Dual 1224 an Meerburg 7 Röhrenradio + Grundig Stehbox

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WillEsVerstehen
Neuling
#1 erstellt: 03. Mrz 2011, 23:34
Hallo,
bin Neulng, habe die letzten Tage fleißig dieses Forum durchforstet aber bin kein Kind der Plattenspielerzeit eher eins der ipod Generation und habe keine Ahnung von der Materie. Deshalb konnten mir die zahlreichen Beiträge leider nicht wirklich weiterhelfen da sich denk ein paar Probleme gehäuft haben, ich hoffe ihr könnt mich ein bisschen belehren.

Bekam vor kurzem einen schönen alten Meerburg 7 Automatik + eine "Holzstandbox" von Grundig "Stereo"box IV a das war auf jedenfall noch auf dem Zettel untendran zu erkennen (warum ich die erwähne später mehr) und in der Komode auf der das Radio steht ist neben einer Vitrine ne Schiebetür wo besagter Dual 1224 ( auf dem Tonabnehmer, so nennt man doch das Teil mit der Nadel steht CDS 660 DUAL )beleuchtet eingebaut ist.

Problem 1)
Anfangs sah noch alles super aus, nur ein Problem- ein Brummen
Es ist auch in Radiofunktion zu hören, nur wenn ich auf Plattenspieler stelle kommt hinzu, wenn ich den Spieler berühre(egal wo, außer Plattenteller dort passiert nix "extra") brummt es dann noch viel stärker(extremes Brummen)
Von dem was ich bisher gelesen habe, irgendwas mit der Masse?
Seltsam finde ich halt die Stehbox, da hat wohl jemand gebastelt und einen normalen Stromstecker als Anschlusskaber für den Meerburg umgebaut. Könnte das Teil des Problems sein?
Zieh ich die Box raus verändert sich allerdings am Problem 1 nichts.
Was kann ich hier an Infos mitteilen damit mir vllt jemand helfen kann ( Fotos/Tests sorry aber ihr merkt ich fühl mich wie ein Steinzeitmensch vor ner Raketenkonsole)?

2. Problem
Der Hebel 33/45 steht auf 33 und ist wie festgeschweist, kann ihn nicht bewegen???
Woran kann das liegen?

3. Problem
Jetzt auf einmal wenn ich Starthebel betätige fährt der Arm nicht mehr bis auf die Platte sondern will viel zu weit rechts absetzen, also neben der Platte.
Wenn ich die eingescannte Anleitung online richtig verstanden hab, kann man das korrigieren über die Schraube die sich unter der 33/45 unter der 33er Stellung versteckt, wo ich ja dank Problem 3. nicht rankomme?!
Oder muss ich das woanders machen.

4. Problem vllt gehört das noch zum 3. Problem
Habe hier auch schon gelesen der Pimpel ist eine Schwachstelle, schau ich den an , ist nur noch zur Hälfte rotes Material drum. Geht der Arm nur nicht mehr ganz auf die Platte weil das Teil jetzt zwischendurch abgefallen ist oder doch mein 3. Problem die Ursache/Lösung dafür ?

5.Problem
Fällt wohl in die Kategorie FAIL.
Wollte diesen Mehrfachstift benutzen, Annleitung die paar Zeilen gelesen dachte alles klar, erstmal Platten einfach drauf gelegt. Passierte nix, dann gedacht muss die 1. Platte vllt erst "draufgeschoben/Stück nach unten geschoben" werden, gemacht zack ist runter gerutscht nur jetzt bekomm ich sie nicht mehr von dem Stift, unten dieser Nippel im Weg oben stehen die oberen Widerhacken raus, jetzt hängt die Platte dort fest... HILFE!!!

6. Antiskating / Drehrat am Armansatz Problem
Der Regler mit Zahlen der sich am Anfang des Arms befindet ( wie man das nennt weiß ich leider nicht), ich glaube um die waagerechte Lage hinzubekommen.
Lese die Anleitung sehe da, alles auf 0 Stellen zu Beginn, gemacht, aufeinmal ist der Arm viel zu Tief. Hab diesen Regler jetzt wieder auf 4 gestellt wie es zu Beginn war, Antiskating wieder auf 3Uhr wie es Anfangs war. Will da nichts mehr anfassen bevor ich das verstehe, die Anleitung war kurz und ich dachte easy game
Nix easy bei analog musste ich lernen.

