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Tracking Force bei einem Rega RP1 einstellen+A -A |
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Autor |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 06. Feb 2014, 17:02 | |
Guten Tag die Herrschaften. Ich weiss, dass der Rega RP1 hier im Forum wenige Freunde hat, u.a. aus den Gründen, die wohl auch die Wurzel meines Problems sind. Aber vielleicht hat trotzdem jemand einen konstruktiven Vorschlag für mich. Irgendwie habe ich es geschafft die Nadel meines Bias 2 Tonabnehmers zu verbiegen --> sieht nicht aus als wäre da was zu machen. Daher habe ich mir einen neuen Tonabnehmer gekauft, dachte ich tue mir was Gutes und nehme das nächstbessere Modell, den Elys2 (empfohlene Tracking Force 1.75g). Nachdem ich das Teil installiert hatte wollte ich mit meiner Shure SFG2 Tonarmwaage prüfen wie das Auflagegewicht denn ist. Nun ist es aber leider so, dass ich das Gewicht damit nicht ermitteln kann. (Ich bin in der Lage analoge Waagen zu bedienen und meine Waage funktioniert auch, da ich damit (zu Testzwecken) das Gewicht von Münzen sehr exakt bestimmen kann). Das Problem ist, dass die Waage so stehen bleibt wie ich den Tonarm darauf absetze. Also wenn ich den Tonarm gaaaanz sanft absetze bleibt die Waage selbst bei dem niedrigsten einstellbaren Gewicht unten, wenn ich den Tonarm dann ein wenig runter drücke bleibt die Waage auch beim höchsten einstellbaren Gewicht oben. Ist es möglich, dass Reibung im Tonarmlager diesen Effekt hervorruft (der Tonarm ist alles andere als schwergängig)? Wenn ja, kann/soll ich das Lager ölen (z.B. Nähmaschinen-/Feinmechaniköl)? Ich habe einfach mal versucht den Plattenspieler zu benutzen mit dem neuen Tonabnehmer und der alten Einstellung des Gegengewichtes --> bei jeder noch so kleinen Wölbung der Platte wird die Nadel in den Kopf des Tonabnehmers gedrückt und es hört sich dementsprechend an --> Auflagegewicht zu hoch! Nun habe ich durch sukzessives Verstellen des Gegengewichtes (als "Plug-and-Play" Gerät hat der Tonarm des RP1 keine Skala ) eine Position gefunden, in der die Nadel immer schön aufliegt und nicht mehr in den Kopf geschoben wird (reitet schön ruhig mit der Platte mit) und ich nun auch einen schönen Klang bekomme. Ist die optische Beurteilung des "Reitverhaltens", das Vorhandensein eines ansprechenden Klangs und die Abwesenheit von Vinylspänen nach dem Abspielen ausreichend Grund zur Annahme, dass meine Einstellung so in Ordnung ist? Was kann ich sonst prüfen, falls ich das Auflagegewicht nicht messen kann? Vielen Dank für Euren Input. Jochen |
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akem
Inventar |
#2 erstellt: 06. Feb 2014, 17:25 | |
Als erstes mußt Du den Tonarm mal ausbalancieren. Also das Gegengewicht so einstellen, daß der Tonarm waagerecht schwebt. Bei einem Tonabnehmer von Rega sollte das gleichbedeutend sein mit: die Nadel berührt die Platte, die Nadel fängt sich aber nicht in der Rille. Dann schaust Du in die Bedienungsanleitung, wie die mechanische Übersetzung der "Spirale" ist. Also eine vollständige Umdrehung des Gegengewichtes entspricht x Gramm Auflagekrafterhöhung. Ich habe das vom RB250 so in Erinnerung, daß eine volle Umdrehung 2g Auflagekraft entspricht. Aber schau in Deine Anleitung, nicht daß die das geändert haben... Entsprechend den vom Tonabnehmern geforderten 1,75g sind das dann z.B. eine knappe Umdrehung. Dann sollte das schon mal so ungefähr stimmen und zumindest nicht die Nadel kaputt machen. Feinabstimmung erfolgt dann per Gehör, wenn die Nadel eingespielt ist (normalerweise so nach 40 Betriebsstunden). Mit den mechanischen Waagen komme ich auch nicht klar. Da ist mir auch etwas zu viel Zufallsgenerator mit im Spiel Deswegen entweder elektronisch oder gar nicht... wobei elektronische Waagen auch nicht notwendigerweise genau sind und sich "witzigerweise" gerne mal vom Magnetfeld eines MC-Tonabnehmers zu Meßfehlern von 0,2g oder sowas verleiten... Du weißt ja, messen kommt von Mist Gruß Andreas |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 06. Feb 2014, 17:54 | |
Danke Andreas. Leider ist genau dieses Vorgehen beim RP1 nicht möglich, da der Tonarm hinten am Gegengewicht weder ein Gewinde (Gegengewicht wird geschoben, nicht geschraubt) noch Markierungen hat. Das Plug and Play System ist so ausgelegt, dass man das Gegengewicht im Fall der Standard-Tonabnehmer (Ortofon OM5e oder Rega Bias2 oder Rega Carbon) einfach bis zum Anschlag schiebt. Für alle anderen Tonabnehmer muss man halt wiegen... Vielleicht betreibt ja jemand die Kombination RP1+Elys2 (ist ja ein von Rega selbst vorgeschlagenes Upgrade) und könnte mir sagen um wieviel mm er/sie das Gegenwicht nach hinten geschoben hat. |
