonarm wiederum nicht so leicht ist, dafür ist dann aber zuverlässig Ruhe im Karton)
Unterm Strich dürfte die dritte Variante die zielführendste sein, auch wenn sie nicht gerade billig ist. Aber billig sind alle drei nicht.
Oder Du baust alles in den Ursprungszustand zurück (wenn das geht), beschwerst Dich beim Händler und gibst den Dreher zurück. Dann soll er Dir das Geld wiedergeben und Du kaufst Dir nen anständigen Gebrauchten. Da kriegst Du eh entschieden mehr für's Geld.

Gruß
Andreas
2.000Watt
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 08. Dez 2014, 18:03
Meine idee war nen ta mit mehr ausgangsspannung zu nehmen. Dann muesste doch das brummen im verhaeltnis zur hoerbaren musik kleiner werden..? Also bei gleicher verstaerkerleistung gleichlautes brummen aber doppelt so laute musik (bei 7 anstatt wie beim carbon 2.5v ) dann verstaerkerleistung halbieren --> gleiche lautstaerke der musik aber halb lautes brummen.
falls es so aufgeht waere das dann doch die preiwerteste und klanglich vielversprechenste loesung, oder?

zb mit dem red2 oder elyas als neue ta.
akem
Inventar
#4 erstellt: 08. Dez 2014, 19:04
Der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen: ein MM Tonabnehmer mit einer höheren Ausgangsspannung hat im Normalfall eine direkt proportional größere Spuleninduktivität. Das führt dazu, daß nicht nur die Nadelbewegungen zu einer höheren Ausgangsspannung führen sondern auch magnetische Störfelder. Das bedeutet, wenn die Musik um den Faktor 2 lauter wird, wird das Brummen auch um den Faktor 2 lauter...
Entscheidend ist die magnetische Schirmung des Tonabnehmers und dessen Spulen bzw. die Lage der Spulen zum Magnetfeld.
Bei MM-Tonabnehmern ist es bauartbedingt im Regelfall leider so, daß sie ausgerechnet in der Richtung magnetisch offen sind, in der auch die Spulen ihre maximale Empfindlichkeit haben. Vorne sind sie offen, weil da die Nadel rein muß und hinten sind sie offen, weil da die Anschlüsse sind. Die Spulen müssen a) aus Platzgründen und b) wegen der Nadel und dem Magneten im Nadelträger längs da drin sitzen.
Es gibt Systeme von Audio Technika, bei denen die Spulen im rechten Winkel zum Nadelträger sitzen. Da stehen dann die Magneten auch im rechten Winkel auf dem Nadelträger. Trotzdem brummen auch diese Systeme (Du siehst es ja selbst an Deinem System, welches meines Wissens nach auf dem Audio Technika AT91 basiert). Deswegen: es mag sicher MM- oder auch MI-Tonabnehmer geben, die auf dem Rega nicht brummen. Aber erstmal eines finden und man kann nicht zum Zwecke des Ausprobierens alle mal kaufen und ausprobieren...
Bei MCs ist es hingegen so, daß a) die Induktivität der Spule um etwa Faktor 10^5 (High-Output-MC) bis Faktor 10^6 (Low-Output-MC) kleiner sind als bei MMs. Um den gleichen Faktor geringer ist dann auch eine von außen induzierte Störung. Es kommt aber noch etwas hinzu: damit die induzierte Signalspannung nicht um den gleichen Faktor kleiner ist (sondern im Falle eines High-Output-MCs sogar fast genauso hoch), hat man in einem MC ein in Relation zu einem MM bombiges Magnetfeld. Und die Induktionsspule befindet sich im Luftspalt dieses Magnetsystems und umschließt sie vollständig. Angenehmer Nebeneffekt dabei ist, daß dieses Magnetfeld gleichzeitig auch eine Abschirmung der Spule ggü. äußeren Magnetfeldern bewirkt! Das bedeutet: nicht nur ist die induzierte Brummspannung aufgrund der Spuleninduktivität schon um Größenordnungen kleiner, sie wird durch die "Schirmung" der Spule nochmals erheblich reduziert. Soll heißen: auch bei einem High-Output MC, das eine ähnlich hohe Ausgangsspannung hat wie ein MM wirst Du von einem Brummen nichts mehr hören.
Leider kosten die billigsten MCs schon über 150€. Das Denon DL110 etwa kostet knappe 200€ Straßenpreis, nur das Ortofon MC1turbo kostet noch etwas weniger. Ich würde das Denon empfehlen.
Allerdings fühlt es sich an etwas schwereren Armen eigentlich wohler, weswegen ich beim Rega ein kleines Zusatzgewicht von etwa 2g zwischen Headshell und Tonabnehmer empfehlen würde. Das Gegengewicht des Armes wird das noch sehr gut abfangen können, da das System selbst mit 4,5g sehr leicht ist.

Gruß
Andreas
2.000Watt
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 08. Dez 2014, 19:19
Leider kann mein pre amp nur mm...

Wenn ich den ta vom rand der platte nach innen zum motor bewege, bleibt das brummen nahe zu konstant leise. Erst ab dem label steigt es (wegen dem motor?) Stark an. Das heißt für mich, dass der motor an sich nicht schuld an dem brummen ist, welches ich anfangs beschrieben habe. Also komme eher andere stoerquellen in frage und auch das stromnetz?
Im endeffekt waere der plattenspieler an sich dann nicht schuld?!

Danke der ausführliche Antwort
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