Wäre unendlich dankbar wenn mir jemand helfen könnte, auch wenn es nur ein kleiner Tipp zu nur einem Problem ist wäre das super. Von den ursprünglichen Käufern der Sache lebt niemand mehr den man fragen könnte und sonst hat da auch keiner wirklich Ahnung den ich kenne.
Danke schon im voraus für jeden noch so kleinen Tipp.
MfG Chris
thom53281
Stammgast
#2 erstellt: 04. Mrz 2011, 00:08
Hallo Chris,

Glückwunsch zu dem Gerät. Beim Brummproblem kann ich Dir zwar nicht helfen, bei den anderen aber bestimmt.

2.: Das alte Öl der Mechanik wird über die Jahre festgeworden sein und daher ist die Mechanik verharzt. Mit passenden Lösemitteln sollte man den Hebel bestimmt wieder gangbar bekommen. Am besten wäre komplett zerlegen und reinigen (bin ich aber selber meist zu faul dazu, das andere geht meist auch).

3.: Steuerpimpel. Durch ein Stück Kabelisolierung (passende Länge!) oder ähnliches ersetzen.

4.: Siehe 3.

5.: Steck' den Stift noch einmal in das Gerät. Dann sollte sich die Platte normalerweise nach oben wieder abziehen lassen. Der Fehler bei der Wechselfunktion wird ebenfalls daran liegen, dass die Wippe der Wechselfunktion vollkommen verharzt ist. Diese sollte so leichtgängig sein, dass sie von der daran angebrachten Feder wieder zurückgeholt wird.

6.: Einstellung für die Auflagekraft auf 0, Antiskating ebenfalls auf 0. Das Gewicht am Ende des Tonarms solange verdrehen, bis der Tonarm ausbalanciert ist (in Schwebe). Auflagekraft über das Einstellrad dann auf 4,5p einstellen, Antiskating ebenfalls auf 4,5 für konische Nadeln (Symbol o).

Übrigens solltest Du die Nadel des Tonabnehmers austauschen. Diese hat nur einen einfachen Saphir, der sich schnell abnutzt und dann schafe Kanten bekommt (was mit der Zeit die Schallplatten schnell zerstört). Außerdem scheint sie mir sowieso mit falschen Werten für Auflagekraft und Antiskating gefahren worden zu sein.

Grüße
Thomas
GuzziTom
Stammgast
#3 erstellt: 04. Mrz 2011, 00:11
Moin,

bei der Brummerei kann ich dir jetzt nicht wirklich helfen, außer zu fragen, hast du das Brummen im Lautsprecher oder im/am Gerät, weil da etwas von Brummen bei abgezogenem Lautsprecher steht. Bitte nochmal genauer beschreiben, das hilft dann sicherlich den "Brumm-Spezialisten".

Nun zum Plattenspieler. Das sit nicht sooo schwer, ich habe mich da auch erst vor kurzem rein gearbeitet. Zuerst mal muß das Ding raus. Die "Erstbeölung" ist mittlerweile hoffnungslos ausgetrocknet und verharzt. Das heißt, da schmiert nichts mehr, sondern das klebt nun. Das dürfte auch dein Problem beim 33/45 Schalter sein. Damit wird das Reibrad verstellt und bei dir verstellt sich da nicht mehr (bitte keine Gewalt anwenden).
Der Pimpel - ist die Ursache Deines Problems 3. Das Ding kann man als "Haftvermittler" begreifen. Der Hauthebel, der vom Kurvenrad gesteuert wird, drückt gegen den Steuerpimpel und bewegt, dank "Haftreibung" den Tonarm. Jetzt ist dein Pimpel weg (vollkommen normal), also drückt der Haupthebel nun gegen den Metallstift und rutscht drüber, dadurch wird der Tonarm nicht weit genug geführt.