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akem
Inventar |
#4 erstellt: 06. Feb 2014, 19:47 | |
Ehrlich gesagt würde ich bei sowas zum Händler gehen, und a) Ersatz für den kaputten Tonabnehmer verlangen und b) eine digitale Tonarmwaage. Das kann er dann bei Rega geltend machen, weil sie so ne Scheiße bauen... Ansonsten auf den Tresen stellen und Geld zurückverlangen. Oder war diese mechanische Waage dabei und funktioniert bloß nicht? Gruß Andreas |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 06. Feb 2014, 22:05 | |
Hmmmm... 1) ich hab den alten Tonabnehmer selbst gekillt, da wären die schön blöd wenn sie mir den ersetzen. 2) falls der Grund tatsächlich Reibung im Tonarmlager sein sollte (er ist eigentlich wirklich sehr leichtgängig - ich habe einfach keine andere Idee was es sonst sein könnte), würde das Problem vermutlich auch bei einer Digitalwaage bestehen oder? 3) es ist kein Geheimnis, dass der Plattenspieler nicht die Einstellmöglichkeiten bietet wie ein höherpreisiges Modell. Jedoch hatte ich schon erwartet, dass man den Tonarm zumindest wiegen kann. Meine analoge Tonarmwaage ist von Shure und die funktioniert an sich tadellos (Testgewichte kann ich exakt abwiegen). Spricht etwas dagegen mal ein Tröpflein Feinmechaniköl an die Aufhängung des Tonarms (die Achse für die vertikale Bewegung des Arms) zu geben? |
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akem
Inventar |
#6 erstellt: 06. Feb 2014, 22:32 | |
Bloß nicht ölen! Öl würde die Reibung, insbesondere aber das Losbrechmoment nur erhöhen. Das falsche Öl kann den Arm vollkommen unbrauchbar machen. Wenn dann höchstens das Lagerspiel neu einstellen. Also die Lagerschrauben losschrauben und dann extrem feinfühlig neu einstellen. Das merkst Du dann schon, wie es sein muß: es darf kein fühlbares Spiel mehr sein, wenn Du aber die entscheidende Idee zu fest angezogen hast, wird das Lager schlagartig schwergängiger. Wenn man das Lager quasi mit der Hand prüft, kann man sich leicht verschätzen. Die menschliche Hand empfindet selbst vergleichsweise brachiale Lasten als leicht. Balanciere den Arm mal aus und blase leicht dagegen: gibt er sofort nach? Horizontal und vertikal? Man kann auch einen Papierschnipsel mit 1cm x 1cm nehmen und auf die Headshell legen. Auch da muß der Arm schon nachgeben... Bei meinem Rega waren damals die Lagerschrauben so fest angeknallt, daß die Lagergabel (aus Aluguß) um mehrere Millimeter nachgegeben hat! Gußmaterial verzieht sich normal eigentlich nicht, es behält seine Form oder er bricht... Gruß Andreas |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 07. Feb 2014, 17:45 | |
Tag, es kann gut sein, dass es an der SFG-2 liegt, den Tonarm zunächst bitte beiseite gelassen als irregulär reagierendes Objekt. Nutzung der SFG-2 wie vorgesehen: Die SFG-2 liegt plan auf der Filzmatte auf - nicht etwa eine Platte als Unterlage verwenden, da dann zu hoch gesetzt - die SFG-2 Times 2 vorgeprägte Rille wird in der Mitte (dort der Pfeil) als Ablageposition für die Nadel unter empfohlener AK genutzt. Ziel AK ist 18 mN, den SFG-2 Reiter dementsprechend auf die Marke 0.90 (x2 = 1.80) bringen, Antiskating ist auf NULL, Nadel nun vorsichtig in der Mitte von Times 2 absetzen. Nun: Reagiert die Waage nicht sogleich, dann auf die Waage einen sanften Anblaswind richten - die Waage wird ansprechen. Das Wiegeergebnis beobachten und gegebenenfalls wiederholen. Die Position 0.95 ist einem solchen Fall auch gut, da unter Times 2 eine gewisse Wägeungenauigkeit gegeben ist (0.6 mN wird zuviel angezeigt). Ausgang ist am RP1 doch die Position für die Rega Tonabnehmer einen halben Millimeter vor dem Anschlag am Armlager. Das Bias2 wiegt 4,4 g, das Elys2 4,7 g - die Differenz hinsichtlich der resultierenden AK ist belanglos. Und also, es trifft zunächst nicht den leichtgängigen Tonarm... Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 07. Feb 2014, 17:47 bearbeitet] |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#8 erstellt: 08. Feb 2014, 11:03 | |