Neben der Serviceanleitung im Dual-Board findest du dort auch, wenn es wieder on ist, eine von einem User verfasste "Wartungsanleitung". Wenn du dich an diese hälst, ist es kein großes Problem. Vorher harzfreies Nähmaschinenöl oder ein paar Tropfen synthetisches Motoröl, technische Vaseline, Waschbenzin besorgen und falls der Lift zu schnell ist, brauchst du etwas Silikonöl.
Tja und ca. nen Nachmittag Zeit für den ersten. Die meiste Zeit geht drauf, weil man alles doppelt und dreifach liest.

Lass jetzt bitte die Finger von ALLEN Einstellungsschrauben. Zuerst muß alles gangbar sein. Vermutlich ist garnichts, bis wenig verstellt. Wenn du da jetzt dran rumfummelst, bist da nachher stundenlang damit beschäftigt, wieder die richtige Einstellung zu finden.

Zur Wechselachs kann ich dir leider garnichts schreiben, das Ding hatte ich noch nie in Gebrauch (hab Angst um meine Platten).

Die Einstellung des Tonarms folgt ganz zum Schluß, wenn alles andere wieder "neuwertig" läuft. Dabei wird der Tonarm ausbalanciert, so das er in Waage steht. Anschließend verschiebt man das Gewicht, anhand der Skallierung, je nach Nadel auf ca. 1,25 - 2,5p. Und dann stellt man das Antiskating auf den selben Wert.

Und dann - hört man Platten

Wenn du die ersten Sachen gereinigt und geschmiert hast, lässt du die Mechanik (Automatik) mehrfach von Hand durchlaufen und schaust ihr dabei von unten zu. Es hat mir bei allem Weiteren, seeeeehr geholfen, zuerst mal zu verstehen, was da überhaupt passiert, wenn ich ein Heblchen drück.

Gruß Tom

Tante Edith sagt: thom hat schneller geschrieben


[Beitrag von GuzziTom am 04. Mrz 2011, 00:13 bearbeitet]
3rd_Ear
Inventar
#4 erstellt: 04. Mrz 2011, 00:19
Zum Plattenspieler:

Ein Video kann oft mehr als 1000 Worte erklären.

Ich hab' dazu in meinem "Institut" mal was vorbereitet:

http://www.youtube.com/watch?v=CpuH-PTXzPk

Zum Verharzung-Lösen tut ein Sprühöl gute Dienste, wie z.B. WD40 oder so (aber KEIN Ballistol - ist sich nixe gutt fürr Buntmetalle!)

Zum Radio kommen wir dann später.

Da das "Meerburg 7" oder "Meersburg 7" ? mit Röhren aufgebaut ist: - Bei alten röhrenden Röhrenradios sahen Lautsprecherstecker oft so aus, wie heute die Euro-Netzstecker, also evtl. ist das auch bei Deinem Radio "normal". Ist das etwa das Klick! Ding mit dem automatischen Motor-Sendersuchlauf, für das immer so astronomisch hohe Preise geboten werden?


[Beitrag von 3rd_Ear am 04. Mrz 2011, 00:44 bearbeitet]
J.Bond
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Mrz 2011, 08:29
Also persönlich würde ich ein Keramicsystem
keiner Platte antun!
WillEsVerstehen
Neuling
#6 erstellt: 04. Mrz 2011, 12:32
Hallo erstmal ein großes Dankeschön.
Bin überwältig wie ausführlich und schnell ihr geantwortet habt.
Also nochmals ein Dankeschön zu Beginn!

Das Video war sehr hilfreich, so wie das "einfach" auseinanderbaut wurde bekomm ich das Gefühl soweit komm ich auch noch
Eure Lösungen habe ich mir alle durchgelesen doch steh ich jetzt schon vor dem ersten Problem, der Ausbau vor dem Auseinanderbauen.
Ich lad mal ein paar Bilder dazu um es besser erklären zu können, hoffe das klappt

So Sachen wie Nadelwechsel, Skating, Auflagekraft wie es thom53281 und GuzziTom erklärt haben werden wohl zunächst noch warten müssen bis ich den Dual da rausbekomm.