Hallo. Ich habe die Tonarmwaage auf meinem Plattenteller + Auflage aber ohne Platte, ja. Plattenteller ist plan. Danke für die Idee mit dem Anblasen. Das geht in etwa in die Richtung wie meine Strategie den Tonarm mit aufgesetzter Schutzkappe (=0,5g) aus 1-2mm Höhe auf den Tonarm fallen zu lassen um ein eventuelles Losbrechmoment seitens der Waage zu überwinden. Durch etliche Tests kann ich das Auflagegewicht auf zwischen 1-2,2 g eingrenzen. Dazwischen ists nach wie vor so dass die Waage bei jeder bieliebigen Position stehenbleibt, je nachdem wie fest der Tonarm aufgesetzt wird, oder wo genau ich hinblase. Zum Netto-Gewichtsunterschied Bias2 und Elys2 kommt noch 0,9g von der einen Schraube dazu, da der Elys2 eine Dreipunktaufhängung hat. Dass es an der Waage liegt glaube ich nicht, da beim Messen von Testgewichten die Waage beim Verschieben des Einstellgewichts übder der Skala ganz leicht in die Balance kommt, so wie es sein muss - und die Ergebnisse sind reproduzierbar und exakt. Andererseits, wenn ich den Tonarm auf Höhe der Waage absenke und loslasse (also nicht auf die Waage setze), sinkt er ohne Verzögerung komplett ab. Wenn ich den Arm ausbalanciere passiert folgendes: 1) er reagiert nicht auf einen kleinen Papierschnipsel 2) ich kann den Arm etwas anheben oder absenken und er bleibt in diesem Winkel stehen!! 3) er fährt - trotz Antiskatesetting von 0 - zur Aufhängung zurück, sobald das Gewicht höher eingestellt ist passiert das nicht mehr Ich denke das spricht nun stark dafür, dass etwas im RP1 Tonarm die Tracking Force Messung versaut. An der Achse für die Vertikalbewegung sind keine Schrauben zu sehen. Falls es da was zum schrauben gibt, ist es unter einer Kappe versteckt die ich nicht ohne Gewalt abnehmen kann. Danke und ein schönes Wochenende euch. |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 08. Feb 2014, 11:19 | |
Tag, sehr gut, deine Vorgehensweise und Beobachtungen; danach ist der Tonarm nicht funktionstauglich, es ist ein Mangel, der den vorgesehenen Gebrauch des Plattenspielers verunmöglicht. Also: Reklamieren. Nicht selbst Hand anlegen. Nachsatz, fällt mir gerade ein, da ähnlich an meinem alten Planar 3: Der Arm wird in der Fallrichtung nicht etwa von der zu hoch stehenden Liftbank angehalten? Nachsatz zum Nachsatz: der Nachsatz ist überflüssig; es ist das Vertikallager. Entschuldige bitte. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 08. Feb 2014, 14:59 bearbeitet] |
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akem
Inventar |
#10 erstellt: 08. Feb 2014, 22:47 | |
Ja, das wirst Du reklamieren müssen. Noch zum Antiskating: daß der Arm bei Antiskating = 0 trotzdem etwas nach außen zieht, ist bei Rega normal. Rega arbeitet an der Stelle mit Magneten, deren magnetisches Feld sich natürlich nicht einfach so abschalten läßt. Das ist bei allen Tonarmen mit magnetischem Antiskating so und kein Grund zur Beunruhigung. Gruß Andreas |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#11 erstellt: 08. Feb 2014, 23:17 | |
Danke für Eure Hilfe. Ich habe das Gerät erst weniger als ein Jahr, also sollte es hoffentlich kein Problem geben. Habe meinen Händler bereits kontaktiert, ich bin mal gespannt was er dazu sagt. Gruss, Jochen |
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Izildur
Schaut ab und zu mal vorbei |
#12 erstellt: 12. Feb 2014, 13:01 | |
UPDATE: Das Problem konnte wie folgt gelöst werden: Wie von Andreas angedeutet lag es an den Lagerschrauben der Vertikalachse. Diese liegen unter Plastikkappen verborgen. Ich hatte urprünglich nicht genug Mut da fester anzupacken oder zu weiche Fingernägel um die loszubekommen (man kann nicht sehen ob das Kappen sind oder Bestandteil der Achse), aber mit einem flachen runden Messer habe ich die Kappen einfach abhebeln können. Darunter liegen Schrauben mit denen man den Widerstand des Tonarms einstellen kann. Ich habe diese leicht (vielleicht 10°) gelockert und nun kann ich problemlos das Auflagegewicht des Tonarms einstellen. Vielleicht hilft dies ja jemandem der ähnlichem Problem gegenübersteht. Besten Dank an alle. Grüsse aus der Schweiz, Jochen |
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akem
Inventar |
#13 erstellt: 12. Feb 2014, 13:52 | |
Ja, ich hätte mich damals auch nicht so ohne weiteres getraut geschweige denn geschafft, einfach mal so den Arm zu zerlegen. Ich hab mich das auch nur getraut und geschafft, weil ich schon Bilder von total zerlegten Armen gesehen hatte. Gruß Andreas |
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