Das ist das Paket dass ich von meinen Eltern aus dem "Keller" bekommen habe.
Setup

Links diese Grundig IVa Box, dort sieht man auch den Stromstecker der als Anschluss für die Box an das Radio verwendet wird.

Edit: Zu Guzzitoms Anfangsfrage, also das Radio an sich hat schon ein sehr leises Grundbrummen, wenn man Lautstärke rutnerregelt hört man ein leichtes Brummen aus den Boxen. Ist der Dual dann an und ich berühre ihn mit den Fingern am Geäuse/Arm/etc gibt es ein alutes strakes Brummen, dieses Problem besteht sowohl mit der Standbox als auch wenn ich diese nicht angeschlossen habe. Hoffe das hilft weiter.


Edit: Ja unten sieht man auch die Platte die ich nicht mehr von dem Stift bekomme die oberen Hacken fahren einfach nicht ganz zurück in den Stab...

Dann der Meersburg 7 Automatic mit Röhren um auf 3rd Ears Frage zu antworten, ja das ist der den du verlinkt hast (astronomische Preise? erzähl mir mehr ;-) ), und eingebaut der Dual 1224, man erkennt rechts über dem Spieler die Beleuchtung welche ein Problem ist.
Netzteil Spieler und besagte Lampe sind an den selben Stecker gebaut/geklebt/gekitted wie man das nennen mag.
(könnte hier das Brummen herkommen?)

P1010990

Das bedeutet wenn ich den Spieler aus dem Schrank holen will um ihn auseinander zubauen, hab ich nich genug Kabel um hin rauszunehmen da das Kabel für die Beleuchtung kurz und befestigt ist.
An dem Kabel rummachen, davor hab ich eigentlich großen Respekt, die Konstruktion wie sie ist sieht schon nicht so koscher aus ( hat aber anscheinend schon ein halbes Jahrhundert funktioniert, glaube das stammt alles aus den 50/60er Jahren zumindest das Radio, Spieler weiß ich nicht?)
Also wie ist mein erster Schritt um das überhaupt rauszuholen, muss ich einen Elektriker Kumpel dazuholen oder geht das auch alleine ohne dabei draufzugehen?

Da ihr aber schon zu allen Fragen antworten geposted hab will ich versuchen weiter Licht ins dunkle zu bringen.

Pimpelfrage
Also als ich heute geschaut hab um Fotos zu machen war am Pimpel garnichts mehr

Pimpel

Hoffe da geht nichts schief mit dem hochladen ansonsten werd ich das editieren, hab grad leicht den Überblick verloren welches Bild was war.

Jetzt erstmal noch eine Komplettansicht von unten, vielleicht kann das geschulte Auge ja irgendwas erkennen oder zumindest sagen für welchen Bereich ein detailiertes Foto heflen könnte.

P1010987

Nun ja da ich wie gesagt schon beim Ausbau hänge werd ich wohl erstmal dieses Problem lösen müssen, oder ist es möglich alles Notwendige von unten zu erledigen? Ich vermute mal eher nicht, ist auch ziemlich eng um darin zu arbeiten.
Hoffe die Bilder bringen etwas.

@ J.Bond ich bin leider nicht so belesen, deswegen sagt mir das mit dem Keramicsystem nicht wirklich etwas. Würde gerne das Paket so wie es da steht wieder in Schuss bringen. Wie schädlich ist ein Keramicsystem wie dieses für die Platten? (vermute mal der dual 1224 ist eins sonst hättest du das wohl nicht geposted )

MfG Chriss


[Beitrag von WillEsVerstehen am 04. Mrz 2011, 13:43 bearbeitet]
J.Bond
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Mrz 2011, 12:52
Stichwort zum suchen wäre Plattenfräse oder Keramiksystem.

Kurz: Die Nadeln halten nicht sehr lange und das System hat enorme Auflagekräfte.
Das alles im Vergleich zu einem schonenden Magnetsystem.
Bepone
Inventar
#8 erstellt: 04. Mrz 2011, 13:46
Hallo,

der Stift, den man auf deinem Detailfoto sieht, ist nicht für den Steuerpimpel da, sondern der Anschlag für die Automatik.

Der Steuerpimpel (-stift) befindet sich noch ein Stück weiter hinten, unter dem großen schwarzen Haupthebel.


Gruß
Benjamin
thom53281
Stammgast
#9 erstellt: 04. Mrz 2011, 17:09

WillEsVerstehen schrieb:
@ J.Bond ich bin leider nicht so belesen, deswegen sagt mir das mit dem Keramicsystem nicht wirklich etwas. Würde gerne das Paket so wie es da steht wieder in Schuss bringen. Wie schädlich ist ein Keramicsystem wie dieses für die Platten? (vermute mal der dual 1224 ist eins sonst hättest du das wohl nicht geposted )

Dual hat damals noch die besseren Keramiktonabnehmer gebaut. Man kann dazu folgendes sagen: Solange die Nadel in einem guten Zustand ist, ist ein Keramiksystem nicht bedeutend schädlicher als ein vergleichbarer Magnettonabnehmer. Schlimm wird es erst dann, wenn die Nadel abgenutzt ist (ca. 100 Spielstunden, Magnettonabnehmer ca. 1000) und dadurch scharfe Kanten bekommt. Dann wird der Tonabnehmer durch die hohen Auflagekräfte und die harten Keramikstreifen zur "Fräse" (abgenutzte Magnettonabnehmer aber ebenfalls, halten aber bedeutend länger bis es soweit ist).

Man sollte daher zumindest regelmäßig die Nadel wechseln. Ersatz wäre aber besser, da die Keramiktonabnehmer auch klanglich nicht gerade das Gelbe vom Ei sind. Übrigens sind die GuzziTom vorgeschlagenen Werte für die Auflagekraft nicht korrekt. Das CDS660 benötigt mindestens 4p (Datenblatt)


WillEsVerstehen schrieb:
Das bedeutet wenn ich den Spieler aus dem Schrank holen will um ihn auseinander zubauen, hab ich nich genug Kabel um hin rauszunehmen da das Kabel für die Beleuchtung kurz und befestigt ist.

So wie es in Deinen Bildern aussieht, ist aber nur das Stromkabel vom 1224 zu kurz (da daran die Lampen angeschlossen sind), nicht aber das Tonkabel des Plattenspielers. Wenn ich richtig liege, kannst Du den schwarzen Kasten auf der Unterseite des Spielers (Aufschrift KS4) aufschrauben und das Kabel dort abstecken (Gerät unbedingt vom Stromnetz trennen!). Dabei die richtigen Positionen merken.

Der Stromstecker am Lautsprecher scheint der "Ersatz" für die Bananenstecker zu sein, die man bei den alten Radios teilweise als Lautsprecherstecker eingesetzt hat. Das Reibrad des 1224 sieht ziemlich verdreckt aus. Am besten den Plattenteller abnehmen und reinigen.

Grüße
Thomas
J.Bond
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Mrz 2011, 17:23
Wie du sagst 100 Stunden ist nicht wirklich viel
und da wird die Zeit zum Wechsel mal schnell
verpasst und dann ist das Problem eben da.
Wenn überhaupt ist das beste Keramiksystem
noch das CDS 700 mit 2,5p Auflagekraft.
Dennoch halte ich es generell für ernsthaftes Musikhören
mit einem MM system.
germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Mrz 2011, 19:18
Den Stromstecker abmachen, da gehört ein Kabel mit 4mm Bananensteckern dran. Die sind mittlerweile wieder erhältlich als Lautsprecherzubehör, auch die Stecker einzeln. Besorgst dir am besten die entsprechende Anzahl Stecker, wahrscheinlich zwei, und Lautsprecherkabel. Ich gehe mal davon aus das aktuell vorhandene Kabel ist innen angelötet. Das dann entsprechend auslöten.


Da hatte wohl jemand nur ein Netzkabel da, die Bananenstecker passen nämlich auch in die Steckdose.

Und beim Radio sind wahrscheinlich ein paar Kondensatoren hin...ich empfehle dir mal das Buch "Radios der 50er Jahre: Restauration, Wiederinbetriebnahme und Reparatur" von Eike Grund. Kostet 24€ bei Amazon, habe das selbst. Das ist auch für nicht-Fachleute geschrieben. Auf jeden Fall brauchst du mindestens einen Lötkolben und ein Multimeter für eine Reparatur. Aber das steht auch alles im Buch...


[Beitrag von germi1982 am 04. Mrz 2011, 19:18 bearbeitet]
GuzziTom
Stammgast
#12 erstellt: 04. Mrz 2011, 21:19

thom53281 schrieb:
Übrigens sind die GuzziTom vorgeschlagenen Werte für die Auflagekraft nicht korrekt. Das CDS660 benötigt mindestens 4p


Moin,

Danke, für die Verbesserung. Ich bin zum Zeitpunkt meines posts allerdings noch von einem MM-System ausgegangen.

Das dort auch Keramiksysteme verbaut worden sind, ist mir auch erst heute morgen aufgefallen, als ich mich näher mit meinem 1234 beschäftigt habe, der gestern hier eingetrudelt ist. Da gehört nämlich auch das CDS660 dran. Bei mir war aber kein System dran. Dafür hätt ich allerdings noch massenhaft Nadeln dafür

Gruß Tom
3rd_Ear
Inventar
#13 erstellt: 05. Mrz 2011, 01:47
Die Phono-Eingänge an 50ziger-Jahre-Radios sind für Keramik- bzw. Kristalltonabnehmer gebaut. Für einen MM-Abtaster ist ein zusätzlicher Phonovorverstärker nötig.

Halt das Radio in Ehren, Chriss, und besorg' Dir vor Eingriffen in das Radio bitte das von germi empfohlene Buch. Es ist wirklich gut und informativ und steht übrigens auch bei mir im Bücherregal.

Mittlerweile müssen bei den alten Dingern IMMER alle alten ERO-Papierwickel-Kondensatoren und WIMA-"Hustenbonbons" ersetzt werden, weil sie Feuchtigkeit gezogen haben. Woher die WIMA-"Hustenbonbons" ihren Spitznamen haben, sieht man übrigens sofort, wenn man sie anschaut.

Als Ersatz eignen sich besonders die axial bedrahteten Folienkondensatoren von Vishay Roederstein aus aktueller Produktion.

Voll funktionsfähige und gleichzeitig optisch einwandfreie Meersburg 7er mit intaktem Sendersuchlauf sind manchen Sammlern bei Versteigerungen einige hundert Euro wert. - Insbesondere natürlich denen, die den Aufwand des Restaurierens scheuen.
germi1982
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 05. Mrz 2011, 17:20

3rd_Ear schrieb:
..Halt das Radio in Ehren, Chriss, und besorg' Dir vor Eingriffen in das Radio bitte das von germi empfohlene Buch. Es ist wirklich gut und informativ und steht übrigens auch bei mir im Bücherregal.

...



Genau, da man evt. auch nicht die Werte bekommen wird die früher Standard waren sind dort u.a. auch die Berechnungsformeln abgedruckt um durch Reihen- oder Parallelschaltung von mehreren Kondensatoren die Werte hinbekommt. Spannungsfestigkeit darf ruhig auch höher sein als bei den alten Kondensatoren, gerade bei Elkos hat sich da viel getan, und die sind heute weitaus kompakter als früher.

Von den Kosten her hält sich das im Rahmen, je nachdem was kaputt ist. Ich habe vor kurzem bei meinem Telefunken Atlanta Deluxe von 1970 eine Elkokur gemacht, das hat mich 11,54€ gekostet. Das teuerste waren die dicken Elkos der Endstufe. Die alten Elkos habe ich nachgemessen, die hatten noch ihre Werte innerhalb der Toleranz. Aber die Kapazität ist nicht alles, die können auch hochohmig werden oder der Leckstrom wird zu hoch.

Wild tauschen sollte man aber nicht, die Keramikkondensatoren im HF-Bereich sind selbst nach so langer Zeit noch gut. Damals wurden da sehr gute Kondensatoren eingesetzt, und da diese nicht hoch belastet sind, sind die heute meist immer noch gut. Genauso braucht man auch Styroflex oder die meisten anderen Folienkondensatoren nicht tauschen. Bei normalen Elkos empfiehlt es sich allerdings, bei meinem Atlanta waren das im Endeffekt nur vier Stück die getauscht wurden. Den fünften, ein kleiner der auf der Platine für die Stationstasten sitzt, den habe ich gelassen.


[Beitrag von germi1982 am 05. Mrz 2011, 17:25 bearbeitet]
anderl1962
Stammgast
#15 erstellt: 06. Mrz 2011, 08:16
Hallo zusammen,
ja die alten Röhrenradios hatten schon was. Ich würde das Teil auch mit Unterstützung hier aus dem Forum überholen. Der letzte Beitrag hilft Dir sicher schon nen großen Schritt weiter.
Wenn Du absolut nicht weiter weißt und Dir hier keiner mehr helfen kann, es gibt noch das Saba - Forum. Gib das Meersburg ja nicht weg, ist ein tolles Teil zumal die verbauten Lautsprecher sehr gut sind.
Gleicher Tipp für den Plattenspieler. Es gibt auch ein Dual-Forum.
Zu der Grundigbox muß man anhören und wenn die Chassis gut sind. Prima.

Hoffe Du hast mit den Teilen nach der Überholung lange Freunde. Du wirst dich wundern wie toll Röhrenradios in gutem Zustand klingen.

Analoge Grüße aus dem Oberbergischen Land
Andreas
WillEsVerstehen
Neuling
#16 erstellt: 16. Mrz 2011, 20:00
Hallo,
zunächst entschuldigt meine lange Abwesenheit.
Ein paar Tage Fastnacht und schon kam es mir vor als würde ich meinem Arbeitsplan einen Monat hinterherhinken.

Also zunächst einmal, ich werde das Radio unter keinen Umständen verkaufen.
Es ist schon seit ~60 Jahre im " Familienbesitz", es hat für mich auch einen großen emotionalen Wert.
Habe nochmals mit meinen Eltern geredet, vor ca. 1 Jahr hat anscheinend ein Bekannter der Familie der alte Radios sammelt ein paar Röhren ausgetascht und die Mechanik wieder gängig gemacht. Also ich bin jetzt shcon hochzufrieden mit dem Sound.
Das Brummen ohne den Plattenspieler ist wirklich ein sehr leises Hintergrundgeräusch.
Ich persönlich werde an dem Radio auch nicht selbst rumpfuschen, zumal mir momentan einfach die Zeit fehlt um mir genügend Fachwissen für das Radio anzueignen.
Befinde mich momentan in der Vorbereitung zu meinem 1. Staatsexamen, da komtm leider alles andere viel zu kurz, aber ich kann mir vorstellen dass es Spaß macht wenn man die Teile versteht sie ordentlich zu restaurieren.
Das Examen wird auch irgendwann vorbei sein, dann kann ich weitersehen.

Problematischer ist eben der Plattenspieler, einerseits will ich ihn gelegentlich benutzen, trau mich das nun aber nicht mehr nach dem was ich hier gelernt habe.
Ich mach die Platten kaputt und den SPieler womöglicher noch "funktionsunfähiger".

An der Fastnacht hab ich mich mit einem Kumpel unterhalten der einen Bekannten mit einem "Plattenladen" hat, also so wie ich das verstanden habe nir nur Platten sondern eben sich eben auch mit den Spielern auskennt.
Ich hoffe dass sich hier eine Möglichkeit gibt für den Studentengeldbeutel eine Lösung zu finden.
Ich warte jetzt erstmal ab ob sich diese Chance verwirklicht.

Zwar sind die Plattenspielabende erstmal auf Eis gesetzt aber ich höre sehr oft Radio da es quasi das TV im Wohnzimmer ersetzt

Ich danke euch nochmals für die vielen Tipps, wenn das mit dem Bekannten nicht funktioniert muss ich da wohl selber ran, zeitlich und wahrscheinlich besser für den Spieler wäre die Variante ohne mich

Ich werde euch auf dem laufenden Halten was weiter geschieht.

Aber ich möchte es nochmal betonen, VIELEN DANK für eure Unterstützung!!!
MfG Chriss
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